Gebersdorf (Weihenzell)

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Gebersdorf
Gemeinde Weihenzell
Koordinaten: 49° 20′ 2″ N, 10° 38′ 13″ O
Höhe: 429 (426–444) m ü. NHN
Einwohner: 45 (1. Jan. 2017)[1]
Postleitzahl: 91629
Vorwahl: 09802

Gebersdorf (umgangssprachlich: „Gēbəschdorf“ bzw. „Gēwəschdorf“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Weihenzell im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Im Weiler entspringt der Dorfbach, ein rechter Zufluss der Rippach, die links in den Haselbach fließt. Im Osten grenzt das Langholz an, 1 km westlich liegt das Fuchsholz. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Wippendorf (1,1 km westlich), zur Staatsstraße 2246 (0,3 km südöstlich) und zur Kreisstraße AN 10 bei der Steinmühle (1,6 km nördlich).[3]

Geschichte

Aufgrund der Lage, der blockartigen historischen Flureinteilung und der Bestimmung von Gebersdorf als Bauerndorf ist eine hochmittelalterliche Ortsgründung im 11./12. Jahrhundert anzunehmen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Weiler 1275 als „Gerwigesdorf“. Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Gerwig ab und weist wahrscheinlich auf einen fränkischen Stammesfürsten mit diesem Namen als Gründer hin.[2]

Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 wurden für Gebersdorf 6 Mannschaften verzeichnet: 5 Anwesen (2 Höfe, 2 Güter, 1 Gütlein) unterstanden dem Hofkastenamt Ansbach und 1 Anwesen dem Stiftsamt Ansbach. Außerdem gab es ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[4]

Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Gebersdorf sechs Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Grundherren waren das Hofkastenamt Ansbach (2 Höfe, 2 Güter, 1 Schmiedgut) und das Stiftsamt Ansbach (1 Halbhof). Neben den Anwesen gab es als kommunale Gebäude das Hirtenhaus und das Brechhaus.[5][6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[8]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Gebersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Katterbach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Katterbach zugeordnet.[9] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt von 1818 wurde Gebersdorf nach Weihenzell umgemeindet. Am 8. April 1830 wurde Gebersdorf in die neu gebildete Gemeinde Grüb umgemeindet.[10] Am 1. Januar 1974 wurde diese im Zuge der Gebietsreform nach Weihenzell eingemeindet.[8]

Bodendenkmäler

In der Gemarkung Gebersdorf gibt es drei Bodendenkmäler.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 001999 002011 002017
Einwohner 69 58 66 63 74 41 53 69 43 39 47 43 43 45
Häuser[11] 10 11 9 10 8 8 8 9
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Jakob (Weihenzell) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Christ König (Ansbach).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b www.weihenzell.de
  2. a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 80.
  3. Gebersdorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 1135. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 683.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 857.
  6. Johann Bernhard Fischer: Gebersdorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 18 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 284.
  8. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 991.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  10. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 947 f.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 29 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 39 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1089 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
  23. Günther Roesner: Weihenzell, S. 152.