Benutzer:Florean Fortescue

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Benutzer:Alexander Bock)

https://www.google.de/books/edition/Geschichte_der_Freimaurerei_Gesamtausgab/ZFt3DwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22Jahrhunderts+geschadet+hat.+Bei+all+den+vorz%C3%BCglichen+Eigenschaften+*%22&pg=PT203&printsec=frontcover



Philipp Samuel Rosa[A 1] (* 1702 in Marienborn; bl. bis 1766 und † ? in Halle an der Saale oder Leiden) war ein deutscher Theologe, Freimaurer, Okkultist und Hochstapler. Seine Posten als Superintendent und Konsistorialrat der protestantischen Kirche in Sachsen verlor er aufgrund persönlicher Verfehlungen. Es folgten mehr als eineinhalb Jahrzehnte unsteter Wanderschaft, ehe er in Halle an der Saale heimisch wurde. Zwischen Sommer 1760 und Herbst 1763 baute er ein landesweites Netzwerk an Freimaurerlogen des Clermont’schen Hochgradsystems auf und wurde zum de facto einflussreichsten Freimaurer Deutschlands. Ein Konflikt mit einem anderen Hochstapler beendete schließlich seine Vormachtstellung. Anschließend verliert sich die Spur von Rosa, von dem generell lediglich eine lückenhafte Biographie bekannt ist.

Leben

Herkunft, Ausbildung und geregeltes Berufsleben


Ricasolia virens

Ricasolia virens

Systematik
Klasse: Lecanoromycetes
Unterklasse: Lecanoromycetidae
Ordnung: Teloschistales
Familie: Teloschistaceae
Gattung: Xanthoria
Art: Ricasolia virens
Wissenschaftlicher Name
Ricasolia virens
(L.) Th.Fr.

Ricasolia virens, zuweilen auch mit dem Trivialnamen Breitblatt-Lungenflechte bezeichnet, ist eine äußerst seltene Blattflechte, die auf saurem Gestein in höheren Lagen vorkommt.

Beschreibung

  • Unterseite fast weiß mit einem feinen braunen Tomentum[1]
  • Die Loben sind vergleichsweise kurz, 3 bis 10 mm, schmal und weisen keine Mittellamelle aus. Damit ähneln sie der Gattung Parmelia. Die inneren Loben sind teilweise verdreht und eingeschnitten, die äußeren an den Rändern gerundet und glatt.
  • Apothecia sind häufig. Sie beginnen ihre Entwicklung als kleine Schwellungen im Thallus, die aufbrechen und ihre Oberflächen präsentieren.
  • Die Sporen sind weiß oder farblos, bräunlich, wenn älter und bilden durchgehend nur ein Septum aus.[2]
  • tripartitische Flechte, bei der alle drei Partner an der Symbiose beteiligt sind
  • Lobaria virens also forms foliose cephalodiate chlorolichens [3]
  • develops cyanomorphs and photosymbiodemes[4]




  • Bildet einen blattartigen Thalluss mit rosetteförmig angeordneten Loben aus, der Durchmesser von ein bis zehn, teilweise bis zu 20 Zentimeter erreicht, und eng an die Borke des Wirtsbaumes angedrückt ist.[5] Die Farbe wird im trockenen Zustand als grau, graubraun, braun[6] oder grüngrau[7] beschrieben. Die ausgebildeten orangeroten Apothecien besitzen einen weißgrauen Randa[8] und die Pulverfarbe der Sporen (25–45 × 8–11 μm[9]) ist weiß. Sobald die Flechte mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, ändert sich ihre Farbe in ein intensiv hellgrün und ihre Oberfläche erhält eine fettig beziehungsweise ölig wirkende Textur.[10]
  • Unter den Blattflechten ist sie ein Schwergewicht.[11]
  • Sie verfügt weder über Isidien noch über Soredien[12] oder Perithecien und hat glatte Lappen.[13]
  • sehr große Laubflechte
  • cyanomorphe Flechte, das heißt, dass has a cyanobacterium as its photobiont
  • Auf der Unterseite der Thalli zahlreiche Cephalodien[14]
  • Grünalgen unter der Rinde des Thallus und Cynobakterien, zwei Arten von Photobionten

Vorkommen

Verbreitung

Die Art ist klimaökologisch[15] als sogenannte „ozeanische Flechte“ eingestuft[16] und benötigt idealerweise atlantisches Klima.[17] Ihr Verbreitungsgebiet – in dem sie aber generell äußerst selten ist – erstreckt sich über Westeuropa und Makaronesien (unter anderem Madeira).[18][19] Am häufigsten anzutreffen ist sie dabei an den Westküsten der Britischen Inseln[20][21][22] und Norwegens sowie in Schweden. Aus Belgien ist eine kleine Population in den Ardennen bekannt[23] und in Luxemburg gilt die Art seit der letzten Beobachtung 1966 in der Kleinen Luxemburger Schweiz als ausgestorben.

In Deutschland war die Art seit jeher nur von wenigen Fundorten bekannt, von denen jene in fünf Bundesländern nachfolgend aufgeführt sind. Die Jahresangabe in Klammern gibt den jeweils letzten Nachweis an:

Darüber hinaus gab es Vorkommen in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Der Nachweis auf Rügen 1903 war der vorerst letzte und 1996 urteilte der Lichenologe Volkmar Wirth, dass die Art bundesweit ausgestorben sei. Im Rahmen von Kartierungsarbeiten in einem rheinland-pfälzischen, in das Lahntal mündenden Kerbtal konnte die Flechte im November 2007 erstmals seit 104 Jahren wieder in Deutschland nachgewiesen werden. Entdeckt wurden 46 Thalli auf einer Fläche von 2,2 Quadratmetern. Der genaue Fundort wurde zunächst lediglich den zuständigen Naturschutzbehörden genauer mitgeteilt und nicht öffentlich bekannt gegeben.[24]

Habitat und Gefährdung

Bevorzugtes Habitat von Ricasolia virens sind luftfeuchte, schattige und schonend oder bestenfalls gar nicht bewirtschaftete Wälder[25] mit lang etablierten, alten Laubbaumbeständen.[26] Häufig genutzte Phorophyten (Träger der Epiphyten) sind Eichen, Eschen, Ulmen und Buchen,[27] wobei es sich auch um Totholz oder zerfallende Stämme handeln kann.[28] Darüber hinaus wächst die Art innerhalb dieser Wälder auch auf bemoosten Silikatfelsen[29] und vereinzelt an Abris.[30] Auf der Insel Großbritannien ist die Flechte vor allem in Hochlandwäldern anzutreffen, aber auch auf schattigen, feuchten Felsen in Meeresnähe sowie vergleichsweise häufig an isolierten Straßenbäumen in klimatisch geeigneten Regionen.[31] Aufgrund dieser Anforderungen betrachten Lichenologen Ricasolia virens als exzellenten Bioindikatoren für alte, gut erhaltene Wälder und für die ökologische Kontinuität des jeweiligen Standortes.[32]

Wie die meisten Blattflechten ist auch Ricasolia virens für das Wachstum auf sehr reine Luft angewiesen.[33][34] Es gibt allerdings unterschiedliche Meinungen hinsichtlich ihrer Widerstandfähigkeit gegen saure Luftverunreinigungen (SO2 und NOx). Während manche Forscher die Ansicht vertreten, dass die Art sehr empfindlich sei,[35] glauben andere, dass sie insbesondere gegenüber niedrigen Säureniveaus weniger sensibel sei, weil ihre Standortbedingungen – beschattete Gebiete unter Schirmen oder Felskanten – sie vor gravierenderen Effekten der Versauerung schützen.[36] Eine weitere Gefahr für die Breitblatt-Lungenflechte geht von der Forstwirtschaft aus: Das Abholzen einzelner Bäume kann zu einer Veränderung des Mikroklimas und damit zu einer Beeinträchtigung der Flechtenpopulation führen.[37]

Abgesehen von der Luftverschmutzung und Kahlschlag kann auch die wissenschaftliche Tätigkeit Ricasolia virens nachhaltigen, wiewohl vergleichsweise geringeren Schaden zufügen. Im 19. Jahrhundert wurde die Art vielfach für Herbarbelege gesammelt. Mit dem gestiegenen Interesse an Flechten auch unter Hobbybotanikern ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird dieses Thema wieder akut – zumal es sich um eine überaus seltene Art handelt.[38]

  • They are also sensitive to atmospheric pollution, particularly SO2 (which acidifies their bark substrate) and agricultural chemicals, and changing landuse and woodland practices, particularly heavy thinning, have led to drying of the woodland environment. Conservation of the mature tree stands in which this species occurs is important.

Systematik

Die Art wurde erstmals von Johann Jacob Dillen erwähnt und darauf aufbauend 1776 von William Withering in seinem Werk Botanical Arrangement beschrieben. Es dauerte allerdings bis 1984, ehe sie durch Jack Laundon einer offiziellen wissenschaftlichen Erstbeschreibung unterzogen wurde. Er ordnete sie in die Gattung Lobaria ein.[39] Neuere Forschungen zwischen 2009 und 2013 offenbarten zeigten jedoch innerhalb der Familie Lobariaceae Variationen in den internal transcribed spacern (ITS), den mitochondrialen small subunit-rDNA-Sequenzen und den nukleären large subunit-rDNA-Sequenzen, was zu einer phylogenetischen Neuordnung einiger Arten führte. Seitdem gilt die Art Lobaria virens als aufgelöst und wird stattdessen als Ricasolia virens geführt.

Einzelnachweise

  1. https://www.britishlichensociety.org.uk/resources/species-accounts/Ricasolia%20virens
  2. https://www.britishlichensociety.org.uk/resources/species-accounts/Ricasolia%20virens
  3. TØNSBERG, 2016
  4. TØNSBERG, 2016
  5. https://sos8.org/species/lobaria-virens/
  6. https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Breitblatt-Lungenflechte.htm
  7. https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Breitblatt-Lungenflechte.htm
  8. https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Breitblatt-Lungenflechte.htm
  9. https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Breitblatt-Lungenflechte.htm
  10. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  11. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  12. https://www.britishlichensociety.org.uk/resources/species-accounts/Ricasolia%20virens
  13. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  14. Eva Barreno; Jose Reig Armiñana; Francisco García-Breijo; Juan S. Álvarez-Aspra: Lobaria virens (With.) J. R. Laundon, liquen amenazado en Europa, bioindicador del estado de conservación de los bosques, en la Sierra del Sueve (Asturias). In: Boletín de Ciencias de la Naturaleza – Real Instituto de Estudios Asturianos. № 50, 2009, Seiten 343–354.
  15. https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/documents/10184/232616/rote_liste_artenverzeichnis_flechten.pdf/9c5d63d4-9bc0-4d91-a4f3-c1ec47355cca
  16. Eberhard Fischer; Dorothee Killmann: Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland. In: Herzogia. Band 21, 2008, Seiten 79–84.
  17. https://adriancolston.wordpress.com/tag/lobaria-virens/
  18. Felix Schumm: Die Flechtengattung Lobaria auf Madeira. In: Herzogia. Band 16, 2003, Seiten 91–112.
  19. The cyanomorph of Ricasolia virens comb. nov. (Lobariaceae, lichenized Ascomycetes)
  20. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  21. https://adriancolston.wordpress.com/tag/lobaria-virens/
  22. https://maps.biodiversityireland.ie/Species/112060
  23. http://www.lichenology.info/cgi-bin/baseportal.pl?htx=popup_maps&nbtr=LOVI856
  24. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  25. https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/pilze-und-flechten/weniger-flechten-im-wirtschaftswald
  26. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  27. https://sos8.org/species/lobaria-virens/
  28. https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/pilze-und-flechten/weniger-flechten-im-wirtschaftswald
  29. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  30. https://sos8.org/species/lobaria-virens/
  31. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  32. Eva Barreno; Jose Reig Armiñana; Francisco García-Breijo; Juan S. Álvarez-Aspra: Lobaria virens (With.) J. R. Laundon, liquen amenazado en Europa, bioindicador del estado de conservación de los bosques, en la Sierra del Sueve (Asturias). In: Boletín de Ciencias de la Naturaleza – Real Instituto de Estudios Asturianos. № 50, 2009, Seiten 343–354.
  33. https://sos8.org/species/lobaria-virens/
  34. https://adriancolston.wordpress.com/tag/lobaria-virens/
  35. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  36. Peter James; Pat Wolseley: Acidification and the Lobarion: A case for biological monitoring. In: British Lichen Society Bulletin. № 71, Winter 1992, Seiten 4–12.
  37. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  38. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  39. Jack Laundon: The typification of Withering’s neglected lichens. In: The Lichenologist. Jahrgang 16, № 3, 1984, Seiten 211–239.





Während seiner Zeit als Prediger in Fischelbach zeichnete Rosa für Bau und Finanzierung des neuen Kirchengebäudes verantwortlich (Foto von 1903).

Er kam 1702 als Sohn von Marie Charlotte Koch und Ludwig Hermann Rosa († 1733) in Marienborn[1][2] zur Welt. Die Siedlung, in der sein Vater als Pfarrer arbeitete, lag damals in der Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Meerholz und ist heutzutage Teil des Büdingener Stadtteils Eckartshausen. Philipp Samuel Rosa durchlief ebenfalls eine geistliche Ausbildung und studierte Theologie unter August Hermann Francke an der Friedrichs-Universität in Halle an der Saale.[3]

Er schlug eine klerikale Laufbahn ein und kehrte dafür zunächst in westliche Regionen zurück. Ab 1726 arbeitete Rosa als Hauslehrer, Hofprediger und Diakon in Laasphe in der Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Hohenstein. Nach einer Meinungsverschiedenheit[4] mit dem regierenden Grafen August David wurde er als Strafmaßnahme mit Wirkung zum 14. März 1732 als Prediger in das nahe Dorf Fischelbach versetzt.[5][6][7] Dort kümmerte er sich um die baufällige örtliche Kirche, ordnete die Güter und Finanzen des Kirchspiels und unternahm mehrere Kollektereisen, um Geldmittel für einen Neubau der Kirche zu beschaffen. In diesem Vorhaben war er erfolgreich und unter Einbeziehung des alten untersten Turmgeschosses konnte ein neues Kirchengebäude konstruiert werden. Rosa entzog sich der drohenden Leibeigenschaft,[8] indem er einem Ruf des Fürsten August Ludwig von Anhalt-Köthen folgte, der ihn 1735 als Hofprediger in Köthen engagierte. Dort wurde er schließlich am 20. März[9] 1737 zum Superintendenten und Konsistorialrat der protestantischen Kirche in Sachsen ernannt und leitete in Personalunion auch die Oberpfarrei Sankt Jakob. In diesem hochgestellten Amt oblag ihm die Aufsicht über die Gemeinden und die Pfarrer der Diözese sowie die geistliche Gerichtsbarkeit hinsichtlich Ehesachen und Amtsverfehlungen.

Der für die Tätigkeit notwendigen hohen moralischen Integrität konnte er selbst allerdings nicht nachkommen.[10] Schon bald sah er sich mit Vorwürfen wegen „unsittlichen Lebenswandels“[11] konfrontiert; man beschuldigte ihn des Ehebruches mit der Witwe Hankwitz. Aus diesem Grund wurde er vom Fürsten am 10. Dezember 1742 aus allen Ämtern entlassen.

Wanderschaft und okkulte Tätigkeiten

Philipp Samuel Rosa und seine Ehefrau Maria Salome Fassel lebten bereits seit 1741 getrennt.[12] Nach seiner Entlassung verließ er sowohl sie als auch die gemeinsamen Kinder und begann ein unstetes Leben als Abenteurer und Hochstapler. Er kam nach Berlin und wurde dort 1742 in die Große National-Mutterloge (GNML) „Zu den drei Weltkugeln“ aufgenommen. Anschließend kehrte er in seine Studienstadt Halle zurück und erwarb dort am 17. April 1743 ein Haus am Neumarkt.[13] Rasch fand er Aufnahme in die Loge „Zu den drei goldenen Schlüsseln“. Schon bald regte sich allerdings Kritik an ihm und seine Logenbrüder warfen ihm wiederholte moralische Verfehlungen vor – im Speziellen „oft lügenhafte Ausplaudereien der Logenverhandlungen, prahlerische Anmaßungen und seine der Loge zur Schande gereichende Aufführung, die sich teils in öffentlichen Schandtaten, teils in gotteslästerlichen Reden zeigte“.[14][15] Mit Einverständnis der GNML wurde er daher am 9. August 1745 ausgeschlossen. Daraufhin attackierte Rosa die Haller Loge sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form derart massiv auch vor anderen Logen, dass sich die Freimaurer von „Zu den drei goldenen Schlüsseln“ genötigt sahen, sich durch die Darlegung ihrer Sichtweise zu verteidigen, und eine Verbreitung der kritischen Schriftstücke zu unterbinden. In der Folge reiste Rosa zunächst durch Norddeutschland, unter anderem nach Braunschweig[16] und nach Hamburg,[17] ehe er vermutlich in Jena und Wien lebte, wo er sich jeweils Zirkeln anschloss, in denen okkulte Wissenschaften studiert wurden.[18] Für die vereinzelt zu findende Erwähnung, dass er anschließend nach Halle zurückkehrte und eine Winkelloge ins Leben rief, in die er Interessierte nur gegen Zahlung hoher Gebühren aufnahm, gibt es keine Belege.

In den Jahren 1753 und 1754 wirkte Rosa in Potsdam. Er versuchte sich als Philosoph und Sprachwissenschaftler und verfasste das Traktat Der Deüdschen Buchschdaben und Schreibzeichen Rächdschreibung. Der Druck blieb aber nach nach 704 Quartseiten unvollendet. Anschließend wandte er sich an den Geheimen Kämmerer und Vertrauten des preußischen Königs Friedrichs II., Michael Gabriel Fredersdorf, dessen Faszination für alchemistische Themen allenthalben bekannt war. Er präsentierte Fredersdorf ein angebliches Geheimnis zur Goldherstellung: Demnach sei die Urmaterie des Goldes im Sonnenstaub zu finden, der mit speziellen Phiolen gesammelt und dann weiteren Behandlungen unterzogen werden müsse. Nach mehreren Monaten erfolglosen Experimentierens verweigerte Fredersdorf allerdings weitere Zahlungen und Rosa musste Potsdam verschuldet verlassen.[19]

Machtfülle in der Freimaurerei

Anmerkung: Die nächsten biographischen Stationen Rosas zwischen 1757 und 1760 sind zwar bekannt, allerdings je nach Quelle mit unterschiedlichen Daten versehen. Im folgenden Absatz wird diesem Umstand bei in Frage stehenden Jahresangaben durch Nennung beider möglicher Daten in Klammern sowie Hinweisen auf die Belegstellen Rechnung getragen.

In der Folge wurde er in Berlin abermals in die GNML und nun auch in deren Schottenloge „L’Union“ aufgenommen, wo man ihn am 12. Juni 1758 sogar zum Ersten Aufseher ernannte.[20] Schumachers finanzielle Situation scheint sich zu dieser Zeit erheblich gebessert zu haben, denn als er nach Halle zurückkehrte (Sommer 1757[21] oder 1759[22]), erwarb er ein Haus am Neumarkt. Rasch knüpfte er wieder Kontakte zu den Freimaurern der Stadt und wurde nach nur wenigen Wochen in die Loge „Philadelphia zu den drei goldenen Armen“ aufgenommen (1. September 1757[23] oder 1. Oktober 1759[24]). Sie war 1756 gegründet worden und bestand ausschließlich aus neuen Mitgliedern, sodass niemand mehr von dem Ärger wusste, den Rosa der Loge „Zu den drei goldenen Schlüsseln“ beschert hatte – diese war darüber hinaus bereits um 1750 aufgelöst worden. Als Abgesandter der bis dahin noch sehr isolierten Haller Loge reiste Rosa nach Berlin (November 1757[25] oder 1759[26]), um die förmliche Konstitutionsurkunde (die Anerkennung) seitens der GNML zu erhalten, worin er Erfolg hatte. Zunächst amtierte Rosa in Halle als deputierter Meister vom Stuhl, war jedoch bereits die bestimmende Person der Loge und die Tempelarbeit fand häufig in seinem Privathaus statt.[27]

In Berlin kam Rosa in Kontakt mit dem sogenannten Clermont’schen System – einer Hochgradlehre, die wenige Jahre zuvor während des Siebenjährigen Krieges über französische Kriegsgefangene nach Berlin gekommen war und sich auf den Grafen von Clermont, Louis de Bourbon, als Großmeister der Großloge von Frankreich berief.


  • (10.6.)1760 deput. M., Mitglied (Eq. hierosolymitanus) d. Hierosolomytischen Hochkapitels Frhr. v. Printzens in Berlin, Generallegat (Legatus capituli Hierosolymitani Berolinensis) d. Großkapitels von Jerusalem (Norddeutschland)[28]
  • Die GL initiierte zudem im 19. Juli 1760 mit der Schottenloge Salem ein Kapitel des Ordens der auserwählten Ritter von Jerusalem bzw. des Clermontschen Systems. Mit diesen ursprünglich aus Frankreich stammenden Hochgraden fanden hermetische Geheimlehren und die Legende einer Fortsetzung des Tempelritterordens unter dem Deckmantel der Freimaurerei Eingang in die deutschen Logen. Rosa wurde nicht nur zum Prior des Kapitels in Halle ernannt, sondern zudem von Berlin aus damit beauftragt, als Generaldeputierter weitere Niederlassungen in Deutschland zu gründen. Im September 1760 wählte ihn die Loge Philadelphia zu ihrem Meister vom Stuhl.[29]
  • Am 19. Juli 1760 umgewandelt[30]
  • Am 25. September 1760 wurde er schließlich auch offiziell zum Meister vom Stuhl gewählt.[31]
  • Friedrich Wilhelm von Printzen (1718–1773) übertrug das Management des Ordens an Rosa
  • 1760 wandelte es der Stuhlmeister der "Drei Weltkugeln", v. Printzen (s.d.) in ein "hierosolymatisches Hochkapitel" um.






Rosa wurde von der GNML zum „Legatus capituli hierosolymatani Berolinensis supremi et primi nationis Germanicae“ (de.: Botschafter des obersten Berliner Kapitels von Jerusalem und der ersten deutschen Nation) ernannt und damit beauftragt, das – alsbald nach ihm als Clermont-Rosa’sches-System bezeichnet – in Deutschland zu verbreiten. Auf langen Reisen gründete er daraufhin entsprechende Kapitel in Logen unter anderem in Hamburg, Kopenhagen, Leipzig, Dresden, Stettin, Greifswald, Halle, Braunschweig, Jena, Stuttgart, Magdeburg, Bayreuth, Rostock und Königsberg.[32] In Jena wollte er darüber hinaus eine Realschule (die sogenannte „Rosenschule“) ins Leben rufen.[33] Zwar sammelte er für dieses Vorhaben zahlreiche Spenden, jedoch kam es nie zu einer Umsetzung.

Es ist hierbei zu erwähnen, dass Rosa seinem Amt als Meister vom Stuhl in Halle durchaus gewissenhaft nachging. Das Allgemeine Handbuch der Freimaurerei hebt hervor, dass die Versammlungen zur Tempelarbeit regelmäßig stattfanden, pünktlich begannen und dabei interessante Vorträge gehalten wurden, sodass die Loge stets sehr gut besucht war.[34] Gleichwohl verhinderten Rosas zeitintensive Verpflichtungen als Legat seine dauerhafte Präsenz in Halle. Die Kosten für seine ausgedehnten Reisen wurden allerdings aus der Logenkasse in Halle gezahlt.[35] Er modifizierte das System und in seiner Version der Ordenslegende war neben den Tempelrittern auch die Hiram-Legende eingebaut. Somit hatte Rosa erstmals in Deutschland Tempelrittertum und Freimaurerei verbunden.[36] Die Lehre besaß auch chiliastische Züge, da sie eine zeitnahe freimaurerische Herrschaft unter dem legendären salomonischen Tempel-Baumeister Hiram Abif ankündigte.[37] Gemäß der von Rosa kolportierten Version verfügte der Orden über fünf Zirkel europäischer Niederlassungen, von denen er als „Doktor Rosa“ von Halle aus den Zirkel leitete, der Deutschland, die Niederlande sowie die nordischen Staaten umfasste.[38]

Konflikt zweier Hochstapler und Fall Rosas

Im September 1763 erschien der Hochstapler Georg Friedrich von Johnson-Fünen (Pseudonym von Johann Samuel Leuchte) im Hochkapitel der Loge „Zu den drei Rosen“ in Jena. Er stellte sich als schottischer Edelmann, „Ritter vom großen Löwen des hohen Ordens der Tempelherren zu Jerusalem“ sowie „Großprior des wahren Tempelordens der eigentlichen schottischen Oberen“ vor und gab an, er sei Abgesandter des „verborgenen Großkapitels der ganzen Welt in Schottland“ und solle den falschen Lehren der Freimaurerei in Deutschland ein Ende bereiten.[39] Dabei trat er als angeblicher Reformator des Clermont’schen Systems auf. Er verlangte Auskunft über die Herkunft des Berliner Kapitels, bezeichnete die Erteilung schriftlicher Konstitutionen durch Rosa als völlig ungesetzlich und merkte an, dass in Berlin „Dinge gelehrt würden, die mit dem Orden nichts zu tun hätten“.[40] Johnssen gewann das Vertrauen des Meisters vom Stuhl, August Heinrich Ludwig Teichmeyer,[41] und verlangte die Vorladung Rosas zur Überprüfung der Legitimität.

Dieser kam der Aufforderung nach und reiste nach Jena. Philipp Samuel Rosa und Georg Friedrich von Johnson-Fünen trafen daraufhin am 7. Oktober in der Loge aufeinander. Im Verlaufe des Streitgespräches gewann Johnson rasch die Oberhand und trieb seinen Kontrahenten ob dessen vermeintlicher Unkenntnis in die Enge. Rosa vermochte dem Vorwurf, dass die Ausfertigung schriftlicher Konstitutionen den Regeln des Ordens zuwiderlaufe und die von ihm angegebenen Rituale verfälscht seien, nichts entgegenzusetzen.[42] Johnsson betritt auch die Rechtmäßigkeit des Berliner Kapitels und schließlich sah sich Rosa genötigt, sich geschlagen zu geben. Er erklärte, dass er sein Amt als Legat ohnehin schon längere Zeit habe aufgeben wollen, da er die Fehler des Systems erkannt hätte. Dies kam einem Rücktritt gleich. Darüber hinaus mitunterschrieb er einen Brief an die GNML, in dem diese aufgefordert wurde, die Rechtmäßigkeit der Berliner Konstitutionen nachzuweisen.[43]

Zurückgekehrt nach Halle, versuchte Rosa, seinen dortigen Einfluss zu bewahren. Während der Kapitelsitzung am 13. Oktober trug er in seinen mündlichen Berichten die Geschehnisse in Jena verfälscht vor und stellte zudem das diesbezügliche Protokoll in Abrede. Durch geschickte Argumentation gelang es ihm, seine Mitbrüder zu dem Beschluss zu bewegen, der GNML treu zu bleiben, Johnssens System abzulehnen und andere Logen davor zu warnen. Im Privaten verfasste er allerdings lediglich eine Woche später einen freundlich formulierten Brief an Johnssen mit der Bitte, ihm zwei Konstitutionen für jeweils eine Schotten- und Johannisloge zu erteilen. Er plante, diese zusammen mit neun weiteren Freimaurern aus Halle – die offenbar in den Plan eingeweiht waren – zu gründen und zu leiten. Der Adressat hingegen sah keine Veranlassung, mit Rosa zu kooperieren und sandte stattdessen eine Kopie des Schreibens zurück zur Loge in Halle.[44] Durch diesen taktischen Schachzug Johnssens wurde nun auch für die Freimaurer in Halle ersichtlich, dass Rosa nur sein eigenes Wohlergehen im Auge gehabt und ein doppelbödiges Spiel betrieben hatte. Somit verlor er auch noch diesen letzten Rückhalt und wurde aus der Loge ausgeschlossen. In dem entsprechenden Brief aus Halle an die GNML vom 21. November 1763 heißt es:

„Bruder Rosa, dessen Name ehedessen so beliebt unter den Brüdern gewesen, ist jetzt ein Stein des Anstoßes geworden. Sein schändliches Leben, dessen abscheuliche Laster selbst das Alter noch nicht stumpf gemacht hat, seine Verwirrungen im Orden, die Unordnungen, die er in der Kasse angerichtet, dienen sowohl Profanen als den Brüdern zum Skandal. Selbst in fremden Logen redet man von ihm als von dem schändlichen Manne und man ist schon so weit gegangen, uns den Zugang zu versagen, sofern er länger würde auf dem Stuhle geblieben sein.“[45]

Innerhalb der nächsten Wochen vermochte es Johnssen, den von Rosa deutschlandweit verbreiteten Clermont’schen Hochgradritus außerhalb Berlins vielerorts praktisch komplett zu Fall – beziehungsweise unter seine Kontrolle – zu bringen.[46] Die GNML hingegen reagierte distanziert und ging nicht auf seine Provokationen ein.[47]

Ende

Nach seinem Ausschluss aus der Loge blieb Rosa zunächst in Halle. Mit Genugtuung dürfte er wahrgenommen haben, dass Johnssen im Mai 1764 auf einem Konvent in Altenberga von Karl Gotthelf von Hund und Altengrotkau enttarnt und als Hochstapler überführt wurde. Später wurde er im Frühjahr 1765 sogar festgesetzt und verbrachte die letzten zehn Jahre seines Lebens inhaftiert auf der Wartburg. Rosa war vermutlich auch hinsichtlich seiner eigenen Sicherheit erleichtert, denn im Juni 1764 berichtete er in einem Brief an Ernst Sigismund von Lestwitz von einem Mordkomplott: Hermann Benjamin Dryander (1740–1816) hätte ihm gestanden, von Johnssen den Auftrag erhalten zu haben, ihn (Rosa) zu erstechen, sobald Johnssen offiziell die entsprechende Order erteile.[48] Im selben Brief erwähnte Rosa, dass er und einige ehemalige Mitbrüder sich beraten hätten und sich endgültig aus der Freimaurerei zurückziehen wollten.[49] Die mutmaßliche Genugtuung ob Johnssen Schicksal änderte allerdings nichts an seiner eigenen prekären Situation. Er lebte in „drückendster Armut“[50] in Halle und war auf finanzielle Zuwendungen angewiesen. Trotz der intensiven Konflikte wenige Monate zuvor, unterstützte ihn seine ehemalige Loge, indem sie viele Schulden für ihn beglich und befreundete Logen aufforderte, ihm vierteljährliche Zahlungen zukommen zu lassen.[51] Rosa blieb bis nachweislich Herbst 1765 in Halle.

Anfang des Jahres 1766 kam er nach Marburg, das damals zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gehörte. Dort gründete er am 1. April – entgegen seinen vorherigen Rückzugsbeteuerungen – die Schottenloge „Zu Bethlehem“. Es ist allerdings unklar, welchem freimaurerischen System diese angehörte.[52][53] Danach verliert sich seine Spur. Über Rosas weiteres Schicksal – beispielsweise ein Sterbedatum – ist nichts bekannt. Unterschiedliche Quellen nennen Halle[54] und Leiden[55] als mögliche Sterbeorte.

Einordnung und Bewertung

„Rosa war im Umgang liebenswürdig und gewandt; als guter Gesellschafter erwarb er sich leicht Zuneigung. In der Freimaurerei hat er seine nach abenteuerlichen Geheimnissen suchenden Zeitgenossen ausgebeutet und gemissbraucht zur Befriedigung seines Eigennutzes und seiner Selbstsucht.“

Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, 1867[56]

Wie diverse andere Personen während dieser Zeit bewegte auch Rosa sich mit seinen Aussagen und Tätigkeiten im Grenzbereich von Freimaurerei, Rosenkreuzertum, Tempelritter-Mystik und Okkultismus und nutzte die Leichtgläubigkeit und die Faszination einzelner Adelsvertreter für hermetische Themen zu seinem eigenen Vorteil.

Ferdinand Runkel kam in seiner dreibändigen Geschichte der Freimaurerei in Deutschland im Jahr 1932 zu dem Urteil, dass Rosa „zwar sehr liebenswürdig und geschmeidig [und] ein guter Redner, aber kernfaul im Charakter“ gewesen sei. Als Betrüger habe er „wie kaum ein anderer der Maurerei des achtzehnten Jahrhunderts geschadet“.[57] Auch der Medizinhistoriker Stefan Redies nannte Rosa 1998 einen „Scharlatan, der ohne jeden Idealismus mit Hilfe der Freimaurerei in erster Linie seinen Lebensunterhalt bestreiten wollte und dabei das in ihn gesetzte Vertrauen missbrauchte“.[58]

Anmerkungen

  1. In seinem 1883 erschienen Buch Geschichte der Freimaurerei in Kassel behauptet der Autor Wilhelm Kolbe, dass der Name Philipp Samuel Rosa ein Pseudonym des aus Bremen stammenden Dietrich Schumacher gewesen sei. Diese Angabe scheint jedoch nicht richtig zu sein. Im Catalogus studiosorum Marburgensis 1653–1830 ist ein Dietrich Schumacher aus Bremen verzeichnet, der sich am 27. April 1766 als Student an der Universität Marburg immatrikulierte. Die Verwirrung könnte damit in Zusammenhang stehen, dass auch Rosa im April 1766 in Marburg wirkte. Darüber hinaus führte bereits Rosas Vater diesen Familiennamen. In den nachfolgenden Jahrzehnten fand Kolbes Information – zumeist ohne den Herkunftszusatz – Eingang in zahlreiche Publikationen.

Literatur

  • Eberhard Bauer: Aus dem Leben eines nicht alltäglichen Mannes. Philipp Samuel Rosa, Pfarrer in Fischelbach 1712–1734. In: Heimatbuch Banfetal. Banfe, 1987, Seiten 337–341.
  • Holger Weber: Pfarrer, Freimaurer und Betrüger – Philipp Samuel Rosa. In: Wittgenstein – Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins. Jahrgang 106, Band 82, Heft 2, August 2018, Seiten 82–93.

Einzelnachweise

  1. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  2. Magdalene Heuser; Ortrun Niethammer; Marion Roitzheim-Eisfeld; Petra Wulbusch (Hrsg.): Ich wünschte so gar gelehrt zu werden. Drei Autobiographien von Frauen des 18. Jahrhunderts. Wallstein Verlag, Göttingen, 1994, ISBN 978-3-892-44075-8, Seite 235.
  3. Arina Völker: Die Entwicklung von Medizinalorganisation und Bevölkerungsversorgung am territorialen Beispiel von Anhalt. In der Reihe: „Wissenschaftliche Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg“, Band 18. Dissertation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), 1985, Seite 64.
  4. https://www.kirchenkreis-wittgenstein.de/kirchengemeinden/kirchengemeinde-banfetal/geschichte
  5. Zeitschrift für Kirchengeschichte. Band 32/33, 1911, Seite 347.
  6. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  7. Magdalene Heuser; Ortrun Niethammer; Marion Roitzheim-Eisfeld; Petra Wulbusch (Hrsg.): Ich wünschte so gar gelehrt zu werden. Drei Autobiographien von Frauen des 18. Jahrhunderts. Wallstein Verlag, Göttingen, 1994, ISBN 978-3-892-44075-8, Seite 235.
  8. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  9. Joseph Findel: Geschichte der Freimaurerei von der Zeit ihres Entstehens bis auf die Gegenwart. Verlag von J. G. Findel, Leipzig, 1870, Seite 402.
  10. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 17.
  11. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  12. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  13. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  14. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seiten 17.
  15. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 81.
  16. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seiten 17.
  17. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  18. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 18.
  19. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 18.
  20. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  21. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  22. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seiten 18.
  23. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  24. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seiten 19.
  25. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  26. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seiten 19.
  27. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 81.
  28. „Die Mitglieder, die angenommenen Freimaurer und die Visiteure der Mutterloge zu den drei Weltkugeln 1740–1766 (1806)“. In: Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. Die Logen in Berlin. Teil 1. Studienverlag, Innsbruck, 2014, ISBN 978-3-7065-5199-1, Seite 255.
  29. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seiten 17–19.
  30. „Verzeichnis der schottischen Logen und Kapitel in Deutschland vor Errichtung der stricten Observanz“. In: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 165.
  31. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 81.
  32. Johann August von Starck: Der Triumph der Philosophie im Achtzehnten Jahrhunderte. Zweyter Theil. Verlag von Eduard Adalbert Rosenblatt, 1804, Seite 176.
  33. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Marix Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 978-3-865-39006-6, Seite 219.
  34. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 81.
  35. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 81.
  36. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Marix Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 978-3-865-39006-6, Seite 222.
  37. Monika Neugebauer-Wölk; Markus Meumann: DFG-Forschergruppe „Die Aufklärung im Bezugsfeld neuzeitlicher Esoterik“. Ergebnisse. Halle (Saale), 2013, Seite 52.
  38. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Marix Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 978-3-865-39006-6, Seite 222.
  39. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Marix Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 978-3-865-39006-6, Seite 223.
  40. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Marix Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 978-3-865-39006-6, Seite 223.
  41. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 26.
  42. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 26.
  43. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Marix Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 978-3-865-39006-6, Seiten 222–223 & 231.
  44. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 26.
  45. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 82.
  46. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Marix Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 978-3-865-39006-6, Seiten 222–223 & 231.
  47. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Marix Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 978-3-865-39006-6, Seiten 222–223 & 231.
  48. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 82.
  49. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 82.
  50. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 82.
  51. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 82.
  52. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 16 & 29.
  53. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 113.
  54. Johann August von Starck: Der Triumph der Philosophie im Achtzehnten Jahrhunderte. Zweyter Theil. Verlag von Eduard Adalbert Rosenblatt, 1804, Seite 176.
  55. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 82.
  56. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 82.
  57. Ferdinand Runkel: Geschichte der Freimaurerei in Deutschland. Gesamtausgabe. E-Paper-Nachdruck, Edition Lempertz, Bonn, ISBN 978-3-943-88359-6.
  58. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 16.






Milben

ist ein deutscher Biologe, der sich auf Acarologie spezialisiert hat. Er gilt als einer der führenden Experten in Hinblick auf die Ordnung der Hornmilben (Oribatida).

Leben

Ausbildung

Er immatrikuierte sich 1966 für ein Studium der Zoologie, Botanik, Geologie und Paläontologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und erhielt 1970 sein Diplom. Betreut von Doktorvater Reinhart Schuster (* 1930) wurde er schließlich 1975 mit der Dissertation Beitrag zur Morphologie, Taxonomie und Phylogenie der Gattung Hermannia Nicolet zum Dr. rer. nat. promoviert.

Berufliche Karriere

„Er [Woas] trägt die Auseinandersetzung mit den theoretischen Konzepten der Taxonomie und Phylogenie und prägt die praktische taxonomische Arbeit der Gruppe mit seiner Formenkenntnis, mit kritischem Vorbehalt gegenüber jeder vorschnellen Kategorisierung und mit großem zeichnerischem Talent.“

Arbeitsgruppenleiter Ludwig Beck 1990 über Steffen Woas.[1]

Woas forschte zunächst botanisch und publizierte beispielsweise im Jahr seiner Diplomarbeit zusammen mit Ernst-Wilhelm Raabe (1913–1982) einen Bestimmungsschlüssel zu den in Schleswig-Holstein anzutreffenden Arten aus der Pflanzengattung der Kressen (Lepidium).[2] In den folgenden Jahren wandte er sich den Milben zu. Den Einstieg ins außerakademische Berufsleben fand er 1975 als Biologielehrer am Privatgymnasium Königshofen in der Taunus-Gemeinde Niedernhausen, wo er bis 1977 blieb. Zwischen 1978 und 2001 war er dann zunächst als wissenschaftlicher Volontär und anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der bodenzoologischen Arbeitsgruppe von Ludwig Beck (* 1935) am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe tätig. Unterbrochen wurde das Engagement in Karlsruhe von einem zweijährigen Aufenthalt zwischen 1985 und 1987 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zoologischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen. Seit seinem Ruhestand 2001 ist er dem Naturkundemuseum Karlsruhe durch fortgesetzte ehrenamtliche Tätigkeit im Referat für Zoologie verbunden.

Er zeichnete mit Beck zusammen maßgeblich verantwortlich für den Aufbau der Hornmilben-Sammlung des Museums. Diese umfasst etwa 15.000 Belegexemplare von 967 Taxa, darunter Typusexemplare von 60 Arten.

  • Taxonomie und Ökologie von Hornmilben (Oribatida)
  • Zwischenzeitlich war auch ein Antrag L. Becks zur taxonomisch-systematischen Bearbeitung mitteleuropäischer Oribatiden durch Dr. Woas von der DFG bewilligt worden, so dass in der ersten Hälfte der 80er Jahre die Bodenzoologie in ihrer museumsspezifischen taxonomisch-systematischen Grundlage wie in ihrer umweltbezogenen Anwendung intensiv bearbeitet werden konnte.[3]
  • Taxonomie in der Bodenzoologischen Arbeitsgruppe am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe ist mit dem Namen Steffen Woas verbunden. Seit 1978 gehört Steffen Woas zur Arbeitsgruppe dank der Unterstützung durch Drittmittel, vor allem der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er trägt die Auseinandersetzung mit den theoretischen Konzepten der Taxonomie und Phylogenie und prägt die praktische taxonomische Arbeit der Gruppe mit seiner Formenkenntnis, mit kritischem Vorbehalt gegenüber jeder vorschnellen Kategorisierung und mit großem zeichnerischem Talent. Seine umfassende zoologische Bildung geht zurück auf das Studium in Kiel zur Zeit von Adolf Remane. Diplom- und Doktorarbeit machte Woas dort bei Reinhart Schuster.[4]


Engagement

  • Mitbeprobung von neun Standorten in Baden-Württemberg (Crailsheim), Bayern (Scheyern (3), Hessen (Niddahänge) und Nordrhein-Westfalen (Tannenbusch, Schmallenberg (3)) einschließlich Erfassung der Standortparameter.
  • Bestimmung und Auswertung der Oribatiden und der Makrofauna (Chilopoden, Diplopoden, Isopoden) aus den Bodenproben aller 15 Standorte sowie die Erstellung des Teilberichts


Birkenholz

Torfmoos

Wasserpest

Karbonatit

Treibholz

Quellwasser





  • Römbke, J., Beck, L., Förster, B., Fründ, H. C., Horak, F., Ruf, A., Rosciszewski, K., Scheurig, M. & Woas, S. (1997): Boden als Lebensraum für Bodenorganismen und die bodenbiologische Standortklassifikation, eine Literaturstudie. – Texte und Berichte zum Bodenschutz, 4.
  • Römbke, J., Dreher, P., Beck, L., Hammel, W., Hund, K., Knoche, H., Kördel, W., Kratz, W., Moser, T., Pieper, S., Ruf, A., Spelda, J. & Woas, S. (2000): Bodenbiologische Bodengüte-Klassen. – Texte Umweltbundesamt, 6/00: 1-276.
  • Römbke, Jörg; Beck, Ludwig; Förster, Bernd; Fründ, Heinz-Christian; Horak, Franz; Ruf, Andrea; Rosciczweski, C.; Scheurig, M.; Woas, Steffen (1997): Boden als Lebensraum für Bodenorganismen - bodenbiologische Standortklassifikation - Literaturstudie.: 403 pp.
  • Römbke, Jörg; Beck, Ludwig; Förster, Bernd; Fründ, Heinz-Christian; Horak, Franz; Ruf, Andrea; Rosciczweski, C.; Scheurig, M.; Woas, Steffen (1997): [Fortführung der] Literaturstudie: Bodenfauna und Umwelt. - Texte und Berichte zum Bodenschutz: 1-435
  • Römbke, Jörg; Dreher, Peter: Bodenbiologische Bodengüte-Klassen. Abschlussbericht des Forschungsvorhabens Nr. 207 05 006 des Umweltbundesamtes. (Mitarbeit). 1999.
  • Römbke, Jörg; Dreher, Peter; Beck, Ludwig; Hammel, Wolfram; Hund, Kerstin; Knoche, Harald; Kördel, Werner; Kratz, Werner; Moser, Thomas; Pieper, Silvia; Ruf, Andrea; Spelda, Jörg; Woas, Steffen (2000): Bodenbiologische Bodengüte-Klassen. - Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Texte 6/00: 1-276
  • Römbke, Jörg; Dreher, Peter; Beck, Ludwig; Hund-Rinke, Kerstin; Jänsch, Stephan; Kratz, Werner; Pieper, Silvia; Ruf, Andrea; Spelda, Jörg; Woas, Steffen (2002): Entwicklung von bodenbiologischen Bodengüteklassen für Acker- und Grünlandstandorte. - Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Texte 20: 1-273

Ehrungen

Joy

  • Stil: Electronic, Jazz, Blues, Pop, Downtempo
  • „Freundlicher und rührender Schlager-Soul“[8]
  • Tempo: Downtempo, Easy Listening, Chanson
  • Am 14. Oktober 2007 erschien Songs For Joy 2 - Ohne Peinlichkeit & Hass mit 13 Liedern

Produktion

  • sie haben eine alte Tradition aufgegriffen: die »Song Poem Music«. In den Sixties verteilten gewiefte Labels in den USA ihre Flyer und warben darauf mit der Vertonung aller Songtexte, die bei ihnen eingereicht würden. Darauf meldeten sich natürlich vor allem die Amateure ohne größere Hoffnung, und sie wurden entsprechend abgezockt.
  • Die Gäste nicht bewerten, sondern bewirten
  • in Berlin ausgestrahlten Radio-Jingle
  • Die deutschen Musiker Carsten Meyer alias Erobique sowie Jacques Palminger und Chris Dietermann bauten drei Jahre lang zwischen 2007 und 2009 jeweils im Oktober im Berliner Maxim Gorki Theater ein Tonstudio auf und luden über Radiospots und Zeitungsannoncen Menschen ein, ihnen doch Gedichte, Songtexte, Lieder zu schicken, um diese dann zu vertonen. Die subjektiv besten wurden ausgewählt, arrangiert, komponiert. Im besten Fall wurden sie von den Autoren selbst eingesungen. Manchmal schauten auch Schauspieler mit Tagesfreizeit vorbei und übernahmen das Mikrofon.


Mitwirkende an der 2 x Vinyl, LP, 16. Oktober 2009

  • Arranged By, Performer – Carsten Meyer, Chris Dietermann*, Jacques Palminger
  • Composed By, Painting [Coverzeichnung] – Carsten Meyer
  • Design [Covergestaltung] – Katja Strempel
  • Lacquer Cut By – K*
  • Producer, Recorded By, Mixed By – Chris Dietermann*
  • Vertrieb durch – Rough Trade Distribution
  • Phonographisches Copyright ℗ – Staatsakt
  • Abgemischt von – Rauchhaus Studio
  • Acetat-Lack-Schnitt von – SST Brüggemann GmbH


Kritik

Das Projekt genauso wie seine Ergebnisse stießen auf überwältigendes Lob durch verschiedene Musikjournalisten. Christian Schachinger vom in der österreichischen Hauptstadt Wien erscheinenden Der Standard formulierte:

„Wie man jetzt nachhören kann, ist dabei eine der bezauberndsten deutschsprachigen Produktionen der letzten Zeit herausgekommen. [...] Mit wackeligen, allerdings dank der meist auf Klavier, Bass und Schlagzeug fußenden Arrangements von Carsten Meyer immer würdevoll bleibenden, nicht verbildeten Stimmen weisen [die] Lieder [...] auf ein in der Musik weitgehend verlorengegangenes Gut hin. Dieses ist noch immer dazu imstande, die Herzen zu rühren. Es geht um Mut zur oft erschreckenden Offenheit. Kunst ohne Schutzschild und doppelten Bogen. Unironische, ernsthafte, weil die eigenen Gefühle ernst nehmende Musik.“[9]

Besonders gut gefiel ihm die „großartige Liebeshymne“ Katrin und Lars; als weitere Highlights benannte er den „schmuck-knorrigen Berlin-Lobgesang“ Und immer wieder bin ich nichts, den „Disco-Hit“ Nett sowie „die Blondie-Paraphrase“ Rufe mich.[10] Ähnlich euphorisch zeigte sich Christoph Braun von Spex, der kundtat, dass das Projekt „tatsächlich eine Freude und das Gegenteil von zynisch“ sei. Die Lieder hätten ihn „zutiefst berührt“.[11] Weiterhin führte er aus:

„Diese Platte wirkt so anti-befremdend, sie hebt das Schamgefühl auf, das sich mitunter in Casting-Show-Momenten durch bloßes Zusehen einstellt. Doch um bloß an die höheren Humanismus-Instinkte zu appellieren, hätte ja ein Buch ausgereicht. Songs for Joy dagegen hat sie, die Lieblingssongs, die man nach zweimal hören nur noch vor sich hin singt und mit denen man alle Leute um sich gerne nervt.“[12]

In Die Welt benannte Oliver Polak die Produktionsidee als ein „herzerwärmendes Projekt“.[13]


# Titel Songwriting Gesang Länge
1. Wann strahlst Du? Barbara Stützel Yvon Jansen 3:36
2. Finsterwalde Friedrich Pückert Lydia Schmidt 4:15
3. Mauerseglerlied Frank Eichhorn Frank Eichhorn 4:20
4. Kathrin und Lars Katrin Winkel Yvon Jansen 6:01
5. Henri Le Chat Angi Lucien Buch Angi Lucien Buch 4:23
6. Kein Garten Nancy Senia Hasičević 3:25
7. Wie ein Dieb Angi Lucien Buch Claire Kellermann;
Pablo S. Carvalho Santos
4:20
8. Lebensleiter Conny Priester Conny Priester 3:15
9. Und immer wieder bin ich nichts Hennina Simon Iris Minich 3:04
10. November in Berlin Jens Gebhardt Jens Gebhardt 4:42
11. Nett Anika Baumann Anika Baumann 3:21
12. Rufe mich Sabine Stratmann Sabine Stratmann 2:17
13. Die Reise Conny Priester 3:33
14. Lieder von heute Senia Hasičević 3:29
15. Ich werde da sein Anika Baumann;
Senia Hasičević
5:13





# Titel Songwriting Gesang Länge
1. Wann strahlst Du? Barbara Stützel Yvon Jansen 3:36
2. Finsterwalde Friedrich Pückert Lydia Schmidt 4:15
3. Mauerseglerlied Frank Eichhorn Frank Eichhorn 4:20
4. Kathrin und Lars Katrin Winkel Yvon Jansen 6:01
5. Henri Le Chat Angi Lucien Buch Angi Lucien Buch 4:23
6. Kein Garten Nancy Senia Hasičević 3:25
7. Wie ein Dieb Angi Lucien Buch Claire Kellermann;
Pablo S. Carvalho Santos
4:20
8. Lebensleiter Conny Priester Conny Priester 3:15
9. Und immer wieder bin ich nichts Hennina Simon Iris Minich 3:04
10. November in Berlin Jens Gebhardt Jens Gebhardt 4:42
11. Nett Anika Baumann Anika Baumann 3:21
12. Rufe mich Sabine Stratmann Sabine Stratmann 2:17
13. Die Reise Conny Priester 3:33
14. Lieder von heute Senia Hasičević 3:29
15. Ich werde da sein Anika Baumann;
Senia Hasičević
5:13
16. Nein zur Gewalt Klasse 4 D der SESB Anika Baumann;
17. Du machst mich wahnsinnig, Baby Sarah Sarah
18. Wohlfühllied Jens Gebhardt Rica Blunk
19. Beweg dich 4:12
20. Liebe ist kein Wort auf Zeit Björn Weigel 3:43
21. Ohel Shabbat 5:39
22. Hamburg Cowboys Niels Lorenz 4:03
23. Volver Erobique; Frau Kraushaar 3:06
24. Ich will weit reisen 3:14
25. Wer kommt? 6:28

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Ludwig Beck: Bodenzoologie und Taxonomie in Karlsruhe. Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Schaller zum 70. Geburtstag gewidmet. In: Andrias. Band 7, 1990, Seiten 5–8.
  2. Ernst-Wilhelm Raabe; Steffen Woas: Bestimmungsschlüssel der Lepidium-Arten Schleswig-Holsteins. In: Kieler Notizen zur Pflanzenkunde in Schleswig-Holstein. 2/8, 1970, Seiten 14–15.
  3. Ludwig Beck: 25 Jahre in der Geschichte des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe – Berichte aus den Abteilungen. Die zoologische Abteilung. In: Carolinea. Band 58, 2000, Seiten 51–59.
  4. Ludwig Beck: Bodenzoologie und Taxonomie in Karlsruhe. Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Schaller zum 70. Geburtstag gewidmet. In: Andrias. Band 7, 1990, Seiten 5–8.
  5. Jörg Römbke; Peter Dreher; Ludwig Beck; Kerstin Hund-Rinke; Stephan Jänsch; Werner Kratz; Silvia Pieper; Andrea Ruf; Jörg Spelda; Steffen Woas: Entwicklung von bodenbiologischen Bodengüteklassen für Acker- und Grünlandstandorte. Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Forschungsbericht 299 74 294, UBA-FB 000268, im Auftrag des Umweltbundesamtes, 2002.
  6. https://repositorio.uac.pt/bitstream/10400.3/5885/1/Hermannia%20woasi.pdf
  7. Elizabeth A. Hugo-Coetzee: New species of Aleurodamaeus Grandjean, 1954 (Oribatida: Aleurodamaeidae) from South Africa. In: Zootaxa. Band 3670, № 4, Seiten 531–556.
  8. https://www.derstandard.at/story/1259282575002/menschen-wie-du-songs-for-joy
  9. Christian Schachinger: „Menschen wie du: "Songs for Joy"“. In: Der Standard, 24. / 25. / 26. / 27. Dezember 2009. Abgerufen auf derstandard.at am 26. Juli 2022.
  10. Christian Schachinger: „Menschen wie du: "Songs for Joy"“. In: Der Standard, 24. / 25. / 26. / 27. Dezember 2009. Abgerufen auf derstandard.at am 26. Juli 2022.
  11. Christoph Braun: „Carsten »Erobique« Meyer & Jacques Palminger“. Am 22. August 2007 auf spex.de (Spex). Abgerufen am 26. Juli 2022.
  12. Christoph Braun: „Carsten »Erobique« Meyer & Jacques Palminger“. Am 22. August 2007 auf spex.de (Spex). Abgerufen am 26. Juli 2022.
  13. https://www.welt.de/print/welt_kompakt/kultur/article183834688/Und-wann-strahlt-ihr.html




  • Paul Stricker: „Seltene Pilze und ihre Standorte im Oberrheingebiet", die in 3 Folgen ebenfalls in der Zeitschrift für Pilzkunde, 3, 4 und 5, 1956
  • Paul Stricker: Seltene Pilze und ihre Standorte im Oberrheingebiet. In: Zeitschrift für Pilzkunde. Band 4, 1949, Seiten 6–16.
  • Paul Stricker: Seltene Pilze und ihre Standorte im Oberrheingebiet (zweite Fortsetzung und Schluß). 1950, Z. Pilzkde. 6, 9-13
  • Paul Stricker: In: Zeitschrift für Pilzkunde. - N.F. 21 (1948/55), Nr. 4, S. 6-16; Nr. 5, S. 13-15; Nr. 6, S. 9-13
  • Stricker, P. (1949-1950): Seltene Pilze und ihre Standorte im Oberrheingebiet. Z. Pilzk. 21 (4): 6-16, (5): 13-15, (6): 9-13.

l

  • Cultural & Museum Centre Karonga
  • Im November 2004 eröffnet durch den malawischen Präsidenten Bingu wa Mutharika
  • Ziel ist es, Karongas natürlches und kulturelles Erbe zu erhalten und zu fördern
  • Die Fossilien und Urmenschenüberreste bieten einen Einblick in die Ursprünge des Menschen und die Entwicklung des Lebens auf der Erde
  • Es untersteht dem Department of Antiquities im Department of Culture im Ministry of Information, Tourism, and Culture
  • Sammlung, Erhaltung und Ausstellung zusammen mit der Uraha Foundation.
  • Die Ausstellung wird von einem 130 Ma Malawisaurus dominiert, der 45 km südlich gefunden wurde
  • Ein Schwerpunt der kulturellen Ausstellung liegt auf der community participation. Lokale, traditionelle Gemeindeführer waren angehalten, in der Zusammenstellung der Sammlung zu assistieren.
  • Baukosten K30 million (US$276,000). 2014 beschädigten starke Unwetter das Gebäude und bedrohten die Sammlung und Ausstellung. Das Dach wurde repariert. Der britische Architekt Kevin M. Davies.


  • The Centre has a cultural activity area which provides a meeting place for the people of Karonga and their visitors. Still under construction, the building is a site for all sorts of cultural events such as drama, dance performances, music and choir events.Its display & panorama area features 240 million years of Karonga history - from dinosaurs to democracy, including prehistoric landscapes, animals & early humans and their way of life, archaeological records, history of slave trade, colonial times, Malawi under Dr. Banda, culture and traditions of Karonga people.


  • The Cultural & Museum Centre Karonga provides facilities for research on and promotion for rich natural heritage of Northern Malawi comprises sediments and fossil remains from the Permo-Triassic (Therapsids), the Jurassic-Cretaceous (Dinosaurs, early mammals) and the Plio-Pleistocene Periods (Hominids). The project was mainly initiated by Karonga community and members of the Hominid Corridor Research Project, who conducted research in the fields of Geology, Palaeontology and Palaeoanthropology of Karonga District. The Cultural and Museum Centre Karonga with some 20 employees and volunteers, comprises an exhibition area, a research centre, and a palaeoanthropological field station at Malema with training and research facilities. The centre was constructed through EU funding and opened in November 2004. A cultural centre with an amphitheatre have opened in 2014. Malema Camp (for field schools, workshops seminars) and the Museum serve as a unique platform for international and national scientists in the field of Palaeontology, Palaeoanthropology, Archaeology, Mammalogy and Ornithology, and the exploration of Malawi’s unique cultural and natural heritage. Excavations and field projects are undertaken jointly by African and non-African Partners.[1]

p

Institut für Kulturanthropologie des Oldenburger Münsterlandes
Institut für Kulturanthropologie des Oldenburger Münsterlandes
Florean Fortescue
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Landkreis Cloppenburg, Landkreis Vechta, Universität Vechta, Museumsdorf Cloppenburg
Bestehen: seit 14. Januar 2020
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: Cloppenburg, Vechta
Standort der Einrichtung: Cloppenburg
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Kulturwissenschaften
Fachgebiete: Soziologie, Religionsethnologie, Humangeographie
Grundfinanzierung: 210.000 € pro Jahr
(LKC 81 %, LKV 19 %)
Leitung: Christine Aka (Geschäftsführerin)
Mitarbeiter: 6 (Stand: Mai 2021)
Homepage: www.kai-om.de

Das Institut für Kulturanthropologie des Oldenburger Münsterlandes (Kurzbezeichnung: KAI-OM) ist eine als eingetragener Verein organisierte Forschungseinrichtung mit Sitz in der nordwestdeutschen Stadt Cloppenburg (Bundesland Niedersachsen), die als An-Institut der Universität Vechta fungiert. Als gemeinsame Träger des Institutes – das im Juni 2018 gegründet und im Januar 2020 offiziell eröffnet wurde – agieren das Museumsdorf Cloppenburg, die Universität Vechta sowie die beiden Landkreise Cloppenburg und Vechta. Weitere wichtige Partner sind der Heimatbund Oldenburger Münsterland, die Bernhard-Remmers-Akademie aus Löningen und die Anna-und-Heinz-von-Döllen-Stiftung aus Diepholz.

Gründungsgeschichte und Finanzierung

Marcel Mîndrescu ist ein rumänischer


Er studierte Geographie an der Universität Alexandru Ioan Cuza in der nordostrumänischen Stadt Iași und schloss 1997 mit einem Bachelor of Science ab. Im Jahr 1999 absolvierte er ein Forschungspraktikum bei Ian S. Evans an der britischen University of Durham und 2006 wurde er in Iași mit der Dissertation Geomorphometrie der glazialen Kare in den rumänischen Karpaten magna cum laude promoviert. An der Universität Ștefan cel Mare in Suceava erfolgte schließlich 2016 die Habilitation zu Thema Seesedimente und glaziale Kare in den rumänischen Karpaten und ihre klimatischen Implikationen.




Der Gründung des KAI-OM lag die Feststellung zugrunde, dass im Zuge der rasanten Globalisierung verstärkt regionale Kulturen und Identitäten in den Mittelpunkt rücken, diese jedoch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht würden.



  • Mit der Folge, dass die angesichts der rasanten Globalisierung der Welt verstärkt in den Mittelpunkt rückenden regionale Kulturen und Identitäten nicht untersucht werden. Vor allem für das Oldenburger Münsterland hat dies zur Folge, dass die negativen Konnotationen und das Bild der Agrarindustrie: wegen Geld bewundert und wegen „Kulturlosigkeit“ verachtet, bestehen bleibt. Menschen, historische Gegebenheiten und Entwicklungen haben kaum eine Chance, Beachtung zu finden.[2]
  • Die Region des Oldenburger Münsterlandes ist in Beschreibungen und der Wahrnehmung von außen vielfach geprägt durch negative Stereotype, die sich durch die Agrarindustrie ergeben.[3]
  • Der Landkreis Cloppenburg sei kein Wissenschaftsstandort.
  • Die Region des Oldenburger Münsterlandes ist in Beschreibungen und der Wahrnehmung von außen vielfach geprägt durch negative Stereotype, die sich durch die Agrarindustrie ergeben. Schlagwörter wie Massentierhaltung, Nitratgehalt oder Trinkwasserbelastung werden immer wieder erwähnt. Durch die regelmäßigen Veröffentlichungen der Schweinedichte, der Zahl der Hühner, der Flächen des Obstbaus und die Zahl der Millionäre wird diese scheinbare Realität gefestigt. Unbeachtet werden dabei Themen wie: Die Folgen für Lebensgewohnheiten, Traditionen, soziale Umbrüche oder auch Abgrenzungen und religiöse Entwicklungen. Auch die Erforschung der reichhaltigen regionalen Kultur des Oldenburger Münsterlandes - der historischen wie gegenwärtigen - findet wenig statt. An den naheliegenden Universitäten mit volkskundlicher Ausrichtung wie Münster oder Göttingen findet keine regionale Forschung mehr statt und an den Universitäten in Oldenburg oder Vechta gibt es keine kulturanthropologischen oder volkskundlichen Institute.
  • Um diese Stereotype aufzubrechen und um zu zeigen, wie sich die Region verändert, welche Kultur und Werte sie wirklich ausmachen, ist das KAI gegründet worden.[4]
  • Ziel ist die kulturwissenschaftliche Inwertsetzung der Region durch wissenschaftliche Forschung statt der resignativen Akzeptanz von Stereotypen. Mit dem vorgesehenen Konzept entsteht in der Region erstmalig im deutschsprachigen Raum eine institutionalisierte Kooperation zwischen Universität und Museum, wodurch der Landkreis Cloppenburg im kulturellen Bereich weiter aufgewertet [wird].[5]




Grüne/UWG empfanden zwar die Idee eines solchen Institutes als interessant, konnten allerdings die Rolle des Landkreises Cloppenburg nicht nachvollziehen. Sie sahen keinen Grund, sich als Landkreis an dem Projekt zu beteiligen. Außerdem könne die Unterbringung des Instituts im Wärterhaus des Museumsdorfes nicht ohne Kosten umgesetzt werden und diese Finanzierung wäre unklar. Die SPD-Fraktion zweifelte kulturwissenschaftliche Defizite im Landkreis Cloppenburg an und verwies auf die Heimatvereine im dörflichen Bereich. Durch das Vorhaben würde keine Imageverbesserung des Landkreises erreicht; außerdem erwartete man hohe Folgekosten. Zudem würde eine wissenschaftlich-kulturelle Aufarbeitung lediglich die Eliten ansprechen, die sich bereits ohne das Institut über die betreffenden Themen informieren könnten.

  • Verein wurde am 15. Oktober gegründet

Nachdem in den zwei Wochen zuvor der Ausschuss für Kultur und Freizeit sowie der Kreisausschuss über die Vorlage beraten hatten, beschloss am 19. Juni 2018 der Kreistag des Landkreises Cloppenburg die Gründung des Institutes. Zur Finanzierung der Einrichtung stellt der Landkreis finanzielle Mittel in Höhe von jährlich 170.000 Euro zur Verfügung.[7] Weitere bedeutende Geldgeber Die Gründungsurkunde wurde unterzeichnet von Burghart Schmidt (Präsident der Universität Vechta), Julia Schulte to Bühne (Direktorin des Museumsdorfes Cloppenburg), Uwe Meiners (vorheriger Direktor des Museumsdorfes Cloppenburg), Johann Wimberg (Landrat des Landkreises Cloppenburg), Gisela Lünnemann (Geschäftsführerin des Heimatbundes Oldenburger Münsterland), Gerd-Dieter Sieverding und Heinz von Döllen (beide Unternehmer und Stifter).[8] Zur Geschäftsführerin des KAI-OM wurde die habilitierte, bis dato freiberufliche Kulturanthropologin Christine Aka ernannt, deren Forschungsschwerpunkte auf der Religionsethnologie und der Kultur ländlicher Räume liegen. Am 15. Oktober 2018 erfolgte die offizielle Einweihung des Institutsgebäudes[9] und im Januar 2019 nahm die Forschungseinrichtung ihre Arbeit auf.[10]

In der Folge bat Johann Wimberg den Landkreis Vechta, der Initiative beizutreten und das neue Institut mit jährlich 40.000 Euro zu fördern. Mit Beschluss vom 13. Juni 2019 kam der Vechtaer Kreistag dieser Bitte nach.[11]

  • Am 14. Januar 2020[12] wurde sie in einem Empfang offiziell eröffnet.

Forschung



  • Januar 2019: Projekt „Zukunft der Dörfer“. Förderung in der Reihe „Zukunftsdiskurse“ aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung. Uni und Institut, 100.000 Euro. 15 Monate. Wie wollen und können wir künftig in Dörfern leben? Wie können wir Leben und Arbeiten vor Ort gestalten, sodass wir mit urbanen Räumen mithalten können? Welche Vorteile haben ländliche Räume aus historischer Perspektive, die wir dafür nutzen können? Wie spielt Mentalität und Zusammengehörigkeit in kleineren Gemeinschaften dort hinein?[13]


Hauptsächliche Forschungsgegenstände des Institutes sind die historische und die gegenwärtige Alltagskultur des Oldenburger Münsterlandes sowie die vielfältigen Lebensgewohnheiten und Traditionen der Region. Die Wissenschaftler wollen darüber hinaus „Zukunftsfragen nach dem Wohnen, Leben und Arbeiten beantworten“ und durch die Dokumentation ihrer Ergebnisse zeigen, „welche Identität und Werte die Menschen im Oldenburger Münsterland teilen.“ Dadurch sollen der Bevölkerung Heimatgefühl und regionale beziehungsweise lokale Verbundenheit nähergebracht werden.[14]

Erforscht werden beispielsweise weltliche Gebräuche und Feierrituale von Jugendlichen und Heranwachsenden in der Region, aber auch die scheinbaren Widersprüche zwischen Weltläufigkeit und lokaler Verbundenheit. Ein weiteres Projekt – mit 200.000 Euro von einer katholischen Stiftung unterstützt – untersucht die Frömmigkeit der regionalen Bevölkerung und die weltweite Missionsarbeit durch Nonnen aus dem Oldenburger Münsterland.[15] Auch die Veränderung der Kulturlandschaft, die Situation des kulturellen Erbes der Region sowie der demographische Wandel durch Zuzug und Änderungen in religiösen und familiären Strukturen werden untersucht. Darüber hinaus beschäftigt sich das Institut mit der Frage, inwiefern der Strukturwandel die regionalen Landwirte trifft und deren Selbstverständnis beeinflusst. Die Bauernhöfe werden dabei als die Keimzellen des Wohlstands der Region verstanden und es wird analysiert, wie das Verhältnis der Menschen zu ihnen ist und aus welchen Beweggründen Landwirte ihre Höfe aufgeben.

Zur Forschung wird unter anderem die vorhandene Infrastruktur der Universität Vechta und des Museumsdorfs Cloppenburgs genutzt. Die Universität als einer der Träger legte Wert darauf, auch über das KAI-OM den Wissenstransfer in die Gesellschaft zu gewährleisten. Daher werden die Forschungsergebnisse des Instituts in enger Zusammenarbeit mit dem Museumsdorf und den übrigen Partnern der Öffentlichkeit präsentiert.


Mitarbeiter

Neben festen Angestellten am Hauptsitz hat das KAI-OM je einen wissenschaftlichen Leiter vom Museumsdorf Cloppenburg sowie von der Universität Vechta. Der Vorstand des Vereines besteht aus drei Vertretern der ursprünglichen Träger (Museumsdorf, Landkreis Cloppenburg und Universität). Darüber hinaus existiert der Institutsrat, der laut Satzung aus mindestens acht Mitgliedern bestehen soll

Der Institutsrat des Vereins besteht aus mindestens 8 Mitgliedern und wird paritätisch mit zwei Vertreterinnen/Vertretern der Universität Vechta, zwei Vertreterinnen/Vertretern des Museumsdorfes Cloppenburg, zwei Vertreterinnen/Vertretern des Landkreises Cloppenburg und zwei externen Vertreterinnen/Vertretern, die aus einem Verband oder Wirtschaftsunternehmen kommen sollen, besetzt. Infolge der Zeitverzögerungen durch die COVID-19-Pandemie ist der Institutsrat bislang (Stand: Mai 2021) allerdings noch nicht zusammengetreten.


Als erste Geschäftsführerin wurde die habilitierte Ethnologin und Historikerin Christine Aka berufen. Sie hatte zuvor unter anderem am Krippenmuseum Telgte gearbeitet und freiberuflich zur Religionsethnologie geforscht. Darüber hinaus nahm sie Vertretungsprofessuren in Regensburg, Münster, Bonn und Mainz wahr.

Name Funktion Entsendende Institution
Johann Wimberg Vereinsvorstand Landkreis Cloppenburg
Julia Schulte to Bühne Vereinsvorstand Museumsdorf Cloppenburg
Burghart Schmidt Vereinsvorstand Universität Vechta
Eike Lossin Wissenschaftlicher Leiter Museumsdorf Cloppenburg
Oliver Kozlarek Wissenschaftlicher Leiter Universität Vechta
Christine Aka Geschäftsführerin
Thomas Schürmann Wissenschaftlicher Mitarbeiter



Einzelnachweise

  1. http://www.paleobiomics.org/cmck.html
  2. https://buergerinfo.lkclp.de/vo0050.asp?__kvonr=1557
  3. https://buergerinfo.lkclp.de/vo0050.asp?__kvonr=1557
  4. Mareike Wübben: „Was macht das Oldenburger Münsterland aus?“. Am 16. Januar 2020 auf nwzonline.de
  5. https://buergerinfo.lkclp.de/vo0050.asp?__kvonr=1557
  6. Protokoll über die Sitzung des Kreistages des Landkreises Cloppenburg am Dienstag, dem 19.06.2018, 17:00 Uhr, im Sitzungssaal 1 des Kreishauses in Cloppenburg, Seiten 11–13.
  7. https://buergerinfo.lkclp.de/vo0050.asp?__kvonr=1557
  8. Sigrid Lünnemann: „Neues Institut will ab 2019 Kultur der Region erforschen“. Am 16. Oktober 2018 auf nwzonline.de
  9. Sigrid Lünnemann: „Neues Institut will ab 2019 Kultur der Region erforschen“. Am 16. Oktober 2018 auf nwzonline.de
  10. Sigrid Lünnemann: „Neues Institut will ab 2019 Kultur der Region erforschen“. Am 16. Oktober 2018 auf nwzonline.de
  11. https://kreistagsinfo.landkreis-vechta.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=1647
  12. Mareike Wübben: „Was macht das Oldenburger Münsterland aus?“. Am 16. Januar 2020 auf nwzonline.de
  13. https://idw-online.de/en/news708814
  14. Mareike Wübben: „Was macht das Oldenburger Münsterland aus?“. Am 16. Januar 2020 auf nwzonline.de
  15. https://www.om-online.de/om/nonnen-an-bord-schwanzten-aquatortaufe-51014

k

  • Klafs, G. & K.-H. Moll 1977 Fischadler-Pandion haliaetus. In: Klafs, G., J. Stübs (Hrsg.): Die Vogelwelt Mecklenburgs. 1. Aufl. G. Fischer Verlag, Jena
  • Karl Heinz Moll: Unterfamilie Fischadler. In: „Grzimeks Tierleben“ (Band 7, 1970, Seiten 400–401.)
  • „Handbuch der Vögel Mitteleuropas“ (Band 4, 1971)
  • Die Artbearbeitung in „Die Vogelwelt Mecklenburgs“ (3. Auflage, 1987) gründete sich auf seine Erkenntnisse.

k

Mayer äußerte sich in einigen seiner Schriften auch politisch – allerdings mit sehr unterschiedlichen Ausrichtungen. In seinem 1919 publizierten Büchlein Die Erlösung durch die Weltrevolution setzt er sich mit den Ursachen des wenige Monate zuvor zu Ende gegangenen Ersten Weltkrieges auseinander und theoretisiert über ein neues Finanzsystem. Der Krieg war seiner Meinung nach keine Auseinandersetzung zwischen Völkern, sondern vielmehr „das Werk von etwa 300 Geldfürsten, die dadurch ihren wirtschaftlichen Einfluss und Gewinn noch mehr auszudehnen hofften.“[1] Die Völker seien durch „schöne Phrasen und eine wohlfeile Presse verblendet worden.“[1] In einer Mitte Dezember 1919 veröffentlichten Buchvorstellung seitens des General-Anzeigers für Hamburg-Altona wird ausgeführt, dass Mayer auch das Verhalten der Vereinigten Staaten scharf kritisiert:

„Gerade in dem Augenblick z. B. als die Milliardenguthaben der amerikanischen Plutokraten auf dem europäischen Kriegsschauplatz verloren zu gehen schienen, entdeckten die Amerikaner ihren Beruf als Pioniere für Demokratie und Freiheit über den Ozean zu ziehen. Die Beseitigung der Macht dieser Plutokraten bei allen Völkern ist also die erste Vorbedingung eines dauernden Friedens und der Verständigung unter ihnen.“[1]



In Zusammenhang mit seiner Kritik an Banken und Börsen schrieb Mayer darüber hinaus:

„In diesem Goldtrust schwimmen auch die Haifische der Börse, dieser gefährlichsten Bauernfängerklappen, an welchen sie hartherzig, grausam, listig, erfinderisch, verschmitzt und gefühllos durch ihre Gruppiers, ebenso wie unsere Hochfinanzleute ihre Freibeuterarbeit verrichten und dem überlisteten, betrogenen Volk das finanzielle Sterbebett bereiten lassen. [...] Hier sind die echten und ungeschminkten Raubritter der Gegenwart mit dem roten Schild (Rothschilds), wo sie durch ihre Tourniere auf dem Finanzmarkt das Geschick der Völker entscheiden.“ (17)

Damit griff er direkt die bekannte jüdische Bankiersfamilie Rothschild an. Als relevanter Faktor der europäischen Wirtschaft war diese seit ihren Anfängen im Finanzwesen im 18. Jahrhundert fortwährend Gegenstand zahlreicher Karikaturen und polemischer Schriften bis hin zu Hetzkampagnen und antisemitischen Verschwörungstheorien im Rahmen des Narratives vom Weltjudentum. Ob Mayer der Familie lediglich aufgrund ihres Einflusses oder auch wegen ihres Glaubens misstraute, geht aus Die Erlösung durch die Weltrevolution nicht hervor. Anzumerken ist allerdings, dass sich in seinen weiteren Werken keinerlei Hinweise auf antisemitische, antijudaistische oder antizionistische Gedanken finden.


  • Verschuldung (19)
  • Kein Privatvermögen sollte eine Million Mark überschreiten, denn lediglich bis zu dieser Grenze könne es kein Unheil anrichten.
  • Abschaffung der Goldwährung und der Zinswirtschaft. (54, 55)
  • „Sozialisierung“ der Presse mit Verstaatlichung der Zeitungsbetriebe zu Reichs-, Landes-, Stadt- und Gemeindezeitungen unter Kontrolle von Bürgerausschüssen. (59)
  • Liberalisierung von Handel und Industrie und Aufhebung der deutschen Reparationen. (57-59)
  • Aufhebung der Zölle, da sie mit dem „Völkerfrieden“ und der „Völkerverbrüderung“ unvereinbar seien. Erst durch sie werde „die Schroffheit der nationalen Trennung dokumentiert und fühlbar. Der freie Warenaustausch ist der natürliche und gesunde Boden für eine internationale Einheit und Freiheit.“ (54)
  • Deutschlandweite Etablierung von Arbeiter- und Bauernräten. (50, 51)



Das von Mayer skizzierte ideale Gesellschaftsbild trägt sozialistisch-kommunistische Züge und tatsächlich war er zum damaligen Zeitpunkt Anhänger der bolschewistischen Oktoberrevolution in Russland sowie der in mehreren Städten des revolutionären Deutschlands entstandenen Räterepubliken:

„Wie einst die Franzosen am Ende des vorigen Jahrhunderts, so haben auch jetzt zuerst die Russen und dann wir Deutschen, großartige Beispiele durch die Staatsumwälzungen gegeben, welche sie mit kühnem Schwung vollzogen. [...] Die Erfahrungen und Ergebnisse bei uns und in Russland werden den revolutionären Elementen der anderen Staaten genau mitzuteilen sein, damit diese dort vor den Folgen unbedachtsamer Versuche und vor misslingenden Unternehmungen bewahrt bleiben. Wenn die Umwälzungen zur rechten Zeit, am rechten Ort und mit den richtigen Mitteln erfolgen, gibt es keine Macht, welche der Verwirklichung der Revolutionsidee mit Erfolg sich widersetzen könnte.“ (35, 60, 61)




In seiner Buchvorstellung bescheinigte der General-Anzeiger für Hamburg-Altona dem Autor, dass dessen Darlegungen vom „Geiste echter Humanität“[1] getragen seien. Und tatsächlich spricht sich Mayer explizit gegen „Nationalhass“ und für die Einigkeit der Völker aus – diese Einigkeit würde seiner Meinung nach „alle Parasiten töten.“[2] Darauf aufbauend entwirft er im Schlusskapitel seine Vision für die mittelfristige Zukunft:

„Der Weltmann und Menschenfreund lebt künftig nicht mehr einem sondergestaltigen, national beschränkten, sondern dem allgemeinen, universellen Ziel, einem reinen, erhabenen Menschentum, mit großen fortdauernden praktisch durchführbaren Lebensidealen und Gedanken, bei welchen der trennende Gegensatz durch die Stammesangehörigkeit immer mehr verwischt wird, um endlich ganz zu verschwinden.“[3]

Gleichzeitig weißt er allerdings auch darauf hin, dass Deutschland sich – solange dieses Idealbild noch nicht erreicht sei – im Falle äußerer Aggressionen wirksam verteidigen müsse. Dabei kommt abermals seine Sympathie für das kommunistische Russland zum Tragen, mit dem er sich sogar eine Staatenfusion vorstellen kann:

„Wenn unsere Feinde nicht zu einem Rechtsfrieden sich bekennen und uns durch einen Gewaltfrieden vernichten wollen, wird es das beste Mittel sein, wenn wir wieder mächtig werden, und zwar so, dass unsere Gegner uns von neuem in jeder Beziehung als Macht respektieren müssen. Wir würden uns zu diesem Zweck mit Russland und anderen Ländern, welche in unseren Bund einzutreten gewillt sind, zu einem starken Einheitsstaat verbinden, und in diesem durch deutsche Kultur, deutschen Fleiß und Tüchtigkeit den Fortschritt, die Kultur und Freiheit fördern. Lieber Russland kultivieren und kolonisieren, als Arbeitssklaven der Amerikaner zu werden, worauf diese längst warten.“ (54)

Zum Ende seiner Schaffenszeit, etwa zeitgleich zum in der Weimarer Republik verstärkt hervortretenden Nationalismus, äußerte sich Mayer im Heft Diskrete Leiden teilweise völkisch-nationalistisch. So bezeichnete er beispielsweise geistig und körperlich behinderte Menschen als „Last für die Allgemeinheit“ und führte ferner im abschließenden Kapitel aus:

„Es liegt daher ein hohes Interesse für den Staat darin, sein wertvollstes verdienendes Vermögen – das sind alle gesunden, arbeitstüchtigen und brauchbaren Glieder des Volkes – gesund zu erhalten, und geschwächte Individuen allmählich kräftigen und gesunden zu lassen, damit auch diese eine gesunde Nachkommenschaft erzeugen können, die den Kampf um das Dasein und im Wettbewerb mit anderen Nationen mit Erfolg führen kann.“[4]

Diese Formulierungen stehen mit ihrer martialischen Rhetorik und der Hinwendung zum starken Nationalstaat in deutlichem Gegensatz zu Mayers Überzeugungen von 1919, als er noch erwartete.

j

Zum Ende seiner Schaffenszeit, etwa zeitgleich zur Krise der Weimarer Republik und zum im Deutschen Reich verstärkt hervortretenden Nationalismus, äußerte sich Mayer in seinen Schriften zunehmend völkisch-nationalistisch. Im Ende der 1920er Jahre erschienenen Heft Diskrete Leiden – in dem er sich mit sexuell übertragbaren Erkrankungen, Frauenleiden, erektiler Dysfunktion, Anejakulation und Zeugungsunfähigkeit beschäftigte – bezeichnet er geistig und körperlich behinderte Menschen als „Last für die Allgemeinheit“. Ferner führt er im abschließenden Kapitel aus:

„Es liegt daher ein hohes Interesse für den Staat darin, sein wertvollstes verdienendes Vermögen – das sind alle gesunden, arbeitstüchtigen und brauchbaren Glieder des Volkes – gesund zu erhalten, und geschwächte Individuen allmählich kräftigen und gesunden zu lassen, damit auch diese eine gesunde Nachkommenschaft erzeugen können, die den Kampf um das Dasein und im Wettbewerb mit anderen Nationen mit Erfolg führen kann.“

Insbesondere der letzte Satz mit seiner martialischen Rhetorik steht dabei im Gegensatz zu Mayers Ansichten von 1919, als er für die Zukunft ein Abkommen vom nationalistischen, staatenbezogenen Denken voraussagte.


  • Vielmehr wurde Wert darauf gelegt , daß das Thema interessant gestaltet war und dem Rezipienten etwas Wissenswertes geboten wurde . Die Reklame innerhalb der Vorträge sollte nicht in aufdringlicher Form erfolgen , sondern nur beiläufig in den Vortragstext eingeflochten sein . Das einzig bekannte Beispiel eines derartigen Werbevortrages entspricht jedenfalls diesen Vorgaben . Der Vortrag über ein elektrisches Heilgerät für die sogenannte „ Galvano - Therapie “ erwähnte fünfzehnmal den Namen des Herstellers , Wohlmuth “ . Angeblich sollten mit dieser Therapie alle Krankheiten bis auf akute Infektionen und chirurgische Eingriffe behandelt werden können . Gehalten wurde der Vortrag von einem Mediziner . Trotzdem zog die Darbietung den Vorwurf des Kurpfuschertums auf sich und sorgte für Wirbel hinter den Kulissen . Im nachhinein warb die Firma „ Wohlmuth “ sogar in Zeitungsanzeigen mit dem bei der Deutschen Stunde in Bayern gehaltenen Vortrag . Den Vorwurf der Unterstützung des Kurpfuschertums mußte sich auch die Funk - Stunde in Berlin gefallen lassen . Ihr Überwachungsausschuß hatte zwar in letzter Minute den zweiten Teil eines Vortrages für den 19. Februar 1928 mit dem Titel „ Die Arzneipflanze im Dienste der Heilkunst “ der Herbakalaja - Heilmittelvertriebs GmbH verhindern können , wurde dafür aber von dieser Firma verklagt . Die Zivilkammer des Landgerichts in Berlin schmetterte die Klage jedoch ab .[5]


„Hier sind die echten und ungeschminkten Raubritter der Gegenwart mit dem roten Schild (Rothschilds), wo sie durch ihre Tourniere auf dem Finanzmarkt das Geschick der Völker entscheiden.“



   Benutzer        Zur Person        Artikel        Nützliches      


Farm-Fresh thumb up.svg
Diesem Benutzer wurde
bereits 99 gedankt.

Farm-Fresh thumb up.svg
Dieser Benutzer hat
sich 94 bedankt.

Moin,

Ich bin im Sommer 2005 auf die Wikipedia aufmerksam geworden. Die Zielsetzung und der offensichtliche Erfolg haben mich sofort fasziniert. Meinen ersten Edit hatte ich dann einige Monate darauf – am 23. Dezember 2005 im Artikel Pyroklastischer Strom. Das ist mittlerweile 6731 Tage her. Als Benutzer registriert habe ich mich am 20. Juni 2006.


  1. a b c d „Büchertisch“. In: General-Anzeiger für Hamburg-Altona, 32. Jahrgang, № 292, 15. Dezember 1919, 3. Beilage, Seite 5.
  2. 28
  3. 61
  4. Hermann Alois Mayer: Diskrete Leiden. Verlag hygienischer Wegweiser, Hamburg, 1930, Seite 30.
  5. Christian Maatje: Verkaufte Luft. Die Kommerzialisierung des Rundfunks. Hörfunkwerbung in Deutschland (1923–1936). In der Reihe: „Veröffentlichungen des Deutschen Rundfunkarchivs“, Band 32. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam, 2000, ISBN 978-3-935-03504-0, Seite 180.