Diskussion:Sowjetische Besetzung Ostpolens

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Kriegserklärung

Erklärte Russland Polen den Krieg oder war der Einmarsch nur ein weiterer Überfall? (nicht signierter Beitrag von 94.221.172.182 (Diskussion) 12:49, 25. Jun. 2020 (CEST))

Weder noch. Steht alles im Artikel. MfG --Φ (Diskussion) 13:19, 25. Jun. 2020 (CEST)

Angeblich erklärte aber die polnische Exilregierung der Kriegszustand mit der Sowjetunion im Dezember 1939 und die Besatzung Polens endete mit dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Beides ist unbelegt und letzteres ist definitiv falsch (am 22. Juni wurde nicht ganz Ostpolen von der Wehrmacht überrannt und im Übrigen war Ostpolen in die Ukraine bzw. Weißrussland eingegliedert worden) und der deutsche Einmarsch beendete ja nicht die Besatzungszeit, sondern führte nur zum Austausch der Besatzungsmacht. Der folgende Absatz ist somit überarbeitungsbedürftig:

Als Reaktion auf den Einmarsch deklarierte die polnische Exilregierung am 18. Dezember 1939 den Kriegszustand mit der Sowjetunion. Die Besatzungszeit dauerte bis zum Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion am 22. Juni 1941 an.

Bitte überprüfen und korrigieren.--5gloggerDisk 20:39, 1. Sep. 2020 (CEST)

Neuer Weissrussischer Feiertag 17. September

Im Artikel sollte erwähnt werden, daß der Staat Belarus seit 2021 den 17. September als nationalen Feiertag begeht. - LeseBrille - 194.49.106.146 16:30, 16. Sep. 2021 (CEST)

Danke für den Hinweis. Erledigt. --Voevoda (Diskussion) 15:00, 17. Sep. 2021 (CEST)

Zur Vorgeschichte

gehört m.E. die Erwähnung der Polnischen Operation des NKWD. Bereits 1937/38 wurde nach dem gleichen Muster wie 1939 verhaftet, exekutiert und deportiert. Nur war's nun eine militärische Operation, wobei hinsichtlich der „Säuberungen“ das NKWD die Regie übernahm. Diese Lücke als Verbindung zwischen beiden Ereignissen müsste geschlossen werden. Polen war schließlich nicht entgangen, was kurz vor dem Krieg mit polnischen Sowjetbürgern geschah. Ich bin mir aber nicht sicher, an welcher Stelle und in welcher Form man dies einflechten sollte. Wichtig erscheint es mir allerdings, einen Zusammenhang herzustellen. --Mfgsu (Diskussion) 02:44, 9. Apr. 2022 (CEST)

Welchen Zusammenhang hast Du wo gelesen? --5gloggerDisk 07:02, 9. Apr. 2022 (CEST)
Andrzej Paczkowki hat über die Repressionsmaßnahmen gegen Polen geschrieben. Und zwar vor und nach der sowjetischen Besetzung. Quelle war im verlinkten Artikel zur Polnischen Operation des NKWD angegeben. Hier nochmal der komplette Titel:
Andrzej Paczkowki: Polen, der »Erbfeind«. In: Stéphane Courtois et al., Joachim Gauck, Ehrhart Neubert: Das Schwarzbuch des Kommunismus – Unterdrückung, Verbrechen und Terror. (1998) Piper Verlag, München 2004, ISBN 3-492-04053-5, S. 397–407.
Ich komme später darauf zurück. --Mfgsu (Diskussion) 15:43, 10. Apr. 2022 (CEST)
Etwas genauer bitte. Denn bei Paczkowski lese ich nichts von einem "gleichen Muster" 1937/38 und 1939. Bei dem geht es zunächst um eine Repressionswelle gegen nationale Minderheiten, nämlich zunächst gegen Deutsche, dann gegen Polen, die am 15. November 1938 beendet wurde, bzw. als Säuberung unter den beteiligten NKWD-Agenten fortgesetzt wurde. Das betraf nicht zuletzt führende Personen der KP. Da geht es also um die "Große Säuberung" (S. 400f.) Im nächste Abschnitt geht es dann um Einschüchterungs- und Repressionsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Besetzung, also um Kriegsgefangene (Massaker von Katyn) sowie Gefängnisinsassen, darunter Flüchtlinge aus den deutsch besetzten Gebieten, Flüchtlinge nach Litauen, Ungarn oder Rumänien und Widerstandskämpfer. (S. 402-405) Man müsste eher zu Timothy Snyder, Bloodlands greifen, der im "kleineren Terror" eine "Wiederaufnahme der Polenaktion" sah. (S. 153f.) Er bezieht sich dabei aber auf die Kriegsgefangenenlager wie Kozelsk und das hat weniger mit der Vorgeschichte als mit den Verbrechen selbst zu tun. --Assayer (Diskussion) 00:05, 11. Apr. 2022 (CEST)
Bitte schön etwas genauer. Ich kam nicht dazu, das näher zu erklären. Mit "gleichen Muster" ist nach ethnischen (nationalen) Gesichtspunkten gemeint. Und die gleichen Methoden von Massenterror seitens des NKWD, die bereits während der Polnischen Operation im Sowjetreich erprobt waren. Bei Paczkowski heißt es:
Die Polen - und zwar gleichgültig, ob sowjetische Staatsbürger oder nicht - lernten alle Phasen des stalinitischen Terrors kennen: die Jagd nach "Spionen", die Liquidierung der "Kulaken", den Kampf gegen die Religion und gegen die nationalen Minoritäten [...] Und sie erfuhren diesen Terror in allen all seinen Erscheinungsformen [...]. (S. 398)
Der zusamenfassende Satz im ersten Abschnitt ("Sowjetische Repressionmaßnahmen gegen Polen") ist freilich etwas länger und der ganze Artikel von Paczkowski endet nicht auf S. 405. Deine obige Zusammenfassung erscheint mir etwas verkürzt. Folgende Abschnitte enthalten noch etliche interessante Geschichtspunkte: die Gulag-Lager für Polen und Verurteilungen zu Höchststrafen gemäß Artikel 58 (S. 403), Berichte von Überlebenden von Katyn (S. 404) und Erinnerungen an die Deportation (S. 406). Damit endet der Artikel nicht, aber insbesondere die Zeitspanne bis 1940/41 dürfte hier relevant sein. Was dabei zur "Vorgeschichte" und was zu Geschichte selber gehört, überlasse ich der Bewertung der werten Hauptautoren. Für mich kommt es auf die Feststellung an, dass die Polnische Operation des NKWD bei der Besetzung Ostpolens ihre Fortsetzung fand. Wenn Timothy Snyder das als "Wiederaufnahme der Polenaktion" sah, ist das bis auf den Terminus "Polenaktion" recht gut getroffen, wenn man stattdessen die "Polnische Operation" einsetzt. Unter "Polenaktion" wird heutzutage etwas anderes verstanden.
Mir liegt erstmal an der Klärung des Sachverhalts, ob das Eingang in den Artikel finden sollte. An welcher Stelle und welcher Form, darüber lässt sich reden. Ich halte mich derweil mit Edits zurück. --Mfgsu (Diskussion) 03:16, 11. Apr. 2022 (CEST)
Unter Vorgeschichte versteht man gemeinhin die historischen Umstände, die für das Verständnis eines Vorgangs notwendig sind. Die Polenaktion ist für die sowjetische Besetzung Ostpolens weder ursächlich noch strukturgebend. Wenn(!) die Verbrechen des NKWD als eine Wiederaufnahme der Polenaktion gelten, kann man das im Top "Kriegsverbrechen und Verbrechen an der Zivilbevölkerung" oder "Deportationen" darlegen.--5gloggerDisk 10:03, 11. Apr. 2022 (CEST)
Und warum reitest du auf Terminus "Vorgeschichte" herum? Ich habe ihn nur gebraucht, um zu verdeutlichen, dass die "Polnische Operation des NKWD" zeitlich vor der Besetzung Ostpolens im Sowjetreich stattfand. Aber während der Besetzung fand sie defacto eine Fortsetzung auf früher polnischem Gebiet. Das kam nicht aus heiterem Himmel im September 1939, sondern stützte sich auf die erprobten Maßnahmen des Terrors gegen Sowjetbüger polnischer Abstammung und "Nationalität". (Seit Anfang der 1930er Jahre wurde solche in Ausweisdokumenten der Sowjetunion vermerkt.) Ich hatte schon oben darauf hingewiesen, dass "Polenaktion", wie von Timothy Snyder vewendet, der falsche Begriff wäre. Richtig müsste es "Polnische Operation" für die vorhergehende "Aktion" des NKWD von 1937/38 heißen. Die entsprechenden Artikel zur Unterscheidung beider Lemmata gibt es bereits. Meinen Standpunkt in der Sache habe ich belegt, wobei Ergänzungen dazu willkommen sind. --Mfgsu (Diskussion) 02:45, 13. Apr. 2022 (CEST)