Fessenmühle
Fessenmühle Gemeinde Weihenzell Koordinaten: 49° 20′ 39″ N, 10° 39′ 13″ O
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Höhe: | 368 m ü. NHN |
Einwohner: | 5 (1. Jan. 2017)[1] |
Postleitzahl: | 91629 |
Vorwahl: | 09802 |
Fessenmühle, auch Feßmühle genannt, (umgangssprachlich: Fesəmíl oder Fēsəmíl[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Weihenzell im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Die Einöde liegt an der Rippach, die ein linker Zufluss des Haselbachs ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Bibert ist. Unmittelbar westlich mündet der Dorfbach als rechter Zufluss in die Rippach. Im Norden grenzt das Dünnholz an, 0,5 km südlich liegt das Langholz. Die Kreisstraße AN 10 führt an der Steinmühle vorbei nach Weihenzell (2,2 km nordwestlich) bzw. Frankendorf (0,7 km östlich).[3]
Geschichte
Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort 1691 als „Fesselmühle“, vermutlich benannt nach dem damaligen Besitzer.[2] Die Mühle wurde bis ins 19. Jahrhundert zum Getreidemahlen und Gerben eingesetzt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Fessenmühle zur Realgemeinde Frankendorf. Sie hatte das Rittergut Rügland der Herren von Crailsheim als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Fessenmühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 1 des Ortes Frankendorf.[4][5][6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Fessenmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Vestenberg und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Vestenberg zugeordnet.[8] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde die Fessenmühle nach Bruckberg umgemeindet. Am 13. August 1827 wurde sie schließlich in die neu gebildete Gemeinde Forst umgemeindet.[9] Am 1. Juli 1971 wurde diese schließlich im Zuge der Gebietsreform nach Weihenzell eingemeindet.[7]
Seit einigen Jahren ist eine Wasserkraftturbine in Betrieb, die durchschnittlich 8,5 kW Strom liefert (Stand: 2008).
Baudenkmal
- Ehemalige Mühle: im Kern aus dem Jahr 1469, im 16./17. Jahrhundert umgebaut, Krüppelwalmbau, mit Fachwerkobergeschoss, 17. Jh.; Fachwerkscheune, 17. Jh., mit massivem Anbau, wohl 18. Jh.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1999 | 2011 | 2014 | 2017 |
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Einwohner | 9 | * | 8 | 4 | 4 | 8 | 12 | 5 | 3 | 6 | 5 | 3 | 6 | 5 |
Häuser[10] | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Jakob (Weihenzell) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Christ König (Ansbach).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Felsenmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 125 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 73–74.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 93.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Günther Roesner: Weihenzell. Geschichte und Gegenwart eines mittelfränkischen Dorfes. 2., überarbeitete Auflage. Ansbach 1999, S. 144 (Erstausgabe: 1985).
Weblinks
- Fessenmühle auf der Website weihenzell.de
- Feßmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Feßmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Feßmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 20. November 2021
Einzelnachweise
- ↑ a b www.weihenzell.de
- ↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 73 f.
- ↑ Fessenmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 855.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Fesenmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 17 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 125.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 989.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 947.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1840 wurden diese als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 39 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1025 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
- ↑ Günther Roesner: Weihenzell, S. 152.