Diskussion:Schwäbische Dialekte/Archiv/1

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Diverses

Ist es vertretbar, "Asterix schwätzt Schwäbisch "Der Große Graba" " R. Goscinny, A. Uderzo, ins Deutsche übersetzt von Gudrun Penndorf und ins Schwäbische übertragen von Klaus-Dieter Schmid (Ehapa-Verlag) ISBN 3-7704-0466-1 als vorzügliches Beispiel für Literatur auf Schwäbisch zu erwähnen??? --Hartmut Riehm 11:29, 5. Sep 2005 (CEST)

Die Regionalsprachen mit dem Partizip "gsi" wurden im Artikel als dem "Badischen" verwandt bezeichnet. Ich habe dies in "Alemannisch" geaendert, denn das mit "Baden" gemeinte Gebiet entstand erst durch Napoleons Einfluss um 1806, einer Zeit, zu der die Charakteristika der Dialekte schon längst existierten. Zudem gibt es keinen einheitlichen "badischen" Dialekt. Die auf diesem Gebiet gesprochenen Dialekte reichen von unterfränkisch bis hochalemannisch -- GeorgGerber

Keia heisst IMHO nicht fallen, sondern (um)werfen, zumindest in der Gegend (Schwäbische Alb), von der ich komme. Ändern will ich das aber nicht einfach so... --- Beispiele:

  • A Vas omkeia Eine Vase umwerfen, (ugs: umschmeissen), bewusst zu Fall bringen.
  • An Ball keia Einen Ball werfen

Wer weiss mehr? -- Madras

im Niederallemannischen: d'Schdiege rab-keie: DIe Treppe herunterfallen. GeorgGerber 16:03, 31. Mär 2004 (CEST)

Ich kenne das als "mi hat's nahkeit" und würde es direkt von "hingehauen", "nahgehaut" ableiten. Für ein normales Verb "keien" macht diese Erklärung aber keinen Sinn, und ich bin kein Linguist. Nankea 02:58, 14. Apr 2004 (CEST)
Ich kenne "keien" nur im Sinne von werfen oder schleudern. [[Benutzer::Daniel Wimpff|Daniel]]
"Keia" kenne ich nur als fallen... Hoamat Ubub 17:30, 29. Nov. 2006 (CET)
Das Mittelhochdeutsch gehîen bedeutet werfen, damit haben wir die Herkunft und auch gleich die richtige Schreibweise gheia. Geholt heißt auf Schwäbisch ja auch nicht kollat ;-)
Im Dialektwörterverzeichnis Schweizerdeutsch findet sich dann auch ein ghejä / umghejä für fallen / umfallen. --Oberprimator 17:27, 12. Okt. 2007 (CEST)


die Trennung von gsi und gwä ist natürlich korrekt. die sprachwissenschaftlich klarste Trennung zwischen dem Schwäbischen und den drei alemannischen (im engeren Sinne) Dialekten in der alemannischen (im weiteren Sinne) ist jedoch die neuhochdeutsche Diphthongierung, die nur das schwäbische mit den anderen Oberdeutschen Dialekten mit vollzogen hat. also: 'm^i n^üs h^us' (drei lange Monophthonge) zu 'mein neues Haus' (gesprochen 'main noies haus' - drei Diphthonge) bzw. schwäbisch 'mai neies haus' (also ebenfalls drei Diphthonge), während die drei alemannischen (im engeren Sinne) Dialekte wie das Niederdeutsche an den drei alten Lang-Monophthongen festhält. (diese Monophthong-Diphthong-Isoglosse deckt sich grob mit der gsi-gwä-Isoglosse) (nicht signierter Beitrag von 128.176.114.42 (Diskussion) ) (geschrieben am 20./22. April 2004 )

Diese Einteilung macht auf mich den seriösesten Eindruck. Ich bin dafür, sie in den Artikel zu übernehmen. Von wem kam denn dieser Beitrag? GeorgGerber 14:36, 21. Apr 2004 (CEST)
du vergisst das Wichtigste: Im Schwäbischen wurde mhd. î/û zu ei/ou, was von ai/au zu unterscheiden ist. Dass mîn zu mai und nicht mei wird, liegt am darauffolgenden n, ist also eine Ausnahme. Androl 22:05, 14. Aug 2005 (CEST)

Nach meinem Sprachverständnis: nicht "mai neies haus" sondern "mai neis haus" (wäre dem maulfaulen Schwaben zu aufwändig!). In den Zitaten sollte man noch genauer hinhören: (zumindest in Nürtingen) sagte man nicht "I bin hoimgloffa" (HonoratiorenSchwäbisch!) sondern "I be hoimgloffa". "keia" kenne ich in beiderlei Bedeutung (Nürtingen zählt zum gwä-Teil!)

So, und jetzt komm ich und sag, dass es bei uns "gsei" lautet, und im Nachbarort lautet's "gsi". Was ich damit sagen will: Eine regionale (im Sinne von geographische) Zuordnung anhand dieses Wortes könnte schwierig werden. Vielleicht sollten andere Worte in Betracht gezogen werden, wie z.B. Scheune (Schuir, Schier) oder Korb (Gratta, Schied)? Ubub 17:30, 29. Nov. 2006 (CET)


Ich vermisse im Artikel ausführliche Hinweise auf schwäbische Grammatik.

Frage an Spezialisten: Ist die Karte korrekt?

Apropos Karte: was ist das für ein merkwürdiger Fleck am NiederRhein an der Niederländischen Grenze? Ein Hort heimatvertriebener Landsleute? --Hartmut Riehm 15:03, 5. Apr 2005 (CEST)


- Der Artikel bedarf dringend einer Überarbeitung, sprachwissenschaftlich finden sich da einige Ungereimtheiten. Im Vergleich zum schönen Artikel "Bairisch" hinkt dieser schon ziemlich hinterher. Die Sache mit dem Keltischen "keja" ist so nicht richtig, das ist schon gut deutsch und ist eine Kontraktion aus "ge-heien", was schon früher u.a. so was wie "fallen" geheißen hat (vgl. Grimms Deutsches Wörterbuch, online unter http://www.dwb.uni-trier.de/index.html, unter "geheien" nachschauen). Die "halbe Diphthongierung" soll vermutlich ausdrücken, dass es im Schwäbischen nicht Zait und Haus heißt, sondern eher Zeit und Hous (wenn man die Lautwerte der einzelnen Buchstaben nimmt). Nasaliertes "k" in Kinder gibt's nicht, da ist das folgende "i" nasaliert. Allgäuerisch gibt's auch nicht, da wird - wie so oft - ein Landschaftsname mit einem Sprachgebiet gleichgesetzt. Vielleicht finde ich mal die Zeit, den Artikel etwas zu überarbeiten (genauso den zu alemannisch).--193.196.8.102 18:40, 20. Jul 2004 (CEST)

Die Inhalte sind ja in Ordnung aber der Artikel sollte dringend strukturiert werden. Vielleicht findet jemand mal die Zeit... --Martinhelfer 6. Jul 2005 17:03 (CEST)

- Im Schwäbischen, das ich spreche gibt es sehr wohl eine Entsprechung für das Wort "hüpfen", und zwar "hopsen".

- Ich habe mal einige Sprichwörter an das Ende des Artikels gestellt. Sehr unwissenschaftlich aber eben als Beispiele aus dem schwäbischen Alltag erheiternd und auflockernd. Daniel

"Hopsen" als schwäbisches Wort? Höchstens Honoratiorenschwäbisch! Ich kenne nur "hopfen" für "hüpfen". Noch was: im Abschnitt Regionale Individualisierung wird "uff" statt "auf" dem vom Alemannischen beeinflussten Oberschwäbischen Teildialekt zugeordnet. Aber im Großraum Stuttgart wird das ebenso verwendet. "Auf em Wase graset Hase..." ist eben auch schon wieder Honoratiorenschwäbisch, im Dialekt heißt es doch "Uffm Wase..." --w-alter 02:52, 18. Aug. 2007 (CEST)

halbe Diphthongierung

die "halbe Diphthongierung" drückt vermutlich aus, dass der Schwabe eben "Gu-ido" statt "Gido" für Guido oder "Du-isburg" statt "Düsburg" für Duisburg sagt (allerdings ohne eine hörbare Trennung zwischen den beiden Vokalen).

das kann dann wohl keine Regelmäßigkeit sein, in dem Fall wohl eher Unkenntnis der korrekten Aussprache von Fremdwörtern. Diphthonge werden im Schwäbischen keinesfalls getrennt gesprochen. Schwäbisch hat sogar sehr viele verschiedene Diphthonge. Ich denke, es geht hier um was anderes... --androl 11:15, 16. Aug 2005 (CEST)
Es geht vermutlich um die abgeschwächt durchgeführte neuhochdeutsche Diphthongierung, d.h. die Verschiebung der Langvokale "uu", "ii" usw. z.B. in den mittelhochdeutschen Wörtern "Huus", "sin", zu "au" und "ei": "Haus", "sein". Das Schwäbische hat hier die Entwicklung der anderen oberdeutschen Dialekte mitgemacht, das Alemannische im engeren Sinne aber nicht. Im Schwäbischen werden dennoch die durch die neuhochdeutsche Diphthongierung eingeführten Diphthonge anders - nämlich abgeschwächt - ausgesprochen, als die historisch älteren. Zu sehen z.B. am Wort "Staubsauger", welches im Schwäbischen "Staobsouger" und im Alemannischen i.e.S. "Staobsuuger" gesprochen wird. Hier wurde der historisch alte Diphthong in "Staub" in seiner ursprünglichen Form "ao" belassen, der in der Neuhochdeutschen Diphthongierung eingeführte Diphthong "sauger" wurde im Schwäbischen aber nur zu "ou", also einer lautlich abgeschwächten Form, verschoben. Der Begriff "halbe Diphthongierung" wäre unter diesem Gesichtspunkt also durchaus gerechtfertigt.MKlemm 13:32, 19. Feb. 2007 (CET)

1) bei den schwäbischen Sprichwörtern ist wohl "Bschteck" anstatt "Bsteck" gemeint...

2) ich meine außer "I be hoimgloffa" auch schon etwas wie "I be hoimgloua" gehört zu haben... kann das jemand einordnen?


-für den typisch schwäbischen Vokal, der aus deutsch "en" entsteht, benutze ich einfach mal das Zeichen â. Die Benutzung von e oder a führt zu Verwechslungsgefahr, z.B. Spätzle != Spätzlâ, naa(hinunter) != nââ(hin)

-gelöscht:

*Die so genannte „halbe Diphthongierung“ (das heißt Doppelvokale werden hörbar nacheinander gesprochen)
*Eine generelle Tendenz zur Nasalierung (sollte man genauer ausführen)
*Auch der Anlaut „k“ wird nasal ausgesprochen (zum Beispiel „Kinder“, gesprochen wie „Khinder“) (versteh ich nicht, h ist doch nicht nasal)

--androl 11:58, 16. Aug 2005 (CEST)


Älbler-, Ost-, Rieser-, Niederschwäbisch

Hüpfen heißt im schwäbsichen für gewöhnlich nicht hopsa, sondern jucka. So lässt sichd der bekannte Spruch auch noch ein wenig weiterspinnen.

Warum ist der Älbler Dialekt nicht unter einer der beiden Gruppen gwä und gsi aufgeführt? Obwohl es zugegebenermaßen etwas schwierig ist, die Alb eindeutig einer der beiden Gruppen zuzuordnen. Im allgemeinen würde ich zur gwä gruppe tendieren, ich habe aber auch schon Formen wie gsei gehört. {unsigned|217.249.106.53|KaPe, Schwarzwald} (geschrieben am 16. August 05)


Den Begriff "Unterschwäbisch" gibt es nicht, es heißt "Niederschwäbisch" (analog zu "Ober-/Niederbayern, -österreich, -hessen, -sachsen, -rhein, ober- und niederfränkisch [heute v. a. niederländisch, "Unterfranken" ist nur ein Teil des oberdeutschen Ostfranken]). Es gibt zwar den Begriff "Unterland" im Ggs. zu "Oberland" (=Oberschwaben), bezogen auf Württemberg, aber dieses Unterland umfasst hauptsächlich den eigentlich (süd)fränkischen Kreis Heilbronn. Im Mittelalter gab es die Reichslandvogteien "Ober- und Niederschwaben", der Begriff ist also auch historisch korrekter. Ich werde das deswegen entsprechend ändern. Im Übrigen glaube ich nicht, dass "Rieser Schwäbisch" zur Gsi-Gruppe gehört, wenn das südlich benachbarte Ober- und das westlich benachbarte Nieder- ("Unter"-)schwäbisch zur Gwä-Gruppe gehören. Ferner gilt für "Rieser Schwäbisch", was auch zum "Allgäuer Schwäbisch" in dieser Diskussion bereits angemerkt wurde: Das Nördlinger Ries ist eine Landschaft oder ein Meteorkrater, aber kein eigener Dialektraum (bzw. wenn es einer wäre, müsste man konsequenterweise noch hunderttausend andere gleichfalls extra aufführen, was nicht sinnvoll wäre). Markus.

Im Schwäbischen gibt es, glaube ich, keine "gsi"-Gruppe, das wäre dann nämlich schon Alemannisch i. e. S. (wie z. B. im Oberallgäu und am Bodensee). Markus

Mal abgesehen davon, daß Schwäbisch zu den Alemannische Dialekten gehört, gibt es eindeutig eine gsi-Gruppe! --Kookaburra 18:12, 3. Okt 2005 (CEST)
Du hast Recht, Markus, ich hatte Deinen Beitrag falsch verstanden --Kookaburra 13:09, 11. Feb. 2007 (CET)

Selbstverständlich gehört Schwäb. zu den Alemann. Dialekten ("Nordalemmann."), weswegen ich oben "Alemann. i. e. S." (= "im engeren Sinn") geschrieben habe: Schwäbisch ist zwar ein alemann. Dialekt, aber nur im weiteren Sinne (i. w. S.), Alemann. im engeren Sinne sind hingegen nur Nieder-, Hoch- und Höchstalemann (wo eben "gsi" anstatt des schwäb. "gwä" gesagt wird). Aber selbst wenn es eine schwäb. gsi-Gruppe geben sollte, gehört "Rieser Schwäbisch" bestimmt nicht dazu (das Ries hat überhaupt keine Verbindung zum übrigen "gsi-Schwäb." im Allgäu).

Wenn "Rieser Schwäbisch" einen Übergang vom Ober- zum Niederschwäbischen darstellt (ich würde es unter "Ostschwäbisch" einordnen), welche beide zur "Gwä-Gruppe" gehören, kann es unmöglich zur "Gsi-Gruppe" gehören, es wäre dann ja eine "Gsi-Insel" an der Nordostecke des (schwäbisch-)alemannischen Dialektraums, weit abgelegen und ohne Verbindung zum übrigen "Gsi-Gebiet" im Südwesten. Eigentlich denke ich, dass "Rieser Schwäbisch" nur deswegen unter der "Gsi-Gruppe" eingeordnet wurde, weil da gerade Platz war. Deswegen werde ich es jetzt in die "Gwä-Gruppe" umordnen, und ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand es ernsthaft aktiv-bewusst wieder in die "Gsi-Gruppe" zurückordnet (vielleicht nimmt ja mal jemand aus Nördlingen oder Oettingen oder so dazu Stellung).

Das Besondere am Ries, dialektmäßig betrachtet, ist meiner Ansicht nach lediglich, dass es innerhalb Bayerisch Schwabens das einzige Gebiet ist, das vollständig nördlich des Donautals liegt und somit nicht wirklich oberschwäbisch ist, wie der Rest des (schwäbisch-)alemannischen Bayerisch Schwabens (also ohne den, dialektmäßig gesehen, mittelbairischen Kreis Aichach-Friedberg). Und natürlich klingt "Rieser Schwäbisch" anders als das Niederschwäbische am mittleren Neckar, aber das gilt auch bereits für das Niederschwäbisch in den ostwürttembergischen Kreisen Heidenheim und Ostalbkreis. Deswegen würde ich, wenn schon eine extra Dialektgruppe, für den Namen "Ostschwäbisch" plädieren (Ostwürttemberg hat im Mittelalter auch zum Bistum Augsburg, und nicht, wie das restliche württemberg. Schwaben, zur Diözese Konstanz gehört, was sich auch im Dialekt und speziellem Vokabular ausgewirkt hat. (Dass das Schwäbische in Bayerisch Schwaben insgesamt, verglichen mit dem württembergischen Schwäbisch, etwas "bajuwarisiert" ist, hat ja damit nichts zu tun). Markus --195.93.60.9 17:45, 15. Okt 2005 (CEST)Markus

Hab Ostschwäbisch eingefügt bei Alemannische Sprachen, um die Übereinstimmung herzustellen. --KaPe, Schwarzwald 23:55, 12. Dez 2005 (CET)

Die Sache ist eigentlich viel einfacher: Es gibt einige Gebiete nördlich der Donau (z.B. auch den südlichen und mittleren Teil des Alb-Donau-Kreises bis ungefähr zum Blau- und kl. Lautertal, das Donau-Ried und eben auch das Ries, welche dialektal sehr stark von den südlich geprägten Gebieten geprägt sind (also dem oberschwäbischen Dialekt).Die Donau stellt also keinesfalls die Nordgrenze der oberschwäbischen Dialekte dar. Der Rieser Dialekt weißt zwar die eine oder andere kleine Besonderheit auf (insbesondere, weil er im Norden auch durch fränkische Elemente beeinflusst wird), ist aber allenfalls einer von vielen kleinen Dialektlandschaften. Übrigens: das Unterland ist das Gebiet um den Neckar, das Oberland das zwischen Donau und Bodensee bzw. Tirol. Suevia inferior und Suevia superior eben.... Alex-ried 19:28, 28. Okt. 2007 (CET)

Gsi-Gruppe

Weiterhin verstehe ich nicht, wieso es überhaupt im Schwäbischen eine "Gsi-Gruppe" geben soll, wenn die "gsi/gwä"-Differenzierung, neben dem Diphthong-Argument ("Huus-Haus") gerade das Kriterium darstellt, das Schwäbische vom (Nieder)alemannischen (also Alemannisch im engeren Sinne) abzugrenzen. Das ist doch unlogisch. Markus --195.93.60.9 17:45, 15. Okt 2005 (CEST)Markus

Die Differenzierung "gwä-gsi" beinhaltet ja gleichzeitig auch das Diphthong-Kriterium, da der Diphthong "ei" vom oberschwäbischen "gsei" in das (nieder)alemannische "gsi" verwandelt wird. Es gibt also zwar eine "gsei-Gruppe" im Schwäbischen (Oberschwäbisch und schwäbischer Schwarzwald-Baar-Heuberg-Raum), aber keine "Gsi-Gruppe", da die - per definitionem - alemannisch im engeren Sinne (z. B. niederalemannisch) ist. --195.93.60.9 21:02, 15. Okt 2005 (CEST)Markus
Mit dem Allgäuerisch haben wirs schwer. Seit 16. Oktober steht unter Gsi-Gruppe nun der Vorarlberg und ein alemannischer Großkontext - ein ziemliches Geschwurbel. Ich habe beim Allgäuerisch das klare Trennungskriterium eingebaut, welches Manfred Renn nennt. Gleiches steht auch bei Dialekte_in_Bayern#Schwäbisch-Alemannisch. Ich frag mich nun, ob das "gsi" das Schwäbische im Allgäu und das Oberschwäbische im Rest von Bayerisch-Schwaben trennt. In Renns Beitrag steht dazu nichts. Er zeigt eine Karte mit der Allgäuer Gemeinsamkeit der volltonigen Auslaute. --KaPe, Schwarzwald 23:55, 12. Dez 2005 (CET)
Ja, also diese klare Trennung innerhalb des Allgäus begrüße ich. Eigentlich ist es einfach: Die schwäb.-niederalemann. Grenze verläuft durch das Allgäu, weiter durchs südoberschwäb. Bodenseegebiet, irgendwo über den Heuberg, durch die Baar und über den Schwarzwald (wie eben aus der Karte auch ersichtlich ist). Natürlich sind die Übergänge fließend, wie auch die Donau nicht genau die Grenze ober-niederschwäb. ist, sondern das linke Donauufer, also der Südrand der Alb (etwa mit Riedlingen, Ehingen, Ulm) ist auch eher oberschwäb. (Vgl. Brockhaus-Artikel zu Alb-Donau-Kreis). Flüsse sind nie so starke Grenzen wie etwa hohe Gebirgskämme, sondern eher verbindend. Somit ist südwestlich dieser Linie Niederalemann., nordöstl. Schwäb. (also, wie von Ihnen klargestellt, auch im Ost- und Unterallgäu). Aber dann innerhalb des so abgegrenzten Schwäb. nochmals eine "Gsi-Gruppe" zu eröffnen, halte ich für kompletten Unsinn (es ist gleichsam "doppelt-gemoppelt"). Ich habe das so, außer in diesem Wikipedia-Beitrag, auch noch nirgendwo in der einschlägigen Literatur gelesen (wie Sie ja auch bezügl. des Renn-Beitrags bestätigen). --195.93.60.9 17:22, 15. Dez 2005 (CET)Markus
Die Isoglosse gwä/gsi bzw. gsai/gsi stellt doch keine charakteristische Linie dar, oder? Es wäre meiner Meinung nach sinnvoll, dieses Kriterium völlig außen vor zu lassen. In einem Kommentar weiter oben wurde ein lebendiges Beispiel gezeigt, dass es sich beim gsei/gsi-Unterschied um ein Inselphänomen handeln kann, bei dem keine geographisch eindeutige Isoglosse gezogen werden kann. Aus eigener Erfahrung kenne ich die Form "gsee", die an der oberen Donau verbreitet ist (also im Schwäbischen), aber auch z.B. im schweizerischen Kanton Appenzell - zwei Gebiete, die über 100km voneinander getrennt sind, mit Gebieten, in denen ausschließlich "gsi" vorkommt dazwischen. Auch ist "gsi" nicht "per definitionem Alemannisch im engeren Sinne". Es gibt auch andere Ausnahmen, wo im Schwäbischen die neuhochdeutsche Diphtongierung nicht durchgeführt wurde, z.B. "Uf" für "Auf", oder der Konjunktiv "es sei", schwäbisch "s siib". Einzelne Wörter können isoliert betrachtet also nicht unbedingt eindeutig einer bestimmten unterform des alemannischen zugeordnet werden. MKlemm 14:53, 12. Jan. 2007 (CET)
Ja ich denke auch man sollte das gwä/gsi-Kriterium entfernen. Zur weiteren möglichen Einteilung des Schwäbischen (vielleicht gwä / gsei oder ed / id ??) müssten mal Fachleute ran. --Kookaburra 13:09, 11. Feb. 2007 (CET)


Soweit ich weiß ist das einzige offiziell anerkannte Kriterium, welches Schwäbisch von anderen alemannischen Dialekten unterscheidet, die neuhochdeutsche Diphthongierung, d.h. die Verschiebung der Langvokale "uu", "ii" usw. z.B. in den mittelhochdeutschen Wörtern "Huus", "sin", zu "au" und "ei": "Haus", "sein". Das Schwäbische hat hier die Entwicklung der anderen oberdeutschen Dialekte mitgemacht, das Alemannische im engeren Sinne aber nicht. Im Schwäbischen werden dennoch die durch die neuhochdeutsche Diphthongierung eingeführten Diphthonge anders ausgesprochen, als die historisch älteren. Zu sehen z.B. am Wort "Staubsauger", welches im Schwäbischen "Staobsouger" und im Alemannischen i.e.S. "Staobsuuger" gesprochen wird. Hier wurde der historisch alte Diphthong in "Staub" in seiner ursprünglichen Form "ao" belassen, die in der Neuhochdeutschen Diphthongierung eingeführte Diphthong "sauger" wurde im Schwäbischen aber nur zu "ou", also einer lautlich abgeschwächten Form, verschoben. Dies ist auch vermutlich das, was in einer früheren Version des Artikels als "halbe Diphthongierung" bezeichnet wurde, d.h. die Tatsache, dass die neuhochdeutsche Diphthongierung nur abgeschwächt durchgeführt wurde.MKlemm 13:27, 19. Feb. 2007 (CET)

Merkmale

"Wo" existiert im Schwäbischen gar nicht, gesprochen sagt man "moh" ("o" nasaliert), zudem habe ich noch nie "diâ Frao" gehört, sondern kenne nur "dui Frao"...

Bezug auf: "wo" als stets unveränderliches Relativpronomen statt "der, die, das, welcher, welche, welches". ("Diâ Frao, wo i ân Kuss gäbâ hann, ..." – 'Die Frau, der ich einen Kuss gegeben habe, ...')

Aus welchem Raum Schwabens kommst du, bzw. auf welchen beziehst du dich? Hört mir nämlich stark nach einer kleinen örtlich beschränkten Dialektform oder nach einer Mischform an der Grenze an. Gerade das "dui" lässt dies vermuten. "Wo" kann ich definitiv bestätigen (Raum Stuttgart und südliches Gebiet). Das "moh", kenne ich überhaupt nicht. Das "â" in "diâ" kommt mir aber auch relativ fremd vor. -- Srvban 19:09, 13. Jan. 2007 (CET)

Schau dir mal die Beiträge dieser IP an. Ist ein Vandale. Ignorieren!--Koenraad ?? 19:46, 13. Jan. 2007 (CET)
Sorry, aber ich bin relativ neu hier als angemeldeter Benutzer und kenn mich mit den Funktionen der WP nicht ganz so aus. Wo sieht man auf dieser Seite Spezial:Beiträge/195.93.60.7, dass er vandaliert hat? Ich fand unter Stichproben nur Sinnvolles. -- Srvban 20:11, 13. Jan. 2007 (CET)
Offener Vandalismus z.B. bei Mistkäfer (6. Januar). Es sind aber mehrere Personen, die diesen Proxy benutzen (Aol-Vandalismus). Ergebenst --Koenraad ?? 08:12, 14. Jan. 2007 (CET)

Das "Er ist ein Vandale" verbiet ich mir, klar?

Ich komme aus dem Raum Tübingen und hier wird "wo", unabhängig ob Relativpronomen oder Interrogativpronomen, wirklich "mo(h)" gesprochen. Das dies aber keinesfalls eine regionale..."Idiomatik" ist, bestätigt mir vor allem, dass ich eine ähnliche Aussparche bei Schwaben aus den Gebieten an der Grenze des Schwarzwaldes festgestellt habe. "Dui" kann regional bestimmt sein, aber "diâ" kenn ich ehrlich nur als Plural:"Diâ Weiber dohanna".

--GrandeCapo 14:25, 14. Jan. 2007 (CET)


Es ist falsch, davon auszugehen, dass schwäbisch ein Dialekt ist, der zwischen der Schweiz und Franken, dem Schwarzwald und Oberbayern einheitlich existiert. Real gesehen kann es schon zwischen zwei benachbarten Dörfern unterschiede geben. Das Wort Kalb ist in meinem Heimatdorf ein "Buhd'l", während dieses Wort ein paar Kilometer westlich fast völlig unbekannt ist. So wird "Sie" (dritte Person Singular)Teilweise "Sé" und "Sui" ausgesprochen. Also nur weil "wir" als "miér" oder "mir" ausgesprochen wird, muss das nicht für Alle Worte mit w gelten.

Das wird auch nicht behaupted --Kookaburra 20:38, 12. Mär. 2007 (CET)


I muss do saga, des "môh" sei ma bei os rom (Alb) au. Ond als relativ pronoma ka's au hoißa:"wo" odr "der wo"--87.165.72.110 20:30, 5. Mai 2007 (CEST)

Fazit: Weder Schwäbisch als Ganzes noch die benannten Teildialekte sind einheitlich. Zu fast jeder festgestellten Zuordnungsregel gibt es auch Ausnahmen. Bei uns (Raum Leonberg, also ganz am Nordwestrand des Dialekts) kann man das in der Tat als Unterschiede von Ort zu Ort beobachten. Und durch die verbreitete Bemühung, ein der deutschen Hochsprache angenähertes Idiom zu sprechen ("Honoratiorenschwäbisch"), wird diese Tendenz zur Uneinheitlichkeit nochmals verstärkt. Viel Vergnügen, Ihr Damen und Herren Linguisten, wir werden Euch das Leben weiter schwer machen. So semmer hald. --w-alter 03:14, 18. Aug. 2007 (CEST)

Und um euch völlig zu verwirren: um Ulm herum geht fast alles, also sowohl "dui Frao bzw.Frau" (dann kommst Du eher aus dem Blautal oder der Nordstadt), als auch "diá Frau", dann kommst Du aus dem Donautal oder vom Hochsträß. Ähnliches gilt für Se und Sui. Und für das das "Moh" musst man einfach 20 Kilometer nach Westen oder ganz auf die Alb rauf, dann geht auch das. Die Ulmer Gegend liegt am Schnittpunkt mehrerer solcher "Umformungen". Sprich bis vor kurzem galt: "A jeadr Flägga (ônd dailweiß a jeads Quardier) schwäddzadd hald so, wia em dr Schnabl gwagsa isch!".Inzwischen verwischen sich aber auch hier die Grenzen zwischen den einzelnen Formen. Der Grund ist recht einfach: Dialektsprecher aus der näheren und weiteren Umgebung ziehen zunehmend nach Ulm und nach und nach entsteht ein ziemliches Mischmasch der Formen man hört inzwischen alles (sofern die Leut überhaupt noch Dialekt sprechen). Das man in Ulm jemanden aufgrund seines Dialekts wie früher auf wenige hundert Meter genau lokalisieren konnte (z.B. bestand ein klarer Unterschied zwischen der West- und der Oststadt, oder Ulm und Neu-Ulm) ist inzwischen (leider) Geschichte. Übrigens stellt sich mir die Frage, ob "dui/diá Frau" außer für die Gottesmutter Maria = "Unsere liebe Frau" traditionell überhaupt im Schwäbischen benutzt worden ist. Eigentlich ist/war (?) eher die Benutzung von "s'Weib" (hdt. das Weib) üblich. "Weib" hat im Schwäbischen längst nicht den negativen Unterton wie in der Hochsprache. Die Nutzung von "dui/diá Frau" erscheint mir daher eher ans Hochdeutsche angelehnt. --Alex-ried 10:25, 26. Okt. 2007 (CEST)

Eigenständiges Vokabular im Schwäbischen

Hallo Peter200. Warum hast Du die letzten Änderungen wieder revertiert? Sie sind so gut wie die Beispiele die schon da stehen. Ich sehe ein, dass die Seite kein Schwäbisches Lexikon werden sollte und man diesen Teil irgendwann nach Wiktionary oder in die Alemannische Wikipedia auslagern sollte. Aber unkommentiert zu revertieren ist unhöflich gegenüber dem Beiträger, der sich trotz IP sehr eindeutig vorgestellt hat. Wir sollten so keine Beiträger zur Wikipedia vergraulen.--Benutzer:Wuselig Signatur nachgetragen

Moin moin. Bitte Beiträge signieren. Revert wurde ausgeführt, weil das was da hinzugefügt wurde, nicht schwäbische Mundart war, sondern irgend ein Dorfdialekt. Da ich aus den Badischen komme und im Schwäbischen wohnhaft bin, weiß ich von was ich hier spreche. Gruß --peter200 20:01, 15. Jul. 2007 (CEST)
Sorry für vergessene Unterschrift. Was den Dorfdialekt angeht muss ich Dir vehement wiedersprechen. Ich bin Jahrgang 1957 und in der selben Region (nicht Dorf) wie der IP aufgewachsen und habe dieses Vokabular in meiner Jugendzeit aktiv genutzt. Dass ein Zugezogener aus dem Badischen diese Wörter heute nicht mehr kennenlernt, weil sie mehr und mehr aus der aktiven Sprache verschwinden spricht gerade für ihre lexikalische Erfassung. Ich werde diese Diskussion hier jetzt auf die Diskussionsseite Schwäbische Dialekte verschieben.--Wuselig 21:41, 15. Jul. 2007 (CEST)
Und ich bin Jahrgang 1955 und wohne nicht erst seit drei Tagen im Schwäbischen. Erzähle mir bitte also keinen unausgegorenen Sermon. Wenn du die IP kennst, was ja gar nicht so einfach ist, warst du es wahrscheinlich selbst, der diese Änderung durchgeführt hat. Wenn du sie in deiner Jugendzeit aktiv genutzt hast und jetzt nicht mehr, liegt der Verdacht nahe, dass es halt doch nicht Schwäbisch ist, denn das ist eine traditionsreiche Sprache und ändert sich nicht so leicht. Denn genau das ist das Problem. Schwäbisch ist nicht was in einem, zwei oder drei Dörfern oder Städten gesprochen wird, sondern das was in Schwaben allgemein gesprochen wird. Alles andere sind, auch wenn in Städten gesprochen, trotzdem nur lokale Dialekte. Außerdem ist Jugendslang nirgendwo enzyklopädisch eine Sprache, sondern genau das, was der der Ausdruck so schön englisch wiedergibt: ein Slang. Desweiteren fehlten jegliche Quellenangaben. Gruß --peter200 22:18, 15. Jul. 2007 (CEST)
Und da wäre dann noch das andere Problem, das ich hier bereits versucht habe anzusprechen, dass es sich nämlich oft gar nicht um spezielle Eigenheiten des Schwäbischen handelt, sondern um Eigenheiten, die auch in anderen Dialekten auftreten, und nur nicht in der Standardsprache. Ich denke aber, dieser Artikel sollte sich auf die Merkmale des Schwäbischen konzentrieren, also aufzeigen, worin sich das Schwäbische von anderen Dialekten unterscheidet. -- j. 'mach' wust 22:36, 15. Jul. 2007 (CEST)
Ich bin mit dem IP weder verwandt noch verschwägert und habe Dich deshalb ersteinmal höflich auf Deiner Benutzerseite auf Dein unhöfliches Verhalten gegenüber einem anderen Wikipediabeiträger aufmerksam machen wollen. Ich bin zur Zeit im Urlaub und habe deshalb keinen Zugriff auf mein Schwäbisches Handwörterbuch von Fischer. Ich möchte aber wetten, dass sich 85%, wenn nicht gar alle von der IP eingestellten Beispiele sich in diesem wiederfinden lassen. Die Sprache die in den 60er Jahren noch gesprochen wurde als Jugendslang abzutun und nur das was heute noch gesprochen wird als Schwäbisch gelten zu lassen bedeutet, dass wir den Artikel Schwäbische Dialekte bald abschaffen können, da diese im Aussterben begriffen sind. Die heutigen Schüler sprechen kein Schwäbisch mehr. Ebenfalls weise ich Dich darauf hin, dasss der Artikel Schwäbische Dialekte und nicht Schwäbischer Dialekt heißt und deshalb sehr wohl Platz für regionale Differenzierungen lässt, ja lassen muss.--Wuselig 16:29, 16. Jul. 2007 (CEST)
Wir Schwaben werden gern als rechthaberisch bezeichnet. Das Vorurteil möchte ich hiermit unterstützen. Hier die Belege aus Hermann Fischer: Schwäbisches Handwörterbuch/ auf d. Grundlage d. "Schwäbischen Wörterbuchs" von Hermann Fischer und Wilhelm Pfleider. berarb. von Hermann Fischer und Hermann Taigel, Tübingen 1986, ISBN: 3-16-444814-7

Säckel sĕgel, Pl. Gleich, m; Demin. Säckele 1. Beutel 2. an und vom Menschen. a. Bauch RIES. – b. männliches Glied. – c. Schelte für Männer oder Knaben (Verwendung in aktueller Sprache: Jetzt hot der Säckel scho wieder revertiert)

Gosch gǒš, Plur. –en f., Demin. Göschle gĕšlĕ n.: 1. Maul. Aber wohl nirgends eigentl. Sachliche Ausdruck dafür, vielmehr stets derb, grob. Dagegen wird das Demin. Göschle nicht roh, sondern als Kosewort Kindern und jungen Mädchen gegenüber gebraucht… 2. andere Gesichtsteile: Kinn und Mund. – Als Schimpfwort: Gesicht; Kopf. -3. übtr. schwatzhaftes Weibsbild.

Dachhaas:nicht im Wörterbuch

Dez dēts m.: Kopf

Karre: schw.,:mit dem Karren fahren

und diverse Verbindungen mit Karre: Karrer-bauer, Karre-gaul, Karre-salb (Wagenschmiere)

Miste mĭštĕ, s. –ĭ; Pl. –ene әnә f.: 1.Dunglege. Syn. Miststatt, -lege, -haufen. – 2.übtr. a. Unordnung, Durcheinander. b. (faule, drekete) M.faules, unreinliches Weibsbild.

Grind grĕnd; N.S. grĭnd, öfters auch grĕd; m. : 1. wie nhd.: Ausschlag mit Borkenbildung, bes. auf dem Kopf bei Kindern. – 2. Kopf, meist d.Menschen …

Häß hēs; hais; Pl. Entweder gleich oder Häßer n.: die gesamte Kleidung einer Person, gleichviel ob Mann, Weib oder Kind

motze schw.: 1. in Flüssigkeit, Brei, Schlamm udgl. Herumrühren; Wasser verschütten; Farben verschmieren. – 2. motzge kindisch sein Tir. – 3. foppen. - 4. (hintenherum) schimpfen

gosche schw.: 1. viel, vorlaut sprechen. Vgl.maulen. -2. schimpfen, schelten

brudle von brodeln … –c. undeutlich reden. – d. widerwärtig brummen, murren, …, seine Unzufreidenheit halblaut zu verstehen geben

brunze brǒntsә: urinieren. Allgem. Das gew. Wort; derber seichen, feiner bisen II, biselen, wässern, das Wasser abschlagen, mehr bei Gebildeten schiffen

saue hässlich tun a. es sauet, kommt zum Saue von unfreundlichem, nasskaltem, windigen Wetter. –b: angestrengt laufen, rennen. – c: eine Arbeit unordentlich machen

hi hē 2. zeitlich: vergangen, vernichtet, zerstört

Toll –or, Toll –ore m.: spottend oder scheltend von einem schwerhörigen, auch tauben Menschen. – toll-oret, -ig. Adj.: schwerhörig taub; wer nicht hören, verstehen will, zerstreut.

u- bache Adj. : ungebachen, ungeschlacht, roh; Als Adv. Auch steigernd: u-bache schön: überaus schön

wie gesagt, Löschung mit der Begründung dies ist kein Wörterbuch wäre okay. Aber Löschung mit der Begründung dies ist kein Schwäbisch, oder nur Jugendjargon, oder gar ein regionale Dorfvariante ist eine Beleidigung für alle Schwaben. Ich empfehle im nächsten Volkshochschulsemester einen Kurs "Schwäbisch für Reingeschmeckte". --Wuselig 18:16, 25. Jul. 2007 (CEST)

Etymologie?

beigâ(n) = stapeln (dazu muss man sich "bücken" oder "beugen") ist eigenwillig hergeleitet, Quelle? Ich würde eher sagen, es hat mit "Beuge" zu tun, was wiederum von der Armbeuge kommt: Eine Beuge/Beige Holz ist soviel, wie man in einem Arm tragen kann. Hab aber auch keine Quelle.

Dies ist ein typisches Beispiel für ein Wort, das gar nicht schwäbisch ist, vgl. im Duden Rechtschreibung: bei|gen (südd. u. schweiz. für [auf]schichten, stapeln) -- j. 'mach' wust 20:21, 13. Aug. 2007 (CEST)

Seh::Und wieso genau soll das nicht schwäbisch sein? --AndreasPraefcke ¿! 20:52, 13. Aug. 2007 (CEST)

Nun ja, schwäbisch ist es zwar schon, aber es ist kein Wort, das das Schwäbische besonders auszeichnet, denn es ist auch in anderen Varietäten üblich (und wenn es im Duden steht, dann offenbar sogar in Varietäten der Standardsprache, also nicht nur im Dialekt). -- j. 'mach' wust 23:56, 13. Aug. 2007 (CEST)
Wohl dem, der lesen kann - und es auch tut! Das Duden-Zitat zeigt ja bereits auf, dass es sich um einen schwäbischen (südd.) bzw. alemannischen (schweiz.) Ausdruck handelt. Und im Schweizerdeutsch ist es nicht die gesprochene, sondern die geschriebene Form, das kennt kein gesprochenes "ei". Ob es das "beigen" auch im Bayrischen gibt, weiß ich nicht. Aber es ist definitiv Schwäbisch. Und es wird definitiv nicht in der Standardsprache verwendet. Das beweisen die Kookkurrenzen im Deutschen Wortschatz, die allesamt zum Farbton "beige(n)" gehören, und nicht zum Verb "beigen". --w-alter 03:34, 18. Aug. 2007 (CEST)
Es geht um das Wort, und nicht um eine bestimmte Lautung, denn schliesslich steht es im Abschnitt Eigenständiges Vokabular und nicht im Abschnitt Aussprachemerkmale. Ganz gewiss gibt es im Schweizerdeuschen ein ei, nämlich in Wörtern wie leid, Fleisch, Geiss. Und der Duden ist wirklich kein Dialektwörterbuch. Gewisse Einträge sind dort zwar als mdal. gekennzeichnet, aber dieser nicht. Im Unterschied zum Duden führt übrigens der Wortschatz der Universtität Leipzig sehr wohl Dialektwörter auf, vgl. Bemerkung zum Schwäbischen. Dieses Wörterbuch ist also völlig ungeeignet, um aufzuzeigen, ob ein Wort zur Standardsprache gehört, im Unterschied zum Duden. -- j. 'mach' wust 10:42, 18. Aug. 2007 (CEST)
Hallo Schwaben. Ich kenne aus St.Gallen (östliches Mittelalemannisch) das bedeutungsgleiche Verb biige. Der lange alemannische Monophthong /ii/ entspricht dem Mittelhochdeutschen, aus dem sich dann das schwäbischen /ei/ entwickelt hat. Somit hat der Duden recht. Außerdem wird im Dialektwörterverzeichnis Schweizerdeutsch das Wort Biig für Stapel, entsprechend schwäbisch Beiga (z.B. Scheiterbeiga) geführt.--Oberprimator 17:14, 12. Okt. 2007 (CEST)

Grammatikalische Besonderheiten

Ich habe obigen Abschnitt (vorerst) mal gelöscht, da er

1. sprachlich sehr holprig formuliert ist

2. größtenteils Dinge aufführt, die schon an anderer Stelle im Text stehen

3. Beispiele verwendet, die regional deutlich unterschiedlich gehandhabt werden

-- ChiefController 11:40, 24. Aug. 2007 (CEST)

4. Keine besonderen Merkmale des Schwäbischen aufführt, sondern Merkmale, die in vielen Varietäten verbreitet sind. -- j. 'mach' wust 16:16, 24. Aug. 2007 (CEST)

Umschrift

Vielleicht könnte man irgendwo im Artikel angeben, nach welchem Verfahren die Dialektbeispiele verschriftet sind. Ich vermute, es handelt sich um Teutonista, aber dazu scheint es noch keinen WP-Artikel zu geben.--Peter 12:03, 25. Sep. 2007 (CEST)

Nein, das ist nicht das Theutonista-System, denn das verwendet keinen Zirkumflex. -- j. 'mach' wust 16:02, 25. Sep. 2007 (CEST)
Danke! Jetzt weiß ich zumindest schon mal, was es nicht ist. Möchtest du vielleicht den Theutonista-Artikel schreiben?--Peter 16:16, 25. Sep. 2007 (CEST)

Nasale Vokale

Im Artikel könnte man mehr auf die Nasalvokale eingehn, da sie ja ein herausragendes Charakteristikum des schwäbischen Dialekts sind. Zum Beispiel, dass ein r vor Konsonant und am Wortauslaut den vorausgehenden Vokal ebenfalls nasaliert und in tonaler Stellung längt, und nicht nur Nasale, z.B. [də 'õːsə̃], nhd. die Eins (wörtl. der Einser; mit [-ə̃] < [-er]) oder ['ãːbaedə̃] Arbeiter mit ['ãː] < [-'ar]

(jedenfalls im Raum Heilbronn, wo ich wohne)

Benutzer:caedens 18:42, 19. Okt. 2007 (CEST)

Stimme dem voll zu!. Das Ulmische Schwäbisch besitzt eine stark ausgeprägte Tendenz zur Diphtongierung von Vokalen bei gleichzeitiger nasaler Aussprache "a" zu "ae" oder "ai", "ä" zu "äe" oder "äa","e" zu "ea", "i" zu "ia" (wobei "i" stehts stark gefährdet ist ganz in einem kaum hörbaren nasalen Hauchlaut aufzugehen), "u" zu "ua" (z.B. statt "geb" bzw. "gäb" zu "geab" oder "gäab" (geben), statt "heb" "heab" (heben/halten), "schwäbisch" wird zu "schwäabisch", "lug" zu "luag" (sehen), "sa(a)t" zu "seacht", vght. "said" oder "g'gsaiad ghedd" (sagen) etc.. Inzwischen verschwindet jedoch diese Eigenart zunehmend aufgrund der Zuwanderung zahlreicher Dialektsprecher aus dem Umland, die eher der reinen "a" oder "e" Gruppe (Ulm liegt genau auf der Grenze) angehören und nicht zur Diphtonggierung neigen. --Alex-ried 10:24, 26. Okt. 2007 (CEST)

Verbreitungsgebiet des Schwäbischen

Beim einleitenden Abschnitt ist mir aufgefallen, dass alle "nichtsüddeutschen bwz. tirolischen" Verbreitungsgebiete des Schwäbischen fehlen. Davon gibt es aber eine ganze Menge.

So wurde (und wird teilweise noch heute, wenn auch mit stark rückläufiger Tendenz) in zahlreichen Siedlungsgebieten der sog. "Donauschwaben" Schwäbisch gesprochen. Zwar kamen nicht alle sog. "Donauschwaben" wirklich aus Schwaben, jedoch spricht/sprach ein großer Teil davon stark vom Schwäbischen geprägte Dialekte (wobei's auch hier große regionale und lokale Unterschiede gab und gibt). Meiner Meinung nach sollten daher die Siedlungsgebiete der sog. Donauschwaben als (historischer)Verbreitungsraum des Schwäbischen mitaufgenommen werden. Diese Gebeite gehörten ursprünglich großteils zum Königreich Ungrarn, sind heute aber über 8 oder mehr Staaten verteilt. Die Siedlungsgebiete bzw. Sprachinseln reichen/reichten vom östlichen Slowenien über die sog. "schwäbische Türkei" bei Budapest, die Batschka und die Voivodina im heutigen Ungarn bzw. Nordserbien, ins südliche und nördliche Siebenbürgen (hier gab/gibt es eben nicht nur Siebenbürger Sachsen, sondern im Süden auch schwäbisch sprechende Donauschwaben, und auch im Norden Siebenbürgens wurden um 1845 zahlreiche Schwaben (die nur bedingt als Donauschwaben angesprochen werden können) angesiedelt. Donauabwärts reichen/reichten die Donauschwäbischen Siedlungsgebiete über den Banat und verschiedene Gemeinden im heutigen Rumänien und Bulgarien ins Donaudelta. Dort nahm die "schwäbische Kolonie" in Sulina eine Sonderstellung ein, da sie bereits in osmanischer Zeit bis 1945 als Vermittler v.a. des Holzhandels vom Allgäu/Ulm ans Schwarze Meer bzw. nach Istambul auftrat). Weitere schwäbische Siedlungsgebiete liegen/lagen in Bessarabien (heute Moldavien)und an der russisch-ukrainischen Schwarzmeerküste bis hin in den Kaukasus.

Daneben wurden außer den großteils niederrheinischen Menoniten wurden von Katherina II. auch eine starke schwäbisch sprechende Minderheit angeworben und an der Wolga angesiedelt (da der Weg aber z.T. über Petersburg ging, war auch hier eine kleine schwäbische Kolonie zu finden, die allerdings rasch in der "gesamtdeutschen" Petersburger Kolonie aufging).

Durch die Vertreibungen bzw. "Umsiedlungen" der (Wolga-)deutschen unter Stalin, wurden diese bis nach Zentralasien und Sibirien "verstreut". Dies betraf z.T. auch die "Schwaben" aus Bessarabien und anderen ehem. Ostblockstaaten (s.o), welche, sofern sie nicht nach Westen geflohen waren von den sowjetischen Besatzungstruppen ebenfalls nach Zentralasien und Sibirien deportiert wurden und dort meist gemeinsam mit den sog. Wolgadeutschen angesiedelt wurden.

Ich habe vor einigen Jahren selbst noch mit Erstaunen festgestellt, dass ein altertümliches, und teils vom Russischen (einzellne Worte oder eine teils sehr eigenwillige Betonung) geprägtes Schwäbisch bis vor Kurzem auch in etlichen Ortschaften Zentralasiens (v.a. in Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan) aktiv gesprochen und verstanden wurde (die deutsche Hochsprache war hingegen allenfalls in Schriftform überliefert und wurde gesprochen kaum verstanden!). Inzwischen ist die Zahl der dortigen Sprecher allerdings stark rückläufig. Hingegen sind stark vom Schwäbischen geprägte Dialekte auch eine der "Muttersprachen" zahlreicher Spätaussiedler aus Südosteuropa und Russland.

Daneben gab es in Polen rund um Lodz bis 1945 eine wenig bekannte schwäbische Sprachinsel.

Eine weitere Gruppe stellen die Amish in den USA und Kanada dar. Neben jenen, die das durch rheinische bzw. niederdeutsche Dialekte geprägte Brunswick- bzw. Pensylvaniya-Dutch sprechen, gibt es einige (wenige) Gemeinden, in denen ein Idiom Gesprochen wird, das stark durch allemannische bzw. schwäbische Dialekte geprägt wird. Die Herkunftsgebiete der Gemeinden sind recht unterschiedlich und neben eher "allemannisch" gefärbten Gemeinden finden sich auch einige eher "schwäbische", vermutlich hängt das auch stark mit dem jeweiligen Prediger dort zusammen, die "wechseln" nämlich häufig zwischen den Gemeinden bzw. betreuen mehrere.

Auch in einigen (wenigen) deutschen Gemeinden Brasiliens, Uruguays, Argentiniens, Paraguays und Chiles ist Schwäbisch Umgangs- und Alltagssprache.

Ich denke, dass alle diese schwäbischen "Sprachinseln", in denen entweder Schwäbisch gesprochen wurde, oder noch gesprochen wird mitaufgenommen werden sollten.

Weiterführende Literatur ur Recht komplexen Geschichte der Auswanderung von "Schwaben" der sog. "Schwabenzüge" mit weiteren Gebieten (v.a. in Polen und Russland) benannt, in denen zumindest zeitweise schwäbische Siedlungsgebiete lagen, und im 18. und 19. Jahrhundert Schwäbisch die Umgangssprache war

Mathias Beer, Dittmar Dahlmann (Hrsg.): Migration nach Ost- und Südosteuropa vom 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Thorbecke, Stuttgart 1999, darin die Aufsätze:

• Michael Schippan: Der Beginn der deutschen Russlandauswanderung im 18. Jahrhundert, S. 47 ff. – Georg Fertig: Auswanderungspolitik am Oberrhein im 18. Jahrhundert, S. 71 ff.

• Karl-Peter Krauss: Ansiedlung als Prozess, S. 291 ff.

• William O’Reilly: Agenten,Werbung und Reisemodalitäten, S. 109 ff.

• Ralph Tuchtenhagen: Religiöser Dissens, Staat und Auswanderung nach Osteuropa im 18. und frühen 19. Jahrhundert, S. 145 ff.

• Marionela Wolf: Württembergische Rückwanderer aus Ost- und Südosteuropa in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, S. 263 ff.

• Márta Fata: Deutsche Immigranten im ländlichen Ungarn, S. 385 ff.

• Balduin Herter: Württembergische Einwanderer in Siebenbürgen um die Mitte des 19. Jahrhunderts, S. 405 ff.

• Heinz-Dietrich Löwe: Deutsche Migration nach Ost- und Südosteuropa im 18. Jahrhundert, S. 427 ff.

Migration: DEUTSCHLAND & EUROPA, Heft 45/2002. Hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. darin die Aufsätze:

Schwabenzüge nach Russland, Polen und in die Donauländer Auswanderung nach Nordamerika im 18. und 19. Jahrhundert Zweiter Weltkrieg - erzwungene Migration: NS-Umsiedlungsaktion Neue Heimat für die Vertriebenen

Online unter: http://www.deutschlandundeuropa.de/45_02/schwab.htm.

Die Donau. Lebensader, Kulturräume, Erkundungen. Darin: Ulmer Schachteln und Donauschwaben. In: DEUTSCHLAND & EUROPA, Heft 41/2000. Hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, sehr empfehlenswert

Onine unter: http://www.deutschlandundeuropa.de/41_00/donau.htm

--Alex-ried 10:24, 26. Okt. 2007 (CEST)

Nur kurz zur Technik: Den einleitenden Abschnitt kannst Du wie alle Wikipedia-Artikel auch über den Reiter "Seite bearbeiten" oben auf der Seite bearbeiten. --AndreasPraefcke ¿! 11:39, 26. Okt. 2007 (CEST)

Merci für den Hinweis!

--Alex-ried 13:52, 28. Okt. 2007 (CET)

Löschung Absatz "Schwäbisch im beruflichen Alltag"

Warum zeugt ein schwäbischer Dialekt von niedrigem Bildungsstand? Das möchte ich bitte hieb- und stichfest belegt haben. (Studien, etc.). Das klingt in meinen Augen nach richtigem Geschwurbel und ist unhaltbar. Ansonsten wären manche Gebiete im Schwäbischen total ungebildet. Oder gibt es ein Gesetz, welches schwäbisch sprechenden Menschen die Bildung verbietet? Gleichzeitig müsste man das dann auch für das Niederbairische und andere relativ starke Dialekte sagen. Und - mit Verlaub - das ist schwachsinnig. Genauso halte ich es für ein riesen Geschwurbel zu schreiben, dass ein schwäbisch sprechender Mensch im beruflichen Alltag mit Diskriminierungen zu rechnen hat. Ich wusste das zumindest bisher nicht, dass schwäbische Mitbürger grundsätzlich ein "Esel"-Schild bei der Einstellung um den Hals gehängt bekommen. Für die Unternehmen, die die Einstellung untersagen, möchte ich auch einen Beleg. Dies ist spätestens mit dem AGG nichtig. Vielleicht gibt es Auflagen an Pressesprecher, Nachrichtensprecher, etc. Das kann gut sein. Aber ich kenne da ganz andere Fälle/Begebenheiten im normalen beruflichen Alltag. Oftmals wird ein Dialekt sogar als sympatisch und charakterstark angesehen. Kurz: Der ganze Absatz ist peinlich und ich habe ihn deshalb gelöscht. Grüße --Srvban 16:05, 5. Jan. 2008 (CET), welcher sehr viel mit Kunden bei einem der größten Dienstleister Deutschlands zu tun hat und noch nie als Esel, ungebildet oder ungeeignet abgestempelt wurde.

Das stand doch in dem von dir gelöschten Abschnitt überhaupt nicht drin. Da stand: "Dialekt als alleinige Hauptsprache gilt in Deutschland als ein Hinweis auf eine ländliche Herkunft und/oder niedrigen Bildungsstand." und das ist nun mal wirklich so. Ich kann in dem ganzen Absatz nichts entdecken, was falsch wäre. Man kann es auch kürzer ausdrücken: "In Baden-Württemberg und Bayern gilt der Dialekt weniger als im sonstigen Bundesgebiet als Zeichen von ländlicher Herkunft oder mangelnder Bildung und gilt in vielen Berufen kaum als berufliches Karrierehindernis." --AndreasPraefcke ¿! 16:09, 5. Jan. 2008 (CET) PS: Versuch mal, dich mit breitem Dialekt als Radiomoderator oder Callcenter-Agent zu bewerben.

Ich war Callcenter-Mitarbeiter im Finanzsektor in München und in Karlsruhe. In Stuttgart war ich in der Fachabteilung mit Kundenanbindung. Und es war NIE ein Problem. Und glaube mir, ich spreche einen relativ harten Dialekt. Dieser war aber niemals Gegenstand der Einstellung und ist auch heute noch keinerlei Grund bei Verhandlungen. Als Radiomoderator: Ok, kein Problem damit. Das kann sein. Aber das kann man nicht vereinheitlichen. Erst recht nicht ohne Belege. Zu deinem Vorschlag: Das ist ok. Dem stimm ich grundsätzlich zu. Außer das mit dem Bildungsstand. Ich habe das wirklich noch nie erlebt, dass einem Schwaben wegen seinem Dialekt der Stempel "ungebildet" aufgedrückt wird. Sparsam, Pfennigfuchser, kleinlich, ok. Damit kann man recht haben. Es gibt zwar den Ausdruck "Schwobaseggele" Aber zu einem Österreicher sage ich doch auch zum Spaß "Schluchtenscheißer"[1] ohne wirklich zu denken, dass er seine Fäkalien wirklich in Schluchten ablässt. Grüße --Srvban 16:22, 5. Jan. 2008 (CET)

Kann es sein, dass Du Dialekt mit Akzent verwechselst? Ich kann mir ehrlich gesagt beim besten Willen nicht vorstellen, dass Du Kunden außerhalb einer eng umgrenzten Heimatregion am Finanzdienstleister-Telefon in breitem Dialekt beglückst. --AndreasPraefcke ¿! 16:29, 5. Jan. 2008 (CET)
Sicherlich verwechsel ich das nicht. Klar ist, dass man den Agent noch verstehen muss. Aber ein Dialekt impliziert nicht gleich, dass ein Norddeutscher den Betreffenden nicht mehr versteht. Vor allem kann man das nicht bei einem Dialekt sagen, welcher so vielfältig wie das Schwäbische ist. Kommt der Betreffende von "dr Alb ra" oder kann nur den tiefsten Gundelsheimer Dialekt, dann kann man ihn an kein Telefon lassen (ungebildet muss er aber immer noch nicht sein und kann ein hervorragender Programmierer sein). Mir ist das alles zu pauschal. Zumindest sieht es auch die R+V Versicherung, die VHV, die Allianz SE, die Dresdner Bank und die Allianz Holding so nicht. In der VHV hatte ich z.B. einige sehr gute Kollgegen die Niederbairisch gesprochen haben. Und auch die VHV ist ein deutschlandweit operierendes Unternehmen. Also ich weiß nicht, ob ich hier nur eine Ausnahme bin. --Srvban 17:01, 5. Jan. 2008 (CET)
Gebt mir mal einen Tag Zeit. Ich lasse mir einen Satz einfallen, welcher nicht so pauschal klingt und alles über einen Kamm schert. Vielleicht können wir uns ja auf diesen einigen. --Srvban 20:29, 5. Jan. 2008 (CET)

Preußen / Preißn

Das mit den Preußen hab ich noch nie gehört, scheint wohl bei den Westallgäuern in Anlehnung ans Oberbairische Einhalt gehalten zu haben. Hier in Oberschwaben wird m. W. nie irgendjemand als Preiß bezeichnet oder gar beschimpft. Was aber selbst studierte Oberschwaben nicht davon abhält, z. B. Hessen oder auch mal Mannheim in "Norddeutschland" zu verorten. --AndreasPraefcke ¿! 15:35, 7. Jan. 2008 (CET)

Das sind dann die Fischköpf, die mir aus dem Raum Zollernalb als abwertende Bezeichnung für Nordeutsche eher geläufig sind. Und ich gebe Dir Recht, der Durchschnittshesse, ja selbst der Nordrheinwestfale fühlt sich von dieser Bezeichnung zutiefts getroffen. --Wuselig 15:49, 7. Jan. 2008 (CET)
Ich habe von dieser angeblichen Westallgäuer "Sprachbesonderheit" auch noch nie etwas gehört (Quelle?). Dieser Artikel strotzt nur so von Blödeleinträgen, POVs und Behauptungen, oder auf gut Schwäbisch: er isch erdamend! --Kookaburra 17:15, 7. Jan. 2008 (CET)
mainsch du: erbärmlich? Das Preußn-Zeug hat m.E. mit schwäbischer Sprachkultur nix zu tun und sollte draussen bleiben. Ich halte das für eine Übernahme aus der bairisch-österreichischen Ecke; ähnlich wie der Weißwurstäquator. --KaPe, Schwarzwald 17:34, 7. Jan. 2008 (CET)
(quetsch)Noi, der moint erdamend (erden-mind - unterste Qualitätsstufe) -- w-alter 00:39, 8. Jan. 2008 (CET)
Ich kann mich wohl erinnern in unserm oberschwäbischen Dorf so ab und an die abwertende Bezeichnung "Preiß" gehört zu haben. Ich denke jedoch auch, dass das über die Medien aus der bairischen Ecke übernommen wurde. Viel geläufiger und auch sehr viel häufiger wurde allerdings der Ausdruck "Fischkepf" für diejenigen benutzt, die von etwas weiter nördlich als das Unterland herkamen. Dieser nördlichere Teil Deutschlands wurde oft auch ironisch als "s grauße Vaddrland" bezeichnet, so wie in "Bisch au oinr vom graußa Vaddrland?" Ekki01 18:19, 7. Jan. 2008 (CET)

Da weitgehende Übereinstimmung vorliegt, dass "Preiß" allenfalls als bayrische Leihgabe mit dieser Bedeutung verwendet wird, nehme ich den entsprechenden Satz raus. (Ich seh's übrigens genauso.) -- w-alter 00:37, 8. Jan. 2008 (CET)

Nasale

Ich finde, der Artikel erzeugt den falschen Eindruck, nur "unangenehm" würde nasaliert gesprochen. Das ist nicht so. Die Vorsilbe un- wird das z. B. generell. Die besonders erwähnte der Aussprache "man" ist tatsächlich auch eine Nasalierung.

--Any nick 00:46, 11. Mär. 2008 (CET)--91.49.236.175 23:48, 10. Mär. 2008 (CET)

Das ist in der Tat richtig --Kookaburra 08:43, 19. Mär. 2008 (CET)

Grammatikalische Besonderheiten: Unbestimmte Mengen

Bei unbestimmten Mengenangaben steht im Schwäbischen gerne der unbestimmte Artikel, abweichend von der Standardsprache. z.B. Hasch mr â Geld? Hast Du Geld für mich? Zuom Backa brauschd erschdamal a Mehl. Zum Backen brauchst Du zu allererst Mehl.

--Any nick 00:46, 11. Mär. 2008 (CET)--91.49.236.175 00:04, 11. Mär. 2008 (CET)

Eigenständiges Vokabular im Schwäbischen Grommbiera

Grommbiera kommt von Krumenbirne, nicht von Grundbirne. Die Aussage im Artikel ist in meinen Augen schlicht falsch.

--Any nick 00:46, 11. Mär. 2008 (CET)

Hmm, hast Du eine Quelle dafür? Im Südwestdeutschen Sprachatlas wird Grommbier jedenfalls auf die Grundbirne bezogen --Kookaburra 08:41, 19. Mär. 2008 (CET)

Grammatikalische Besonderheit: Dativus finalis

Eine weitere grammatikalische Besonderheit ist der Gebrauch eines Dativus finalis, den die Standardsprache nicht kennt: z. B.: "Hasch mr n Stift?" "Hast Du einen Stift für mich?" "I han Dir a noie Hos kauft" "Ich habe eine neue Hose für Dich gekauft."

--Any nick 02:46, 18. Mär. 2008 (CET)

Ist die Standardsprache wirklich schon so verarmt?--Peter 05:47, 18. Mär. 2008 (CET)

-le, -la, -ele als Endungen

Ich schlage vor, die Beispiele zu belassen, denn die Endungen sind Sonderformen. Im Hochdeutschen gibt es nämlich nur ein -chen, also Mädchen für Mädle und Mädchen für Mädla und Mädchen für Mädele. Zugegeben, es ist schwer in Schriftsprache zu bringen, aber jeder Schwabe hört sofort, ob mehrere Mädchen oder nur ein Mädchen oder ein ganz besonderes Mädchen gemeint ist. Eine feine Nuance, aber gegenüber dem Hochdeutschen eine ziemlich auffällige Nuance - und eben eine Sonderform. Gruß --Nosce 13:25, 4. Jun. 2008 (CEST)

OK, du hast mich überzeugt. Aber dann muss noch rein, in welcher Weise im Schwäbischen die Diminutiva nach Singular und Plural unterschieden werden, und dass es eben noch eine diminutive Sonderform gibt - hat die eigentlich einen speziellen Namen? Gruß --w-alter 23:31, 4. Jun. 2008 (CEST)

keiâ: von lat. cadere?

Im Artikel heißt es:

schmeisâ/keiâ = werfen

Keiâ heißt nicht nur werfen, sondern auch fallen. (Anikeiâ heißt entsprechend hinfallen.) Stimmt es, dass keiâ von lateinisch "cadere" abstammt? --Thomas Hafner 01:35, 15. Aug. 2008 (CEST)

Das Wort gibt es auch im Bairischen (nordbairisch 'keia') in der Bedeutung 'werfen', 'schmeißen'. Laut dem Grimmschen Wörterbuch ist es eine Zusammenziehung von 'geheien', gebildet aus 'heien' in der Bedeutung 'werfen', 'schlagen' u. a., das laut dem Kluge (etymologisches Wörterbuch) mit dem lateinischen Wort 'caedere' in der Bedeutung 'hauen', 'schlagen' zusammengehören kann. Ich nehme an, dass der Bedeutungszusammenhang daher kommt, dass es einen ja 'schmeißen' oder 'hinhauen' kann, dass man also 'hinfällt'. -- Sinnierer 11:01, 15. Aug. 2008 (CEST)

ge/gi: Reduplikation? Präposition?

Im Artikel heißt es:

Die Reduplikation gewisser Verben, die eine Tätigkeit ausdrücken, zu der man sich unmittelbar begibt. Zum Beispiel „i gang ge-schaffa (ich gehe zur Arbeit)“ oder „mir goant ge-metzga (wir gehen schlachten)“.

Wo ist hier eine Reduplikation?

Ist das Wort "ge" (in manchen Gegenden eher "gi" ausgesprochen) gemeint? Das entspricht bei Ortsangaben dem standarddeutschen "gen", "nach" oder "zu" ("I gang gi Schtuagert"). Richtig und interessant, dass ge/gi auch vor Verben benutzt wird wie in "I gang gi schaffa" (ich gehe zum arbeiten). Aber welches Verb wird in "i gang gi Schtuagert" redupliziert? Ich halte ge/gi eher für eine Präprosition. --Thomas Hafner 01:19, 15. Aug. 2008 (CEST)

Ich bin auch der Meinung, der Absatz gehört umgeschrieben und das vorangestellte ge bzw. gi vor den Verben als eine Eigenheit zu erwähnen, analog zum Hochdeutschen gen vor den Ortsangaben. Von Reduplikation ist hier keine Spur! McKaot 11:04, 19. Sep. 2008 (CEST)

Schwäbische Mundartdichter und Dialektautoren

Ich stelle hier mal meine Ergebnisse einer Relevanzprüfung verschiedener Autoren zur Verfügung:

Noch nicht relevante Schwäbische Mundartdichter und Dialektautoren:

Eventuell relevante Schwäbische Mundartdichter und Dialektautoren:

  • Christof Altmann (3 Werke) [3]
  • Albin Beck (3 Werke) [4]
  • Hugo Breitschmid (3 Werke) [5]
  • Bruno Ensslen (3 Werke) [6]

Bei relevanten Autoren (WP:RK#Schriftsteller_und_Sachbuchautoren beachten) bitte erst die Artikel anlegen und dann im Artikel verlinken. --Steevie schimpfe hier :-) 16:42, 15. Aug. 2008 (CEST)

Ich würde noch unbedingt Egon Rieble (Artikel ist in der Mache) erwähnen. (über 10 Werke) [[7]] -- McKaot 11:17, 19. Sep. 2008 (CEST)

Angebliche "Grammatische Merkmale"

Kein einziges der aufgezählten Merkmale ist ein Merkmal des Schwäbischen, wirklich keines, denn alle treten sie auch in Nachbardialekten auf. Eine grammatische Eigenschaft ist erst dann ein Merkmal des Schwäbischen, wenn sie das Schwäbische vor anderen Dialekten auszeichnet. Der Abschnitt sollte also gelöscht und nach Alemannisch verschoben werden. -- j. 'mach' wust 14:15, 25. Jun. 2007 (CEST)

Da muss ich voll zustimmen! Bei den hier angegebenen "Merkmalen" handelt es sich lediglich um Unterschiede zur Hochsprache. Allgemein wäre eine etwas bessere Strukturierung, Einordnung und eine gewisse Hierarchisierung der Beziehungen zwischen "Deutsch -> Oberdeutsch -> Alemannisch -> Schwäbisch" für diesen Artikel hilfreich. Vermutlich gilt dies auch noch für andere Artikel zu Dialekten. -- MKlemm 10:56, 14. Apr. 2009 (CEST)

Verben

Der schwäbische Dreikampf ist ja: Saua, jucka, keia (laufen, springen, werfen)

Bis jetzt ist nur keia aufgeführt. Ich glaube aber jucka und keia ist auch ein eigenes schwäbisches Wort und im hochdeutschen nicht anzufinden.

Die Liste sollte um diese Wörter erweitert werden.

--78.43.95.132 20:31, 5. Jun. 2009 (CEST)


Muß es nicht heißen "saua, hupfa, keia" ?? -- 91.47.208.67 19:36, 10. Jul. 2009 (CEST)

Ermittlung der Sprecheranzahl

Aus Diskussion:Alemannische Dialekte und der Begrenzung des Schwäbischen wie in diesem Artikel aufgeführt, habe ich folgende Aufstellung entnommen:

Gebiet Anzahl
Bayerischer Regierungsbezirk Schwaben 1.789.698
- ohne Landkreis AIC (liegt östlich der Sprachgrenze Lech) - 127.246
Regierungsbezirk Tübingen 1.808.388
Region Stuttgart 2.669.848
Region Ostwürttemberg 449.387
Region Nordschwarzwald 597.812
Region Schwarzwald-Baar-Heuberg * 0,7 341.000
gesamt 7.528.887


Damit hätten wir die Anzahl der möglichen schwäbisch Sprecher. Die Werte wie viele Menschen Dialekt sprechen, lässt sich nicht genau bestimmen. Es wird von mindestens 40 % der Bevölkerung<ref>Ethnologue.com</ref> ausgegangen, wobei teilweise zwischen zu Hause und bei der Arbeit unterschieden wird, was erhebliche Unterschiede aufweist (60 % zu > 90 %)<ref>Uni Mannheim</ref>. Das Institut für Deutsche Sprache geht von 86 % in den relevanten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg aus.<ref>muggaseggele.de: Die meisten Dialektsprecher leben im Süden</ref>. Da davon ausgegangen werden kann, dass das schwäbische nicht stark vom Landesdurchschnitt der verschiedenen Dialekte abweicht, werden wohl mindestens 66 % dialektal kommunizieren, was einem Wert von etwa fünf Millionen entspricht.

Damit bleibt dies aber, trotz der Referenzierung der Basis Deiner Annahmen, immer noch eine "private" Ermittlung des Wertes durch Dich. Dies ist aber nach WP:TF nicht zulässig. Ich habe den Wert also vorne wieder entfernt. --Wuselig 06:59, 20. Aug. 2009 (CEST)
Ich weiß nicht, wo hier eine private Ermittlung stattfindet. Wenn eine Statistik besagt, dass 30% der Deutschen evangelisch sind, braucht man die 0,30 * 82 = 24,6 auch nicht begründen, oder? Die geographische Einordnung ist gemäß verschiedener Quellen geschehen, u.a. Alemannische_Dialekte#Verbreitungsgebiet. Die Einwohnerzahlen sind zwar nur von wikipedia übernommen, können aber als wahr angesehen werden. Die Prozentsätze wiederum sind belegt. Wenn Du mir einen möglichen Fehler in der Rechnung aufweist, würde ich es gerne ändern. Sonst sehe ich aber nicht, wo es sich um eine Ermittlung handelt. Es ist eine Rechnung, die mathematisch bewiesen werden kann und daher keine Quelle braucht, solange die Annahmen, die getroffen worden sind, der Wahrheit entsprechen. Und diese habe ich meiner Einschätzung nach ausreichend referenziert.-- Knallexus MfG 16:41, 30. Aug. 2009 (CEST)
Ich hebe nochmals hervor, welche Möglichkeiten und Schätzabwegungen Du in die Berechnung einfließen lässt. Solange Du das hier in Wikipedia machst ist und bleibt es Theoriefindung. Wenn jemand die selben Annahmen in einem publizierten Werk trifft und Du dieses dann hier zitieren kannst, dann sind die Zahlen auch im Artikel okay. Die Anzahl der evangelischen Mitbewohner ist eine fest umrissene statistische Zahl, da sie, z.B aus steuerlichen Gründen, 1:1 erhoben wird. Zu den Sprechern einer Mundart wirst Du keine solchen harten Zahlen finden, ja Du wirst sie noch nicht einmal zur Anzahl der Deutsch sprechenden Einwohner finden. Und dann wird es noch schwer zu ermitteln sein, wieviele Schwäbisch sprechende Czems und und Kostas es zwischenzeitlich gibt.
"Damit hätten wir die Anzahl der möglichen schwäbisch Sprecher. Die Werte wie viele Menschen Dialekt sprechen, lässt sich nicht genau bestimmen. Es wird von mindestens 40 % der Bevölkerung<ref>Ethnologue.com</ref> ausgegangen, wobei teilweise zwischen zu Hause und bei der Arbeit unterschieden wird, was erhebliche Unterschiede aufweist (60 % zu > 90 %)<ref>Uni Mannheim</ref>. Das Institut für Deutsche Sprache geht von 86 % in den relevanten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg aus.<ref>muggaseggele.de: Die meisten Dialektsprecher leben im Süden</ref>. Da davon ausgegangen werden kann, dass das schwäbische nicht stark vom Landesdurchschnitt der verschiedenen Dialekte abweicht, werden wohl mindestens 66 % dialektal kommunizieren, was einem Wert von etwa fünf Millionen entspricht."
--Wuselig 18:51, 30. Aug. 2009 (CEST)
Daraus soll ich jetzt schließen, dass ich das nächte Mal einfach nur eine Quelle heranziehen soll und diese als allgemeingültig anzusehen ist? Meine Formulierung ist deshalb nicht eindeutig, weil die Unterscheidung zwischen Dialekt und Standartsprache mit Akzent nicht empirisch ermittelt werden kann. Das ist jedem Leser, auch mit meiner bewusst unsicheren Forulierung im Artikel klar, sodass eine Zahl den Artikel durchaus erweitert. Dass der Wert nicht in den Artikel einfließt, kann ich dahingehend aber natürlich auch verstehen und werde mich nicht dagegen sträuben, wenn diese Information in jeglichen anderen deutschen Dialektartikeln ebenso gelöscht wird. Alles andere wäre inkonsequent und fördert nicht die Qualität, sondern stiftet nur Verwirrung.-- Knallexus MfG 00:04, 31. Aug. 2009 (CEST)
Ich habe gerade im Bereich der Heimatforschung eine durchaus differenzierte Meinung, was Theoriefindung angeht. Früher hat der ambitionierte Heimatforscher in der lokalgeschichtlichen Monatsbeilage der Heimatzeitung publiziert - heute würde er dies direkt in der Wikipedia tun, wenn er denn dürfte. Aber es besteht eben noch das Verbot der Theoriefindung und so dürfen in der Tat nur bequellte Informationen eingestellt werden. Das Bild muss sich dann der Leser im Kopf selber zusammenstellen. Gibt es abweichende Quellen, so werden diese idealerweise nebeneinander präsentiert.
Die Argumentation "bei anderen Artikeln wird das aber anders gehandhabt" ist in der Wikipedia verpönt. Dies ist ein Freiwilligenprojekt und die Freiwilligen kümmern sich über die Beobachtungsseiten in ihrem Interessensgebiet. Ich werde also einen Teufel tun, den Hessen, Thüringern, oder Sachsen am Kittel zu flicken. Aber hier schaue ich nach dem Rechten und versuche den Artikel wikikonform zu halten. Ich halte mich aber auch nicht für die absolute Oberinstanz. Findet sich z.B. eine sogenannte Dritte Meinung, werde ich auch nicht im Starrsinn verharren. It's a wiki! --Wuselig 07:41, 31. Aug. 2009 (CEST)
Dritte Meinung: alles was Wuselig sagt ist genau so richtig. --Zollernalb 12:00, 31. Aug. 2009 (CEST)

Lob

Mal ein Lob an dieser Stelle - wunderbar und mit ein wenig Humor geschrieben (leider sehr unüblich) (nicht signierter Beitrag von 91.20.89.134 (Diskussion | Beiträge) 01:55, 23. Aug. 2009 (CEST))

Ja, das möchte ich unterstreichen! --Ding1dong 16:39, 27. Okt. 2009 (CET)

Quelle 2 funktioniert nicht

-- 88.67.153.25 03:01, 21. Okt. 2009 (CEST)

Quelle 2 getestet: funktioniert. --w-alter 05:18, 21. Nov. 2009 (CET)

Chaos in den Schreibweisen

Mir fällt auf, dass auf dieser Seite ein Chaos herrscht bezüglich der Schreibung der Laute a, a, a und a:

a wie a in "dor Berg na",

a wie å in "Råthaus",

a wie â in "i kâ (ich kann = betonter nasalierte Vokal) und

a wie a in "schreiba" (so genannter Schwa-Laut am Wortende, quasi ein unbetonter nasaler Vokal).

--Albrecht.fetzer (23:52, 17. Nov. 2009 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)

Da widerspreche ich dir nicht. Die Frage ist: gibt es (außer der Verwendung des IPA) eine Leitlinie für die schwäbische SCHREIBweise? Kann es die überhaupt geben? Ich kenne ja allein in meiner Ecke (NW-Rand des Dialektraums) für den Übergang von „a“ bis „o“ vier Abstufungen, charakterisiert durch folgende Wörter (in Hochsprache/Dialekt): Hase/Has, Hand/Hââd, Haar/Håår, Hose/Hos. (Und zum „e“ hin sieht's nicht besser aus). Bist du Schwabe? Dann sag mal gaaaanz langsam „oagnehm“,am besten vor dem Spiegel, dann weisst du, was ich meine. :) --w-alter 05:41, 28. Nov. 2009 (CET)

Keine Begriffsumdeutung, aber doch abweichende Bezeichnung

Hallo Mitschwaben, es gibt ja auch so manches Wort, das keine echte Begriffsumdeutung ist, den Nicht-Schwaben aber verdutzt (oder manchmal laut loslachen lässt), wenn er es hört. Ich denke da z.B. an das „Rehrle“ :-) Wie würde man sowas bezeichnen und wäre Platz für einen entsprechenden Abschnitt im Artikel? --Die Schwäbin 11:10, 2. Jul. 2010 (CEST)

Wie man so etwas nennt, kann ich auch nicht sagen, aber als ich dein „Rehrle“ gelesen habe, musste ich spontan an „Elefele“ als weiteres Beispiel denken... :-) --Imzadi 11:20, 2. Jul. 2010 (CEST)
Meinst Du „â Leffele“? --Die Schwäbin 11:27, 2. Jul. 2010 (CEST)
Nein, ein "Elefele" ist ein kleiner Öl-Ofen :-) --Don Perignon 11:32, 2. Jul. 2010 (CEST)
Ah, ein Eeleefele! Jetzt ist's mir klar. --Die Schwäbin 11:36, 2. Jul. 2010 (CEST)
Genau! ^^ --Imzadi 11:36, 2. Jul. 2010 (CEST)

Sprachliches Volksgut

die Mehrzahl der aufgelisteten Texte sind für mich Wortspielereien, die der normale Schwabe niemals verwenden würde. Was da Volksgut sein soll: *????* Solche Dinge werden nur durch die unsinnigen Fernsehsendungen in sogenannter schwäbischer Mundart verbreitet. --Ottomanisch 11:41, 1. Mai 2011 (CEST)

Eine knappe handvoll "Klassiker", teilweise literarisch belegbar (Mörike) sind dabei, aber bisschen Ausmisten könnte nicht schaden. --Wuselig 14:51, 1. Mai 2011 (CEST)

Häge

"En Häge hoißt Häge, weil man emma Hag hau muß."

Ein Hag ist eine umzäunte Fläche (vgl. ahd. hagarusa / Hexe; auch einhaga für einzäunen), wer mit einem geschlechtsreifen Stier Umgang hatte, wird dies gerne bestätigen. Mit "häglinga" für heimlich hat dies meines Wissens nichts zu tun. (nicht signierter Beitrag von 84.57.140.75 (Diskussion | Beiträge) 10:01, 11. Apr. 2008 (CEST))

Auch das Gehege und die Hagebutte haben die selbe Wurzel wie Hag. Dagegen ist "häglinga" eine regionale Variante zu "hählenga" (heimlich, auch "verhehlen"), und kommt als Quelle nicht in Betracht. -- w-alter 14:43, 7. Feb. 2009 (CET)

Schwäbische Mundartdichter und Dialektautoren

Ich stelle hier mal meine Ergebnisse einer Relevanzprüfung verschiedener Autoren zur Verfügung:

Noch nicht relevante Schwäbische Mundartdichter und Dialektautoren:

Eventuell relevante Schwäbische Mundartdichter und Dialektautoren:

  • Christof Altmann (3 Werke) [9]
  • Albin Beck (3 Werke) [10]
  • Hugo Breitschmid (3 Werke) [11]
  • Bruno Ensslen (3 Werke) [12]

Bei relevanten Autoren (WP:RK#Schriftsteller_und_Sachbuchautoren beachten) bitte erst die Artikel anlegen und dann im Artikel verlinken. --Steevie schimpfe hier :-) 16:42, 15. Aug. 2008 (CEST)

Ich würde noch unbedingt Egon Rieble (Artikel ist in der Mache) erwähnen. (über 10 Werke) [[13]] -- McKaot 11:17, 19. Sep. 2008 (CEST)
Zwischenzeitig aus dem Archiv zurückgeholt --Steevie schimpfe hier :-) 15:18, 30. Okt. 2008 (CET)
sind "scheps", "schludra", "Sekl" und "schlönza" auch eigenständiges, schwäbisches Vokabular? (nicht signierter Beitrag von 79.219.202.180 (Diskussion | Beiträge) 23:45, 10. Jan. 2009 (CET))

Absatz Mischformen

Da es bei denen nicht um Schwäbische Dialekte handelt, sollte der Absatz ausgegliedert werden. Sarcelles 16:47, 4. Dez. 2011 (CET)

Falls es keinen Einwand gibt, gliedere ich das Honoratiorenschwäbische aus. Sarcelles 17:48, 18. Dez. 2011 (CET)
Einwand: Natürlich handelt es sich um Schwäbisch. Wahrscheinlich sogar das heute am häufigsten gesprochene Schwäbisch. Sprachen machen Wandlungen durch und diese Wandlung wird im Artikel sogar noch recht differenziert aufgeschlüsselt. --Wuselig 17:59, 18. Dez. 2011 (CET)

Aussprache des "r"

Hallo Mitschwaben, neben dem tief hintem im Hals gebildeten „r“ (ähnlich wie bei den Erzgebirglern) und dem im Artikel erwähnten gerollten, gibt es auch (selten) Sprecher, die das „r“ englisch (so) sprechen. Leider weiß ich nicht, aus welcher Region diese Sprecher stammten. Weiß eine(r) von Euch was dazu? Grüßle, --Die Schwäbin ∞ Willsch äbbes. saga? 13:33, 11. Jun. 2010 (CEST)

Der Mist, der im Artikel zur Aussprache des Buchstaben R geschrieben wurde, geht auf keine Kuhhaut. Schlimm ist, wenn Dilettanten labern, zu allem ihren Senf dazugeben müssen und sich als Experten aufspielen! In einem linguistischen Beitrag erwarte ich eine eindeutige, linguistisch hieb- und stichfeste Sprache:
- Was bitte schön soll ein "hinteres R" sein? Ein konsonantisches R? Aha, und welches? Ein Reibe-R oder ein Zäpfchen-R? Oder etwa doch ein vokalisches R?
- Und bei DEN Schwaben hört man jedes R? Was für ein Märchen! Das mag zwar bei manchen Sprechern aus gewissen Gegenden der Fall sein, z. B. bei jenen, die jedes R als Zungenspitzen-R aussprechen (Bildung hinter den oberen Schneidezähnen, also "vorne", nicht "hinten"!) aber es trifft mitnichten auf einen Stuttgarter zu, auch nicht auf einen "Ur-Stuttgarter" vor 100 Jahren: die kennen nämlich sehr wohl auch das sogenannte vokalische R, z. B. im Wort Ober. (Ein A hingegn als Aussprache für ein R gibt es nicht einmal in der deutschen Standardlautung ("Hochdeutsch"), ein vokalisches R hingegen schon.) - Dilettanti avanti! (nicht signierter Beitrag von 78.50.209.104 (Diskussion) 13:28, 30. Mai 2012 (CEST))
Diesen Beitrag hätt' ich auch nicht signiert. Die Unwissenheit eines Laien wird jederzeit übertroffen durch die Präpotenz ausgewählter Fachmänner. --RobTorgel (Diskussion) 13:40, 30. Mai 2012 (CEST)
Manche argumentieren, andere signieren nur. Suum cuique. (nicht signierter Beitrag von 78.50.209.104 (Diskussion) 13:45, 30. Mai 2012 (CEST))
Dies ist eine Enzyklopädie, in der jeder Artikel verbessern kann, der es besser weiß und dafür Belege hat. --Schwäbin 13:50, 30. Mai 2012 (CEST)
Bin froh, dass du es so siehst. Leider kann ich dir bei deiner "r" frage nicht helfen, mir gefällt Schwäbisch, aber nur als Zuhörer :-) --RobTorgel (Diskussion) 14:01, 30. Mai 2012 (CEST)

Gesamten Artikel neu fassen?

Je länger ich diesen Artikel en détail lese, um so mehr habe ich den Eindruck, dass er eine weit überdurchschnittliche Zahl an Fehlern und Ungenauigkeiten enthält, ganz abgesehen von sprachwissenschaftlicher Überprüfbarkeit. Das fängt schon mit dem Beginn an: Schwäbisch ist nicht eine Gruppe von Dialekten, sondern ist eine der 4-5 (je nach wissenschaftlicher Lehrmeinung) Hauptgruppen des Schwäbisch-Alemannischen Gesamtbereichs.

Folgende Abschnitte sind m. E. überbordend beladen worden und müssten ausgemistet bzw. gestrichen werden:

- Begriffsumdeutungen

- Regionale Individualisierung

- Bezeichnungen der Bewegungsrichtung

In, sagen wir, Waldenbuch-Glashütte ist das mit dem Bodensee irrelevant, anders wie in Ravensburg-Irgendwo. Genauso dürfte es in Ravensburg-Irgendwo niemanden interessieren, wo ganau der Stuttgarter Fernsehturm steht, in Waldenburg-Glashütte aber schon! Was hier geschrieben steht, das hat nichts mit allgemein gültigen schwäbischen Dialektregeln zu tun, sondern bestenfalls mit einem örtlichen Heimatbuch. Hierher in Wikipedia gehört m. E. viel eher, dass das Schwäbische so genannte Postpositionen (Gegensatz: Präpositionen) zur Richtungsbezeichnung kennt, die sonst nirgends im deutschen Sprachraum anzutreffen sind. z. B. "sche": firsche (vorwärts), hendorsche (rückwärts), z. B. "zuas/zues": heimzuas/zues (nach Hause), nazuas/zues (hinab, hinunter) u.a.

- Eigenständige Ausdrücke

- Sprachliches Volksgut

Ein Wikipedia-Artikel ist doch keine Sammelkiste von Kuriositäten ("Sprachliches Volksgut")! Diese kann und sollte man Witze-Büchern überlassen.

- Eigenständiges Vokabular im Schwäbischen

Viele der angeführten Worte gehören in ein dt.-schw. Wörterbuch. Ein wissenschaflticher Artikel sollte sich auf Grundmerkmale und wenige Beispiele beschränken. Vollständigkeit würde einen Wikipedia-Artikel ohnehin bei weitem sprengen.

- Mischformen


Hao-e zviil gsaed? I däd-me fraeja, wenn äbber andors då dorzua ao äbbes schreiba däd.

--91.46.182.209 15:36, 14. Jul. 2012 (CEST) Sorry, ich war nicht angemeldet. Hier mein signum: --Albrecht.fetzer (Diskussion) 15:41, 14. Jul. 2012 (CEST)

Imperfekt "war" traditionell unüblich

Aus dem Artikel:

"Die Imperfektform "war" (von "sein") ist allerdings recht üblich"

Traditionell ist auch die Imperfektform war im Schwäbischen unüblich. Nur durch Anpassungen an die Hochsprache und im literarischen Umfeld hat sich das Imperfekt ins Schwäbische eingeschlichen. Als "üblich" kann man sie dennoch auch heutzutage nicht bezeichnen.

Es heisst auch heute noch im Schwäbischen I be gwäa anstelle von I war, z.B. "Bisch Du schomôl am adriadischâ Meer gwäa?"... Ich würde diesen Satz daher löschen. (nicht signierter Beitrag von MKlemm (Diskussion | Beiträge) 15:18, 8. Feb. 2007 (CET))

Die These, dass es im Schwäbischen nie ein "i war" gab, sondern immer "i be gwäa" hieß, wird unterstützt durch Friedrich E. Vogt, Schwäbisch in Laut und Schrift, Steinkopf-Verlag Stuttgart, 2. Aufl. 1979, S. 122. Vogt ist nach meiner Einschätzung ein ausgezeichneter Beobachter und wissenschaftlicher einwandfreier Darsteller des Schwäbischen. Anderer Meinung ist allerdings Eduard Huber, Schwäbisch für Schwaben, 2008 Silberburg-Verlag Tübingen, S. 31.

--Albrecht.fetzer (Diskussion) 18:39, 4. Aug. 2012 (CEST)

Bayerisches Schwäbisch

Als bayerischer Schwabe, der eigentlich nur so spricht, sind mir viele der im Artikel genannten Begriffe völlig unbekannt. Kann es sein der Artikel sich nur auf der württembergische Schwäbisch bezieht?Antemister (Diskussion) 15:56, 30. Jul. 2012 (CEST)

Generell denke ich nicht, dass wir bayerischen Schwaben übersehen wurden - bei den regionalen Varianten sind bayerische Gebiete etwa auch erwähnt. Ich vermute, in dem Artikel kommt einem als bayerischem Schwaben nur deshalb vieles unbekannt vor, weil unser Schwäbisch quasi eine Sonderstellung einnimmt. Viele identifizieren mit "Schwaben" ja allein die baden-württembergischen Schwaben und wissen gar nicht, dass es in Bayern auch Schwaben gibt. ;-)

In einem Internetforum habe ich z. B. einmal in einem Thread, in dem jeder in seinem Dialekt posten sollte, eben jenes getan, und eine Stuttgarterin schrieb daraufhin als Kommentar, das klänge, als hätte man einen Bayern und einen Schwaben gekreuzt, und ich denke, da ist schon was dran (wegen des Dialektkontinuums). --LadyLanquist (Diskussion) 22:31, 3. Sep. 2012 (CEST)

Weitere Besonderheiten und Kuriosa

Hoffendlich hannes edt bloß iberleasa:

- Ein kleiner Unterschied in der Aussprache und höchst unterschiedliche Bedeutungen: "lang na" (= fass hin) oder "gang na" (=geh' hinunter)

- Hend'r d' henna henna ?

- Fast schon wie ein Franke an der BB-Dangkstelle: Phonetisch unterscheiden sich im Schwäbischen die o. g. "Astrid" und der "Arschtritt" nur durch das "r"

- Welche feine Differenzierung: Nach meiner Interpretation ist eine "Huddel" ein liederliches Frauenzimmer ohne sexuelle Aspekte, eine "Schludd" dasselbe mit solchen (engl. "slut" ??)

- Welche Lautmalerei: "Britzeln" . Wie könnte man einen permanenten Funkenüberschlag oder das Knistern an den Isolatoren einer Hochspannungsleitung bei hoher Luftfeuchtigkeit besser beschreiben

-- 91.47.208.67 19:27, 10. Jul. 2009 (CEST)

Zu "ein kleiner Unterschied ...": Eine nette Beobachtung! Aber was damit anfangen? Meines Erachtens sollten sinntragende unterschiedliche Vokale auch unterschiedlich geschrieben werden. Bei "lang na" handelt es sich eindeutig um ein nasaliertes "a". Zur Kennzeichung der Naslaierung steht in einigen europäischen Hochsprachen (z. Bsp. Portugiesisch) seit jeher die Tilde zu Verfügung. Also "lang nã". Im anderen Fall ist es ein offenes und langes "a". Dafür eignet sich die Doppelschreibung: "gang naa", und man kann sofort erkennen, ob "gang nã" (=geh hin) oder "gang naa" (=geh hinunter") gemeint ist. Außerdem gibt es dann ja noch die "kleinen" Unterschiede von "ãgao", "nãgao", "naagao", "aegao", "naegao" u.s.w., lässt sich alles bei überlegter Schreibung ganz gut erkennen. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 23:20, 10. Okt. 2012 (CEST)

Was wird in diese Seite noch alles hineingeschrieben?

Ich sehe mit Sorge, dass (nach meinem Eindruck jedenfalls) diese Seite inzwischen mit allem möglichen Pipifax vollgepfropft wird. Sie macht mir einen viel zu langen und leider streckenweise "volksdümmlichen" Eindruck. Die neuen Beiträge strotzen manchmal von Fehlern. Für jemanden, der kein Schwabe ist, ist diese Seite inzwischen ein monströses Unding geworden. Leider habe ich keine Ahnung, wer der/die Administrator/en dieser Seite ist/sind und nach welchen Kriterien Beiträge akzeptiert (oder abgelehnt?) werden. Könnten wir mal in Kontakt treten? --Albrecht.fetzer (Diskussion) 22:59, 1. Dez. 2012 (CET)

Hallo Albrecht (bei Wikipedia wird geduzt), es gibt bei Wikipedia keine Redakteure und die Administratoren sind nur Nutzer mit erweiterten Editierrechten, die eingreifen können, wenn es hier mal zu einem sogenannten Editwar kommt. Editwars entstehen, wenn sich zwei Streitbachel, wie man auf Schwäbisch sagen würde, gegenseitig die Einträge weglöschen.
Du scheinst Ahnung zu haben und Du hast Literatur im Haus. Schreib den Artikel also um. Belege mit Zitaten was Du schreibst, dann bist Du auch nicht angreifbar. Streiche Trivialitäten raus. Von denen haben sich in der Tat zu viele angesammelt. Es gibt genug Menschen die diese Seite auf ihrer Beobachtungsliste haben und mit Dir sympathieren werden. Die Devise bei Wikipedie lautet "sei mutig!".
Was Du aber nicht machen solltest, sind eigene Theorien zu entwickeln und diese in Wikipedia darzustellen. Deine Vorschläge zur Schwäbischen Rechtschreibung weiter oben könnten eine solche Theoriefindung sein. Wikipedia bildet nur etabliertes Wissen, es hat keine normative Funktion. Wir werden also nicht "die schwäbischen Dialektschreiber" zu einer vereinheitlichten Rechtschreibung umerziehen. Aber wir können uns auf eine etablierte Authorität der schwäbischen Grammatik beziehen und uns dann an deren Schreibung anlehnen.
Du wirst aber damit leben müssen. dass immer wieder Hobbyschwaben und Reigschmeckte ihre "Erkenntnisse" zum Besten geben wollen. Nur, wenn der Artikel eine vernünftige Struktur bekommt, dann wird es schwerer solche "Erkenntnisse" einzufügen und es wird leichter untaugliche Beiträge wieder zu entfernen. Also leg los, schreib! Wenn Du Schwierigkeiten mit der Wiki-Syntax hast, dann wird dies relativ schnell von anderen Nutzern, die hier beobachten, korrigiert werden. Verlass Dich drauf. --Wuselig (Diskussion) 00:15, 2. Dez. 2012 (CET)

@ wuselig: Danke für Deine Ermutigung. Habe zur Bereicherung des Gesamtartikels einen neuen Abschnitt "Sprachgeschichte" eingebaut. Dazu einen neuen Abschnitt "Grammatikalische Merkmale", zu dessen Erstellung ich bisher verstreute und mehr oder weniger wertvolle Einzelbeiträge kritisch durchgesehen habe, an ihren seitherigen Orten gelöscht und mit eigenen Kenntnissen verbunden völlig neu und hoffentlich übersichtlich dargestellt habe. Bei mehr Zeit würde ich dann einen weiteren Abschnitt "Grammatiklische Merkmale" erstellen und den Rest unter "Weitere Merkmale" einsortieren. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 22:37, 27. Dez. 2012 (CET)

Diskussionsbeiträge zu einer schwäbischen Rechtschreibung

Beitrag 1: Der urschwäbische Vokal "offenes o".

Er wurde bisher im Artikel nicht eigens erwähnt. Ich schreibe ihn wie in den skandinavischen Sprachen als å. (Sprachwissenschaftliche Begründung bei Eduard Huber, Schwäbisch für Schwaben. Eine kleine Sprachkunde, Silberburg-Verlag Tübingen 2008, S. 20).

Geschrieben wurde und wird dieser Vokal bisher je nach Mundartautor als "oo", oder "oa", manchmal als einfaches a (damit in Texten schwer erkennbar) oder als "aa", manchmal "â" oder gleich als "ââ". (Die Schreibung "aa" übrigens wurde in ganz Skandinavien mit der dortigen Rechtschreibreform 1948 offiziell abgeschafft und generell durch å ersetzt.)


Beitrag 2: Schreibung "â" ("Accent Dächle")

Die Schreibung "â" oder "ê" weist im Französischen auf ein ausgefallenes "s" hin. (Vgl. le mâitre, la fenêtre usw.). Diese Schreibung ist also in einer der wichtigsten europäischen Sprachen klar definiert. Deshalb ist die Schreibung "â" im Schwäbischen ein kompletter Fehlgriff.

Außerdem konkurrieren mit dieser Schreibung viele schwäbische Autoren: Die einen kennzeichnen damit das offene o; andere kennzeichnen damit den Schwachtonvokal a ("Schwa-Laut") z. Bsp bei Infinitiven ("schreibâ", "läasâ" usw.) und den Plural (Heisle (sg) - Heislâ (pl)). (Anmerkung: Roland Groner mit seinem wichtigen Buch "Gschriebå wia gschwätzt" wiederum schreibt hier, um die Verwirrung komplett zu machen: "schreibå", läaså", Heislå).

Wie in jeder anderen Schriftsprache könnte eine Lese-/Schreibkonvention helfen, in dem Sinn, dass im Schwäbischen ein "a" am Ende eines Wortes (bei Infinitiven und Pluralformen) als Schwa-Vokal "a" gelesen wird, und nicht besonders gekennzeichnet wird. (Auch das Standarddeutche kennt mehrere solcher Konventionen!).


Beitrag 3: Nasalierte Vokale:

Der europäische Rahmen bietet als Kennzeichnung für einen nasalierten Vokal die so genannte Tilde an, beispielhaft das Portugiesische mit Ãã und Õõ. Diese Schreibung könnte bedenkenlos auf e, i und u ausgedehnt werden, und jeder Europäer wüsste, was hier gemeint ist. (Microsoft Word bietet übrigens schon längst unter seinen Sonderzeichen für alle diese Vokale eine entsprechende Tilde-Version an!)


Summa: Der Blick über das Standarddeutsch hinaus, und hinein in die Standards anderer europäischen Sprachen verhilft zu guten europäischen Lösungen bei Schwäbischen Schreibproblemen. Alles andere halte ich für schwäbischen Provinzialismus. Es ist, vorsichtig ausgedrückt, nicht mehr zeitgemäß, dass jeder schwäbische Autor bei Schreibproblemen seine individuellen phantasievollen Lösungen kreiert. Wer schwäbisch schreiben will, muss europäisch denken!


Ich bitte alle, die an "Schwäbische Dialekte" mitarbeiten, zu diskutieren! --Albrecht.fetzer (Diskussion) 22:06, 12. Nov. 2012 (CET)

Hallo Albrecht, hallo leute, ich bin brasilianer, hab jahrelang in München gelebt, und wohn seit ein par wochen in Stuttgart. Da ich bücher schreib und aus den lesungen shows mach, und meine shows viel mit sprache zu tun haben (hab sprachen erfunden wie ultradoitsh, wunschdeutsch, kaudadeutsh, europan, usw), möcht ich natürlich auch mit schwäbisch was machen. Ausserdeem kommen in meinem blogg demnäxt schwäbische texte vor, und ich muss wissen wie das geht. Aber man macht es mir nich leicht, schwäbisch zu lernen. Erstens die ganze menge an schwäbisch's, dann zweitens die tatsache, dass die meisten, die auf schwäbisch schreiben, ihre persönliche mischung aus schwäbisch und hochdeutsch haben (im bairischen auch nich anders und vermutlich auch in andren dialekten), und dann kommt noch drittens die völlig irre rechtschreibung: es gibt keine, und die einen versuchen sich am hochdeutschen zu orientiren, andre holen sich zeichen aus andren europischen sprachen und dann gibt es noch die erfinder. Nich einmal die schreiber haben eine konsequente schreibung: in der alemannischen wikipedia (oder wars woanders?) hab ich das wort 'gebiet' in eim einzigen absatz als 'gebied, gebiat und gebiad' geschriben geseen. Und für das wort 'nicht' gibt es die schreibungen ed, edd, et, ett, id, idd, it, itt, ned, nedd, net, nett, nid, nidd, nit, nitt - 16 schreibungen!

Wünschenswert wär natürlich eine art meta-schwäbisch, von dem dann die rede wär, wenn ma für aussensteende vom schwäbischen redet. Dazu müsste ma wissen, wie die wörter in den sagen wir mal 10 gröszten schwäbischen städten ausgesprochen werden, und daraus den schnitt machen - also welche formen "merheitsfäig" sind. Ich hab ein meta-schwäbisch mit 20 texten gemacht, was sich ändert für den hochdeutschsprechenden is das lange A, das zum langen offenen O wird, wobei ich nich wirklich weiss, ob das ô als langes offenes O gemeint is, und ich davon ausgee, das wenn jemand 'johr' für 'jahr' schreibt, er das offene lange O meint, das im hochdeutschen gar nich existiert. Ich hab mich jedenfalls für die schreibung 'ô' entschiden, auch wenn das im portugisischen das geschlossene O bezeichnet (für das offene haben wir das ó). Im ardigel schded, das die fordis p/t/k zu lenis werden, aber geiner (OK, anfang-K bleibd doch, hab ich gelesen) schreibd das konsegwend - in dr alemannischen wigibedia übr s schwäbische erschd rechd nichd, im erschden satz schreibd er am anfang 'dialägd' und am ende des satzes 'dialekt'. Da sit man auch 'maischT, PoliTische, enTsprecheT'. A richdige konsegwende schreibung mid B und D is vermudlich auch für schwaben auf dauer schwer lesbar, also bleibt eim nix anders übrig als P's und T's so zu lassen wie sie im hochdeutschen send. Vor ällem erspart es die vilen hässlichen, langen schreibungen wie 'schdual' und 'schbrôch', usw (vor P und T braucht man da eben kein SCH). Ä und E: die werden meistens so glassen wie sie em hochdeutschen send, wo man doch älles mit E schreiben kennet - a freundin von mir heisst mit nôchnôm 'Kefer', ond sie muss jedsmal beim nômen angeben sôgen, das ir nôm mit E is, nit mit ÄÄÄ. Es gibt em deutschen (zwar nit en dr binensprôch abr en dr umgangssprôch - sozusôgen d "reelle" sprôch) eben nur lang/gschlossen odr kurz/offen, ond 'ställe' spricht sich wie 'stelle' aus, kurz ond offen, wärend 'käse' ond 'lese' perfekte reime send - lang ond gschlossen. Ich kenn nur zwei fälle, wo en dr deutschen umgangssprôch lang ond offen ausgsprochen wird, in den englischen wörtrn 'fan' ond 'band', sonst werden auch die englischen A's als kurze offene E's ausgsprochen ('sat' genauso wie 'set'). Ich nem môl an, d schwäbischen schreibr übrnemen des einfach vom hochdeutschen, abr dann manchmôl se ich Ä's, wo hochdeutsch E hat. Was meinen abr d leut damit: 1) tatsächlich a langs ond offens Ä, also en SAMPA /E:/, odr 2) ein andren vokal (vokôl???), wie im basler-deutsch, das dem britischen "short A" wie in 'back' entspricht, odr will man 3) das E nur für s gschlossene kurze E nemen, wie in 'send' und 'Kend' (is des auch kurz ond gschlossen?)? Also wänn man das konsequänt im deutschen machen däd, hm, des däd schon fast wie finnisch ausseen. S CH verschwindet em schwäbischen manchmal ja, manchmal nit, in meim meta-schwäbischen kann i nur sagen (da i nit älle fälle auswendig lernen will): wenn s wort derivate hat, lass i's drin (buch-biechr), wenn nit, verschwindet es. Ond verschwundene konsonanten kommen zurück, wenn danach a vokôl kommt, aus gründen der vokal-konsonanten-harmonie...

Was ser schwäbisch isch, isch natürlich s SCH beim ST/SP, auch wenn s T nit mer dô isch. Daran erkennt man am leichteschten ond am schnellschten den schwaben. EI (bei altdeutsch E) zu OI (manche schreiben OE, abr OI is klar für a nitschwaben, OE kennet vile als Ö interpretiren), EU zu EI (warom schreibt man denn fonetisch ond nit standardsprôchlich OI aber standardsprôchlich ond nit fonetisch EI?). Merheitsfäig isch au s U > I, wie au s Ö > E. Nit merheitsfäig isch s lange I bzw U zu IA ond UA. Merheitsfäig isch s verschwinden des auslaut-N. Nur, s ding wird zu a schwa, ond d schwaben scheinen 2, wenn nit 3 davon zu han (irgendjemand hat ja von ein O-schwa gred). D endong -EN wird ein A-schwa, aha. Es isch abr ser komisch: älle dise schwas wecken beim nitschwäbischen deitschen d eindruck, es is einfach ein N wekgnommen worden, da in vilen gegenden das auslaut-E sowieso a shwa isch. Also sôgt dr schwôbe /i han gle:s@/, ond dr nitschwäbische deitsche hert 'i han glese' (er sit ein auslaut E in sei kopf). Abr dr schwôbe hat 2 odr 3 shwas (sogar en seira bezeichnong hat er a schwa, odr bessr gsôgt, 2: s 'schwa' vom wort 'SCHWAbe' ond dann s E, das auch a shwa isch, ond sie han a diferenzirenden karakter. Also davon weiss SAMPA nix, shwa isch shwa, abr wenn ma scho zwoi han, dann däd i s E-schwa als /@/ schreiben ond s A-schwa als /â/ (beim schwäbisch-unterricht, nit beim schreiben von texten). Jemand hat gsôgt, des isch em franzesischen nur a zoichen dafir, das s S danah verschwunden isch, abr em portugisischen bezeichnet es a dunkles A, ond i kennet es vermutlich nit von a shwa otrscheiden, aussr das das portugisische â moischt betont isch.

Jedenfalls isch dise omeng A's en schwäbischa texta ser befremdend, weil man an echta A's denkt ond an a ganz andre sprôch, a ganz breite, scho fast wie ein elefant en a porzelanlada, wärend d ganzen A's nur shwas send, älles irgendwie vil kleinr ond niedlichr, ond so isch d realität vo dr sprechsprôch a ganz andre als d scheinrealität vo dr schwäbischa schreibung. Ond so mach ich a kompromiss: i schreib E bei verba, sonscht A. Es isch zwar technisch nit ganz richtig, abr so bekommt schwäbisch nit a noh schlechters image als es scho hat.

Was mich interessiert isch: was isch mit d artikel D' gmoint? Oinr hat gsôgt, schwäbisch isch nit serbokroatisch odr tschechich, schwäbisch hat koi wertr one vokôl (jô, i woiss, des ka nur meta-schwäbisch sei). Wo isch dô a vokôl bei D'? Odr isch des a /d@/, also mit a schwa, und weil ma dafyr koi buchstab hat, schreibt man es mit aposchtrof? Im plattdüütsch abr (wie em nidrländischa) schreibt ma 'de' und sôgt eba /d@/. Und was isch mit d artikel DR? Klingt es wirklich slavisch odr isch dô scho wiedr a schwa, und s R isch wokalisiert wie allgemein em deitscha, also als schwa? Des wäret abr dann zwoi schwas hintreinandr, und des kann i mir schwer vorstelle... aussrdeem: was isch mit diesa ganza forma wie 'abr, wiedr'? Isch es a schwa am end, odr isch da tatsächlich ein R, und wenn, dann a zungen-R odr a zäpfchen-R? A zäpfchen-R kann i mir abr dô kaum vorstelle...

(muss môl hir vom schwäbischa runtr fôre, muss mi zu ser konzentrire: es wird jetz immr ultradoitsha)

Dr artikelschreibr schreibt s wort 'raod' (fyr rot). Was soll i mir daruntr vorstellen? Ain diftong, änlich wie /au/, abr mit O statt U? Odr moint er ain langes offenes O? Wi wyrde der schreibr 'BOAH EY!' schreiben? Was wird mit 'gsae' gemoint? Isch s AE ain diftong wi /ai/, nur mit E statt I? Oda aine sondaform fon Ä?

Sprechen die swaben das wort 'schwäbisch' tatsachlich mit offenem, langem A aus? Oda sagen si nur schwôbisch, und das Ä in dem fall is das hochdoitshe wort?

Glaoba und kaofa oben, weiter unten schlaufa: gibt es tatsachlich aine untashaidung in ainem dialekt, o ham fershidene sraiber mit der aigenen aussprache bzw sraibung gesriben?

In der tabelle sreibe ma, kurzes E im hochdoitshen entspricht dem swabishen Ä. Und dann sreibe ma hochdoitsh 'mensch', swabish 'mensch'. Was soll das, wenn es dem swabishen Ä entsprecht, dann sollat doh da MÄNSCH sten. Un wi wür ma das aussprechen, genau? Kurz offen, lang offen, o was? Un glei unten stet, hodoitshes kurzes E > swabish Ä - um dann hodoitsh 'ändern' zu 'endera' zu machen - war swabish nit mit Ä? Un glei danah: kurzes hodoitshes O werd zu AU, un als beispil neme ma HAO mit O! Sein zufile köck im werk o sein die swabis gar nit so organisert wi man inen nasagt...?

Un wi werd dises 'hous' aussproken, mit offen o slossen O? O gar mit shwa für O, wi teilweis in die frankish?

Also wenn mir jeman alle (o wenistens ein or einige) fragen antworte kannat, wer i ser dankli. Un i bi der meinu, ma sollat sich erstmal einige, zu beispil mit abstimmus (die community is glaub i gar nit so klein hir?) wi ma jede laut sreib, un dann in el anfang (o wenistens vor die tabell) a tabelle make, wat ma mit die sreibus mein. I glaube da sollat ma nit mit akzenten un sondazeiken spar - dat würd i nit in a normale (swabishe) text mak, aba wer dise seite besuk, mögat nit wisse wi fershiden die 10 o mer milionen swabis sreib, sondan wi swabish is. Und ich glaube, die tabelle wie sie da is, is ziemlich unvollstandig: da steht, langes E wird zu ÄA (leben=läaba). Aber in der alemannischen wikipedia steht 'gegend', nicht 'gäagend', und ich ha gelesen, in shwaben sagt man für 'schnee' je nach gäagend 'schnea' oda 'schnae', also vermut ich, dass das lange E im shwabishen E, ÄA, EA, AE gesprochen werden kann - vermutlich je nach gegend un je nach word. Ich wür die meistgebrauchte alternativ in ein spalte setzen (das wer sheinbar das einfach E, o wenn man SAMPA benützen wür, was sicher nicht shlecht wer, /e:/) un dann die andren alternativen in a spalte "variationen je nach region un wort" angeben. Un natüralich wärs nicht shlecht wenn man sagen cannat, wi dise diftonge WIRKLICH aussprochen werden: i ha den eindruk, diftong EI werd nit wirklich als /ai/ aussprochen sondan als /@i/, also mit swa, o?

I bitt um entshuldigung, wenn ich eua geduld übastrapacert ha. Un i hoff i clang nit tu arrogant, so simple da reinplatzend un nit nur fragen stellend sondan au vorslege makend...

I wiss nit mer, wi man seine signatur unten setzt, i nem mal die vom fetzer un ersetze was i glaub, ersetzen tu müssen.

--Zé do rock (Diskussion) 00:53, 15. Jan. 2013 (CET)

Zwee?

Das Wort "zwee" für "zwei" hat mich doch etwas verwundert. "zwoi" bei Neutrum - klar. "zwoa" bei weiblich - ok, ist vielleicht nicht ganz so gebräuchlich, kenne (und sage) ich aber auch. Aber "zwee"? Ich habe drei Viertel meines Lebens in irgendeinem Teil von Schwaben verbracht - und das nicht immer in demselben - aber "zwee" ist mir noch nie begegnet. Und ich habe auch genug Kontakt mit älteren Menschen gehabt (meine Oma ist fast 100 geworden), also kann ich das mit den "jüngeren Sprechern" nicht so ganz nachvollziehen. Aus meinem Sprachgefühl heraus wäre es ganz klar "zwoi Männr", bei "zwee" denke ich eher an Hamburg als an Schwaben ;-). Kann es sein, dass es sich hier um eine eher regional begrenzte Eigenart handelt? Hier treiben sich ja doch einige Schwaben herum, von daher wäre es interessant, was andere dazu sagen. --Jogy sprich mit mir 17:52, 28. Jan. 2013 (CET)

Hallo JogyB, ich habe Verwandtschaft in einem etliche tausend Einwohner großen Ort, südwestlich von Balingen, hoch auf der Alb. Dort sprechen die älteren Leute, wenn ich es recht beobachtet habe, meist "zwåe Manna", selten "zwee Manna", aber immer "zwua Fraua" und "zwåe Kendor". Teilweise spricht so auch noch die mittlere Generation. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 21:23, 17. Feb. 2013 (CET)

"Uffhebâ"

Im Artikel wird behauptet, die Konvergenz der Bedeutungen "Aufbewahren" und "Hochheben" im schwäbischen "uffhebâ" sei ein ausschließlich schwäbisches Phänomen (weswegen nur der Schwabe Hegel den Begriff so habe verwenden können, wie er es tut). Aber kommen nicht beide Bedeutungen ebenso dem hochdeutschen "aufheben" zu? Mag sein, dass mir da etwas entgeht, weil ich Schwabe bin... --84.113.227.68 21:01, 19. Apr. 2013 (CEST)

dass aufheben = aufbewahren gängige hochdeutsche Äquivalente seien glauben in der Regel wirklich nur Schwaben. Obwohl es in Wörterbüchern durchaus auch als 3 Bedeutung aufgeführt wird. --Wuselig (Diskussion) 21:15, 19. Apr. 2013 (CEST)
oder als zweite... --Zollernalb (Diskussion) 21:19, 19. Apr. 2013 (CEST)

Grammatikalische Besonderheiten: Würde-Form

Als wirkliche grammatikalische Besonderheit im Schwäbischen ist zu erwähnen, dass die Würde-Form durch den Konjunktiv II von "tun" gebildet wird. z. B. "Wenn mai Muhda mr zehn Pfennig gäba tät, tät i mr a Täte kaufa ond uff der Täte so lang täta, bis die Täte nemme täta tät." Wenn mir meine Mutter zehn Pfennig gebn würde, würde ich mir eine Tröte kaufen und auf der Tröte so lang blasen, bis die Tröte nicht mehr tröten würde. --Any nick 00:56, 11. Mär. 2008 (CET)

Daob

Im Artikel steht: „dr Daobe“ (der Taube, Gehörlose).

Daob bedeutet im Schwäbischen jedoch meist hohl, leer. So z. B. in "a daobe Nuss" was eine leere Nuss bezeichnet. Auch als Schimpfwort verwendet: "Du daobe Nuss!" für "Du Hohlkopf!"

--Any nick 01:27, 11. Mär. 2008 (CET)

Konjunktiv: täte statt würde

"Dätsch mr helfa" ist ein Beispiel für die generelle Bildung des Konjunktivs mit "Täte" - siehe auch das nette Beispiel oben bei Any nick (der Lesbarkeit halber hier nochmal abgedruckt - Original s.o.): "Als wirkliche grammatikalische Besonderheit im Schwäbischen ist zu erwähnen, dass die Würde-Form durch den Konjunktiv II von "tun" gebildet wird. z. B. "Wenn mai Muhda mr zehn Pfennig gäba tät, tät i mr a Täte kaufa ond uff der Täte so lang täta, bis die Täte nemme täta tät." Wenn mir meine Mutter zehn Pfennig gebn würde, würde ich mir eine Tröte kaufen und auf der Tröte so lang blasen, bis die Tröte nicht mehr tröten würde." Any nick hat Recht! Oder bei Helmut Binder: "Täts et grad regna, tät e drausa romlaufa" (Ein schwäbisches Wörterbuch, S.33). Andere Beispiele gibt es viele! Grüßle --Nosce 10:03, 26. Mai 2008 (CEST)

Weblinks

Ich habe mir mal die im Artikel versammelten Weblinks angeschaut. Leider reißen fast alle die WP:WEB-Kriterien deutlich.

  • Der Bayerische Sprachatlas behandelt Schwäbisch nur am Rande
  • Das Youtube-Video ist zwar gut, aber weder zum Thema noch weiterführend
  • Die "Wörterbücher" incl. Wiki sind alle mehr oder weniger bemüht, auch amüsant zu lesen, erfüllen aber alle nicht die Anforderungen, die an Wörterbücher zu stellen sind. Sie sind alle weitgehend auf dem unterhaltenden Sektor angesiedelt, mehrere davon auch durchzogen mit Fehlern. Grade Wörterbücher müssen sich hier stets am (online verfügbaren) Schwäbischen Wörterbuch messen lassen. Sonst können sie hier nicht verlinkt werden.

Gruß, -- w-alter 01:12, 26. Jan. 2009 (CET)

weitere Begriffsumdeutungen

Bei den Begriffsumwandlungen fällt mir da spontan auch ein wenn jemand "näbe dr Kapp ist" also "neben der Kappe". Dass heißt jemand ist nicht ganz bei Trost oder verhält sich anders als sonst. Ich finde das sollte hier hinzugefügt werden:

"Auch bezüglich des Geisteszustandes von einzelnen Personen gibt es Umdeutungen. So wird eine g’schuggde (geschuckte) Person auch als ned ganz bacha (halbgebacken) bezeichnet."

Charlotte (nicht signierter Beitrag von 72.160.103.142 (Diskussion) 00:32, 5. Feb. 2009 (CET))

Neben der Kappe sein, ist kein spezifisch schwäbischer Ausdruck. Ich als geborener Schwabe habe ihn zuerst in Hessen gehört. --Wuselig 00:53, 5. Feb. 2009 (CET)

gsai oder gsei

Hallo lieber Benutzer:Tobelschmied! Auch das ist regional verschieden. Es gibt die "ai"- und die "ei"-Regionen. Ich habe, weil der Artikel durch die Änderung nicht besser wurde, die alte Fassung wiederhergestellt. Insbedondere, weil es das Wort "gesein" nun wirklich nicht gibt.--Dadamax 17:06, 9. Feb. 2012 (CET)

Ich glaube nicht, dass die Aussprache regional verschieden ist. Im Schwäbischen das ei (althochdeutsch i) vor n (selbst wenn es nicht gesprochen wird) immer zu ai. Man muss sich nur mal die unterschiedliche Aussprache von sein (Infinitiv) und sei (Konjunktiv I) vor Augen halten. (nicht signierter Beitrag von 84.158.34.53 (Diskussion) 21:23, 24. Mai 2013 (CEST))

Bezeichnung des Artikels

Die Überschrift "Schwäbische Dialekte" ist sprachwissenschaftlich gesehen falsch. Schwäbisch ist 1 (!) von (je nach Lehrmeinung) 4 oder 5 Dialekten innerhalb des alemannisch-schwäbischen Sprachraums. Aufgrund der geografischen Ausdehung des gesamtschwäbischen Gebiets sind aber gewisse Verschiebungen im Sinne eines Dialektkontinuum ganz natürliche Erscheinungen; diese begründen jedoch keine unterschiedlichen Dialekte. Die Überschrift sollte auf den Singular umgeändert werden - wenn es denn ginge.

Auffällig ist im Gesamtartikel, dass relativ oft die südwestliche Variante des Schwäbischen (Raum Balingen und südlich und westlich davon) wie selbstverständlich als "das Schwäbisch" zugrunde gelegt wird. Der Artikel ist in dieser Hinsicht streckenweise "dezentriert".

Auffälig ist weiterhin, dass über weite Strecken wie selbstverständlich die grundlegenden Merkmale des Schwäbischen, insbesonders seine "Vokalisierung" als Abweichung vom Neudeutschen beschrieben wird. Richtiger wäre in fast allen Fällen: Schwäbisch setzt die althochdeutsche "Vokalisierung" mit nur geringen Veränderung fort, wohingegen es das Neudeutsche ist, das fast alles verändert hat. Das Schwäbische ist keine degenerierte Form des Neudeutschen, als das es gerne hingestellt wird, sondern ist nichts anderes als ein gutes konservatives Deutsch. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 23:55, 10. Okt. 2012 (CEST)

Ich muss dir entschieden Wiedersprechen. Die Bezeichnung "Schwäbische Dialekte" ist Sprachwissenschaftlich. Grundsätzlich kann man überall, wo es sprachliche Unterschiede gibt von einem Dialekt reden. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass nicht nur jedes Dorf, sondern auch jede Person seinen eigenen Dialekt hat. Diese Dialekte werden, wenn als Schwäbische Dialekte zusammengefasst. In diesem Artikel domineiert auch nicht die südwestliche Variante sondern eine Zentral-Nördliche. Man muss sich nur einmal vor Augen führen wie selten hier das "oi" als "oa" geschrieben wird oder wie han, ganga, standa gegenüber hau, gau, stau dominiert. (nicht signierter Beitrag von 84.158.34.53 (Diskussion) 21:46, 24. Mai 2013 (CEST))

Hallo 84.158.34.53, den Unterschied von han, ganga, standa (auch lassa) gegenüber hau, gau, stau (auch lao) halte ich nicht für einen regionalen Unterschied zwischen süd(west)lichem und nördlich-zentralem Schwäbisch, sondern für einen zeitlichen Unterschied zwischen dem klassischen und dem im zentralwürttembergischen Gebiet inzwischen neudeutsch beeinflussten Schwäbisch. Ich selber bin auf der Filder aufgewachsen (zentraler geht´s fast nicht mehr), und da sprechen die vor ca. 1960 Geborenen (zu denen ich auch gehöre) untereinander hao gao, stao, lao usw. (ich schreibe diese Worte übrigens gerne mit einem "o" am Schluss, weil das den Sprachklang m. E. ganz gut wiedergibt, ähnlich wie die Diphtonge bei "baua" und "kaofa" zweierlei sind). Meine Kritik an der "Denzentrierung" des Artikels bezog sich auf den Stand von Herbst 2012. Inzwischen hat sich der Artikel deutlich geändert. (nicht signierter Beitrag von Albrecht.fetzer (Diskussion | Beiträge) 12:03, 2. Jun. 2013 (CEST))

Begriffsumdeutungen

Die Überschrift "Begriffsumdeutungen" ist sehr unglücklich gewählt. Sie suggeriert, dass das Schwäbische aus dem Hochdeutschen entstanden ist. Das Schwäbische gibt es allerdings schon länger als unsere Schriftsprache. Wenn man wissen will welche Begriffe im Schwäbischen ihre Bedeutung geändert haben, muss man es mit dem Altgermanischen vergleichen und nicht mit Hochdeutschen. Wenn z.B. ein Schwabe Gass' statt Straße oder Weib statt Frau sagt, ist nicht er es, der die Begriffe umgedeutet hat, sondern im Gegenteil im Hochdeutschen hat sich die Bedeutung dieser Begriffe gewandelt. (nicht signierter Beitrag von 84.158.34.53 (Diskussion) 21:46, 24. Mai 2013 (CEST))

Hallo 84.158.34.53, absolut richtig. Das Schwäbische hat seine eigene Entwicklungsgeschichte, und das heutige Hochdeutsch (besser "Neudeutsch"?) kann nicht der Vergleichspunkt sein. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 11:41, 2. Jun. 2013 (CEST)

Hallo 84.158.34.53, ich habe heute den Abschnitt "Begriffsumdeutungen" mit dem linguistischen Begriff "Falsche Freunde" neu betitelt und eingeleitet. Der Abschnitt steht jetzt unter dem neu angelegten Hauptabschnitt "Wortschatz". --Albrecht.fetzer (Diskussion) 17:23, 15. Jun. 2013 (CEST)

Geringes Prestige

Gibt es eigentliche eine Erklärung dafür dass dieser Dialekt ein allgemein so geringes Ansehen genießt?--Antemister (Diskussion) 15:09, 23. Apr. 2013 (CEST)

?!? Die Schwaben sind das letzte Volk in D, das seinen Dialekt noch überall spricht! Und Pälsisch, Hessisch oder Sächsisch sind noch weitaus schlechter angesehen. --129.13.72.198 04:15, 21. Mai 2013 (CEST)
Sorry, aber schwäbisch zu sprechen gilt als bisweilen hinterwäldlerisch und dümmlich. Es gibt in schwäbischen Universitätsstädten Kurse für Hochdeutsch, damit einem sein Dialekt beim Berufseinstieg nicht schadet. Warum das?--Antemister (Diskussion) 21:32, 24. Mai 2013 (CEST)
Das gilt doch für alle Dialekte. Es gibt nun mal sehr viele Kleingeister, die Angst haben ausgelacht zu werden. Zu recht, weil sie erstens Kleingeister sind, und zweitens selber gerne Leute auslachen. Naja, und einige Kleingeister, die vom Lande stammen, haben sich zuerst selbst ihre auffällige Muttersprache verboten, und dann dieses Gerücht als selbsterfüllende Prophezeiung in die Welt gesetzt. --129.13.72.198 22:54, 22. Jun. 2013 (CEST)

Hallo Antemister, zu deiner Frage am Schluss: Vielleicht deshalb, weil richtiges Schwäbisch kein Dialekt, sondern eine Sprache ist? Laut Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland darf niemand wegen ... seiner Sprache ... benachteiligt werden, oder wie war das noch mal? --Albrecht.fetzer (Diskussion) 14:08, 2. Jun. 2013 (CEST)

"ge" - eine alte Präposition

Der nachfolgend zitierte Satz ist m. E. fehlerhaft: Die Reduplikation gewisser Verben, die eine Tätigkeit ausdrücken, zu der man sich unmittelbar begibt. Zum Beispiel „i gang ge-schaffa (ich gehe zur Arbeit)“ oder „mir goant ge-metzga (wir gehen schlachten)“.

Das "ge" ist die alte Präposition "gen", die dem Neuhochdeutschen fehlt. Im Schwäbischen ist sie in Gebrauch geblieben: "I gang ge Reidleng, ge Essleng usw." = "Ich gehe gen Reutlingen, gen Esslingen usw." Ensprechend wird eben auch formuliert "I gang ge schaffa usw." Damit ist eine Richtung ausgedrückt. Irgendwelche "Reduplikationen" sollten wir dem Altgriechischen überlassen. Da kommen Sie tatsächlich vor.

Wegen der falschen Deutung des "ge" sollte der o. g. Satz bzw. Abschnitt m. E. gestrichen werden. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 21:54, 8. Jul. 2012 (CEST)

Ich bin mir da nicht ganz sicher. Wenn ich die alten Leute aus meiner Heimat noch richtig im Ohr habe, sagten die zwar "I go ge Stuargord", gehe gen Stuttgart, aber "der goht schaffe go", der geht arbeiten gehen. "arbeiten gehen" bedeutet hier "einer Arbeit nachgehen", nicht "zur Arbeitsstelle hingehen".
Also weder Reduplikation noch Präposition "gen". (Übrigens ist die erst in jüngster Zeit aus der Mode gekommen.) --129.13.72.198 18:13, 27. Jul. 2013 (CEST)

Hallo 129.13.72.198,
wenn Leute aus meinem Ort erzählen, was sie am Sonntag tun wollen, dann sagen die Älteren z. Bsp.: Mir ganged ge Kengga (Köngen), ge Reidleng, ge Essleng usw. Wenn sie von dort her telefonieren, sagen sie: Mir send z Kennga, z Essleng, z Reidleng. Bei der Rückkehr heißt es Mir kommed vo Kengga usw.
Es ist klar erkennbar: ge = gen, vo = von. Das im Neudeutschen am Ende stehende n entfällt sowohl bei ge(n) als auch bei vo(n) im Schwäbischen. Es handelt sich m. E. eindeutig um Präpositionen.
Das schönste Beispiel für die Präposition "ge(n)" stammt von Luther. In seiner Übersetzung der Weihnachtsgeschichte heißt es: "Als aber die Engel von ihnen gen Himmel fuhren". (Das Gegenteil, das ich aber nicht so schätze, lautet auf Schwäbisch: "Fahr zor Hell naa!")
Die komplette und weitläufige Verwandschaft meiner Frau wohnt über die ganze südliche Hälfte des Zollernalbkreises verteilt. Nur heißt es dort "Mir seine z Balenga/z Ebenga usw. gsae" = unter Verwendung des Konj. Präs. als dortiger Regelform anstelle des Ind. Präs. und mit "gsae" anstelle des mittelschwäbischen "gwäa".

Was mir nicht ganz klar ist: Meinst du mit "go" die Zeitangabe "gao" (im Sinne von "demnächst", "in wenigen Augenblicken") oder meinst du damit den gleichlautenden Infinitiv "gao"? Oder ist das noch ein ganz anderes kleines Partikelwort? --Albrecht.fetzer (Diskussion) 07:03, 29. Jul. 2013 (CEST)

"Gao" als Zeitangabe, "demnächst"? Hab ich noch nie gehört. --129.13.72.198 13:41, 6. Aug. 2013 (CEST)

Zu "gao" als Zeitangabe fallen mir spontan folgende Alltagsbeispiele ein (ich versuche lautgerecht zu schreiben): 1. D Muador saed zo ihrem Jonga beim Frischdigg: "Jezz muasch abor gao nåramacha, sonsch raechd-dor´s nemme uff dor Schualbus" 2. S isch widor mål sbåd wårda am Schdammdisch. Dor Fridor guggd uff sae Uhr ond saed ganz vorschrogga zo saem Nåchbor: "Au, i muas gao hoemganga, sonschd kriag-e dorhoem Ergor!" --Albrecht.fetzer (Diskussion) 22:54, 7. Aug. 2013 (CEST)

Zumindest im Schweizerdeutschen gibt es tatsächlich eine Verdopplung von Verben. Es heißt: "er goot go schwimme" = "er geht schwimmen", aber "er chunt cho hälfe" = "er kommt helfen". Kann nicht dann das schwäbische ge-, zumindest vor Infinitiv, doch ein Rest eines solchen Verbs sein? Wie es heute empfunden wird, ist allerdings eine andere Frage.Ramessos (Diskussion) 19:59, 15. Aug. 2013 (CEST)

Hallo Ramessos,

ich habe wegen "gen" und gegen" mehrere Bücher konsultiert. Das vielbändige Grimmsche Wörterbuch (es gilt als "Bibel" der Germanisten) hat einen Artikel über "gen und "gegen". Dieser umfasst sage und schreibe die Riesenlänge von 30 Spalten!. Hier der Link zur Stelle: ""http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&bookref=5,2194,62". Interessant sind darin die beiden Abschnitte I. 3) c) und d). Demnach ist ge(n) eine Kurzform von "gegen". Grimm bringt eine Vielzahl von historischen Belegen aus dem Früh- Hoch- und Spätmittelalter und aus allen Bereichen des deutschen Sprachgebiets.

Im Blick auf Verdoppelung von Verben bin ich in der mir zur Verfügung stehenden Fachliteratur nirgends fündig geworden. Blicke in Eduard Huber, Schwäbisch für Schwaben; Friedrich Vogt, Schwäbisch in Laut und Schrift, sowie in das Stadnrtwerk "Schwäbisches Handwörterbuch" von Fischer/Taigel haben nichts gebracht. Bis auf eine 1 Ausnahme bei Groner, Gschriebå wiå gschwätzt, S. 195; aber da geht es bei kritischer Betrachtung nicht um Verdoppelungen, sondern um alliterierende Ausdrücke wie "drommromm" (darum herum), druffnuff (darauf hinauf) u. ä. m. Die Grundschwierigkeit: Es gibt auch nicht in Ansätzen ein Buch, das sich in irgendeiner Weise mit grundlegenden Überlegungen zu einer schwäbischen Grammatik beschäftigt.

Und noch eine Bitte: Vor Schnellschüssen bei Kürzungen (du weißt, worauf ich anspiele...) wäre es meines Meinung nach besser, erst mal auf der Diskussionsseite "on Sdoe en´s Wassor zom schmeisa" (einen Stein ins Waser zu werfen). --Albrecht.fetzer (Diskussion) 15:58, 17. Aug. 2013 (CEST)

Konkurrenz von Dialekten

In Oberschwaben, insbesondere aber am badischen Ufer des Bodensees, wird der alemannische Einfluss stärker. ist geradezu eine Verkehrung der realen Situation. Das ursprüngliche Seealemannisch im südlichen Oberschwaben dort stirbt aus und wird immer "schwäbischer". --AndreasPraefcke 00:25, 12. Dez. 2011 (CET)

Vielleicht etwas unglücklich Formuliert. Mit dem Satz soll nicht ausgedrückt werden, dass das Alemannische das schwäbische Formen in neuerer Zeit verdrängt, sondern, dass der im Oberschwäbischen schon immer mehr allemanische Elemente vorhanden waren. (nicht signierter Beitrag von LeutnantCrazy (Diskussion | Beiträge) 05:23, 11. Okt. 2013 (CEST))

Das unpersönliche Pronomen "man"

Zu "man wird im Schwäbischen „mâ“ oder „mr“ gesprochen": Im großenmittelschwäbischen Bereich (Neckarschwäbisch und Mittlere Alb) wird weder das eine noch das andere gesprochen, sondern ein klares "mor". Die Aussprache dieses "o" entspricht dem "o" in der Endung "er" (Schreiber, Sprecher, Rechner), die im Schwäbischen nach o eingedunkelt ist. Man könnte dieses "o" am ehesten als einen o-Schwalaut bezeichnen, genau so wie es im Schwäbischen einen a-Schwalaut und einen e-Schwalaut gibt. Gleiches gilt vom männlichen Artikel: Er hört sich nach "dor" an, und nicht nach "dr" usw.

In slawischen Sprachen mag es Worte ohne Vokal geben (die kroatische Ferieninsel Krk zum Beispiel), im Schwäbischen aber nicht. Man muss nur genau hinhören.

Ich schlage vor, es bei künftigen Bearbeitungen dieses Artikels so zu halten, dass "-or" geschreiben wird. Das gibt den Höreindruck am deutlichsten wieder.

Hinsichtlich des "mor" (bairisch „mâ“, fränkisch "mer") wäre interessant zu untersuchen, ob nicht die große Mehrheit der deutsch Sprechenden ursprünglich "mor" usw. gesprochen hat. Vom Alpenraum bis hoch nach Rheinland-Pfalz, Mittelhessen, Thüringen, Sachsen, und eventuell noch weiter nördlich, (also in etwa 2/3 des deutschen Sprachraums!) spricht "man" von alters her "mer"/"mor"; erst der Sprachdruck des Neuhochdeutschen drückt dort das "man" auf.

--Albrecht.fetzer (Diskussion) 21:16, 7. Jul. 2012 (CEST)

"Man" kommt tatsächlich von "Mann" (was wiederum von "Mensch" abstammt). "Man" ist also die ältere Form, auch wenn es tatsächliche Mitteldeutschland, Franken, Baden und Nordschwaben "mer" heißt. Ob sich das Südschwäbische, Südalemannische und Bairische "mâ" direkt von "man" ableitet, oder sich über "mer" entwickelt hat weiß ich nicht. (nicht signierter Beitrag von LeutnantCrazy (Diskussion | Beiträge) 05:23, 11. Okt. 2013 (CEST))

Eigenständiges Vokabular

"Eine Vielzahl an schwäbischen Wörtern/Vokabeln (vor allem von der älteren Generation gebraucht) haben in der Standardsprache keine Entsprechung." Direkt im Anschluss folgt dann im Artikel einiges an "schwäbischem" Vokabular, welches eben doch eine Entsprechung in der Standardsprache hat, und sich meist nur durch eine Lautverschiebung unterscheidet. Würde vorschlagen in diesem Abschnitt "Eigenständiges Vokabular" nur die eigenschdändig schwäbischen Begriffe stehen zu lassen. --Jsswssclst 15.08. 2013 14:28

Hallo Jsswssclst,

ich gebe dir da vollkommen recht. Die drei Zeilen zum Anfang dieses Abschnittes stammen übrigens in ihrer jetzigen Fassung von mir. Ich wollte mit dieser Einleitung das nachfolgende Sammelsurium relativieren. Denn ich hatte und habe den Eindruck, dass da eine größere Anzahl von Autoren ziemlich wild durcheinander ihre mehr (oder meist weniger) genialen Erkenntnisse eingetragen haben. Aber ich habe bis jetzt gezögert, da mal kräftig auszusortieren. Bin ja nicht der Oberguru, obwohl ich mir als zentralschwäbischer totaler Muttersprachler, verheiratet mit einer Südwest-Schwäbin von der Zollernalb und beruflich im westschwäbischen Gebiet wohnend, ein ziemlich gutes Urteil in Sachen Schwäbisch zutraue.

Unter "Dialektgruppen und Regionales" hat es noch mehr solcher Anhäufungen, die ich für daneben halte. Ein Satz wie "In vielen Gemeinden gibt es Spitznamen für die Einwohner", ist ja keine schwäbische Eigenheit, das gibt es in jeder beliebigen anderen Gegend Deutschlands auch. Den ganzen Unter-Unterabschnitt "Regionales Vokabular" könnte man m. E. komplett streichen, denn was da kommt, ist nur aus dem engen Kirchturmhorizont eines ganz bestimmten oberschwäbischen Provinznestes heraus geschrieben, das der Autor in genialer Selbstüberschatzung seiner Heimat als typisch für die ganze schwäbische Sprachwelt gehalten hat. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 00:18, 17. Aug. 2013 (CEST)

Nur weil ihr Schwaben aus dem Raum Stuttgarter Raum mit eurer Schwäbisch-Hochdeutschen Mischsprache nur noch die wenigsten schwäbischen Ausrücke kennt, heißt dies noch lange nicht, dass sie nicht typisch schwäbisch sind. Gerade jene Gegenden, die du als "Provinznester" diffamierst sind es, die die schwäbische Sprache am leben erhalten. (nicht signierter Beitrag von LeutnantCrazy (Diskussion | Beiträge) 05:23, 11. Okt. 2013 (CEST))

Tabelle "Vokalentsprechungen"

Der direkte Vergleich Deutsch - Schwäbisch ist wissenschaftlich problematisch. Als Bezugspunkt der beiden Sprachen müsste wissenschaftlich korrekt zuerst auf das Altdeutsche rekurriert werden. Und erst daran anschließend kann und muss man die beiden separaten Entwicklungen zu "Neudeutsch" (Hochdeutsch) und Schwäbisch vergleichen. Ich fühle mich da allerdings überfordert. Gibt es jemanden, der diese Tabelle auf eine wissenschaftlich korrekte Grundlage stellen kann? Abgesehen davon enthält sie selbst beim bisherigen direkten Vergleich mehrere Fehler, wenn man auf das gesprochene Schwäbisch genau hinhört. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 22:29, 2. Okt. 2013 (CEST)

Natürlich ist die Tabelle stark vereinfacht und generalisiert, und nur wenn unbedingt nötig (bei au,ei,eu) wird auf das Mittelhochdeutsche eingegangen. Aber alles andere würde den Rahmen sprengen und die ganze Tabelle stark verkomplizieren. Wirkliche Fehler finde ich jedoch keine. Mich würde allerdings interessieren, welche Fehler du meinst entdeckt zu haben. (nicht signierter Beitrag von LeutnantCrazy (Diskussion | Beiträge) 05:23, 11. Okt. 2013 (CEST))

Hallo LeutnantCrazy,

aktivir mål dae Benuzzorseid, damit i dir diräggd schreiba kã. Oes däd-e dor uff jeda Fall mål schreiba: Glei am Ãfang håsch-mor des schenne Säzzle "Nai hemmer gsait" oefach wäggschdricha! So razzfazz, oefach mirnix-dirnix. Dorbei isch des doch dor zendrale Sazz vo de Birgoriniziativa von Wyhl gwäa, ond gnao där Sazz isch vår a baar Jår no en älle badische Zeidonga romkomma, sogar als Iborschifd, i hao so oena dåmåls sälbor gläasa. Des hao i mir scho gnao iborlegt, mårom i so ãgfanga hao. Googl doch mål "Nai hemmer gsait". Ond dees mit dor Aedonkelong, dees isch ao edd uf maem Miischd gwachsa, gild abor en älle solide Schwäbisch-Biachor als grondlegendor Ondorschid.

Ond wenn du scho moenschd, då miasd bessor "Hous" schdanda, nå miasded dir doch als rechdem Schwåb älle Håår z´ Berg schdanda, weil des emmor no "Heisle" håesd.

Zaerschd dengga, nå schreiba. Nix fir oguad. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 23:39, 11. Okt. 2013 (CEST)

Zu Heisle: Es geht doch um die Kognaten, also die historisch gesehen genauen Wortentsprechungen, nicht die Bedeutungen. Wenn Hous in modernen Dialekten (wahrscheinlich auch nicht in allen) weniger üblich als die Verkleinerungsform geworden ist, heißt das ja bestimmt nicht, daß es das Wort Hous gar nicht mehr gibt, und für die Zwecke des Sprachvergleichs ist es halt oft einfach sinnvoll oder sogar nötig, relativ ungebräuchliche oder altertümliche Wörter aufzulisten. --Florian Blaschke (Diskussion) 18:24, 28. Okt. 2013 (CET)

Qualitätssicherung im Abschnitt "Vokalentsprechungen" und "Schwa-Laute"

Liebe Leut, diese beiden Abschnitte sind wirklich noch schwach. Im Abschnitt zu den Vokalen fehlt völlig, dass es im Schwäbischen im Unterschied zum Hochdeutschen noch ein kurzes geschlossenes "e" gibt (nicht nur ein kurzes offenes), weswegen der Schwabe "ned näd" für "nicht nett" sagen kann und der Hochdeutschsprecher die beiden Worte nicht unterscheiden kann. Ebenso unterscheidet er zwischen "sechs" /segs/ und "Sex" /sägs/, "fest" /feschd/ und "Fest" /fäschd/, wo die hochdeutsche Aussprache jeweils ohne Unterschied /säks/ und /fäst/ ist usw. Ebenso gibt es im Schwäbischen noch das kurze geschlossene "o" etwa in "doch", "Kopf", "Topf" neben der offenen Variante etwa in "dort". Der Artikel setzt hier als Beispielworte hochdeutsch und schwäbisch "Kopf" gleich, was total falsch ist, weil gerade im Wort "Kopf" das "o" hochdeutsch und schwäbisch klar unterschiedlich ausgesprochen wird. Und das sind noch nicht alle Mängel.

Ein krasser Fehler im Abschnitt über die "Schwa-Laute": Es gibt im Schwäbischen eben doch nur ein Schwa, es wird ausgesprochen wie im Englischen und hat beim unbestimmten Artikel "ein" = engl. und schwäbisch "ə" auch noch die selbe Bedeutung; der Artikel nennt dieses (einzige) Schwa "den nach a tendierenden Schwa-Laut" - soweit so gut, aber eigentlich wird er völlig neutral artikuliert, eben wie im Englischen und im Unterschied zum Schwa im Hochdeutschen, das etwas zum "ö" neigt. Im Artikel wird dann das kurze geschlossene e am Wortende im Schwäbischen ganz unrichtig als "Schwa mit Tendenz zum e" bezeichnet, dabei ist es ein sonnenklares geschlossenes -e, wie in Italienisch mille oder due: Ein Beispiel für beide Laute: "ə bissle". Andere Meinungen dazu? --DownUnder36 (Diskussion) 00:53, 4. Apr. 2014 (CEST)

Hallo downunder36, danke dass du dich mit deiner germanistischen Kompetenz hier einbringst! Der erste von dir bemängelte Artikel wurde von Unbekannt eingefügt einige Zeit nachdem ich das erste Drittel dieses Artikel komplett gereinigt und neu aufgestellt hatte. Diesen Teil habe ich geringfügig bearbeitet, aber belassen, obwohl ich ihn auch für unbefriedigend halte. Ich würde vorschlagen, ihn nun zu streichen, zumal der Autor sich durch Anonymität jeder Nachfage entzogen hatte.
Der zweite von dir bemängelte Abschnitt stammt in den Grundzügen von mir; ich widerspreche hier mit Überzeugung deiner germanistischen Schwa-Laut-Ansicht aufgrund meiner empirischen Studien (bis zu einstündige Tonaufnahmen von Gesprächen mit diversen "Aboriginees" aus meinem Heimatort, die alle einen lupenreinen regionalen Schwäbisch-Stammbaum der Filder besitzen, bis einschließlich zur Genereation der Urgroßeltern komplett alles Filderschwaben). Ich meine, es wäre wissenschaftlich angemessen, die germanistische Vorschaltbrille wegzulassen und von der Pike auf wahrzunehmen: Was hören wir denn da? Und was ergibt sich daraus für eine Lautlehre? Das germanistische Korsett passt vorne und hinten nicht wirklich zur schwäbischen Sprache. Die Italiener hier in meiner Stadt, zu denen ich Kontakt habe, sprechen übrigens ´due´ und ´mille´ stark nach ´ä´. Du hast immerhin überzeugend wahrgenommen, dass die schwäbische Sprache einen enormen Reichtum an Lauten besitzt.

Leider erfahre ich auf deiner Downunder36-Site nichts weiteres. Vielleicht sind wir uns inhaltlich näher als es schriftlich den Anschein hat. Für ein Telefonat wäre ich gerne bereit. Wenn du Interesse hast, teil´s mir mit. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 15:35, 5. Apr. 2014 (CEST)

Hallo Albrecht, danke für die schnelle Reaktion und die Zustimmung zur Kritik am Abschnitt "Vokalentsprechungen". Es sind mehr die Lücken als die Fehler, die mich hier stören und deswegen müsste das aus meiner Sicht nicht gestrichen werden, eine Überarbeitung und vor allem Ergänzung däds ao. Zu den Schwas: Da ist glaube ich der springende Punkt, dass es "den" schwäbischen Dialekt nicht gibt, sondern regional und lokal viele verschiedene Varianten. Sowieso klar ist, dass das Schwa im Schwäbischen regional unterschiedlich artikuliert wird, teilweise tendiert es zum "a", teilweise ist es so neutral wie das "a" des englischen unbestimmten Artikels. Ich halte völlig für möglich, dass es Gegenden gibt, in denen es tatsächlich zwei verschiedene Schwas nebeneinander gibt. Da wäre dann sofort die neugierige Frage: Sind das Allophone (= Aussprachevarianten, die keinen Bedeutungsunterschied markieren) oder wirklich Phoneme? Das kurze geschlossene "e", das es im Hochdeutschen gar nicht (mehr) gibt, ist im Schwäbischen ein echter Phonem, weil /ned/ (= nicht) etwas anderes bedeutet als /näd/ (= nett). Kurz und gut: Wenn Du für die Filder (oder einen Teil davon) begründet schreiben kannst, dass es da zwei verschiedene Schwas gibt (und seien es nur Allophone), dann bin ich sofort dafür, dass es im Artikel bleibt - nur dann eben mit der Ergänzung, auf welche Gegend sich das bezieht. Für das Schwäbisch etwa des Filstals und des Nordschwarzwalds (von Stuttgart nicht zu reden) wäre mir das jedenfalls neu. Aber man lernt ja gern jeden Tag was dazu :-).--DownUnder36 (Diskussion) 23:10, 5. Apr. 2014 (CEST)

Hallo downunder36, ein erster Nachtrrag. ""So unterscheidet der Schwabe in der Aussprache nicht zwischen Seite und Seide, sondern artikuliert beides als /səide/, mit stimmlosen "s" und kurzem geschlossenem "e" (nicht Schwa!) am Wortende."" Das stimmt nicht. Das Schwäbische hat im fem sg in der Regel kein Eindungs-E. "Eine Seite" isch schwäbisch "a Seid" und "Eine Saite" isch "a Såed". Und was "Seide" anbelangt: D´ alde Filderleid saged "Seida" (nicht zu verwechseln mit dem pl von "Seid"!), ähnlich wie bei den "Materialbezeichnungen" Wåeza (Weizen), Gärs[ch]da (Gerste), Eisa (Eisen), Wolla (Wolle) usw. - unabhängig davon ob das neudeutsche Pendant auf -e oden -en endet. Empirisch. --Albrecht.fetzer (Diskussion) 15:53, 5. Apr. 2014 (CEST)

Hallo Albrecht. Du hast recht, das habe ich im Artikel deswegen schon korrigiert (nett, das Du es überhaupt noch dringelassen hast). Genauer: Die Aussprachegleichheit /səide/ für "Seite" und "Seide" trifft nur auf ein verwaschenes Schwäbisch zu, in dem der apokopierte Endvokal -e wiederhergestellt ist, wenn auch dann als geschlossenes -e, statt wie eigentlich im Hochdeutschen als Schwa. Frage an den Experten des Filderschwäbischen: Wäre denn das "-a" am Ende von "Seida" = Seide und ein etwaiges Schwa im Auslaut von "Seidə" = Seiten (pl.) ein Beispiel für die beiden verschiedenen Schwas in dieser Variante des Schwäbischen? Falls ja - und Du schreibst ja: "nicht zu verwechseln mit dem pl von Seid!" - dann wären es wirklich Phoneme. Freundliche Grüße von einem halb assimilierten Exilschwaben.--DownUnder36 (Diskussion) 23:10, 5. Apr. 2014 (CEST)
Nachtrag. Du schreibst: "Ich meine, es wäre wissenschaftlich angemessen, die germanistische Vorschaltbrille wegzulassen und von der Pike auf wahrzunehmen: Was hören wir denn da? Und was ergibt sich daraus für eine Lautlehre? Das germanistische Korsett passt vorne und hinten nicht wirklich zur schwäbischen Sprache." Ist doch klar: Das einzig wissenschaftlich angemessene Vorgehen bei der Untersuchung von Dialekten ist eine exakte Bestandsaufnahme. Und wenn dazu der Zeichensatz der Lautschriften, wie etwa IPA), nicht ausreichen sollte, müsste er eben erweitert werden. Insofern war das Problem nicht eine "germanistische Vorschaltbrille" und ist auch nicht ein ingesamt "zu enges germanistisches Korsett". Das Problem war, dass ich ein ungeeignetes Beispiel dafür gewählt hatte, dass im Einzelfall im Schwäbischen lautliche Unterscheidungen, die das Hochdeutsche macht, nicht oder nicht mehr bestehen, auch wenn der umgekehrte Fall sicher häufiger ist. Und gern können wir mal telefonieren.--DownUnder36 (Diskussion) 23:32, 5. Apr. 2014 (CEST)

Grammatikalische Besonderheiten: Futur II

Das hochdeutsche Futur II existiert im Schwäbischen nicht. Der Satz "Ich werde im Keller gewesen sein" bezeichnet keine vollendete Zukunft, sondern eine Vermutung im Sinne von: "Es hat geklingelt. Ich hab's nicht gehört. Ich werde wohl gerade im Keller gewesen sein." Die wirkliche Futur-II-Form "Ich werde gegessen haben" würde sich etwa so anhören: "Mir kommat zeidich, on wenn se mi noa ruafat, werd'i scho gessa han." ( = "Wir werden rechtzeitig kommen, und wenn sie mich dann rufen werden, werde ich bereits gegessen haben.") (nicht signierter Beitrag von 195.200.34.50 (Diskussion) 11:29, 15. Mai 2013 (CEST))

"Das hochdeutsche Futur II existiert im Schwäbischen nicht." Wenn es Schwaben nicht verwenden, warum dann die folgenden Ausführungen? --H. Sellmoene (Diskussion) 23:07, 17. Jun. 2014 (CEST)

Schreibhilfen

Für das Schreiben schwäbischer Vokale habe ich eine gute Schreibhilfe in Wikipedia entdeckt:

Für nasalierte Vokale: Im Bearbeitungsmodus unten als Sprache statt "Standard" einfach kurz mal "Lateinisch" oder "Portugiesisch" auswählen, und dann finden sich dort die Buchstaben Ã/ã und Õ/õ für die im Schwäbischen häufigen nasalierten Vokale. (Buchstaben für den nasalierten Vokal Ẽ/ẽ gibt´s nur unter "Vietnamesisch" (!), dafür werden dort gleich auch die fast nicht benötigten Buchstaben Ĩ/ĩ und Ũ/ũ mitgeliefert.

Um die Wortendung von Verben zu schreiben reicht allerdings auch ein Ã/ã welches im lateinischen Alphabet vorhanden ist. (nicht signierter Beitrag von XDQ (Diskussion | Beiträge) 21:23, 28. Jun. 2014 (CEST))

Für das dunkle Å/å: (wie z. Bsp in "Sdråß" oder "Råthaus") gibt´s ebenfalls unter "Lateinisch" die Buchstaben, ebenso auch unter "Skandinavisch". --Albrecht.fetzer (Diskussion) 21:57, 2. Aug. 2013 (CEST)

Mischformen

Hallo Rustler,

du hast auf der Seite "Schwäbischer Dialekt" notiert, dass du da an einer Stelle den Sinn nicht verstehst. Ich versteh ihn auch nicht.

Der betreffenden Abschnitt steht schon "wa wåes i wia lang" in Wikipedia. Die "Regeln", von denen jener Bearbeiter schreibt, gibt es wohl nur in seiner Denke als Regeln. Noch mehr: Die Beispiele, wie man "Sätze" nach und nach Richtung Schriftdeutsch veändern könne, sind gar keine Sätze, sondern Einzelworte. Ich selber habe da vor langer Zeit eine kleine Ergänzung eingefügt, da jener Barbeiter wohl nicht einmal wusste, dass "eine lange Reihe" im Schwäbschen nicht "a langa Roi" (fem.) heißt, sondern "a langor Råeja" (mask.!).

Mein Eindruck: Der Abschnitt "Mischformen" müsste auf zwei bis drei Sätze gekürzt werden. Was hältst du davon? --Albrecht.fetzer (Diskussion) 22:57, 2. Jan. 2014 (CET)


Bis jetzt hat niemand auf meine Anfragen an Rustler geantwortet. Ich habe die entsprechenden Absätze im Artikel jetzt gelöscht und deponiere sie vorläufig hier. Ich halte das ganze für ein freundliches Geschwafel. Natürlich passen sich Schwäbisch-Sprecher an ihre Gesprächspartner an. Aber Regeln? Und wer sollte die aufgestellt oder empirisch erforscht haben? Es sind jedenfalls keine Quellen angegeben.
Es gibt verschiedene Mischungsgrade, die die Sprecher sehr genau an ihre Umgebung anpassen müssen. Verwenden sie zu viel Schriftdeutschanteil im Gespräch mit anderen Schwaben, gelten sie als hochgestochen oder bedauernswert korrumpiert und verflacht; verwenden sie zu viel Schwäbisch in einer stärker schriftdeutschgeprägten Umgebung, gelten sie als weitgereiste „Auswärtige“ („Wo kommschen au du her?“), und von Menschen, die unter Mühen Standardsprache als Fremdsprache erlernt haben, werden sie schlichtweg nicht verstanden.
Das Mischen der Sprachen erfolgt nicht zufällig, sondern nach Regeln. Einige davon sind:
* Verben und Hilfsverben werden schriftdeutsch; typisch ist die Kombination deutscher Wortstamm, schwäbische Endungen („Willsch du noch was thringâ?“ statt „Widd no ebbâs drenggâ?“, „dô haune“ wird „dô hab e“).
  • Betonte Wörter werden schriftdeutsch („Des nemmsch jetzt auch no“).
  • Partikel ohne silbischen Wert werden Vollsilben („sHaus“ wird „des Haus“ („des“ unbetont), „dSchdrôß“ wird „die Schdrôß“/„die Schdraß“/„Die Schdraße“).
  • die Satzbedeutung besonders tragende schwäbische Wörter werden in schriftdeutsche oder den schriftdeutschen ähnlichere gewechselt (Bsp. Negation: „ed“ wird „ned“, „koi“ wird „keine“, „des isch keine guade Idee“).
  • dem Schriftdeutschen allzu unähnliche Varianten werden durch Schriftdeutsch oder dem Schriftdeutschen ähnlichere Varianten ersetzt (Bsp.: „i“ wird „ich“).
  • Zusammenziehungen werden rückgängig gemacht („sdädmr“ „s tät mir“, „däffe?“ wird „Därf e?“/„Därf i“).
  • Das silbische r und l erhalten einen zusätzlichen Vokal („mr“ wird „mir“, „Segl“ wird „Segäl“).
  • Der Satzbau der Schriftsprache wird übernommen.
* Verben im Infinitiv werden besonders an der Endung ausbetont (siehe bereits oben: „So, jetzt musch du dô drückhen.“). Ähnliches gilt für die Silbe ge in Perfekt-Konjugationen, die im Schwäbischen normalerweise fehlt. Speziell bei dieser Form der Verdeutlichung kommen jedoch z.T. komisch anmutende Kombinationen aus schwäbischen Verben und Satzkonstruktionen mit besonders betonten schriftdeutschen Silben zustande, etwa „Bisch Du nôgeblodzd?“, anstatt „Bisch nôblodzd?“ (zu einem Kind: „Bist Du hingefallen?“) oder „Wenn Sia dia Bôh noh erwischen wellen, misset Sia jetzet ab'r fai sauen!“ („Wenn sie die Bahn noch erwischen wollen, müssen Sie jetzt aber ganz schnell laufen!“).

Man kann von einem schwäbischen Satz ausgehen und ihn graduell in die Standardsprache übergehen lassen oder umgekehrt, die Reihenfolge der Ersetzungen kehrt sich dabei jeweils um.

Beispiele:
  • â langor Raejâ (mask.!) - â lângâ Rôi (fem.!) – â lânge Rôie – â lânge Reihe – eine lange Reihe
  • â graoß Feârschdr – â großes Fenschdr – ein großes Fenster (nicht signierter Beitrag von Albrecht.fetzer (Diskussion | Beiträge) 23:54, 28. Jul 2014 (CEST))

Auslagerungen?

Die Seite "Schwäbischer Dialekt" hat nach meinem Eindruck Überlänge, es steckt zuviel drin. Ich halte es für überlegenswert, die relativ großen Teile 3. bis 5. (Grammatik, Merkmale, Wortschatz) in zwei neue Hauptartikel ("Schwäbische Grammatik", "Schwäbischer Wortschatz") auszulagern. Gibt es Meinungen dazu? --H. Sellmoene (Diskussion) 16:07, 19. Okt. 2014 (CEST)

Warum nicht? --Silvicola Disk 00:26, 19. Apr. 2015 (CEST)

A Schpax straggat en der Kandel = Eine Schraube liegt in der Rinne des Bordsteines

Dieser Eintrag in die Wortschatzliste ist in mehrerer Hinsicht fehlerhaft:

Das Wort Schpax ist a) unbekannt (wo spricht man so?) und b) wenn schon dann müste man es Schbax schreiben und c) lautet Schraube auf klassisch schwäbisch Schrauf.
stragga wird a) nur von Personen verwendet und b) meint es ein erschöpftes sich hinlegen.
Kandel ist a) ein männliches Wort "dor Kandl" b) kommt wird es ohne e zwischen d und l gesprochen.

Fazit: Ein unwissenschaftlicher Jux-Eintrag. Ganz normal gutes Schwäbisch wäre: "A Schrauf leid em Kandl". --H. Sellmoene (Diskussion) 22:27, 18. Apr. 2015 (CEST)

Da wollte jemand wohl „mit der Zeit (und der Schraubentechnik) gehendes“ Schwäbisch bieten. Ich glaube auch gar nicht, dass mit dem p in Schpax der Fortis-Laut gemeint war; man hat hier wie überall bei der Verschriftlichung von Dialekt, der keine verbindliche Schreibnorm besitzt, das Problem des hyperkorrekten „Überschreibens“ aus der Schriftsprache. Ansonsten schließe ich mich Deiner Kritik an – bis auf das Schrauf, zu dem ich nichts weiß. --Silvicola Disk 00:38, 19. Apr. 2015 (CEST)

Schrauf für Schraube wurde bzw. wird von den Alteingesessenen auf der Filder (Landkreis Esslingen, zentrales Neckarschwäbisch) gesprochen. Einer meiner Freunde, aus Ebingen (Zollernalbkreis, Südwestschwäbisch) gebraucht das Wort ebenso. Er arbeitete Jahrzehnte bei Daimler in Sindelfingen (Landkreis Böblingen), was ihm offensichtlich dieses Wort nicht ausgetrieben hat. Ich habe ihn mal nachgefragt, er meinte, er kenne aus seiner Heimat nichts anderes. --H. Sellmoene (Diskussion) 22:29, 19. Apr. 2015 (CEST)

Wo wird schwäbisch gesprochen?

Im Kasten rechts oben ist eine automatisch gesichtete Änderung von "MrLW97" aufgenommen worden. Die Änderung ist sachlich daneben. Wenn da schon was angegeben werden sollte, dann dürfte "württembergischer Teil Baden-Württembergs" besser sein. (Was natürlich auch nur cum grano salis stimmt, aber "Bayrisch-Schwaben" ist halt auch nicht hundertprozentig richtig). --H. Sellmoene (Diskussion) 22:37, 3. Apr. 2016 (CEST)

in der Form war das nichts, ich habs zurückgesetzt. --Zollernalb (Diskussion) 23:07, 3. Apr. 2016 (CEST)

Dialektgruppen und Regionales

Hier hat sich ein romanhaftes, aber wissenschaftlich nicht belegtes Sammelsurium angehäuft.

1. Dialektgruppen: Jeder wissenschaftliche Beleg fehlt, außer bei "Enztalschwäbisch". Die klassische "Schwäbistik" geht m. W. von drei Dialektgruppen aus, die in Nord-Süd-Richtung orientiert sind das schwäbische Dialektgebiet von West nach Ost in drei Großgruppen einteilen.

2. Regionale Herkunft: Es gibt kein "Älblerisch" oder "Albschwäbisch". a) Es gibt die starke "gsae"-Gruppe auf der Südwestalb (in etwa Zollernalb) - die hat tatsächlich eine "Sprachmelodie". b) Das Schwäbisch des großen Mittelteils der Schwäbischen Alb (Reutlinger, Uracher, Münsinger, Kirchheimer und Nürtinger Alb) hat keine Sprachmelodie und ist ist vollkommen identisch (allenfalls minimale dialekte Unterschiede) mit dem Mittelschwäbischen der einwohnerstarken großen Bereiche des Neckartals: Esslingen, Kirchheim, Nürtingen, Tübingen, Reutlingen, Bad Urach). Die Gebiete des Neckartals sind inzwischen stark "hochdeutschifiziert" worden, unterschieden sich aber von Alters her nicht (!) vom Schwäbischen der zugehörigen Gebiete der Alb. c) Die östlichen Bereiche der Schwäbischen Alb (Göppinger, Geislinger, Ulmer Alb) sind durch leichte Einflüsse des Ostschwaäbischen gekennzeichnet (Jenes Ostschwäbisch beginnt vollständig aber erst östlich von Ulm).

3. Übergang zum Bodenseealemannisch: Dieser Teil ist falsch formuliert. Am Bodensee werden nicht die alemannischen Einflüsse auf das Schwäbische größer - dort spricht man schlicht Alemannisch und nicht Schwäbisch! Allenfalls die schwäbischen Einflüsse auf das Bodenseealemannisch nehmen zu - aber im Sinn einer Reinhaltung der Dialekte ist das eigentlich nicht wünschenswert, sondern bedauerlich. Die Tabelle macht einen verquasten Eindruck. Entweder geht es um Bewegungen oder aber um Ortsangaben - aber beides sollte man nicht in ein- und derselben Tabellenspalte vermischen.

--H. Sellmoene 00:36, 29. Jul. 2014 (CEST) (ohne Benutzername signierter Beitrag von Albrecht.fetzer (Diskussion | Beiträge))

Punkt 3 ist aus meiner Sicht Unsinn. Ich wohne am Bodensee zwischen Friedrichshafen und Lindau, und ich würde mich als Oberschwabe bzw. als "Bodensee-Schwabe" bezeichnen, und spreche (schwätze) demzufolge auch schwäbisch, und nicht "bodenseealemannisch". Ich glaube auch kaum, daß man zwischen Friedrichshafen und Lindau und landeinwärts über Meckenbeuren und Tettnang bis nach Ravensburg oder Weingarten allzu viele Leute finden würde, die von sich behaupten, bodenseealemannisch zu sprechen. Hier schwätzt man schwäbisch, und das auch nicht erst seit gestern, schließlich zähle ich auch schon den ein oder anderen Lenz, und meine Eltern schwätzten auch schon schwäbisch und sahen sich als Schwaben. Und das nicht aus "politisch-historischen" Gründen, sondern weil es halt so ist. Über den Begriff "bodenseealemannisch", und die Behauptung, dass man dies hier in meiner Gegend angeblich sprechen soll, bin ich erstmals auf Wikipedia gestolpert. --79.216.35.2 23:42, 29. Apr. 2016 (CEST)

Alter der Dialektunterschiede

Der Versuch im Artikel, Isoglossen, mit denen man Schwäbisch und Alemannisch voneinander abgrenzt, in das 1. Jahrhundert n. Chr. zurückzuprojizieren, ist nachgerade absurd und längst nicht mehr Stand der Forschung. Der Verwendung der Stammesnamen in der Dialektologie mag ursprünglich die Vorstellung zugrunde gelegen sein, die Dialektgebiete seien direkt aus den frühgermanischen Stammesgebieten entstanden, doch wird eine solche Kontinuität von modernen Forschern heftig bestritten und in der Fachliteratur wird mittlerweile sogar dafür plädiert, traditionelle Bezeichnungen wie schwäbisch, alemannisch, bairisch oder fränkisch als irreführend zu meiden und stattdessen neutralen und präziseren Begriffen wie westoberdeutsch, ostoberdeutsch und (west-)mitteldeutsch den Vorzug zu geben. Sicher ist, daß die Unterschiede zwischen den oberdeutschen Dialekten nicht bis in die römische Kaiserzeit zurückreichen können. Selbst innerwestgermanische Unterschiede sind m. E. nicht früher als in der Spätantike entstanden (vorher bereits vorhandene Dialektunterschiede im Frühgermanischen Mitteleuropas, die prinzipiell anzunehmen sind, haben offenbar keine direkte Fortsetzung in mittelalterlichen und neuzeitlichen Dialektunterschieden gefunden). Die Evidenz für die althochdeutschen Dialektgebiete ist leider zu gering, um die Rückprojektion der innerwestoberdeutschen Isoglossen in die althochdeutsche Zeit direkt stützen oder widerlegen zu können, doch sprechen mindestens relativchronologische Überlegungen gegen die Möglichkeit, daß die Dialektunterschiede so weit zurückreichen könnten. Es ist insofern gerechtfertigt, den alemannischen (westoberdeutschen) Dialekt des Althochdeutschen (der sich vom bairischen ohnehin nur in Details unterscheidet) als im wesentlichen einheitlich aufzufassen.

Insbesondere zu den Nasalen: Die Nasalierung vor /n/ wird zunächst wie im Altfranzösischen rein automatisch und somit phonetischer Natur gewesen sein, aber der Abfall von silbenschließendem /n/ kann schwerlich früher als in der spätalthochdeutschen Zeit begonnen haben, denn im Althochdeutschen schwindet auslautendes /n/ außer im Ostfränkischen nur vereinzelt und vor dem Zusammenfall von auslautendem /m/ mit /n/ im frühen 9. Jahrhundert kann diese Erscheinung ohnehin nicht plausibel begonnen haben. Es ist somit schlicht spinnert, phonologisch distinktive Nasalvokale als Vorläufer der modernen schwäbischen Nasalvokale bald 1000 Jahre früher zu suchen. Außerdem gibt es diese im Bairischen ebenso und im Alemannischen muß es sie ebenfalls gegeben haben, als Zwischenstufe, denn auslautendes althochdeutsche /n/ ist dort ebenfalls geschwunden (d. h., es fand eine Entnasalierung der Nasalvokale statt, ebenso wie im Münchner Stadtdialekt). Insofern es Nasalvokale im Frühgermanischen gab, wofür es tatsächlich Hinweise gibt, haben diese keine unmittelbare Fortsetzung in irgendwelchen modernen germanischen Dialekten gefunden. --Florian Blaschke (Diskussion) 18:02, 28. Okt. 2013 (CET)

Sprache oder Dialekt?

Bei dieser Einfügung habe ich ein ziemliches Bauchweh (schwäbisch: a zemmlichs Bauchwae). Ich halte Schwäbisch zwar für einen Dialekt mit Sprachqualität. Aber die Qualität der angegebenen Belege scheint mir sehr dürftig zu sein. Die als Quelle angegebene Site "https://en.wikipedia.org/wiki/Swabian_German" ist meinem Eindruck erheblich von Schwäbischtümelei geprägt. Die Hälfte der Links, die diese Seite angibt, funktionieren nicht (mehr?). Auch die "external links" sind mit Sicherheit nicht von englischsprechenden Autoren eingefügt worden.

Auf gut Deutsch: Hier bequellt sich möglicherweise ein schwäbischer Autor mit dem, was er selbst oder andere schwäbische Spaßautoren auf eine englischsprachige Site gepostet haben.

Diffenzierter scheint mit allerdings "https://www.ethnologue.com" zu beurteilen zu sein. Da wäre eventuell manches echte Fündlein zu holen --H. Sellmoene (Diskussion) 19:54, 14. Okt. 2016 (CEST)

Die ganze Diskussion ist müssig und das Kapitel damit ebenso. Die Unesco listet einfach gefährdete sprachliche Varietäten auf – dass sie offenbar das Wort «Sprache» braucht, tut dabei nichts zur Sache. Ethnologue ist auch nicht zuständig für Definitionen, tut hier also ebenfalls nichts zur Sache. Übrigens bezeichnet Ethnologue Schwäbisch als «a variety of Alemannic» – wenn schon, dann müsste Alemannisch als «Sprache» bezeichnet werden. Auch sonst ist die Qualität der Belege tatsächlich fragwürdig. Müssig ist die Sache, weil man Sprache/Varietät/Dialekt einfach gar nicht fix definieren kann. Heinz Kloss hat das zwar versucht, indem er von Abstand- und von Ausbausprachen spricht, letztlich kommt man damit aber auch nicht weiter. Das fragliche Kapitel könnte man überall einschieben, auch in den Artikeln Alemannisch, Bairisch, Ostmitteldeutsch, Westmitteldeutsch usw. usf. Aber es ist müssig, absolut müssig. Die ganze Diskussion ist im Artikel Einzelsprache abzuhandeln, wo das ja schon getan wird, aber nicht hier. Gruss, --Freigut (Diskussion) 20:20, 14. Okt. 2016 (CEST)
Habe die fraglichen Abschnitte nun weitgehend gelöscht und im Artikelkopf durch fundiertere Angaben ersetzt. (1) Dass Schwäbisch zum Gesamtalemannischen gehört, steht schon im Artikelkopf. (2) Tacitus konnte noch gar nicht vom heutigen Schwäbisch sprechen – die Alemannen kamen erst mit der Völkerwanderung in den heutigen Südwesten. Überdies zeigt der Name «Alemannen», dass es sich um keinen alten Stamm handelt, sondern um ein Konglomerat aus ganz verschiedener Herkunft («alle Menschen»; wie «Franken» nichts anderes als «die Freien» bedeutet – ebenfalls kein alter Stamm). (3) Das mit der «Verhinderung zur Ausbildung einer eigenen Sprache» ist nichts als leeres Geschwurbel. Kann man von jedem Dialekt sagen. (4) Wie oben gesagt: Die UNESCO macht keine Definition von Sprachen, sie führt einfach bedrohte gesprochene Varietäten auf. (5) Bei Ethnologue heisst es ausdrücklich, «Swabian» sei «a variety of Alemannic». Das mit dem dort genannten «grösseren Abstand» wird in der arealtypologischen Fachliteratur differenzierter ausgedrückt (siehe Lameli, nun in den Artikel eingefügt), und das mit den 40 % «gegenseitige Verständlichkeit» ist eine ziemlich faktenfreie und jedenfalls unbelegte Behauptung (wortschatzmässig bildet das Alemannische eine relative Einheit; Schwäbisch nimmt da kaum eine Sonderstellung ein). (6) Für Spezialdiskussionen sind wenn schon die Artikel Alemannische Dialekte und besonders Einzelsprache zuständig. Gruss, --Freigut (Diskussion) 11:22, 26. Okt. 2016 (CEST)

Akzentsprache? Silbensprache?

"Im Gegensatz zum Standarddeutschen keine Akzent- sondern eine Silbensprache. D.h. im Schwäbischen werden Silben nicht nach deren Bedeutung getrennt, sondern nach dem Aspekt eine möglichst „fließende“ Aussprache zu ermöglichen. Bei Wörtern wie „Über'all“ und „Ver'ein“ werden deshalb die Silben anders getrennt: „Ibe'rall“, „Ve'rei(n)“.

Ich habe den entsprechenden Satz herausgenommen. Die Bezeichnungen "Silbensprache und Akzentsprache" sind (zumindest in Wikipedia) nicht definiert. Die sehr weitgehende verallgemeinernde Schlussfolgergerung aus der an und für sich richtigen Beobachtung wird nicht durch einen wissenschaftlichen Verweis gestützt. Es könnte aber auch - eine ganz andere Möglichkeit -, um die Frage der Aussprache oder Nichtaussprache des so genannten Knacklautes bei einem Vokal am Anfang einer Silbe handeln. Jeder Germanist weiß, dass es ihn im Deutschen häufig gibt; er wird aber im Schriftdeutschen nicht geschrieben. Über ihn ist mir keine wissenschaftliche Studie in der Germanistik bekannt, erst recht nicht in der "Schwäbistik".

Außerdem fällt mir auf, dass das erste als Beweis angeführte Wort schwäbisch nicht „ibe'rall“ ausgesprochem wird, sondern „ibe'raal“. Im Gegensatz zum im Schriftdeutschen hier kurz gesprochenen "a" wird im Schwäbischen hier das "a" hörbar lang gesprochen. --H. Sellmoene (Diskussion) 00:05, 18. Aug. 2014 (CEST)

Auffälliges, 2014-10-04

1. Mädle und S[ch]bäzzle ist Einzahl, Mädlã und S[ch]bäzzlã (typisch schwäbische Nudelart!) ist Mehrzahl. — Ist der Schlussvokal in Mädle überhaupt ein Schwa? Oder Vollvokal?
2. bleibt das auslautende -d etwa in Rad oder Wind aber unbehaucht und kann deswegen auch mit -d geschrieben werden. — Orthographieregeln haben mit der wirklichen Aussprache oft nicht viel zu tun, sondern sind Konventionen. Der Nachsatz insinuiert fälschlicherweise anderes. Außerdem gibt es ohnehin keine verbindliche Rechtschreibung des Schwäbischen.
3. Als Verbalendung der 2. Person Singular (im modernen Schwäbisch -sch, im klassischen Schwäbisch -scht) ist dieser Laut eines der klassischen Kennzeichen aller Schwäbisch-Sprecher/innen: Du musch(t), du schreibsch(t) usw. — Selbe Aussprache bei den Franken. Man sollte also zumindest klarstellen, dass diese Aussprache wohl ein Merkmal des Schwäbischen ist, aber eben kein distinktives.
4. Zur Frage der passenden Hervorhebung des objektsprachlichen Materials sowie der deutschen Übersetzungen und der Unterscheidung beider vgl. Anführungszeichen#Anführungszeichen in der Wissenschaft. Also etwa:
statt: Audo/Audo (Auto)
besser: Audo/Audo ‚Auto‘
Da wäre dann aber viel an Bestand umzustellen …

--Silvicola Disk 04:10, 4. Okt. 2014 (CEST)

Infobox hat arg viel Einrückung

Vielleicht besser etwa so?

Schwäbisch

Gesprochen in

Deutschland, Österreich (Außerfern in Tirol)
Linguistische
Klassifikation

Vorlage:Ab-Spalte Vorlage:Ab-Spalte Vorlage:Ab-Spalte Vorlage:Ab-Spalte Vorlage:Ab-Spalte Vorlage:Ab-Spalte

  • Schwäbisch
Offizieller Status
Amtssprache in -
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

gem

ISO 639-3

swg

Der Gliederungspunkt in der letzten Zeile kommt durch die Vorlage herein; keine Ahnung, was der eigentlich semantisch anzeigen soll und wieso man der Zeile für die behandelte Sprache in der Vorlage einen festen Einzug verpasst hat. In der Artikel-Infobox kommt er auf Zeile 1 zur Wirkung. --Silvicola Disk 02:13, 5. Okt. 2014 (CEST)

Unglückliche Beispiele

Der anonyme Bearbeiter 217.248.189.57 (derselbe wie der nachfolgende 91.46.126.224 ?) hat als Beispiele aufgeführt: In Kombination mit [e] bzw. [i] existieren die Phoneme [ae] und [ɐi], wie in hinein [nae] und neu [nɐi] oder in Bäume [baem] und beim.
Dazu wäre zu sagen: Die Beobachtungen bezüglich der Vokale und Lautungen sind völlig richtig und zutreffend; nur: neu [nɐi] ist klassisch schwäbisch nui, ebenso ist Bäume [baem] klassisch Beem (Singular Boom). Diese Beispiele sind unglücklich gewählt.--H. Sellmoene (Diskussion) 06:58, 31. Mai 2017 (CEST)

Was wären bessere? Falls Du Unterstützung bei der IPA-Schreibung brauchst, helfe ich gerne. --Freigut (Diskussion) 08:11, 31. Mai 2017 (CEST)
Vielen Dank für Dein Angebot. (In die phonetische Schreibung konnte bzw. musste ich mich autodidaktisch einarbeiten, was meinerseits zu Ungenauigkeiten führen kann.) Ich schreib Dir mal aus meiner Sammlung einige Beispiele, vielleicht kannst Du sie adäquat verwenden:
1. Für ei - ae (klassisch schwäbisch fast alle åe statt ae, noch nicht verhochdeutscht): Leib - Låeb, Seid (Seite) - Såed (Saite), Feig (Frucht) - faeg (Adjektiv), Weid (Baum) - Wåed (Wiese), Reifa (eisiger Überzug, das Substantiv hat im klassischen Schwäbisch eine Singular-Endung)- Råefa (vom Rad) ... Interessanterweise kann das Schwäbische dadurch auch im Infinitiv Verben unterscheiden, die das Hochdeutsche nur noch im Partizip Perfekt unterscheiden kann: Beispiel schleifen (bearbeiten, Part. Perf hochdeutsch geschliffen) - schlåefa (hinterherziehen Part. Perf hochdeutsch geschleift).
2. Eine Anmerkung zu "In Kombination mit [u] bzw. [o] existieren die Phoneme [ao] und [ɐu], wie in taub [taob] und Taube [tɐub] oder in er haut [haot] und Haut [hɐut].": Da gibt es ein erhebliches Problem, weil die sprachgeschichtlich unterschiedlichen Diphthonge ao und au im Neuhochdeutschen willkürlich zusammengeworfen wurden, das Schwäbische sie (wie viele andere Dialekte) aber in der Aussprache weiterhin selbstverständlich und konsequent unterscheidet.
Bei der Umlautung dieser Doppellaute ao und au [ou] folgt das klassische Schwäbisch dem althochdeutschen Umlautungssystem o > e und u > i. Die hochdeutsch verschmolzenen Diphthonge behandelt das Schwäbische wie getrennte Doppellaute, auch in der Umlautung. Aus Haud [houd] (Haut, sg) wird also Heid [hd] (eine zweifache (!) Umlautung, o zu e und u zu i); mit laofa (laufen) korrespondiert Laefer (Läufer). Das Schwäbische hat also auch bei Diphthongen die neuhochdeutsche Einrundung nicht mitgemacht.
N.B.: Daraus folgt für mich (ohne dass ich Germanist wäre), dass es sich bei dem hochdeutschen "Haut" sprachgeschichtlich gesehen eigentlich nicht um einen a-Diphthong handeln könnte, sondern es ein alter o-Diphthong sein müsste.
Kurze Frage: Bist du eigentlich auf germanistischem Gebiet wissenschaftlich tätig? --H. Sellmoene (Diskussion) 08:26, 5. Jun. 2017 (CEST)
Ich habe den Abschnitt jetzt etwas angepasst.
Laut Fischers Schwäbischem Wörterbuch ist [nɐi] immerhin sogenannt halbmundartlich, und [baem] kommt laut Fischers Wörterbuch und Fischers Sprachatlas in einem Raum zwischen dem westlichen und dem östlichen [beːm]-Gebiet sogar grundmundartlich vor. Ich habe den Abschnitt dahingehend präzisisiert.
Deine Aussage unter 1 ist schon richtig, aber die IP bestreitet diese Tatsache ja gar nicht. Sie beschreibt hier primär die „Halbmundart“ (ein älterer Begriff für die mehr urbane Mundart, die ja auch eine Realität ist) und sagt ausdrücklich, dass grundmundartlich schwäbisch das Wortpaar [lɐib] – [lɔeb] lautet.
Deine Ausführung zu den Diphthongen [ao] und [ɐu] werden von der IP nicht bestritten. Sie beschreibt hier aber das synchronische Lautsystem, nicht das diachronische (sprachgeschichtliche). Deshalb muss man an dieser Stelle auch nicht auf die Herkunft der verschiedenen Diphthonge eingehen (das geschieht ja weiter unten).
Dass die Umlautung des Diphthongs /ou/ in einer entrundenden Mundart zu /ei/ führt, ist ganz normal, das hat mit einer zweifachen Umlautung nichts zu tun. /ei/ ist (in der üblichen monophonematischen Interpretation der Diphthonge) das reguläre entrundete Umlautungsprodukt des Diphthongs /ou/ und nicht das entrundete Umlautungsprodukt von /ö/ plus das entrundete Umlautungsprodukt von /ü/.
Zur Frage, ob a- oder o-Diphthong: Das ist hier eigentlich irrelevant, weil es der IP darum geht zu zeigen, dass die Allophone [a] und [ɐ] auch als Phoneme autreten können (wenn auch nur als Teil eines Diphthongs). Diese biphonematische Sicht (in der also die Laute eines Diphthongs getrennt betrachtet werden) ist allerdings nicht die herrschende; die grosse Mehrheit der Phonologen betrachten die Diphthonge monophonematisch. Aber falsch ist die Aussage der IP nicht.
Zu Deiner «kleinen Frage»: Ja, ich bin von Berufs wegen Sprachgeschichtler und Dialektologe. Gruss, --Freigut (Diskussion) 18:16, 9. Jun. 2017 (CEST)

Schwa-Laute

Der Satz Oftmals tritt der Laut auch innerhalb von Wörtern, meist anstelle von e oder a, aber auch anstelle von ei in dem Suffix "-heit", auf. ist halb richtig, halb falsch. Natürlich tritt dieser Laut auch innerhalb von Wörtern auf (wo den sonst, wenn nicht in Wörtern??), und nicht nur am Ende.

Aber der Schwa-Laut ersetzt niemals das "ei" im Suffix "-heit". Auch wenn das mal im Einzelfall so erscheinen mag, so hat es dennoch völlig andere Gründe. Beispiel: Das Schwäbische Wort "Grãged" (dt. Krankheit) mit seinem Schwa-Laut kommt nicht von "Krankheit", sondern vom Verbum "grãga" (kranken). In "grãged" zeigt sich das im Schwäbischen fast völlig abgegangene Gerundium präsens. Im klassischen Schwäbisch wird im Übrigen "n" zwischen "e" und "d" elidiert, so wie auch in "Tuged" (Tugend) oder "daused" (tausend").

Zur Schreibung des Schwa-Lautes "a" am Ende eines Wortes (ggf. auch einer Silbe): Das ist bei der großen Mehrheit der Schwäbisch-Schreiber ein common sense, dass man ihn mit einfachem "a" schreibt.

Nur wenige schreiben ihn als â (a mit "accent Dächle", würde man im Französisch-Unterricht sagen), was aber dem per definitionem leichten SchwaLaut eine orthographische Schwere gibt, im Schriftbild also kontraproduktiv wirkt.

Roland Groner, ein ansonsten sehr ernsthafter Schwäbisch-Wisenschaftler schreibt als einziger den Schwa-Laut in einer Art von unbedachtem subjektivem orthographischen Fehlgriff "å" - obwohl dieser Buchstabe im Dänischen (immerhin unsere germanische Nachbarsprache!) eindeutig für das dunkle a definiert ist)

Die Schreibung mit "ã" kommt m. W. nirgends in ernsthafter schwäbischer Literatur vor, deshalb habe ich diese Schreibung im Sinne des common senses geändert. --H. Sellmoene (Diskussion) 22:26, 15. Okt. 2014 (CEST)

"Keed"

Ich habe den entsprechenden kleinen Passus herausgenommen. Der Autor hat nicht erkannt, dass "Kẽd" (nicht "Keed"!) einen Nasalvokal aufweist. Im Übrigen war und ist diese Wortform nie kleinräumig gewesen, sondern ist mir beruflich von älteren Personen aus den Bereichen Geislingen, Reutlingen/Tübingen, Esslingen/Filder, Balingen/Ebingen und Calw/Horb bekannt geworden, ergo im ganzen württembergisch-schwäbischen Sprachraum. --H. Sellmoene (Diskussion) 22:02, 23. Aug. 2015 (CEST)

Vokalentsprechungen -er

Endung -er er/kurzes å deutsch Maler[malɛr] = schwäbisch Måler[mɑ̃lɑ̃]

So stehts im Artikel. Korrekterweise wird das R im Silbenauslaut im schwäbischen aber nicht vokalisch sondern konsonantisch ausgesprochen. (Geht aber in die Richtung Halbvokal, l und j sind zb auch Halbvokale) In der deutschen Standardsprache wird das R bei -er normalerweise als [ɐ̯] ausgesprochen, statt dem [ɛr] wies hier steht. An sich müsste es also so heißen:

Endung -er Tief im Rachen gebildetes R ([ʕ]), ähnlich kurzem å deutsch Maler[malɐ̯] = schwäbisch Måler[mɑ̃lʕ]

Andererseits würde es als Halbvokal nicht in die Vokalisierungstabelle passen, außer man geht vom Standarddeutschen aus. Grundsätzlich würde ich es also aus der Tabelle löschen, möchte das aber hier kurz noch abklären. Zu den Konsonanten habe ich einen Eintrag zum R hinzugefügt. --Dominik1411 (Diskussion) 00:35, 9. Okt. 2015 (CEST)

Abschnitt Schwäbische Mundartautoren

Die von mir beiseitigten Doppelnennungen stammen aus folgender Berabeitung: Version vom 26. Juli 2016, 13:37 Uhr (Bearbeiten) (rückgängig) 188.106.44.50

Es ist ein Ärgernis, wenn Personen ohne sich zu erkennen zu geben und nur mit einer Server-ID einfach den Artikel verschlimmbessern. Wer hat diese Bearbeitung eigentlich gesichtet? --H. Sellmoene (Diskussion) 11:15, 27. Aug. 2016 (CEST)

Ärgernis: Anonyme Falschbearbeitungen

Immer wieder mal ein Ärgernis: Irgendjemand haut anonym eine Falschbearbeitung rein. Dieses Mal:

  • 11:50, 4. Aug. 2016‎ 2003:6c:cc46:9f1c:7c25:e1d6:75e5:3847 ... (inkorrekten Inhalt entfernt) ... (Markierungen: Bearbeitung von einer mobilen Anwendung, Mobile Bearbeitung).
  • Der betreffende Inhalt war aber nach meinem spontanen Eindruck richtig. Ich habe mir die Mühe gemacht, ihn komplett mit wissenschaftlichen Quellen zu belegen. War ein ziemlicher Aufwand.
  • Die Variation von "wir" zu schwäbisch/oberdeutsch "mir" notieren sogar die Gebrüder Grimm in ihrem Wörterbuch Bd. 30 Sp. 524 (habe ich aber nicht mehr als Quelle angefügt - irgendwo hat alles seine Grenze ...)

Kann man solche anonymen und "ruck-zuck-mal-was-reingehauen-Falschbearbeiter" nicht irgendwie ausbremsen? --H. Sellmoene (Diskussion) 21:45, 4. Sep. 2016 (CEST)

Sprecherzahl

Die mit 820.000 angegebene Sprecherzahl kann unmöglich stimmen. Die Einwohnerzahl des gesamtschwäbischen Bereichs in Baden-Württemberg und Bayrisch-Schwaben dürfte bei etwa 5-7 Mio. liegen. Wenn davon nur die Hälfte "schwäbisch schwäzzd", ergibt sich eine ganz andere Zahl. Gibt es eingermaßen verlässliche Schätzungen? --H. Sellmoene (Diskussion) 22:15, 5. Apr. 2017 (CEST)

Unbestimmter Artikel

Unter Grammatik lese ich: »Der unbestimmte Artikel lautet in beiden Sprachen (im Schwäbischen für alle drei Geschlechter gleich) „a“ und wird identisch ausgesprochen, so bereits bei Johann Christoph Schmid[19] 1831 angeführt.« Mein Dialekt (stamme aus Stuttgart) unterscheidet dagegen zwei Formen: maskulin »an«, feminin und neutrum: »a«. (Wie das in anderen Regionaldialekten aussieht, weiß ich nicht.)

Auf diesem Unterschied beruht der folgende Witz: Nach einer feuchtfröhlichen Runde geistert einer der Teilnehmer noch herum mit einem Leintuch überm Kopf, weckt dabei einen, der schon zu Bett gegangen ist. Darauf entwickelt sich folgender Dialog: »Bisch du Mensch oder Geischd?« — »Huhu, ich bin ein Geischd!« — »Schad, a Mensch wär mer jetzt lieber.«

Also, wer weiß Genaueres und bringt den Eintrag in Ordnung?

--Knottel (Diskussion) 17:46, 1. Sep. 2017 (CEST)

Unbestimmter Artikel

Die nachfolgende Einfügung von 10:08, 11. Nov. 2017‎ 91.46.119.58 ist eine Verschlimmbesserung:

Anders als im Englischen wird er im Schwäbischen allerdings dekliniert:
Maskulin: a bronna ('ein Brunnen', Nominativ), vomma bronna ('eines Brunnens', Genitiv, wörtlich: von einem Brunnen), amma bronna ('einem Brunnen', Dativ, wörtlich: ), an bronna ('einen Brunnen', Akkusativ)
Feminin: a weib ('eine Frau', Nominativ), vomma weib ('einer Frau', Genitiv), amma weib ('einer Frau', Dativ), a weib ('eine Frau', Akkusativ)(anders als im Standarddeutschen muss 'Weib' nicht nötigerweise pejorativ konnotiert sein)
Neutrum: a haus ('ein Haus', Nominativ), vomma haus ('eines Hauses', Genitiv), amma haus ('einem Haus', Dativ), a haus ('ein Haus', Akkusativ)

"a Weib" ist grammatikalisch kein Feminium, sondern ein Neutrum!

Anstelle dieser Einfügung wäre ein Verweis auf die entsprechende Seite "Schwäbische Grammatik" besser. Dort ist dies alles schon detailliert aufgeführt. Dass es sich bei der angeführten Parallelität des unbestimmten Artikels Englisch - Schwäbisch nur um den Nominativ Singular handelt, versteht sich doch von selber ... --H. Sellmoene (Diskussion) 12:56, 18. Nov. 2017 (CET)

Vollkommen einverstanden. --Freigut (Diskussion) 18:53, 18. Nov. 2017 (CET)

Zahl der Sprecher 820.000?

Mo kommt en dui Zahl her? Kah jo net sei! On en Beleg gibt’s au net drfir. Dass dr Dialekt uffem Rickzug isch, isch scho glar, weils de Schwoba ao am Selbschtbewusstsei en der Hinsicht fählt em Gegasatz zo de Boira. Aber wemmer bei beino 11 Mill. Eiwohner in BaWü on beino 2 en Bayrisch-Schwaben einiche Milliona fir die Badener, Zuagwanderte on andere mo koin Dialekt me schwätzat, abziagt, missat me ibrich sei wie bloß 820.000!!! Alzo dui Zahl muaß belegt werda oder se kommt weg.

Antwort

Der englische Wikipedia-Artikel Swabian German nennt ebenfalls die Zahl 820.000 (Stand: 2006) und gibt als Quelle ein Jahrbuch an: Ethnologue – Languages of the World, 18. Auflage 2015.

Damit verschiebt sich die Frage allerdings nur. Woher Ethnologue die Zahl hat, wäre ebenfalls interessant zu wissen.

I bin aber au vrschrogga, wia-e des glêsa hôn. I däd scho au hoffa, daß mr no a paar meh sind. Vielleicht it grad zeahmôl soviel, aber wenigschdens viermôl soviel? --2001:A61:3608:3C01:546C:B501:FA3C:7EF9 21:37, 31. Jan. 2018 (CET)

auslautverhärtung

Hier wird über auslautverhärtung das gegenteil von dem behauptet, was in auslautverhärtung steht.

Und warum wurde Calw früher [kalp] oder [kalb] gesprochen, bzw. warum wurde es dann mit w geschrieben? --Espoo (Diskussion) 06:19, 1. Jul. 2018 (CEST)

@Espoo: Du hast recht – danke für den Hinweis. Zu Calw: «w» ist eine alte Schreibung, die sich in die Gegenwart gerettet hat; ursprünglich wurde tatsächlich /w/ gesprochen. Das Gleiche sehen wir etwa beim Ortsnamen Horw und Ähnliches beim Wort gelb: Ursprünglich lautete Letzteres im Nominativ gël, aber in allen flektierten Formen gëlw-, also gëlwe, gëlwen, gëlwes; dann drang das /w/ auch in den Nominativ ein, womit dieser zu gëlw wurde, was schliesslich im einfacher auszusprechenden gëlb resultierte. Solche und ähnliche Beispiele gibt es etliche. Gruss, --Freigut (Diskussion) 10:32, 2. Jul. 2018 (CEST)

Arealtypologie

In arealtypologischer Hinsicht ist Schwäbisch innerhalb des hochdeutschen Raumes als Ganzes vergleichsweise isoliert, zugleich aber auch (anders als das ostoberdeutsche Bairisch) intern sehr heterogen.

Ich bin ja nun alles andere als ein Laie, aber selbst ich komme nicht drauf, was mit dem Satzteil vor dem Komma gemeint sein könnte. Kann das nicht näher erklärt werden? Was ist am Schwäbischen so anders als an seinen hochdeutschen Nachbarn?

Ich hatte nämlich nie den Eindruck, daß die Unterschiede zu den Nachbardialektgebieten sonderlich ausgeprägt seien und das Schwäbische dermaßen eigentümlich sei. Das Schwäbische ist m. E. eine recht typische (nördlichere) oberdeutsche Dialektgruppe, nicht sonderlich konservativ (anders als die südlicheren Dialekte), aber wohl etwas weniger innovativ als das Mittelbairische.

Außerdem kann ich der Aussage nicht zustimmen, daß das Bairische intern nicht sehr heterogen sei. Gut, auf das Mittelbairische trifft diese Aussage gewiß zu, aber bezieht man auch das Süd- und Nordbairische mit ein, dann ist das Bairische meiner Einschätzung nach überhaupt nicht mehr sonderlich homogen, und nicht homogener als das Schwäbische. --Florian Blaschke (Diskussion) 02:47, 14. Aug. 2018 (CEST)

Hallo Florian Blaschke. Diese Information gibt das als Beleg fungierende Buch von Lameli. Ein tolles Buch, kann ich dir nur empfehlen! Vielleicht müsste man die Aussage tatsächlich ausführen (wenn auch nicht im Artikelkopf; kann mich einmal dransetzen, wenn ich etwas Zeit habe…), aber aus seinen Karten und seinem Text geht tatsächlich hervor, dass Schwäbisch im Gesamtoberdeutschen fast schon eine «Insel» bildet, die recht markante Grenzen nach allen Seiten aufweist. Aber bei Bairisch hast du definitiv recht, gemeint ist Mittelbairisch (ich korrigiere das so). Gruss, --Freigut (Diskussion) 20:20, 16. Aug. 2018 (CEST)
@Freigut: Hm. Also mich würde ja wirklich sehr interessieren, welche markanten Grenzen das sein sollen, die das Schwäbische insbesondere von seinen alemannischen Nachbardialekten abgrenzen. Aber danke. --Florian Blaschke (Diskussion) 23:45, 20. Aug. 2018 (CEST)
Das war schon vor Lameli bekannt, dass ein dickes Isoglossenbündel Altwürttemberg vom benachbarten Nieder- und Mittelalemannischen trennt. Auch für mich als Hochalemannischsprachiger ist Schwäbisch derart anders, dass – wäre ich kein Dialektologe – ich mich fragen würde, warum alles unter «Alemannisch» läuft… Gruss, --Freigut (Diskussion) 09:35, 21. Aug. 2018 (CEST)
Mir geht es eben ganz anders – als ich zum ersten Mal mit dem Hochalemannischen in der Schweiz richtig in Kontakt kam, war ich überrascht, wie ähnlich es dem Schwäbischen doch ist (ähnlicher als dem Mittelhochdeutschen, mit dem es häufig verglichen wird). Außerdem geht es doch um Arealtypologie und nicht um lautliche Isoglossen, dachte ich? --Florian Blaschke (Diskussion) 03:46, 23. Aug. 2018 (CEST)
Ich kann nur sagen: Lies Lamelis Buch. Gruss, --Freigut (Diskussion) 19:35, 23. Aug. 2018 (CEST)

Abschnitt: Eigenständiges Vokabular

Was ist den der Sinn dieses Abschnitts? Fischers Schwäbisches Wörterbuch soll das doch hier nicht werden, oder? --Wuselig (Diskussion) 16:57, 9. Jan. 2020 (CET)

Eine illustrative Auswahl wäre ja ganz hübsch, aber vieles, was hier aufgelistet wird, ist überhaupt nicht spezifisch schwäbisch. Man müsste tüchtig ausreuten … Gruss, --Freigut (Diskussion) 20:46, 9. Jan. 2020 (CET)