Geologie Neuseelands

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Neuseeland mit dem unter dem Meeresspiegel liegenden Kontinent

Die geologischen Verhältnisse Neuseelands sind in erheblichen Maße durch die tektonischen Aktivitäten der Pazifischen und der Australischen Platte geprägt. Das Aufeinandertreffen der beiden Platten, anfangs divergierend, später dann konvergierend, formte das Land mit seinen beiden Hauptinseln über Jahrmillionen und tut dies noch heute. Die äußerlichen Erscheinungsformen dieser Prozesse können mit Gebirgsfaltungen, Vulkanismus, Erdbeben und zahlreichen geothermische Aktivitäten beobachtet werden. Speziell auf der Nordinsel führt das Zusammentreffen der beiden Platten zu erhöhter vulkanischer Aktivität, wobei einige der aktivsten Vulkane der Erde sich in der Mitte der Nordinsel und nördlich davon befinden und sich in der Taupo Volcanic Zone (TVZ) konzentrieren. Neuseeland gehört damit zu den Ländern des pazifischen Raums, die direkt auf dem Pazifischen Feuerring (englisch:

Pacific Ring of Fire

) liegen, einem Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umschließt.

Geologischer Rückblick

Datei:Wie Neuseeland entstanden ist.webm

Vor etwa 280 Millionen Jahren gehörte die Landmasse, die heute Neuseeland zugeordnet wird, zu dem der Küste vorgelagerten nordöstlichen Teil des Urkontinents

. Unter dem Druck der westwärts wandernden Pazifischen Platte begann sich vor etwa 200 Millionen Jahren in diesem Seebett ein gebirgiger Streifen zu bilden und aus dem Meer zu erheben. Mit einer Ostwärtsdrift wurde die Erhebung vor etwa 70 Millionen Jahren von dem Urkontinent abgespalten und ließ den unter dem Meeresspiegel liegenden Kontinent

sowie die

entstehen.[1] Die bereits auf dem Gebirgsstreifen lebenden Pflanzen und Tiere entwickelten sich von diesem Zeitpunkt an unabhängig weiter und wurden so zu Endemiten. Vor etwa 60 Millionen Jahren war die Landmasse Neuseelands weitaus größer als heute. Aber ständige Erosionsprozesse ließen die Berge zu Hügeln und zu Ebenen verflachen. Durch kontinuierliche Landabtragungen verschob das Meer die Küstenlinie weiter landeinwärts. Tektonische Prozesse drehten den südlichen Teil des Landes schneller gegen den Uhrzeigersinn, als das mit dem nördlichen Teil geschehen konnte. Die dadurch entstehenden beiden Hauptinseln legten die Grundlage für die Zweiteilung Neuseelands. Etwa 35 Millionen Jahre später befand sich rund 60 % der heutigen Landfläche unter Wasser. Die weiter voranschreitende und unterschiedlich schnelle Drehung der beiden Hauptinseln ließ zwischen der Pazifischen Platte und der Australischen Platte einen Grabenbruch (

Rift

) entstehen, die

. Um diese Verwerfung herum verschoben sich die Nord- und die Südinsel weiter linksdrehend und richtete Neuseeland auf einer nordöstlich verlaufenden Achse aus. Neben der

Alpine Fault

bildete sich südlich davon der

und im nördlichen Verlauf der

und der

aus.[1]

Auf der Nordinsel, wo sich die Pazifische Platte noch heute unter die Australische Platte schiebt, entstanden vulkanisch aktive Gebiete und auf der Südinsel, wo sich die Pazifische Platte südwestwärts an der Australischen Platte entlang schiebt, entstanden durch Auffaltungen die Neuseeländischen Alpen.

Geologische Beschaffenheit

Der geologische Aufbau Neuseelands lässt sich von seiner Entstehungsgeschichte her grob drei erdgeschichtlichen Zyklen zuordnen:

  • Dem frühen bis mittleren Paläozoikum, in dem der westliche Bereich Neuseelands entstand.
  • Dem späten Paläozoikum bis hin zur frühe Kreidezeit, in dem der östliche Teil entstand.
  • Der späten Kreidezeit bis in das Känozoikum hinein, in dem die Sedimente und die Gesteine vulkanischen Ursprungs entstanden.[2]

Einer der ältesten bekannten Sedimentaufschlüsse Neuseelands, rund 100 km nordwestlich von

Nelson

im

-Schichtkomplex ehemaliger Inselbögen, besteht aus mittelkambrischen Sedimentabfolgen der Junction-Formation im Wesentlichen von turbiditischen Sandsteinen, Schluffgesteinen und Konglomeraten sowie einigen basaltischen und andesitischen Einheiten gebildet. Die in den Lagen der Haupiri-Gruppe enthaltenen Trilobitenversteinerungen sind die ältesten Fossilien von Neuseeland.[3][4][5]

Eine etwas detailliertere Einordnung des geologischen Aufbaus von Neuseeland kann der folgenden Karte mit der zugehörigen Tabelle entnommen werden.

Karte der geologischen Verhältnisse von Neuseeland
Datenquelle: Institute of Geological and Nuclear Sciences, Neuseeland
Legende zur nebenstehenden Karte
Pos Gesteinsarten Erdzeitalter Alter (mya)
1 Sedimente Kreide Känozoikum 145,5 – 65,5 und 55,8 – 0
2 Grauwacken Perm bis Trias 299 – 199,6
3 Glimmerschiefer Karbon bis Kreide 359,2 – 65,5
4 vulkanisches Gestein Kreide und Känozoikum 145,5 – 65,5 und 55,8 – 0
5 Sedimente und Ophiolithe
Northland- und East Coast-Einheiten
Kreide und Oligozän 145,5 – 65,5 und 33,9 – 23,03
6 Pyroklastika Trias bis Jura 251 – 145,5
7 Kalkstein, Klastika und vulkanisches Gestein
(Zentrale- und Östliche Sedimentzone)
Kambrium bis Devon 542 – 359,2
8 Granitoide Paläozoikum und Kreide 542 - 251 und 145,5 – 65,5
9 metamorphe Zonen
(Western-Fiordland-Zone)
Paläozoikum und Kreide 542 - 251 und 145,5 – 65,5
10 Ophiolith und Pyroklastika Perm 299 – 251
11 Pyroklastika und vulkanisches Gestein Perm 299 – 251
12 mafische Komplexe, wie Ultramafitite Paläozoikum und Kreide 542 - 251 und 145,5 – 65,5
13 Grauwacken
(Western-Sedimentzone)
Kambrium bis Ordovizium 542 - 443,7

Geologische Regionen

Die Hauptinseln von Neuseeland werden durch ein Gebirgsrelief bestimmt, das sich in einer Nordost-Südwest-Ausrichtung durch die beiden Inseln zieht und sich dabei als Teil eines weitläufigen Gebirgssystems darstellt, welches entlang des Pazifischen Feuerrings den gesamten pazifische Raum umschließt. Die beiden Inseln weisen aber deutliche Reliefunterschiede auf. Diese Unterschiede resultieren aus den unterschiedlich wirkenden tektonischen Prozessen, die Neuseeland geformt haben.

Nordinsel

Die Berglandschaften der Nordinsel sind von Bruchtektonik und Vulkanismus bestimmt, wobei flachere Regionen ihre Prägungen durch Sedimentablagerungen bekamen. Die Regionen im Einzelnen:

  • Entlang des Hauptverwerfungssystems, das sich von Süd nach Nord durch die Nordinsel zieht und durch die ,
    Mohaka
    Fault
    ,
    Ruahine
    Fault
    und dann fast parallel verlaufend aufgespalten durch die
    Waiohau
    ,
    Whakatane
    Fault
    ,
    Waimana
    Fault
    , vertreten wird,[6] hat sich eine für die Nordinsel bedeutsame Bergregion gebildet. Grauwacke ist hier in den
    Rimutara
    Range
    ,
    Tararua
    Range
    ,
    Ruahine
    Range
    ,
    Kaweka
    Range
    ,
    Huiarau
    Range
    ,
    Ikawhenua
    Range
    ,
    Raukumara
    Range
    das bestimmende Gestein.[7][8][9]
  • Die (TVZ), die sich vom submarinen
    Whakatane
    -Vulkan
    , rund 80 km nordnordöstlich von
    Whakaari
    /
    White Island
    gelegen, in südsüdwestlicher Richtung bis zum
    Mount
    Ruapehu
    über eine Länge von 350 km ausdehnt[10] und ursprünglich bis über 100 km breit war, stellt der vulkanisch aktivste Teil Neuseelands dar.[11] Zeitlich in drei Kategorien eingeteilt, hat sich die Taupo Volcanic Zone über die sogenannte "alte Zone" (vor 2 bis 0,34 Millionen Jahren), über die "junge Zone" (vor 0,34 Millionen Jahren bis 65.000 Jahren) bis hin in die im Englischen genannten "modern Zone" (vor 65.000 Jahren bis heute) in seiner Breitenausdehnung ständig weiter verkleinert.[11] Heute befinden sich die erheblichen Verwerfungen und die aktivsten vulkanischen Bereiche in einem Band von bis zu 50 km. Mehrere große Seen, wie der
    Lake
    Taupo
    , der
    Lake
    Rotorua
    und der
    Lake
    Tarawera
    , sowie die größten Vulkane, dem
    Mount
    Ruapehu
    mit seinen 2797 m, dem
    Mount
    Ngauruhoe
    mit 2291 m Höhe und dem
    Mount
    Tongariro
    mit 1967 m befinden sich dort auf einer Linie. Die Kontinentale Erdkruste misst in der
    Taupo
    Volcanic Zone
    um die 15 km dicke, im Gegensatz zu den üblichen 35 km unter den Ebenen.[12]
  • Das ist eine zentrale Hochebene in der Mitte der Nordinsel, die den südlichen Teil der
    Taupo Volcanic Zone
    miteinschließt. Bemerkenswert hier ist der
    Rangipo
    Desert
    , eine unfruchtbare wüstenähnliche Landschaft mit Sanddünen und bizarren Auswaschungen, die dabei den Schichtenaufbau sichtbar machen.
    Rangipo
    liegt im südöstlichen Teil des Plateaus.[13]
  • Der östliche Teil der Nordinsel mit den Regionen ,
    Hawke’s Bay
    , und
    Eastland
    , und der westliche Teil mit den Regionen
    Taranaki
    bis zum
    North Island Volcanic Plateau
    und dem westlichen Teil der
    Waikato
    Region
    bis hinauf kurz vor bestehen aus flach lagerndem Sandstein der Kreidezeit und Ablagerungen aus dem Miozän und dem Pliozän. Schwemmland ist unter anderem in den unteren Flusslandschaften der größten Flüsse,
    Manawatū
    River
    und
    Waikato
    River
    , sowie in dem Küstentiefland der zu finden.[14]
  • Die Gegend um den
    Mount
    Taranaki
    ist vulkanischen Ursprungs und bildet damit in den umliegenden sedimentbestimmten Regionen eine Ausnahme.

Südinsel

Die Südinsel ist größtenteils, vor allem aber im westlichen Teil der Insel durch Gebirgsfaltungen und Vergletscherung geprägt. Der Untergrund in flacheren Regionen besteht vornehmlich aus Sedimenten. Die Regionen im Einzelnen:

  • Die Gebirgslandschaft, die sich von Norden von der Nordinsel fortsetzend längs durch die Südinsel zieht, hat alpinen Charakter und findet ihren Höhepunkt in dem Gletschergebiet um den höchsten Berg des Landes herum, dem
    Aoraki
    /
    Mount Cook
    . Mesozoischer Gneis, Grauwacke und Glimmerschiefer sind vorwiegend am Gesteinsaufbau der neuseeländischen Alpen beteiligt.[14]
  • Ein schmales Band an der Westküste von Haast bis hinauf in die Gegend um
    Nelson
    ist von Sedimentgesteinen geprägt, wobei der nördliche Teil von Regionen durchsetzt ist, in denen Granit das bestimmende Gestein im Untergrund ist. Ein nördlich bis in die
    Golden Bay
    /
    Mohua
    verlaufendes Gebiet ist allerdings vulkanischen Ursprungs und mit Vorkommen von Kalkstein durchsetzt.
  • Östlich der neuseeländischen Alpen bis an den Rand der besteht der Untergrund hauptsächlich aus Grauwacken, wobei sich ein schmales Band aus Glimmerschiefern hinunter bis in die Region
    Otago
    ausbreitet und dort das vorherrschende Gestein darstellen.
  • Die
    Canterbury Plains
    im mittleren östlichen Küstenbereich besteht ausschließlich aus Sedimenten.
  • Die wenigen Gebiete rein vulkanischen Ursprungs liegen auf der Südinsel auf der unweit von und weiter südlich das Stadtgebiet von umfassend mit der und dem .
  • , im äußersten Südwesten der Südinsel hingegen, besteht hauptsächlich aus metamorphen Gesteinen und stellt mit seiner zerklüfteten Küstenlandschaft und bis über 2700 m hohen Bergen die südliche Verlängerung der Neuseeländischen Alpen dar.

Geologischer Aufschluss

Bodenschätze

Neuseeland ist im Vergleich zu anderen Nationen arm an Bodenschätzen.[16] Vor allem Metalle, wie Gold, Silber und Platinmetalle, sowie Kohle, verschiedene ökonomisch bedeutsame Minerale kommen in größeren Mengen vor und werden zu wirtschaftlichen Bedingungen abgebaut. Hier die Wichtigsten:

Kohle

Neuseeland besitzt umfangreiche Braunkohlevorkommen, die hauptsächlich in den Regionen

Waikato

und

Taranaki

der Nordinsel und an der Westküste, in

Otago

und im Süden der Südinsel zu finden sind. Die Ressource werden auf etwa 15 Milliarden Tonnen geschätzt, wobei sich 80 % der Vorkommen auf der Südinsel verteilen. Die Braunkohle der Südinsel eignet sich Untersuchungen zur Folge u. a. als Rohmaterial zur Erzeugung von Treibstoffen, Briketts und Düngemitteln in petrochemischen Großanlagen.

Gold

Verglichen weltweit mit anderen Ländern in denen Gold gefördert wird, ist die Fördermenge an Gold in Neuseeland mit rund 13,5 Tonnen im Jahr 2009[17] vergleichsweise klein. Doch gehört Gold, zusammen mit Silber, zu den wichtigsten Rohstoffen in Neuseeland, die gefördert werden.

Goldvorkommen sind auf beiden Inseln vorhanden, wobei sie aus vier verschiedenen Lagerstättensituationen stammen können:

Andere Mineralisierungen von Gold sind in Kupfer und in hydrothermalen Ablagerungen zu finden, haben aber bezogen auf ihre Vorkommen keine große Bedeutung.[18]

Größere Goldvorkommen befinden sich auf der Coromandel Peninsula, in der

Taupo Volcanic Zone

, an der

West Coast

und in

Otago

, wo sich auch die größte Goldmine des Landes, die

, befindet. Insgesamt wird an 50 verschiedenen Stellen des Landes nach Gold geschürft.[18] Im Jahr 2006 schätzte man die gesamten Goldvorkommen in Neuseeland auf rund 1230 Tonnen.[19]

Silber

Die Förderung von Silber ist ein Nebenprodukt des Goldbergbaus in Neuseeland. Gold und Silber treten meist an ihren Fundstellen gemeinsam auf. So gilt die Einordnung der vier Lagerstättentypen für Gold (s. o.) in gleicher Weise auch für Silber. Im Jahr 2009 wurden noch rund 14,3 Tonnen Silber in Neuseeland gewonnen, Tendenz fallend. Ihren Spitzenwert erreichte die Produktion im Jahre 2005 mit 43 Tonnen.[20]

Fast das gesamte in Neuseeland gewonnene Silber stammt aus der zweitgrößten Mine des Landes, der

, zusammen mit der 2 km entfernten

. Der Anteil an Silber an der Gesamtförderung beträgt dort zusammen rund 85 %. Der Rest entfällt auf Gold.[21]

Platinmetalle

In den

, rund 40 km nordwestlich von

gelegen, vermutet die Regierung von Neuseeland Vorkommen an Platinmetallen (Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin) im Werte von 2 Mrd. NZ$. Man schätzt in einem 12 mal 32 km großen Gebiet bis zu 1 Million Feinunzen (rund 31 Tonnen) der seltenen Metalle zu finden.[22]

Greenhills

, wenige Kilometer nördlich von

Bluff

, stellt auf einer Fläche von 14 km² ein weiterer wichtiger Fundort dar. Das

Anglem

-Feld auf

ist 35 mal 14 km groß und nahe Riwaka erstreckt sich ein Band über 45 km Länge und bis zu 3 km Breite. Das mit 400 km² mit Abstand größte Gebiet, wo Platinmetalle gefunden werden, ist die Region um

Rotoroa

.[18]

Schwermineralsande

Bereits im Jahr 1839 beschrieb Ernst Dieffenbach, angeheuert von der Londoner

, das Vorkommen an titanmineralhaltigen Sand an der Küste von

Taranaki

.[23] 1841 wurde dies von dem Leiter der Neuseelandexpedition der

,

noch einmal bestätigt. Ein Jahr später sandte darauf

, Landvermesser der

New Zealand Company

, Proben von so genannten Eisensand nach England, um diesen auf seine Brauchbarkeit zur Eisengewinnung testen zu lassen.[24] Der

Run

auf diesen Rohstoff begann. Schwermineralsand in Form des Eisensandes kommt an vielen westlichen Küstenabschnitten der beiden Hauptinseln vor. Vermutlich die größten Vorkommen existieren an dem rund 480 km langen Küstenabschnitt der Nordinsel von

Kaipara
Harbour

hinunter bis

.[23] Das schwarze Material, erodiert von vulkanischem Gestein des

Mount
Taranaki

und des

North Island Volcanic Plateau

, wurde einst von den Flüssen, des

Rangitīkei
River

bis hinauf zum

Waikato
River

, ins Meer getragen und im Schelfbereich vor den Küsten abgelagert.[25] Die im September 2007 gegründete

(TTR) bekam für zwei vor diesem Küstenbereich liegenden Seegebiete, die eine Fläche von knapp 10.000 km² abdecken, die Genehmigung Eisensand zu fördern. Untersuchungen ergaben für diesen Bereich, dass etwa 4,5 Mrd. Tonnen mit einem Eisengehalt von 6,23 % wirtschaftlich abgebaut werden können. Des Weiteren beinhaltet das Erz 0,7 % Vanadium(V)-oxid und besitzt Anteile von Titan(IV)-oxid.[26] Die Vorkommen scheinen so gigantisch zu sein, dass die

schon den von der Firma TTR geprägten Begriff von "ocean of iron ore" (deutsch: Eisenerz-Ozean) in die Öffentlichkeit getragen hatte.[27]

Im Jahr 2009 wurden rund 2 Mio. Tonnen vom Eisensand in ganz Neuseeland gefördert.[17] Der Hauptanteil kam zu der Zeit von

und

Westport

, an der Westküste der Südinsel gelegen. Der Sand, der dort geschürft wird, besteht in Westport zu 4,5 % aus Ilmenit und in Barrytown zu 13,8 %. Man vermutet Vorkommen in Größenordnungen von 122 Mio. Tonnen bzw. 50 Mio. Tonnen.[28]

Über die Größenordnung der gesamten Vorkommen an Schwermineralsanden in Neuseeland gibt es derzeit keine Vorstellungen.

Weitere Mineralrohstoffe

Weitere nichterzliche Rohstoffe, die industriell abgebaut und verwertet werden, sind der alphabetischen Reihenfolge nach: Bentonit, Bimsstein, Diatomit, Dolomit, Halloysit-7Å, Kalkstein, Perlit, Siliciumdioxid, verschiedene Tonminerale und Zeolithe.[18]

Bekannte Geologen in Neuseeland

  • Ernst Dieffenbach (1811–1855), war ein deutscher Mediziner, Geologe und Naturforscher, der über zwei Jahre in Neuseeland gelebt und geforscht hat und über seine Veröffentlichung "
    Travels in New Zealand
    " sich auch in dem Bereich Geologie für Neuseeland verdient gemacht hat.
  • Julius von Haast (1822–1887), war deutsch-neuseeländischer Geologe und Naturforscher, Professor für Geologie am Canterbury College.
  • Ferdinand von Hochstetter (1829–1884), war ein österreichischer Geologe und begann im Auftrag des damaligen Gouverneurs mit der geologischen Kartierung Neuseelands.
  • James Hector (1834–1907), war schottisch-neuseeländischer Mediziner, Geologe, Forscher, Leiter verschiedener neuseeländischer Institute und von 1885 bis 1903 Kanzler der University of New Zealand.
  • Frederick Wollaston Hutton (1836–1905), war ein englischstämmiger Naturwissenschaftler, der zum ersten Direktor der Otago School of Mines berufen wurde und als Kurator des Otago Museum wirkte. Er ist durch die systematische Beschreibung von Fossilien und durch Arbeiten zur Evolutionstheorie bekannt geworden.
  • Alexander McKay (1841–1917), war ein schottischstämmiger Geologe, der sich mit Störungszonen auf Neuseeland befasste und eine umfangreiche Sammlung fossiler Belegstücke hinterließ.
  • James Park (1857–1946), war ein schottischstämmiger Geologe, der Direktor der Thames School of Mines war und sich Verdienste in der Montangeologie Neuseelands erwarb.
  • Patrick Marshall (1869–1950), war ein englischstämmiger Geologe, der sich mit der Erforschung vulkanischer Gesteine im pazifischen Raum befasste. Von ihm stammen die Begriffe Ignimbrit und Andesitlinie.
  • (1885–1970), war international anerkannter Wissenschaftler im Bereich Geomorphologie.
  • (1904–1985), war Petrologe und erwarb sich Verdienste bei der Erforschung von metamorphen Gesteinen.
  • (1909–1999), war Experte im Bereich Plattentektonik und Mitglied der Royal Society of New Zealand.
  • (1927–2013), war emeritierter Professor der Geologie, studierte an der , lehrte später an Universitäten in den Vereinigten Staaten, in England und zuletzt in Kanada.

Siehe auch

Literatur

  • J. J. Aitken
    :
    Plate Tectonics for curious Kiwis
    . Hrsg.:
    Institute of Geological & Nuclear Sciences Limited
    .
    Lower Hutt
    1996, ISBN 0-478-09555-4 (englisch).
  • P. J. Forsyth
    :
    Geology of the Waitaki Area
    . Hrsg.:
    Institute of Geological & Nuclear Sciences Limited
    .
    Lower Hutt
    2001, ISBN 0-478-09739-5 (englisch).
  • Australien, Ozeanien, Antarktis. In: Die Grosse Enzyklopädie der Erde. Band 15. Novaria Verlag, München 1973.

Medien

  • Crown Minerals – Ministry of Economic Development
    (Hrsg.):
    Mineral Resources of New Zealand
    . 2009, ISSN 1836-5752 (englisch, CD-ROM –
    Disc 1+2
    ).

Weblinks

  • Eileen McSaveney, Simon Nathan
    :
    Geology – overview
    .
    Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand
    , abgerufen am 30. Januar 2012 (englisch).
  • New Zealand Geology Web Map
    .
    GNS Science
    , abgerufen am 25. November 2015 (englisch, interaktive geologische Karte Neuseelands).

Einzelnachweise

  1. a b
    J. J. Aitken
    :
    Plate Tectonics for curious Kiwis
    . Hrsg.:
    Institute of Geological & Nuclear Sciences Limited
    .
    Lower Hutt
    1996, S. 38–41 (englisch).
  2. Geology and Mineral Resources
    .
    (PDF 1,3 MB)
    Ministry of Economic Development
    , archiviert vom Original; abgerufen am 8. Februar 2016 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  3. Carsten Münker,
    Roger Cooper
    :
    The Cambrian arc complex of the Takaka Terrane, New Zealand: An integrated stratigraphical, paleontological and geochemical approach
    . In:
    The Royal Society of New Zealand
    (Hrsg.):
    New Zealand Journal of Geology and Geophysics
    .
    Volume 42, Issue 3
    .
    Wellington
    1999, S. 415–445, doi:10.1080/00288306.1999.9514854 (englisch).
  4. New Zealand Stratigraphic Lexicon - Takaka Terrane
    .
    Institute of Geological and Nuclear Sciences
    , abgerufen am 16. Juni 2012 (englisch).
  5. M. S. Rattenbury, R. A. Cooper, M. R. Johnston
    :
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    . Hrsg.:
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    .
    Lower Hutt
    1998, ISBN 0-478-09623-2, S. 67 (englisch).
  6. New Zealand Active Faults Database
    .
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    . In: (Hrsg.): .
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    1966 (englisch, Online [abgerufen am 16. August 2011]).
  8. Hawke's Bay Land District
    . In:
    Alexander Hare McLintock
    (Hrsg.):
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    .
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    1966 (englisch, Online [abgerufen am 16. August 2011]).
  9. Gisborne Land District
    . In:
    Alexander Hare McLintock
    (Hrsg.):
    An Encyclopaedia of New Zealand
    .
    Wellington
    1966 (englisch, Online [abgerufen am 16. August 2011]).
  10. J. A. Gamble, I. C. Wright, J. A. Baker
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    . In:
    The Royal Society of New Zealand
    (Hrsg.):
    New Zealand Journal of Geology and Geophysics
    .
    Volume 36, Issue 4
    .
    Wellington
    1993, S. 417–435, doi:10.1080/00288306.1993.9514588 (englisch).
  11. a b
    P. Villamor & K. R. Berryman
    :
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    . In:
    The Royal Society of New Zealand
    (Hrsg.):
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    .
    Wellington
    2006, S. 23–37, doi:10.1080/00288306.2006.9515145 (englisch).
  12. J. J. Aitken
    :
    Plate Tectonics for curious Kiwis
    . Hrsg.:
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    .
    Lower Hutt
    1996, S. 39 (englisch).
  13. Judy Grindell
    :
    Volcanic Dunes of the Rangipo Desert
    .
    , 22. Dezember 2010, archiviert vom Original am 9. Februar 2013; abgerufen am 12. April 2018 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  14. a b Australien, Ozeanien, Antarktis. In: Die Grosse Enzyklopädie der Erde. Band 15. Novaria Verlag, München 1973.
  15. F. Hochstetter: Geologie von Neuseeland. Beiträge zur Geologie der Provinzen Auckland und Nelson. Wien 1864, S. 218.
  16. Peter Wende: Das Britische Empire. Geschichte eines Weltreichs. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62458-2, S. 192.
  17. a b
    Ministry of Economic Development
    (Hrsg.):
    Crown Minerals - Report 2009/2010
    . 2010, ISSN 1178-4512, S. 20 (englisch).
  18. a b c d
    Introduction to New Zealand's Mineral Resources - Gold
    . In:
    Crown Minerals - Ministry of Economic Development
    (Hrsg.):
    Mineral Resources of New Zealand
    . 2009, ISSN 1836-5752 (englisch, CD-ROM -
    Disc 1
    ).
  19. G. A. Partington, A. B. Christie, M. S. Rattenbury
    :
    GIS Modelling of Gold Prospectivity in New Zealand
    . In:
    The Australasian Institute of Mining and Metallurgy, New Zealand Branch
    (Hrsg.):
    Geology and Exploration of New Zealand Mineral Deposits
    .
    Alexandra
    2006, S. 21–28 (englisch, Online [PDF; abgerufen am 16. August 2011]).
  20. New Zealand Silver Production by Year
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    Index Mundi
    , abgerufen am 12. Juni 2012 (englisch).
  21. Gold and silver production in New Zealand
    .
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    Te Papa Tongarewa
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  22. Alex Fensome
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    Platinum potential in the Longwood hills
    .
    The Southland Times - Online
    , 21. September 2011, abgerufen am 12. Juni 2012 (englisch).
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    Iron and steel - Iron – an abundant resource
    .
    Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand
    , abgerufen am 12. Juni 2012 (englisch).
  24. Ironsand to Steel - Chronology
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