Aichenzell
Aichenzell Stadt Feuchtwangen Koordinaten: 49° 9′ 21″ N, 10° 20′ 2″ O
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Höhe: | 445 m ü. NHN |
Einwohner: | 55 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91555 |
Vorwahl: | 09852 |
Aichenzell (umgangssprachlich Achezell) ist ein Gemeindeteil der Stadt Feuchtwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf liegt an der Sulzach und am Überschlagbach, der dort als rechter Zufluss in die Sulzach mündet. Im Süden grenzt das Breitfeld an. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Feuchtwangen (0,2 km nördlich) bzw. nach Herrnschallbach (1 km südöstlich).[2]
Geschichte
Aichenzell wurde wie alle übrigen -zell-Orte (Leiperzell, Seiderzell, Bergnerzell und Rammerzell) vom Kloster Feuchtwangen angelegt und von diesem verwaltet. Da es 1197 in ein Säkularkanonikerstift umgewandelt wurde, muss die Gründung von Aichenzell vor 1197 erfolgt sein.
1560 brannte Aichenzell ab, wobei sieben Kinder im Feuer umkamen.[3]
Aichenzell lag im Fraischbezirk des Ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. 1732 gab es im Ort zehn Anwesen. Das Oberamt war Grundherr über acht Anwesen (Stiftsverwalteramt Feuchtwangen: 2 Höfe, 4 Güter; Kastenamt Feuchtwangen: 1 Köblersgut; Stadtvogteiamt Feuchtwangen: 1 Gut). Zwei Güter waren ein Freieigen der Familie Schemel. Außerdem gab es noch ein Hirtenhaus, das von der gesamten Gemeinde genutzt wurde.[4] An diesen Verhältnissen hatte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts geändert.[5][3] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
1806 kam Aichenzell an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Aichenzell gebildet, zu dem bzw. zu der Esbach, Hammerschmiede, Herrnschallbach, Höfstetten, Kaltenbronn, Mögersbronn, Sommerau, Überschlagmühle, Walkmühle, Winterhalten und Zehdorf gehörten. Die Gemeinde war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Feuchtwangen zugeordnet[6] und hatte eine Gebietsfläche von 16,739 km².[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde sie am 1. Januar 1972 nach Feuchtwangen eingemeindet.[8]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Aichenzell
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 468 | 574 | 561 | 567 | 586 | 567 | 564 | 541 | 583 | 536 | 524 | 534 | 519 | 523 | 512 | 507 | 519 | 498 | 477 | 669 | 665 | 593 | 470 | 486 |
Häuser[9] | 92 | 98 | 101 | 104 | 100 | 94 | 96 | 96 | ||||||||||||||||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [12] | [12] | [19] | [12] | [12] | [12] | [20] | [12] | [12] | [12] | [21] | [12] | [7] | [22] |
Ort Aichenzell
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 55 | 91 | 81* | 78 | 58 | 71* | 71* | 98* | 82* | 81 | 55 |
Häuser[9] | 11 | 10 | 12 | 14* | 13* | 15* | 17* | 16 | |||
Quelle | [10] | [11] | [13] | [15] | [18] | [19] | [20] | [21] | [7] | [22] | [1] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Aichenzell. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 35 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Aichenzell. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 311 (Digitalisat).
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 374 (Digitalisat).
Weblinks
- Aichenzell auf der Website geschichte-feuchtwangen.de
- Aichenzell in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
- Aichenzell in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. September 2019.
- Aichenzell im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 326 (Digitalisat).
- ↑ Aichenzell im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 35.
- ↑ Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Aichenzell (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Aichenzell. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 182 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 35 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 773 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 460.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 4 (Digitalisat). Für die Gemeinde Aichenzell zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Esbach (S. 23), Hammerschmiede (S. 36), Herrnschallbach (S. 40), Höfstetten (S. 42), Kaltenbronn (S. 46), Mögersbronn (S. 60), Sommerau (S. 87), Überschlagmühle (S. 92), Walkmühle (S. 99), Winterhalten (S. 104) und Zehdorf (S. 106).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 105–106 (Digitalisat). Da für Herrnschallbach nicht die korrekte Einwohnerzahl angegeben ist, kann die Einwohnerzahl der Gemeinde nicht berechnet werden. Sie wurde aus dem Historischem Gemeindeverzeichnis 1953, S. 171 übernommen.
- ↑ a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1019, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1183, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1115 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1181–1182 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1219 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1053 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).