Haycockit

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Haycockit
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

IMA 1971-028

Chemische Formel Cu4Fe5S8
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nr. nach Strunz
und nach Dana
2.CB.10 (8. Auflage: II/C.04)
02.09.08.02
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol orthorhombisch-disphenoidisch; 222, P2221 (Nr. 17)Vorlage:Raumgruppe/17, P21212 (Nr. 18)Vorlage:Raumgruppe/18 oder P212121 (Nr. 19)Vorlage:Raumgruppe/19
Raumgruppe P222 (Nr. 16)Vorlage:Raumgruppe/16
Gitterparameter a = 10,705 Å; b = 10,734 Å; c = 31,630 Å[1][2]
Formeleinheiten Z = 12[1][2]
Zwillingsbildung polysynthetisch entlang {103}
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4,5[3] (VHN100 = 206–231[2])
Dichte (g/cm3) berechnet: 4,33[2]
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe Messinggelb, ähnlich Chalkopyrit[2]
Strichfarbe schwarz[3]
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz

Haycockit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu4Fe5S8 und bildet sehr kleine, bis etwa 0,5 mm große,[4] messingfarbene Körner.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1972 von Louis J. Cabri und Sydney R. Hall beschrieben. Gefunden wurde das Typmaterial schon 1929 von E. Sampson auf der Mooihoek Farm bei Lydenburg im östlichen Bushveld-Komplex in Südafrika. Sie benannten es nach Maurice Hall Haycock (1900–1988)[3], dem ehemaligen Leiter der Mineral-Abteilung im kanadischen Energie- und Bergbauministerium.[5]

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Haycockit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Mooihoekit, Isocubanit, Putoranit, Orickit, Talnakhit und Wilhelmramsayit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Haycockit mt Chalkopyrit, Eskebornit, Mooihoekit, Laforêtit, Lenait, Putoranit, Gallit, Roquesit und Talnakhit eine Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 und Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Mooihoekit und Talnakhit eine Untergruppe der Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.

Kristallstruktur

Haycockit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe P222 (Raumgruppen-Nr. 16)Vorlage:Raumgruppe/16, P2221 (Nr. 17)Vorlage:Raumgruppe/17, P21212 (Nr. 18)Vorlage:Raumgruppe/18 oder P212121 (Nr. 19)Vorlage:Raumgruppe/19 mit den Gitterparametern a = 10,705 Å, b = 10,734 Å und c = 31,63 Å sowie 12 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Bildung und Fundorte

Haycockit bildet sich in Dunit. Es ist vergesellschaftet mit Mooihoekit, Kupfer, Troilit, Pentlandit, Cubanit und Magnetit.

Es sind weltweit knapp 10 Fundorte des Minerals bekannt. Neben der Typlokalität und Rustenburg in Südafrika fand man Haycockit unter anderem in Shibukawa in Japan, Moctezuma (Sonora)|Moctezuma in Mexiko, Krakau und Suwałki in Polen, Duluth in den Vereinigten Staaten sowie auf dem Mittelatlantischen Rücken.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Louis J. Cabri, Sydney R. Hall: Mooihoekite and haycockite, two new copper-iron sulfides, and their relationship to chalcopyrite and talnakhite. In: American Mineralogist. Band 57, 1972, S. 689–708 (minsocam.org [PDF; 1,5 MB; abgerufen am 14. November 2017]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. J. F. Rowland and S. R. Hall: Haycockite, Cu4Fe5S8: a superstructure in the chalcopyrite series. In: Acta Crystallographica Section B. B 31, 1975, S. 2105–2112, doi:10.1107/S0567740875006929.
  2. a b c d Haycockite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 61 kB; abgerufen am 14. November 2017]).
  3. a b c Mindat – Haycockite (englisch)
  4. Hans Jürgen Rösler: Lehrbuch der Mineralogie. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB), Leipzig 1987, ISBN 3-342-00288-3, S. 316.
  5. Louis J. Cabri, Sydney R. Hall: Mooihoekite and haycockite, two new copper-iron sulfides, and their relationship to chalcopyrite and talnakhite. In: American Mineralogist. Band 57, 1972, S. 689–708 (minsocam.org [PDF; 1,5 MB; abgerufen am 14. November 2017]).
  6. Fundortliste für Haycockit beim Mineralienatlas und bei Mindat