Gallit

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Gallit
Gallite-244280.jpg
Gallit aus der Tsumeb Mine, Tsumeb, Namibia
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel CuGaS2
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nr. nach Strunz
und nach Dana
2.CB.10 (8. Auflage: II/C.03)
02.09.01.03
Kristallographische Daten
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol tetragonal-skalenoedrisch; 42m
Raumgruppe I42d (Nr. 122)Vorlage:Raumgruppe/122
Gitterparameter a = 5,35 Å; c = 10,48 Å[1]
Formeleinheiten Z = 4[1]
Zwillingsbildung entlang {112} und {111}
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 3 bis 3,5[2]
Dichte (g/cm3) gemessen: 4,2; berechnet: 4,35[2]
Spaltbarkeit fehlt[3]
Farbe grau
Strichfarbe grauschwarz
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz

Gallit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuGaS2[1] und bildet massive Körner und Lamellen bis zu zwei Millimeter Größe von grauer Farbe und metallischem Glanz.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1958 von Hugo Strunz, Bruno H. Geier und Erich Seeliger in der Tsumeb-Mine in Namibia gefunden. Es war das erste bekannte Mineral des seltenen Elementes Gallium und wurde dementsprechend auch nach diesem benannt.[4]

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Gallit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Chalkopyrit, Eskebornit, Laforêtit, Lenait und Roquesit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Gallit mt Chalkopyrit, Eskebornit, Haycockit, Laforêtit, Lenait, Mooihoekit, Putoranit, Roquesit und Talnakhit eine Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 und Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Chalkopyrit, Eskebornit, Laforetit, Lenait und Roquesit die Chalcopyrit-Untergruppe der Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.

Kristallstruktur

Gallit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I42d (Raumgruppen-Nr. 122)Vorlage:Raumgruppe/122 mit den Gitterparametern a = 5,35 Å und c = 10,48 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Bildung und Fundorte

Gallit bildet sich in Metallerz-Lagerstätten mit einem relativ hohen Galliumanteil. Es ist vergesellschaftet mit Renierit, Germanit, Bornit, Chalkosin, Digenit, Pyrit, Sphalerit, Galenit und Tetraedrit.[2]

Neben der Tsumeb-Mine sind noch Funde aus Kipushi in der Demokratischen Republik Kongo, Pasardschik in Bulgarien, Pinar del Río auf Kuba und Yauricocha in Peru bekannt.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Gallite in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)

Weblinks

Commons: Gallite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 77.
  2. a b c Gallite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 59,7 kB).
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. 5. vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2008, ISBN 978-3-921656-70-9.
  4. a b Mindat - Gallite