Bärnreuth (Hummeltal)

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Bärnreuth
Gemeinde Hummeltal
Koordinaten: 49° 52′ 15″ N, 11° 29′ 37″ O
Höhe: 462 (454–464) m ü. NHN
Einwohner: 40 (1. Jan. 2019)[1]
Postleitzahl: 95503
Vorwahl: 09201
Der Hummeltaler Ortsteil Bärnreuth

Bärnreuth ist ein fränkisches Dorf, das zur Gemeinde Hummeltal gehört.

Geografie

Das Dorf im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist einer von 20 amtlich benannten Gemeindeteilen der Gemeinde Hummeltal im südöstlichen Teil von Oberfranken.[2] Der auf 462 m ü. NHN gelegene Ort ist etwa zweieinhalb Kilometer nordnordöstlich von Pettendorf entfernt, in dem die Hummeltaler Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat.[3]

Geschichte

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand Bärnreuth der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth.[4][5][6] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Stadtvogteiamt Bayreuth aus.[7][8] Die Hochgerichtsbarkeit im Ort nahm dieses Amt als Fraischamt ebenfalls wahr.[9]

1791/1792 verzichtete der letzte Markgraf aus der Linie der Fränkischen Zollern, Karl Alexander, gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die in Berlin regierende königliche Hauptlinie der Hohenzollern. Diese gliederten die Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung wurde dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg übertragen. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde Bärnreuth zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[10] Im Jahr 1810 wurde Bärnreuth bayerisch.[11]

Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Creez mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 Bestandteil der Landgemeinde Creez, zu der auch die Orte Eichen, Gubitzmoos, Hohenreuth, Hundshof, Lenz, Neß, Obere Culm, Rosengarten, Schobertsberg, Schobertsreuth, Untere Culm, und Voitsreuth gehörten.[12] Später kamen die vier Einöden Laimen, Moosing, Röthelbach und Schützenmühle dazu.[13] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde die Gemeinde Creez aufgeteilt und Bärnreuth zusammen mit einigen anderen Gemeindeteilen am 1. April 1971 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Hummeltal.[14] Im Jahr 2019 hatte Bärnreuth 40 Einwohner.[1]

Verkehr

Ortsansicht von Nordosten mit der Staatsstraße St 2163 im Vordergrund

Die aus dem Nordosten von Creez kommende Staatsstraße St 2163 läuft am südöstlichen Ortsrand vorbei und führt weiter nach Muthmannsreuth. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 397 des VGN. Der am schnellsten erreichbare Bahnhof befindet sich in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.

Literatur

  • Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
  • Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
  • Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
  • Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.

Weblinks

Commons: Bärnreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerzahl von Bärnreuth auf der Website der Gemeinde Hummeltal, abgerufen am 25. Juni 2020
  2. Bärnreuth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Juni 2020.
  3. Geografische Lage von Bärnreuth im BayernAtlas, abgerufen am 25. Juni 2020
  4. Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  7. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
  8. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 340.
  9. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
  10. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
  11. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
  12. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 467–468.
  13. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 468.
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 674.