Krapfenau
Krapfenau Stadt Feuchtwangen Koordinaten: 49° 8′ 3″ N, 10° 21′ 54″ O
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Höhe: | 449 (441–455) m ü. NHN |
Einwohner: | 113 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91555 |
Vorwahl: | 09856 |
Krapfenau ist ein Gemeindeteil der Stadt Feuchtwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Dorf liegt am linken Ufer der Sulzach und am Hirtenbach, der im Ort als linker Zufluss in die Sulzach mündet. Der Ort ist von Grünland mit einzelnem Baumbestand und Ackerland umgeben. Die Flurgebiete heißen Haderfeld (Norden), Neuweiher (Nordosten), Saulacke (Südosten) und Hirtenlacke (Süden). 0,5 km östlich liegt das Waldgebiet Kohlplatte, 0,5 km südwestlich die Hart.
Die Kreisstraße AN 41 führt nach Weikersdorf (2 km südöstlich) bzw. an der Hainmühle vorbei nach Feuchtwangen zur Staatsstraße 2222 (4 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen an der Krapfenauer Mühle vorbei zur Hammerschmiede (0,5 km westlich), nach Bernau (1,1 km nördlich) und nach Wehlmäusel (1,7 km östlich).[2]
Geschichte
Der Ortsname leitet sich wahrscheinlich von dem althochdeutschen Wort Krapfo ab, das Höcker, Ausbiegung oder Rundung bedeutet, womit wohl der Verlauf der Sulzach gemeint ist.[3]
Krapfenau lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahr 1732 bestand der Ort aus 13 Anwesen mit 17 Mannschaften. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde vom Stiftsverwalteramt Feuchtwangen ausgeübt. Grundherren waren das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen (4 Anwesen mit doppelter Mannschaft, 6 Anwesen, 1 Häuslein mit Schmiede), das Kastenamt Feuchtwangen (1 Häuslein mit Zapfwirtschaft) und das Spital der Reichsstadt Dinkelsbühl (Krapfenauer Mühle). Außerdem gab es 1 ansbachische Zollstätte, 1 Schule und 1 Hirtenhaus.[4] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts.[5][6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Krapfenau dem Steuerdistrikt Heilbronn zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Krapfenau, zu der Bernau, Hainmühle, Hammerschmiede, Krapfenauer Mühle, Koppenschallbach, Lotterhof, Oberlottermühle, Sankt Ulrich, Schönmühle, Unterlottermühle, Volkertsweiler, Wehlmäusel und Weikersdorf gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Feuchtwangen zugeordnet.[7] Eschenlach wurde erst später von Dentlein am Forst nach Krapfenau umgemeindet.[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 14,574 km².[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde sie am 1. April 1971 nach Feuchtwangen eingemeindet.[10]
Ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 19: ehemaliges Schulhaus, erbaut 1857; zweigeschossiger Ziegelputzbau von 5 zu 3 Achsen mit Satteldach; Kellergeschoss aus gefugten Hausteinquadern; rundbogiger Kellereingang; an der Traufseite Freitreppe mit geschmiedetem Handlauf; eingeschossiger Giebel mit Kröpfchen als Glockenstuhlsockel; Glockenädikula mit Satteldächlein, Knauf und Wetterfahne; am Kröpfchen Jahreszahl 1857.[11]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Krapfenau
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 420 | 484 | 483 | 503 | 535 | 534 | 529 | 517 | 520 | 525 | 506 | 502 | 517 | 482 | 473 | 479 | 500 | 489 | 438 | 721 | 654 | 572 | 493 | 473 |
Häuser[12] | 78 | 73 | 100 | 104 | 105 | 93 | 99 | 98 | ||||||||||||||||
Quelle | [13] | [8] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [14] | [14] | [21] | [14] | [14] | [14] | [22] | [14] | [14] | [14] | [23] | [14] | [9] | [24] |
Ort Krapfenau
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 102 | 121 | 117 | 111 | 123 | 147 | 118 | 140 | 115 | 109 | 113 |
Häuser[12] | 23 | 18 | 25 | 26 | 22 | 22 | 26 | 26 | |||
Quelle | [13] | [8] | [15] | [17] | [20] | [21] | [22] | [23] | [9] | [24] | [1] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Krapfenau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 207 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Crapfenau. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 324 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 86.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 375 (Digitalisat).
Weblinks
- Krapfenau auf der Website geschichte-feuchtwangen.de
- Krapfenau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
- Krapfenau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. September 2019.
- Krapfenau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 326 (Digitalisat).
- ↑ Krapfenau im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Krapfenau auf der Website geschichte-feuchtwangen.de
- ↑ Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Krapfenau (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Krapfenau. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 188 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 207.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 36 (Digitalisat).
- ↑ a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 110 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis 1953 hatte die Gemeinde 488 Einwohner.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 776 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
- ↑ H. K. Ramisch: Landkreis Feuchtwangen, S. 86. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 50 (Digitalisat). Für die Gemeinde Krapfenau zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Bernau (S. 9), Hainmühle (S. 35), Koppenschallbach (S. 50), Lottermühle (S. 56), Sankt Ulrich (S. 80), Schönmühle (S. 83), Volkertsweiler (S. 98), Wehlmäusel (S. 100) und Weikersdorf (S. 101).
- ↑ a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1021, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1185–1186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1117 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1184 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1222 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1056 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).