Diskussion:Textkritik/Archiv/1
Diskussionen von 2004
Das ist ein (nicht allzu seltener) Irrtum: Textkritik ist nicht Kritik am Text sondern Rekonstruieren des Originaltexts. Sie ist auch nicht zu verwechseln mit der historisch-kritischen Exegese. --Irmgard 18:30, 1. Sep 2004 (CEST)
Verschoben:
, als die Bibel nicht mehr allgemein als autoritativer Text anerkannt war. Die Entdeckungen der Textkritik führten zu einer Krise der Theologie.
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --CRolker (Diskussion) 22:16, 7. Aug. 2022 (CEST)
Abzuklären
Aus dem Artikel zunächst hierherverschoben. Ich verstehe den ergänzten zweiten Satz (der außerdem kein Satz ist) nicht.
Je älter ein Textzeuge, desto weniger Abschreibefehler dürften entstanden sein. Sofern innerhalb dieser ersten Zeit nur wenige Abschriften angefertigt wurden und später das Interesse am Text nicht nachgelassen hat, so dass die Zahl der Abschriften im Laufe der Zeit konstant geblieben ist.
--Sigune 03:31, 3. Jan 2005 (CET)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --CRolker (Diskussion) 22:16, 7. Aug. 2022 (CEST)
Lachmann
Mir ist unbekannt, wer die Idee hatte, daß Lachmann die Textkritik erfand, aber er sollte sich mal die von Erasmus von Rotterdam erarbeitete kritische Edition des griechischen Texts des Neuen Testaments (Rekonstruktion des Originaltexts mit lateinischen Kommentaren, Anmerkungenapparat und 7 Indices) ansehen. --Dunnhaupt 00:11, 13. Okt. 2006 (CEST)
soweit ich weiß, waren die anfänge sogar bei kallimachos im hellenistischen ägypten, weil sie schon damals mit der homerüberlieferung zu kämpfen hatten --Hesiod 23:15, 01.02.2008 (CEST)
Hebräische Bibel
gestrichen:
- Bei der Hebräischen Bibel war der masoretische Text bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts meist der Endpunkt der Textkritik, da die Masoreten versuchten, schlechtere Texte systematisch zu verdrängen – sprich: zu vernichten.
- Durch die Entdeckung der Schriftrollen am Toten Meer (Qumran) und weiterer Textfunde in der Wüste von Judäa gibt es jedoch heute Textzeugen, die über tausend Jahre älter sind, als die ältesten masoretischen Texte, was für die Textkritik des Alten Testaments eine ganz neue Ausgangslage ist.
die masoreten versuchten hauptsächlich das original zu bewahren bzw. zu rekonstruieren, sie haben garnichts vernichtet, sondern im gegenteil alles bewahrt. der textkritische aparat der bhs geht auf diese arbeit zurück. die schriftrollen vm totenmeer werden eigentlich immer als beleg für den überdurchschnittlich guten erhalt des biblischen textstandes aufgeführt. also das ganze bitte präziser und mit quellenangabe. ekuah 14:43, 19. Dez. 2006 (CET)
- Diesmal präziser – gern geschehen. Warum nicht mal auf eine 13 Jahre und 3 Wochen alte Bitte reagieren? Quelle: Emanuel Tov: Textual criticism of the Hebrew Bible. 3rd, revised and expanded edition, Minneapolis 2012.--Appelboim (Diskussion) 00:05, 11. Jan. 2020 (CET)
- Beides inzwischen erledigt - :Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --CRolker (Diskussion) 22:18, 7. Aug. 2022 (CEST)
- Diesmal präziser – gern geschehen. Warum nicht mal auf eine 13 Jahre und 3 Wochen alte Bitte reagieren? Quelle: Emanuel Tov: Textual criticism of the Hebrew Bible. 3rd, revised and expanded edition, Minneapolis 2012.--Appelboim (Diskussion) 00:05, 11. Jan. 2020 (CET)
Abschnitt Grundlagen
"Dennoch blieb die Vorstellung eines auktorial abgesicherten Urtextes, den die Textkritik zu rekonstruieren hat, lange Zeit eine wirkungsvolle Vorstellung." Dieser Satz will in den Abschnitt nicht so recht passen. Tempuswechsel, außerdem Abgrenzung gegen diese Vorstellung. Was ist dagegen heute die Vorstellung? ––– ( Beitrag von Giftzwerg 88 17:19, 16. Okt. 2013 (CET) – Signatur nachgetragen von --Horst bei Wiki (Diskussion) 14:01, 31. Dez. 2013 (CET) )
- Und dieser Satz vorher ist ziemlich unsinnig: "Der rekonstruierte Text wird Urtext oder Archetyp genannt. Er wird vom Original und allen mutmaßlichen Überlieferungsstufen unterschieden."
- Dem Sinn nach - da "Original" auf "Urtext" verlinkt - steht da: Der rekonstruierte Text wird Urtext genannt und der wird vom Urtext unterschieden. Wie?? Was??
- Wann wird der Artikel mal von 'nem Fachmann überarbeitet? – – –-- Horst bei Wiki (Diskussion) 14:01, 31. Dez. 2013 (CET)
- Prima. Nun ist an den Stellen Ordnung eingekehrt. –– --Horst bei Wiki (Diskussion) 15:06, 31. Dez. 2013 (CET)
- Ich bin noch nicht zufrieden. Ich muss mir den gesamten Artikel nochmal im Detail vorknöpfen. Es sollte auch noch mehr zu den theoretischen Grundlagen drinstehen, also wann und von wem sie entwickelt wurden.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 15:32, 31. Dez. 2013 (CET)
- Prima. Nun ist an den Stellen Ordnung eingekehrt. –– --Horst bei Wiki (Diskussion) 15:06, 31. Dez. 2013 (CET)
Einleitung unklar
@ Giftzwerg 88: Ob denn das auch noch korrigiert werden kann: Im 2 Satz der Einleitung steht
"Sie wird angewandt, wenn es unterschiedliche Fassungen gibt, um eine kanonische Textfassung („Textedition“) aus Manuskripten oder Erstdrucken zu (re-)konstruieren."
Dabei erscheint dieses "Textedition" im Fett-Druck wie eine Erklärung zu "Textfassung", ist aber als Fett-Markierung eine Suchwort, unter dem dann erneut als Weiterleitung "Textkritik" wieder auftaucht. Das ergibt so keinen Sinn.
Gruß. –– --Horst bei Wiki (Diskussion) 17:25, 19. Dez. 2014 (CET)
- Also erst mal ist klar, dass das Wort "Textedition" fett ist, weil die Weiterleitung hierher zeigt. Die Hauptaufgabe bei einer Textedition ist die natürlich die Textkritik, v. a. wenn es sich um eine Erstausgabe eines bisher handgeschriebenen Textes geht. Der Begriff ist aber eigentlich etwas weiter und gilt auch für nichtwissenschaftliche Ausgaben bzw. Leseausgaben, die keinen textkritischen Apparat haben. Desgleichen gibts auch Texte, da gibts nicht viel textkritisches zu machen ist, weil es nur wenige MSS gibt, die sich zudem kaum unterscheiden. Da sollte nochmal jemand hobeln, der mehr aus der Literaturwissenschaft stammt als ich, aber die Fettung ist auf diese Weise tatsächlich missverständlich.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 23:19, 19. Dez. 2014 (CET)
Textkritik NT
2 von 3 Änderungen von Benutzer:Giftzwerg 88 habe ich rückgängig gemacht. "Textform" statt "Form" dient der Klarheit. aber die logisch überflüssige Hinzufügung von "einzige" zu "keine" und das Ersetzen von "nur selten eine" durch "so gut wie keine" tragen eine nicht-neutrale, wertende (wann ist etwas Seltenes so gut wie keines?) Sprache hinein und stellen daher keine Verbesserung dar. --Anfeld (Diskussion) 00:11, 19. Apr. 2018 (CEST)
- Zum ersten: Wenn eine einzige Handschrift den Text einer Konjektur bringt ist es keine Konjektur mehr, sondern ein "normales" textkritisches Problem. Bei einer Konjektur ist die Zahl der Textzeugen unter ca. 25.000 in Frage kommender Manuskripte genau null. Konjekturen werden in der neutestamentlichen Wissenschaft schon vom Prinzip her gar nicht mehr gemacht, weil man der Ansicht ist, dass prinzipiell mindestens eine einzige Handschrift den originalen Text bewahrt hat. Konjekturen werden von daher nicht mehr ernsthaft in der neutestamentlichen Wissenschaft diskutiert und es gibt auch kein einziges textkritisches Problem, das man mit einer Konjektur befriedigend lösen könnte, das nicht auf andere Weise, also unter Berücksichtigung der vorhandenen Lesarten mindestens eben so gut gelöst werden kann. Konjekturen im Neuen Testament gibt es also heute nicht mehr "nur selten", sondern nur noch "gar nicht". Es gibt allerdings Bibelübersetzungen, die sich vom wissenschaftlichen Konsens abwenden und mit Konjekturen arbeiten, zumeist um irgendeine vorgefasste Lehrmeinung in den Bibeltext hineininterpretieren zu können. Solche Übersetzungen werden von der Wissenschaft als gegen den Stand der Wissenschaft komplett abgelehnt. Ab und zu kommt es noch vor, dass man sich mit der Meinung vorhergehender Generationen von Bibelwissenschaftlern auseinandersetzt, und da kann man noch auf Konjekturen treffen, wenn es sich um die Zeit vor den modernen Textkritischen Ausgaben handelt. Wir reden da ungefähr von der Zeit vor 1900, meistens noch eher in Richtung Reformationszeit, als der Überblick über alle Manuskripte noch nicht da war und auch die gedruckten Ausgaben noch voller Fehler und Probleme waren. Konjekturen haben in der heutigen Bibelwissenschaft noch ihren Platz im alten Testament, wo es einzelne Stellen gibt, die mit unserem heutigen Wissen keinen wirklichen Sinn ergeben und wo man tatsächlich im Dunkeln stochert und irgendwie erraten muss, was da mal ursprünglich ausgesagt werden sollte. Also: Eigentlich muss man schreiben, dass es heute Konjekturen nicht mehr gibt, aber es gibt sie doch noch aus historischen Gründen, als wissenschaftshistorisches Verfahren. --Giftzwerg 88 (Diskussion) 17:56, 19. Apr. 2018 (CEST)
- Zitat: "Aufgrund der Vielzahl der frühen Textzeugen ist im Vergleich zu anderen antiken Texten weniger davon auszugehen, dass die ursprüngliche Textform in keiner einzigen Handschrift überliefert ist."
- Das ist schon eine ziemlich holprige Aussage, die mit dem Abschnitt "Kritik der Textkritik" verknüpft werden müsste, denn sie impliziert ganz klar, dass es "die ursprüngliche Textform" möglicherweise gar nicht gegeben hat und die Suche nach ihr letztlich ein aussichtsloses Unterfangen ist. Ich halte das Problem "eklektischer" Texteditionen gerade in der Bibelwissenschaft, aber auch in der Geschichtswissenschaft, für massiv unterschätzt. --Rieseninsekt (Diskussion) 11:02, 9. Jan. 2020 (CET)
- Die doppelte Negation macht den Satz zwar sperrig, aber nicht unverständlich. Daß es die ursprüngliche Textform gar nicht gegeben habe, kann ich daraus nicht herauslesen, im Gegenteil. Ins Positive gewendet heißt der Satz von Giftzwerg 88: "Aufgrund der Vielzahl der frühen HSS ist davon auszugehen, daß die ursprüngliche Textform in mindestens einer überliefert sein wird." Also muß es sie ja auch gegeben haben. (- Die Diskussionsebene deines Beitrags habe ich der Lesbarkeit halber durch zweifache Doppelpunkte mal angepaßt. Wenn du hierauf antwortest, beginne bitte mit ::::) --Anfeld (Diskussion) 16:06, 9. Jan. 2020 (CET)
- Die ursprüngliche Textform ist das Autograph, der erste Text, den der Autor seinerseits geschrieben (und verbreitet) hat. Da die Autographen nicht erhalten sind, kann man nicht 100% genau wissen, wie der Text im Detail aussah, es steht aber außer Frage, dass es diese erste Handschrift einmal gab. Es ist aber wahrscheinlich, dass unter den vielen erhaltenen Handschriften welche dabei sind, die die den ursprünglichen Text enthalten, oder wenigstens eine Fassung, die diesem Text sehr nahe kommt, sagen wir mal auf 99% genau. Denkbar, dass der Autor einen kleinen Schreibfehler gemacht hat, den bereits alle seine ersten Abschreiber stillschweigend korrigiert haben. Eine Konjektur besagt Folgendes: Egal was alle Handschriften schreiben, sie haben alle den falschen Text und es muss aus irgendeinem Grund so lauten, wie ich mir das ausgedacht habe. Konjekturen sind der Versuch den ursprünglichen Sinn und Wortlaut eines Textes anhand von Überlegungen zu erraten. Das muss man manchmal machen wenn man einen Text übersetzen muss und niemand eine Ahnung hat, was ein bestimmtes Wort bedeutet (z. B. wenn es sonst nirgends verwendet wurde, oder aus einem Schreibfehler resultiert), wenn der Text an der Stelle eine Lücke in der Überlieferung hat oder wenn der Text nicht mehr zu lesen ist. Im neuen Testament gibt es aber immer ein Manuskript, das diese Lücke nicht hat. Es gibt aber keine Stelle im Neuen Testament, die in allen Manuskripten keinen klar erkennbaren Sinn hat, und bei der man im nachhinein aus einem völlig unverständlichen Text einen neuen, erst damit überhaupt verständlichen Text rekonstruieren müsste. Solche "einmaligen" Worte gibt es im neuen Testament nicht, oder sie lassen sich leicht ableiten. Z. B. wenn ein Text das Wort "Dummheit" enthält, aber der Abschreiber oder Übersetzer kennt nur das Wort "dumm", so kann er trotzdem den Sinn des Worts erkennen und daraus ableiten. Schwer wirds wenn das Wort durch einen beschädigten Text nur noch als "Drmuuwkeit" entziffert werden kann. Aber wie gesagt solche Dinge gibt es im Neuen Testament an keiner Stelle, aber es könnte sein, dass ein Abschreiber den unverständlichen Text falsch interpretiert hat und aus so einem Grund an der Stelle statt dessen das Wort "Drunkenheit" geschrieben hat. Beide Versionen würden dann in Manuskripten vorkommen und beide würden einen Sinn machen und es gäbe keinen Grund, gleich beide Versionen zu verwerfen und als Konjektur nochmal etwas anderes vorzuschlagen.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 18:57, 9. Jan. 2020 (CET)
- Ich habe den Satz jetzt mal positiv formuliert und hoffentlich deutlicher gemacht, dass nicht zu erwarten ist, dass es eine Handschrift gibt, in der der ursprüngliche Text an allen Stellen erhalten ist.--Appelboim (Diskussion) 22:37, 10. Jan. 2020 (CET)
- Die ursprüngliche Textform ist das Autograph, der erste Text, den der Autor seinerseits geschrieben (und verbreitet) hat. Da die Autographen nicht erhalten sind, kann man nicht 100% genau wissen, wie der Text im Detail aussah, es steht aber außer Frage, dass es diese erste Handschrift einmal gab. Es ist aber wahrscheinlich, dass unter den vielen erhaltenen Handschriften welche dabei sind, die die den ursprünglichen Text enthalten, oder wenigstens eine Fassung, die diesem Text sehr nahe kommt, sagen wir mal auf 99% genau. Denkbar, dass der Autor einen kleinen Schreibfehler gemacht hat, den bereits alle seine ersten Abschreiber stillschweigend korrigiert haben. Eine Konjektur besagt Folgendes: Egal was alle Handschriften schreiben, sie haben alle den falschen Text und es muss aus irgendeinem Grund so lauten, wie ich mir das ausgedacht habe. Konjekturen sind der Versuch den ursprünglichen Sinn und Wortlaut eines Textes anhand von Überlegungen zu erraten. Das muss man manchmal machen wenn man einen Text übersetzen muss und niemand eine Ahnung hat, was ein bestimmtes Wort bedeutet (z. B. wenn es sonst nirgends verwendet wurde, oder aus einem Schreibfehler resultiert), wenn der Text an der Stelle eine Lücke in der Überlieferung hat oder wenn der Text nicht mehr zu lesen ist. Im neuen Testament gibt es aber immer ein Manuskript, das diese Lücke nicht hat. Es gibt aber keine Stelle im Neuen Testament, die in allen Manuskripten keinen klar erkennbaren Sinn hat, und bei der man im nachhinein aus einem völlig unverständlichen Text einen neuen, erst damit überhaupt verständlichen Text rekonstruieren müsste. Solche "einmaligen" Worte gibt es im neuen Testament nicht, oder sie lassen sich leicht ableiten. Z. B. wenn ein Text das Wort "Dummheit" enthält, aber der Abschreiber oder Übersetzer kennt nur das Wort "dumm", so kann er trotzdem den Sinn des Worts erkennen und daraus ableiten. Schwer wirds wenn das Wort durch einen beschädigten Text nur noch als "Drmuuwkeit" entziffert werden kann. Aber wie gesagt solche Dinge gibt es im Neuen Testament an keiner Stelle, aber es könnte sein, dass ein Abschreiber den unverständlichen Text falsch interpretiert hat und aus so einem Grund an der Stelle statt dessen das Wort "Drunkenheit" geschrieben hat. Beide Versionen würden dann in Manuskripten vorkommen und beide würden einen Sinn machen und es gäbe keinen Grund, gleich beide Versionen zu verwerfen und als Konjektur nochmal etwas anderes vorzuschlagen.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 18:57, 9. Jan. 2020 (CET)
Satz richtig?
Stand jetzt: "Auch Übersetzungen sind sekundäre Bezeugungen, da abhängig von der Texttreue des Übersetzers nur indirekt aus der Übersetzung auf die der Übersetzung vorliegende Fassung geschlossen werden kann."
- Entweder ist das "auch" oder das "nur" falsch.
- Vielleicht statt "nur" "mitunter"?
- --Karl-Hagemann (Diskussion) 10:04, 10. Aug. 2018 (CEST)
- Begründet wird das "sekundär": Ebenso wie Zitate sind Übersetzungen nur sekundäre Bezeugungen, weil sie nur indirekten Rückschluß auf den dahinter liegenden alten Bibeltext ermöglichen. Die Lesart könnte ggf. auch auf den Zitierenden (strenge Wörtlichkeit bei Zitaten ist in der Antike nicht immer vorauszusetzen) bzw. den Übersetzer zurückgehen und gar nicht im zugrundeliegenden Bibeltext stehen.
- Besser als "der Übersetzung vorliegende" wäre aber "der Übersetzung zugrundeliegende Fassung". --Anfeld (Diskussion) 16:58, 11. Aug. 2018 (CEST)
- --Karl-Hagemann (Diskussion) 10:04, 10. Aug. 2018 (CEST)
- Es gibt Übersetzungen, die sehr eng an der Vorlage bleiben, andere sind eher eine Paraphrase. Entpsprechend unterschiedlich sind die Übersetzungen. Aber auch eine texttreue Übersetzung kann an einzelnen Stellen "Ausreißer" haben, die auf die Übersetzung und nicht auf die Vorlage zurückzuführen sind. Es kann z. B. Vorkommen, dass der Übersetzer ein Wort nicht kennt und deswegen etwas anderes als das ursprünglich gemeinte schreibt oder ein Wort hat seine Bedeutung im Lauf der Zeit geändert. Ich schlage vor:
"Auch Übersetzungen sind sekundäre Bezeugungen, da abhängig von der Texttreue des Übersetzers nur indirekt von der Übersetzung auf die Vorlage geschlossen werden kann." --Giftzwerg 88 (Diskussion) 10:50, 12. Aug. 2018 (CEST)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --CRolker (Diskussion) 22:42, 7. Aug. 2022 (CEST)
Einleitung
Die Einleitung könnte man straffen und dabei einige kleine missverständnisse eliminieren: 1. Textkritik ist nicht nur möglich, wenn es mehrere textzeugen gibt 2. Sie "gehört" vielleicht zur Editionswissenschaft, in der Praxis aber ebenso zu anderen, deutlich größeren Fächern 3. Ziel muss keine Edition sein. Mein Vorschlag:
Die Textkritik (von altgriechisch
„unterscheiden, aussondern, auswählen“) ist eine Methode, mit der die Veränderung historischer Texte im Laufe ihrer (handschriftlichen) Überlieferung und damit auch ältere, nicht erhaltene Textstufen rekonstruiert werden. Sie wird angewandt, wenn die ursprüngliche Fassung eines überlieferten Textes rekonstruiert werden soll, meist anhand mehrerer, aber im Wortlaut unterschiedlicher Handschriften. Das Ergebnis ist ein Text, der als gesicherte Grundlage der Textinterpretation bzw. Exegese dienen kann; dieser Text kann auch den Kern einer historisch-kritische Ausgabe des Textes bilden.
Textkritik wird in allen Disziplinen, die sich mit der Interpretation historischer Text befassen, betrieben (insbesondere Philologie, Theologie und Geschichtswissenschaft); speziell mit der Erstellung kritischer Ausgaben beschäftigt sich die Editionswissenschaft.
Gruß --CRolker (Diskussion) 18:23, 19. Aug. 2022 (CEST)
- Ich schließe mich der Argumentation an, halte das für eine Verbesserung des Artikels und unterstütze daher den Vorschlag. (NB: Im zweiten Absatz hat sich ein kleiner Tippfehler eingeschlichen: "Texte".) Gruß --WAH (Diskussion) 19:55, 19. Aug. 2022 (CEST)
- Danke für die Rückmeldung und den Hinweis auf die Fehler. Ich selbst überlege noch, ob die "ursprüngliche Fassung" so als Ziel genannt werden soll. Einerseits zielen fast alle textkritischen Versuche (letztlich) auf einen in irgendeinem Sinne ursprünglichen Text, andererseits konstruiert jede komplexere Recensio ja Hyparchetypen (also nicht nur den "Urtext") und manche Editionen wollen ja bewusst nicht die älteste, sondern zB die am weitesten verbreitete oder sonst eine andere Fassung bieten. Was meinen andere? Gruß --CRolker (Diskussion) 20:19, 19. Aug. 2022 (CEST)
- Interessanter Gedanke. Könnte man sagen, dass die Textkritik nicht ohnehin primär dazu dient, Abhängigkeiten zwischen vorhandenen und (ggf.) rekonstruierten Fassungen eines Textes zu klären, wobei das Ziel "gewöhnlich" (aber nicht immer) die Rekonstruktion und/oder Edition der Ursprungsfassung ist (die ursprüngliche Fassung kann ja noch als Original existieren, muss also nicht immer rekonstruiert werden)? Gruß --WAH (Diskussion) 21:03, 19. Aug. 2022 (CEST)
- Ja, ich glaube wir meinen sehr Ähnliches, müssen aber beide noch verständlicher formulieren. Zum "Rekonstruieren": Ja, die erstrebte Fassung kann in einem Textzeugen zu finden sein (zB die ursprüngliche Fassung im Original), aber Nein, das ändert nichts daran, dass man diese Fassung rekonstruieren muss: solange man das nicht tut, weiß man nicht, dass das Original das Original ist. Bei jüngeren Texten mag das spitzfindig klingen und ist es auch ein bißchen, aber bei vormodernen Texten ist das glaube ich sehr einsichtig: ein oder mehrere Handschriften könnten (nach Alter, Provenienz usw) als Autograph in Frage kommen, aber erst im Laufe der ganz normalen textkritischen Arbeit stellt sich heraus, ob eine davon das gesuchte Original ist. Analoges gilt für alle anderen Textstufen als das Orignial. --CRolker (Diskussion) 23:29, 19. Aug. 2022 (CEST)
- Vielen Dank für die oft sehr erhellende Diskussion, an der ich mich leider aus Zeitmangel kaum beteiligen kann. Ich schlage als Phrase vor: "Textkritik dient der wissenschaftlichen Überprüfung überlieferter Texte und ihrer Varianten. Je nach Erkenntnisinteresse, Materialbasis und methodischem Ansatz steht dabei die Rekonstruktion eines Stammbaums (Stemmas) der überlieferten Textzeugen oder allein die Dokumentation vorkommender Varianten im Mittelpunkt." (zur weiteren Anpassung)
- Bei der Etymologisierung des Begriffs zurückgehend auf κρινω bin ich nicht scher, ob die Vokabel nicht doch eher auf lateinisch „criticus“ zurückgeht, also einen mehr oder weniger etablierten Begriff der Tradition, statt unmittelbar auf den griechischen Verbalstamm, zu dem dann ja noch die Bedeutung „urteilen“ hinzukommen müßte. Laurentianus (Diskussion) 11:06, 20. Aug. 2022 (CEST)
- κρι^τ-ήρ , ῆρος, ὁ, A.= κριτής, I G4.493 (Mycenae). II. interpreter of dreams, Nic.Dam.66.9J. III. f.l. for κραντήρ (q.v.), Arist. ap. EM742.37. ;-)https://www.perseus.tufts.edu/hopper/morph?l=krith%2Fr&la=greek&can=krith%2Fr0&prior=krite/os#lexicon; κρι^τ-ός , ή, όν, A.separated, picked out, chosen, Il.7.434, Od.8.258. 2. choice, excellent, Pi.P.4.50, S.Tr.27, 245, etc.; “δάμαλις” SIG1026.6 (Cos, iv/ iii B. C.)https://www.perseus.tufts.edu/hopper/morph?l=kri%5Eth%2Fs&la=greek&can=kri%5Eth%2Fs0&prior=kritiko/s#lexicon -- Leif Czerny 14:08, 20. Aug. 2022 (CEST)
- Noch besser hier. Laurentianus (Diskussion) 14:18, 20. Aug. 2022 (CEST)
- Danke, das ist ein guter Vorschlag, der auch offen gegenüber nicht-Lachmann'schen Editionen ist (das müsste man auch mal angehen, nicht einmal Lachmann hat ja so ediert, wie die Lachmann'sche Methode es verlangt ...) und ja, die Etymologie ist so noch nicht sinnvoll - criticus im Sinne von Philologe ist entscheidend. Wenn ich es richtig verstehe (d.h. ohne es selbst überprüft zu haben) ist κριτικός in dieser Bedeutung ebenfalls belegt, aber seltener als γραμματικός, und für die neuzeitliche Geschichte der Textkritik dürfte criticus als Selbstbezeichnung wichtiger sein. Gruß --CRolker (Diskussion) 01:29, 21. Aug. 2022 (CEST)
- κρι^τ-ήρ , ῆρος, ὁ, A.= κριτής, I G4.493 (Mycenae). II. interpreter of dreams, Nic.Dam.66.9J. III. f.l. for κραντήρ (q.v.), Arist. ap. EM742.37. ;-)https://www.perseus.tufts.edu/hopper/morph?l=krith%2Fr&la=greek&can=krith%2Fr0&prior=krite/os#lexicon; κρι^τ-ός , ή, όν, A.separated, picked out, chosen, Il.7.434, Od.8.258. 2. choice, excellent, Pi.P.4.50, S.Tr.27, 245, etc.; “δάμαλις” SIG1026.6 (Cos, iv/ iii B. C.)https://www.perseus.tufts.edu/hopper/morph?l=kri%5Eth%2Fs&la=greek&can=kri%5Eth%2Fs0&prior=kritiko/s#lexicon -- Leif Czerny 14:08, 20. Aug. 2022 (CEST)
- Ich finde den Vorschlag gut, fände es aber ebenfalls interessant, zu betonen, dass es nicht unbedingt um einen ursprünglich autoritativen Textzeugen geht. Ich kenne das auch ncoh bei jüngeren Druck-Werken, dass zwischen Manuskripten, Druckfahnen, Änderungskommentaren zu beiden, Druckausgabe etc. durchaus verschiedene Textzeugen entstehen, von denen aber keiner eine Ausgabe "letzter Hand" darstellt, so dass der Urtext nur als Rekonstruktion zugänglich wäre; eine zweite Druckauflage mag Korrekturen, aber auch Änderungen enthalten, oder eben Fehler bis hin zu Blattversetzungen aus der Erstauflage übernehmen. Dabei gibt es wieder Abwägungsproblematiken bestehen, ob eine Änderung im Text auch eine Änderung in der Absicht des Autors entspricht etc. Genau genommen sind Urtext und Autorenabsicht (oder Absichten) zu verschiedenen Zeitpunkten immer fiktionale Rekonstruktionen, oder? ---- Leif Czerny 14:03, 20. Aug. 2022 (CEST)
- 1. Lachmann und Co wird fast immer in Bezug auf antike und mittelalterliche Texte gedacht und dargestellt, und zu Recht sind in den Neuphilologien andere Editionstechniken üblich, aber manchmal eben doch auch die hier beschriebenen - ob nun eifriges Kollationieren im Falle der Nietzsche-Ausgabe oder Blattversetzungen bei Kant. Ein Grund mehr, Textkritik "offen" darzustellen, also nicht zu stark auf antike Texte und nicht zu stark auf "Originale" fixiert.
- 2. Ich sehe zwar keinen Grnud, die Ergebnisse "fiktional" zu nennen, sehe sie aber immer als Konstruktion an, wenngleich ich in der WP "Rekonstruktion" schreiben würde (da das üblicher ist).
- Genau, danke, ebenso ist der zitierte "text that never was" zwar ein starker Spruch, aber in der Sache ein ziemlicher Unsinn, denn wer einen verlorenen Textzustand rekonstruiert, kann ihn per se nicht materialiter vorweisen. Laurentianus (Diskussion) 11:19, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Gruß --CRolker (Diskussion) 01:42, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Ja, ich glaube wir meinen sehr Ähnliches, müssen aber beide noch verständlicher formulieren. Zum "Rekonstruieren": Ja, die erstrebte Fassung kann in einem Textzeugen zu finden sein (zB die ursprüngliche Fassung im Original), aber Nein, das ändert nichts daran, dass man diese Fassung rekonstruieren muss: solange man das nicht tut, weiß man nicht, dass das Original das Original ist. Bei jüngeren Texten mag das spitzfindig klingen und ist es auch ein bißchen, aber bei vormodernen Texten ist das glaube ich sehr einsichtig: ein oder mehrere Handschriften könnten (nach Alter, Provenienz usw) als Autograph in Frage kommen, aber erst im Laufe der ganz normalen textkritischen Arbeit stellt sich heraus, ob eine davon das gesuchte Original ist. Analoges gilt für alle anderen Textstufen als das Orignial. --CRolker (Diskussion) 23:29, 19. Aug. 2022 (CEST)
- Interessanter Gedanke. Könnte man sagen, dass die Textkritik nicht ohnehin primär dazu dient, Abhängigkeiten zwischen vorhandenen und (ggf.) rekonstruierten Fassungen eines Textes zu klären, wobei das Ziel "gewöhnlich" (aber nicht immer) die Rekonstruktion und/oder Edition der Ursprungsfassung ist (die ursprüngliche Fassung kann ja noch als Original existieren, muss also nicht immer rekonstruiert werden)? Gruß --WAH (Diskussion) 21:03, 19. Aug. 2022 (CEST)
- Danke für die Rückmeldung und den Hinweis auf die Fehler. Ich selbst überlege noch, ob die "ursprüngliche Fassung" so als Ziel genannt werden soll. Einerseits zielen fast alle textkritischen Versuche (letztlich) auf einen in irgendeinem Sinne ursprünglichen Text, andererseits konstruiert jede komplexere Recensio ja Hyparchetypen (also nicht nur den "Urtext") und manche Editionen wollen ja bewusst nicht die älteste, sondern zB die am weitesten verbreitete oder sonst eine andere Fassung bieten. Was meinen andere? Gruß --CRolker (Diskussion) 20:19, 19. Aug. 2022 (CEST)
- Ich nehme mal die erfreulich zahlreichen Rückmeldungen auf und formuliere (etwas lang, aber dafür "inklusiv" im Sinne der bisherigen Diskussion):
- Die Textkritik (von lat. criticusals Bezeichnung des Philologen) dient der wissenschaftlichen Untersuchung überlieferter Texte und ihrer Varianten. Je nach Erkenntnisinteresse, Überlieferungslage und methodischem Ansatz steht dabei die Rekonstruktion eines Stammbaums (Stemma) der überlieferten Textzeugen oder allein die Dokumentation vorkommender Varianten im Mittelpunkt.
- Soweit die Textkritik ein Modell der Überlieferung produzieren kann, erlaubt dies auch die Rekonstruktion nicht erhaltener Textstufen. Dies wird meistens genutzt, um die ursprüngliche Fassung eines historischen Textes (oft „Original“, „Archetyp“ oder „Urtext“ genannt) anhand mehrerer, aber im Wortlaut unterschiedlicher Textzeugen zu rekonstruieren.
- Das Ergebnis textkritischer Arbeit ist ein Text, der als gesicherte Grundlage der Textinterpretation bzw. Exegese dienen kann; dieser Text kann auch den Kern einer historisch-kritische Ausgabe des Textes bilden.
- Textkritik wird in allen Disziplinen, die sich mit der Interpretation überlieferter Texte befassen, betrieben (insbesondere Philologie, Theologie und Geschichtswissenschaft); speziell mit der Erstellung kritischer Ausgaben beschäftigt sich die Editionswissenschaft. --CRolker (Diskussion) 01:55, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Vielen Dank, das gefällt mir auch. Ich würde nur auf griechisch κριτικός verweisen. Laurentianus (Diskussion) 11:19, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Doch noch eines: Die Editionswissenschaft reflektiert und theoretisiert die methodischen Ansätze, aber ich wüßte nicht, daß sie selbst hist.-krit. Ausgaben produziert. Das tun doch nach wie vor Klassische Philologen, Theologen, Neuphilologen ... Laurentianus (Diskussion) 11:23, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Das stimmt, das kleine und junge Fach ist eher für die Theorie zuständig, wenngleich seine Vertreter als Philologen durchaus edieren. Aber wenn es um die Einordnung der Textkritik in akademische Disziplinen geht, muss der Unterschied in Deinem Sinne klar werden, eindeutig. Danke! --CRolker (Diskussion) 22:13, 21. Aug. 2022 (CEST)
- ok --CRolker (Diskussion) 22:14, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Doch noch eines: Die Editionswissenschaft reflektiert und theoretisiert die methodischen Ansätze, aber ich wüßte nicht, daß sie selbst hist.-krit. Ausgaben produziert. Das tun doch nach wie vor Klassische Philologen, Theologen, Neuphilologen ... Laurentianus (Diskussion) 11:23, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Nachdem ich selbst Colli/Montinari und die Kant-Philologie erwähnt habe, sollten wir wohl auch die Philosophie in die Liste der Textkritik treibenden Fächer aufnehmen. --CRolker (Diskussion) 22:15, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Ich habe noch überlegt, ob man irgendwie klar gesagt kriegt, daß nicht jede Theologie Textkritik treibt. Das war zumindest das Ergebnis einer unsystematischen Lektüre zur islamischen Theologie, die (soweit dargestellt) Untersuchungen über Text- und Ideengeschichte des Korans ablehnen soll. Ich bin da aber alles andere als ein Experte. Vielleicht sagt man: ... jede historisch arbeitende Disziplin, die sich mit der Interpretation überlieferter Texte befasst ... (o.ä.). Laurentianus (Diskussion) 22:29, 21. Aug. 2022 (CEST)
- "Textkritik wird in allen Disziplinen ... betrieben" suggeriert natürlich schon, dass es auch in jeder Theologie von min einem Fachvertreter getan wird, insofern ist die Ergänzung berechtigt. Allzu große Sorgen mache ich mir aber auch nicht, die Defintion in der Einleitung ist ja sehr weich und behauptet nicht, in der islamischen Theologie werde regelmäßig eine spezifische Form von Textkritik betrieben, sondern nur dass es in der Theologie einschließlich offenbar der islamischen wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit Varianten überlieferter Texte gebe - was aber nicht einmal auf den Koran bezogen werden muss, auch ein Hadith ist ja ein überlieferter Text, dessen Überlieferung zu untersuchen doch recht unkontrovers als Teil islamischer Theologie angesehen werden kann. --CRolker (Diskussion) 23:11, 21. Aug. 2022 (CEST)
- D. Brown, Rethinking Tradition in Modern Islamic Thought , ch. 5 klingt zum Beispiel so, als habe Echtheitskritik in bezug auf Hadithe eine lange und anspruchsvolle Tradition, die nicht anders als im Christentum aus dogmatischen Gründen problematisiert wurde. --CRolker (Diskussion) 23:21, 21. Aug. 2022 (CEST)
- "Textkritik wird in allen Disziplinen ... betrieben" suggeriert natürlich schon, dass es auch in jeder Theologie von min einem Fachvertreter getan wird, insofern ist die Ergänzung berechtigt. Allzu große Sorgen mache ich mir aber auch nicht, die Defintion in der Einleitung ist ja sehr weich und behauptet nicht, in der islamischen Theologie werde regelmäßig eine spezifische Form von Textkritik betrieben, sondern nur dass es in der Theologie einschließlich offenbar der islamischen wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit Varianten überlieferter Texte gebe - was aber nicht einmal auf den Koran bezogen werden muss, auch ein Hadith ist ja ein überlieferter Text, dessen Überlieferung zu untersuchen doch recht unkontrovers als Teil islamischer Theologie angesehen werden kann. --CRolker (Diskussion) 23:11, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Ich habe noch überlegt, ob man irgendwie klar gesagt kriegt, daß nicht jede Theologie Textkritik treibt. Das war zumindest das Ergebnis einer unsystematischen Lektüre zur islamischen Theologie, die (soweit dargestellt) Untersuchungen über Text- und Ideengeschichte des Korans ablehnen soll. Ich bin da aber alles andere als ein Experte. Vielleicht sagt man: ... jede historisch arbeitende Disziplin, die sich mit der Interpretation überlieferter Texte befasst ... (o.ä.). Laurentianus (Diskussion) 22:29, 21. Aug. 2022 (CEST)
- Mir geht ja schon das Herz auf, dass ich nur Blattversetzung erwähnen musste. aber mich persönlich würde es sher freuen. ---- Leif Czerny 17:23, 22. Aug. 2022 (CEST)
- Der Hinweis auf Vaihinger und ähnliche Erkenntnisse war wirklich wertvoll, also nochmals Danke für die Erinnerung. Aber jetzt sind wir hier erstmal fertig, oder? Also: :Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --CRolker (Diskussion) 20:15, 9. Sep. 2022 (CEST)
- Im Prinzip ja, ich würde allerdings versuchen wollen, den zweiten Abschnitt der Einleitung noch etwas zu straffen und etwas perspektivischer zu gestalten. Leider fehlt mir ad hoc die Muße, aber ich habe das noch vor. Herzliche Grüße --Laurentianus (Diskussion) 18:37, 10. Sep. 2022 (CEST)
- Der Hinweis auf Vaihinger und ähnliche Erkenntnisse war wirklich wertvoll, also nochmals Danke für die Erinnerung. Aber jetzt sind wir hier erstmal fertig, oder? Also: :Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --CRolker (Diskussion) 20:15, 9. Sep. 2022 (CEST)
- Vielen Dank, das gefällt mir auch. Ich würde nur auf griechisch κριτικός verweisen. Laurentianus (Diskussion) 11:19, 21. Aug. 2022 (CEST)