Hof Hauptbahnhof

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Hof Hbf
Sicht auf Bahnhofsgebäude von Osten
Sicht auf Bahnhofsgebäude von Osten
Daten
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 5 Durchgangsgleise
2 Kopfgleise
Abkürzung NHO
IBNR 8002924
Preisklasse 3
Eröffnung (1848) / 1880
Webadresse Stationssteckbrief der BEG
Profil auf Bahnhof.de Hof-Hbf-1018934
Architektonische Daten
Baustil Neorenaissance
Architekt Georg Friedrich Seidel
Lage
Stadt/Gemeinde Hof
Ort/Ortsteil Bahnhofsviertel
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 18′ 29″ N, 11° 55′ 24″ OKoordinaten: 50° 18′ 29″ N, 11° 55′ 24″ O
Höhe (SO) 495 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Bayern

Hof Hauptbahnhof (offiziell Hof Hbf) ist der wichtigste Bahnhof der oberfränkischen Stadt Hof. Der Bahnhof ist seit jeher ein Eisenbahnknoten zwischen Bayern, Thüringen, Sachsen und dem Nachbarland Tschechien. 2013 war er mit täglich 7000 bis 8000 umsteigenden Reisenden der fünftgrößte Umsteigebahnhof Bayerns.

Er liegt am Schnittpunkt der Sachsen-Franken-Magistrale Dresden–Hof–Nürnberg und der Strecke Berlin–Leipzig–Hof–Regensburg–München. Bei seiner Eröffnung 1880 war er Gemeinschaftsbahnhof an der Grenze zwischen bayerischer und sächsischer Staatsbahn. Dies ist heute noch an der großen Ausdehnung der Bahnanlagen und dem imposanten Empfangsgebäude zu erkennen. Nach der Gründung der Deutschen Reichsbahn wurde der Bahnhof etwa 25 Jahre lang zum Durchgangsbahnhof. Von 1945 bis 1990 war der Hofer Bahnhof wieder Grenzbahnhof, diesmal zwischen der Sowjetischer Besatzungszone/Deutsche Demokratische Republik und Amerikanischer Besatzungszone/Bundesrepublik Deutschland, bevor die Grenze durch die Deutsche Wiedervereinigung wegfiel. Bis 2006 war der Hauptbahnhof ein Teil des Fernverkehrsnetz der DB, ab 2030 soll es wieder eine Fernverkehrsverbindung geben.

Zum Bahnhof gehören ein Zentralstellwerk, ein Container-Terminal, eine Zolldienststelle und ein Bahnbetriebswerk. Früher gab es Güterabfertigung und einen Paketbahnhof.

Strecken und Infrastruktur

Norden Hof (Saale) Oberkotzau Süden
Hof Hauptbahnhof Bahnhof Oberkotzau

In Oberkotzau treffen sich die Hauptstrecken Weiden–Oberkotzau und Bamberg–Hof sowie die Nebenbahn Cheb–Oberkotzau. Sie verlaufen gemeinsam als Strecke Bamberg–Hof weiter zum Hofer Hauptbahnhof. Kurz nach dem Q-Bogen, einer Eisenbahnbrücke in der Stadt, trennen sich die Strecken wieder in die Hauptstrecke Leipzig–Hof und die Nebenbahn Hof–Bad Steben.

Der Hofer Hauptbahnhof liegt zwischen zwei Saalebrücken. Im Süden quert die Moschendorfer Brücke den Fluss zwischen Oberkotzau und Hof im Stadtteil Moschendorf, im Norden wechselt die Bahn zwischen Hof und Feilitzsch im Stadtteil Unterkotzau die Flussseite an dem Unterkotzauer Viadukt.

Gleis-Nummerierung im Hauptbahnhof

Gleisbereich des Bahnhofs

Es gibt nicht wie üblich die Gleise 1, 2, 3, 4 usw., sondern die Gleise 1a (südliches Stumpfgleis am Hausbahnsteig), 1b (nördliches Stumpfgleis am Hausbahnsteig), 2 (Hausbahnsteig), 4 und 6 (zweiter Bahnsteig), sowie 8 und 10 (dritter Bahnsteig). Bei den durchgehenden Gleisen werden die Südabschnitte mit a gekennzeichnet, die Nordabschnitte mit b (2a/b etc.).

Die fehlenden Nummern sind oder waren Betriebsgleisen zugeordnet, die nicht dem regulären Reisezugverkehr dienen. Die durchgehenden Gleise 3 und 7 haben keine Bahnsteige. Sie werden nur für Rangierfahrten sowie zum Abstellen verwendet. Dem Abstellen von Eisenbahnfahrzeugen dienen die Stumpfgleise 5 und 9 an den südlichen Enden der beiden Inselbahnsteige.

Die Bahnsteige sind durch eine Unterführung verbunden. Jeder Bahnsteig hat einen eigenen Aufzug.

Geschichte

Erster Hofer Bahnhof
Hof Hauptbahnhof 1902
Hauptbahnhof Hof, 1986
Empfangsgebäude

Nachdem der erste Hofer Bahnhof von 1848 nördlich der Innenstadt den gestiegenen betrieblichen Erfordernissen nicht mehr genügte, errichteten die bayerische und die sächsische Bahnverwaltung gemeinsam von 1874 bis 1880 westlich der Stadt einen großzügigen Durchgangsbahnhof, der gleichzeitig Übergangspunkt und Grenzbahnhof zwischen den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) und den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen (K.Sächs.Sts.E.B.) war. Der neue Hauptbahnhof wurde mit der 1901 neu geschaffenen Hofer Straßenbahn an die Innenstadt angebunden. Heute ersetzen Busse die Straßenbahn. Der Bahnhof bestand aus zwei Teilen, in denen jeweils alle Betriebsanlagen (Lokschuppen, Kohlenbunker, Betriebswerk, Abstellgruppen usw.) vorhanden waren. Die südliche Seite gehörte den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen, die nördliche Seite den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.

Das Empfangsgebäude wurde durch den seit 1856 bei den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen angestellten Architekten Georg Friedrich Seidel (1823–1895) entworfen. Es war spiegelsymmetrisch angelegt, wie der gesamte Bahnhof. Die Grenze zwischen beiden Eisenbahnverwaltungen verlief durch die Mitte des Empfangsgebäudes. Im Empfangsgebäude wurde ein prunkvoller Königssaal eingerichtet.

Der symmetrische Aufbau des Bahnhofs wurde nach Gründung der Deutschen Reichsbahn aufgegeben. Die doppelt vorhandenen und damit überflüssigen Gebäude wurden nach und nach abgerissen oder anderweitig genutzt. Über dem Eingangsportal am Bahnhofsplatz und in der Haupthalle auf der Gleisseite befinden sich noch das königlich-bayerische und das königlich-sächsische Wappen. Dort sind heute auch ein Schnellimbiss und ein Bücherladen untergebracht. Der bekannte Königssaal ist für die Öffentlichkeit im Regelbetrieb nicht zugänglich.[1]

Am 8. April 1945 zwischen 12:17 Uhr und 12:26 Uhr wurden der Hauptbahnhof und die angrenzenden Wohnviertel bei einem Angriff der United States Army Air Forces stark zerstört. Zu flächigen Konzentrationen von Bombeneinschlägen kam es am West- und am Ostkopf, beide Lokomotivschuppen und einige Gebäude im Ausbesserungswerk wurden schwer getroffen.[2]

Bis 1974 waren in Hof Hbf noch Formsignale vorhanden. Am 22. September 1974 wurde ein neues Stellwerksgebäude neben dem Empfangsgebäude mit modernem Relaisstellwerk der Bauart Siemens Sp Dr S 60 mit zwei Fahrdienstleitern (Fdl Nord und Fdl Süd) und Lichtsignalen in Betrieb genommen.[3] Der von Hof aus gesteuerte Stellwerksbezirk umfasst neben dem Bahnhof Hof Hbf die angrenzenden Strecken bis Feilitzsch, Oberkotzau und Hof-Neuhof sowie den Bahnhof Hof-Neuhof. Bis Mitte Januar 2013 wurde außerdem nachts der Bahnhof Oberkotzau ferngesteuert. Die alten Stellwerksgebäude wurden größtenteils abgerissen. Im ehemaligen Stellwerk 8 an der nördlichen Bahnhofsausfahrt (an der Brücke Q-Bogen) befindet sich das Vereinsheim des Modelleisenbahnclubs MEC Hof. Im Zuge der Elektrifizierung des Bahnhofs wurde 2011 die alte Fußgängerbrücke über den Gleisen, die als Luftsteg bezeichnete Stahlfachwerkbrücke, durch eine höhere Tragseilbrücke ersetzt.

Neue Fußgängerbrücke Luftsteg

Zwischen 2010 und 2013 wurde der Abschnitt der Sachsen-Franken-Magistrale von Bahnhof Reichenbach (Vogtl) ob Bf bis Hof elektrifiziert. Der offizielle Spatenstich erfolgte am 30. September 2010 im Hofer Hauptbahnhof[4], Anfang 2012 wurden die ersten Fahrleitungsmasten im Hofer Hauptbahnhof aufgestellt. Seit der 48. Kalenderwoche im Jahr 2013 ist der Bahnhof Hof und die anschließende Bahnstrecke in Richtung Plauen vollständig elektrifiziert. In Hof wurde ein Umrichterwerk zur Erzeugung des Bahnstroms errichtet. Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 übernehmen Elektrolokomotiven und Doppelstockwagen einen Teil der Leistungen zwischen Hof und Dresden, alle anderen Züge werden weiterhin mit Dieseltriebwagen gefahren.[5]

Die Deutsche Bahn wollte 2015 das Bahnhofsgebäude verkaufen,[6] fünf Jahre später ist der Hauptbahnhof aber immer noch im Besitz der Deutschen Bahn.[7]

Zukunft

Für die Zukunft werden mehrere Projekte geplant oder diskutiert:

Bedeutung im deutschen Schienenverkehr

Länderbahnzeit bis in die 1920er Jahre

Während der Länderbahnzeit war er eine Schnittstelle zwischen der bayerischen und der sächsischen Staatsbahn, was häufige Lokwechsel in Hof mit entsprechendem Personal- und Materialaufwand und doppelte Betriebsanlagen erforderte.

Reichsbahn bis 1945

Nach der Gründung der Deutschen Reichsbahn war dieser Aufwand unnötig geworden. Hof war zu diesem Zeitpunkt durch die sich hier treffenden Hauptstrecken nach Bamberg (Bahnstrecke Bamberg–Hof), Leipzig (Bahnstrecke Leipzig–Hof) und Regensburg (Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau), die bei Oberkotzau abzweigenden Strecken nach Eger (Bahnstrecke Eger–Oberkotzau) sowie Nebenstrecken im Hofer Umland zu einem wichtigen Drehkreuz des Bahnverkehrs zwischen Dresden, Leipzig, Nürnberg, Bamberg, Regensburg und Pilsen und des Regionalverkehrs geworden und wurde regelmäßig von Fernzügen bedient.

Personenverkehr ab 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich nördlich und östlich von Hof die innerdeutsche Grenze; die Stadt war wieder zur Schnittstelle zwischen zwei Bahngesellschaften geworden. Die Höllentalbahn wurde unterbrochen, die Bahnstrecke Hof–Eger nur noch im Güterverkehr genutzt, von der Bahnstrecke Hof–Plauen wurde als Reparationsleistung eines der beiden Streckengleise demontiert. Alle Züge der Deutschen Bundesbahn (mit Ausnahme der Interzonenzüge von München und Nürnberg nach Leipzig und Dresden sowie der Transitzüge nach Berlin) begannen und endeten in Hof. Bei den Interzonen- und Transitzügen wurde in Hof ein Lokwechsel durchgeführt: In Hof wurden die Züge in die DDR mit Triebfahrzeugen der Deutschen Reichsbahn, Züge aus der DDR mit Triebfahrzeugen der Deutschen Bundesbahn bespannt. Es wurden in Hof keine Grenzkontrollen durchgeführt, diese fanden im Zug oder am Grenzbahnhof Gutenfürst statt.

Zu Beginn der Wende 1989 kamen die Züge mit Flüchtlingen aus der deutschen Botschaft in Prag in Hof an und wurden dort von bundesdeutschen Politikern begrüßt.

Zwei RS1 der Erfurter Bahn am Stumpfgleis 1b

Nach 1989 nahm die Bedeutung des Hofer Hauptbahnhofes im Bahnverkehr zunächst wieder zu. Die Strecke Hof–Plauen wurde wieder vollständig zweigleisig erstellt. Zwischen Hof und Nürnberg ging 1991 eine schnelle Regionalverbindung mit Neigetechnik-Triebwagen der Baureihe 610 in Betrieb, die von umsteigenden Fahrgästen aus Sachsen und Thüringen stark genutzt wurde. Interregio-Verbindungen zwischen Stuttgart und Dresden (über Nürnberg, Hof und Chemnitz, die Sachsen-Franken-Magistrale), sowie nach München und Berlin (über Regensburg, Hof und Leipzig) wurden eingerichtet und die Nachtzugpaare München – Berlin und Stuttgart – Dresden trafen sich täglich in beiden Richtungen in Hof und tauschten Kurswagen aus. 2001 wurde Hof ICE-Halt, nachdem die Verbindung Nürnberg – Dresden mit Fahrzeugen vom Typ ICE-TD zur ICE-Linie aufgewertet worden war. Danach nahm die Bedeutung Hofs für den Bahnfernverkehr kontinuierlich ab. Nach Einstellung der ICE-TD-Züge wurde die Linie Nürnberg – Dresden zunächst mit Zügen der Baureihe 612 als Intercity-Linie weiterbetrieben und 2006 durch Regionalzüge zwischen Nürnberg und Dresden ersetzt. Ebenso dienten Regionalzüge (mit Umstieg in Regensburg, Hof und Leipzig und häufigeren Halten) statt der Interregio-Linie München–Berlin, was zwar für die ICE-Linie München–Nürnberg–Bamberg–Leipzig–Berlin einen Fahrgastzuwachs ergab, jedoch für Fahrgäste in den nordostbayerischen Raum längere Fahrzeiten bedeutete, da zur Fahrt nach München oder Berlin jetzt eine längere Anfahrt nach Nürnberg oder Bamberg nötig war.

Mit der Einführung einer nächtlichen Betriebsruhe auf der Strecke Marktredwitz–Regensburg wurde der Kreuzungspunkt der Nachtzugrelationen München–Berlin und Stuttgart–Dresden nach Nürnberg verlegt. Mittlerweile verkehrt dreistündlich wieder ein durchgehender Regionalexpress zwischen Hof und München.

Seit der Umwandlung der InterCity-Verbindung in eine Interregio-Express-Leistung ist die Fahrzeit auf der Relation Nürnberg–Hof–Dresden um 39 Minuten gesunken, wobei Hof Hbf offiziell kein Fernverkehrshalt mehr ist.

Außerdem verkehren die Vogtlandbahn täglich nach Zwickau sowie der alex nach München Hauptbahnhof. Beide werden von der Länderbahn betrieben.

Mitte 2011 übernahm die agilis Verkehrsgesellschaft den Betrieb auf den nicht elektrifizierten Nahverkehrsstrecken in Oberfranken um die Städte Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof. Dort werden 38 Triebwagen des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1 eingesetzt.[12]

Verkehr

Der Hofer Hauptbahnhof gilt als Knotenpunkt Nordostbayerns und ist seit seiner Gründung die Verbindung zwischen Bayern, Sachsen und Thüringen.

Die Deutsche Bahn gibt die Zahl der Fahrgäste am Hofer Hauptbahnhof mit 5000 Personen pro Tag an (Stand: 2017).[13] 2013 wurden die Umsteigerzahlen mit 7000 bis 8000 Reisenden pro Tag angegeben, was den Bahnhof zum fünftgrößten Umsteigebahnhof in Bayern machte.[14]

Regionalverkehr

Linie Linienverlauf Taktfrequenz Betreiber Fahrzeuge
RE 2 HofMarktredwitz – Schwandorf – RegensburgLandshutMünchen Zweistundentakt alex Siemens ER20 + Abteilwagen
RE 3 HofPlauenZwickauChemnitzDresden Stundentakt Mitteldeutsche Regiobahn Alstom Coradia Continental
RE 30 HofMünchbergBayreuth – Nürnberg Zweistundentakt DB Regio VT 612
RE 31 Hof – Marktredwitz – Nürnberg Zweistundentakt DB Regio VT 612
RE 35 Main-Saale-Express:
Hof – Münchberg – Neuenmarkt-Wirsberg – Lichtenfels – Bamberg
Zweistundentakt DB Regio VT 612
RE 39 Main-Saale-Express:
Hof – Münchberg – Neuenmarkt-Wirsberg – Lichtenfels
Zweistundentakt DB Regio VT 641
RB 2 Hof – Plauen – Herlasgrün – Reichenbach – Neumark – Zwickau einzelne Fahrten Vogtlandbahn Stadler Regio-Shuttle RS 1
RB 13 Hof – Gutenfürst / Mehltheuer – ZeulenrodaGeraLeipzig Zweistundentakt, Mo–Fr: stündlich Hof–Gutenfürst Erfurter Bahn Stadler Regio-Shuttle RS 1
RB 24 Bad Steben – Naila – Selbitz – Hof – Marktredwitz – Kirchenlaibach – Bayreuth Stundentakt agilis Stadler Regio-Shuttle RS 1
RB 95 Hof – Rehau – Selb-Plößberg – Aš – Cheb – Marktredwitz Zweistundentakt Oberpfalzbahn Alstom Coradia LINT 41
RB 96 Hof – Rehau – Selb-Plößberg – Selb Stadt stündlich agilis Stadler Regio-Shuttle RS 1
RB 98 Hof – Schwarzenbach – Münchberg – Helmbrechts Zweistundentakt agilis Stadler Regio-Shuttle RS 1
RB 99 Hof – Schwarzenbach – Münchberg (– Neuenmarkt-Wirsberg) einzelne Züge agilis Stadler Regio-Shuttle RS 1
Stand: 13. Dezember 2020

Stadtbus

Die Haltestelle Hauptbahnhof befindet sich direkt vor dem Bahnhofsgebäude am Fern- und Regionalbushalt. Die genauen Fahrpläne mit allen Haltestellen lassen sich auch auf der Webseite der Hofer Stadtwerke nachschauen.

Außerdem hält am Hofer Hauptbahnhof im Rahmen eines Projekts ein selbstfahrender Bus. Er fährt die Strecke Hauptbahnhof - Bergstraße - Oberes Tor.

Linie Linienverlauf Halteplatz Nr. Taktfrequenz

(Stand: Jul. 2022)

5 Hauptbahnhof - Busbahnhof - Rathaus - Hochschule 10 alle 60 min
6 Hauptbahnhof - Busbahnhof - Hof Bad - Hochschule 10 alle 60 min
7 Alsenberger Straße - Busbahnhof - Breslaustraße - Hochschule 2 (Richtung Alsenberger Straße)

10 (Richtung Hochschule)

alle 60 min in beide Richtungen
E6 Studenternberg - Busbahnhof - Hauptbahnhof - Kolpingshöhe 2 an Schultagen 07:28 Uhr
E8/1 Busbahnhof - Hauptbahnhof - Schulzentrum - Joditzer Weg 2 an Schultagen 07:30 Uhr
E8/2 Hauptbahnhof - Busbahnhof - Schulzentrum 2 an Schultagen 07:32 Uhr
E11/1 Südring - Münsterschule - Hauptbahnhof - Busbahnhof 2 an Schultagen 11:49 Uhr
E13 Schulzentrum - Münsterschule - Hauptbahnhof - Busbahnhof 10 an Schultagen 13:27 Uhr
E15 Schulzentrum - Busbahnhof - Hauptbahnhof - Zoo 2 an Schultagen 13:18 Uhr
E18 Schulzentrum - Busbahnhof - Hauptbahnhof - Wölbattendorf 10 an Schultagen 13:16 Uhr
E19 Südring - Münsterschule - Hauptbahnhof - Busbahnhof 2 an Schultagen 16:19 Uhr
V22 Hochschule - Verwaltungshochschule - Hauptbahnhof 10 kein Zustieg - Ankunft an Schultagen 13:30 Uhr

Nachtlinie

Linie Fahrverlauf Halteplatz Nr. Takt
14 Busbahnhof - Untreusee - Kolpingshöhe - Hauptbahnhof - Busbahnhof 10 alle 60 min
15 Busbahnhof – Rathaus – Hochschule – Breslaustraße – Hauptbahnhof – Busbahnhof 10 alle 60 min
18 Hauptbahnhof - Ottostraße - Hochschule - Hauptbahnhof 10 nur Sonntag, alle 20 min

Fernbus

Vor dem Hauptbahnhof befindet sich der Halt von Flixbus auf der Linie BerlinPassau sowie Berlin–Zürich.

Güterverkehr

Güterverkehrszentrum (GVZ)

An der Westseite des Bahnhofs befindet sich der Güterbahnhof mit dem ehemaligen Rangierbahnhof. Der Rangierbahnhof wurde bis in die 1990er Jahre rege genutzt und bediente die Gleisanschlüsse mehrerer dort angesiedelter Wirtschaftsunternehmen (unter anderem Speditionen, einen Mineralölhändler mit eigenem Tanklager und einen Schrotthändler). An der Ostseite des Bahnhofs befand sich zwischen dem Personenbahnhof und dem sächsischen (nördlichen) Betriebswerk die Bahnposthalle, in der Postzüge abgefertigt wurden. Zusätzlich gab es am nördlichen Ende des benachbarten Bahnhofs Oberkotzau eine kleine Rangiergruppe mit fünf Gleisen als Rest eines früheren Rangierbahnhofes, der bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts durch ein drittes Gleis zwischen Hof und Oberkotzau mit dem Güterbahnhof in Hof verbunden war. Nach einigen Jahren des Stillstandes um das Jahr 2000 eröffnete ein Hofer Speditionsunternehmer im Güterbahnhof Hof einen Containerbahnhof, der bereits mehrfach expandiert hat. Im Güterbahnhof bestehen noch zwölf Gleise, ein Ablaufberg am nördlichen sowie ein Ausziehgleis am südlichen Ende, aus dem Abstoßbetrieb durchgeführt wurde. Die Rangiergruppe im Bahnhof Oberkotzau wurde um 2000 abgebaut und in den 1990er Jahren die Bahnposthalle stillgelegt. Lediglich die Filiale der Deutschen Post zwischen der ehemaligen Bahnposthalle und dem Personenbahnhof war als Relikt des Bahnpostverkehrs bis Mitte 2015 in Betrieb.[15]

Nach Abbrucharbeiten im Bereich des alten Containerterminals befindet sich seit April 2018 das Güterverkehrszentrum Hof als neue multimodale Schnittstelle in Bau. Das Land Bayern fördert diese Investition der Stadt Hof mit 6,5 Millionen Euro.[16]

Bahnbetriebswerk Hof

Ehemaliger sächsischer (nördlicher) Rundlokschuppen im Jahr 2006, diente zuletzt als Abstellhalle für Regionalbusse, 2012 nur noch als Torso vorhanden, ab 2020 komplett abgerissen

Entstehung

Schon bei der Eröffnung des Alten Bahnhofs 1848 waren in Hof bayerische und sächsische Lokomotiv- und Wagenremisen vorhanden.

Neuer Bahnhof

Beim Bau des neuen Bahnhofs 1880 wurde ein sächsisches Bahnbetriebswerk nördlich des Empfangsgebäudes errichtet. Das bayerische Pendant stand südlich davon. Zusammen waren vier Drehscheiben mit den zugehörigen Rundschuppen vorhanden.

Reichsbahnzeit

Nach dem Ende der Länderbahnzeit 1920 wurde das sächsische Betriebswerk (Bw) mit dem bayerischen vereinigt.

Am 1. April 1941 gehörte das Bahnbetriebswerk Hof zum Maschinenamt Hof der Reichsbahndirektion Regensburg. Dem Bw zugeordnet waren die Lokomotivbahnhöfe Helmbrechts, Marktredwitz, Schwarzenbach am Wald, Selb Stadt, Weißenstadt, Wiesau (Oberpf), Wunsiedel und Zell (Oberfr) sowie die Bahnhofsschlossereien Oberkotzau Rbf und Marktredwitz.[17]

Bereits 1926 erhielt es als eines der ersten Betriebswerke der damaligen Reichsbahn Einheitsdampflokomotiven. Hof war eines der drei Betriebswerke deutschlandweit, die den Vergleich der Zweizylinder-Schnellzugloks der Baureihe 01 und der Vierzylinderloks der Baureihe 02 durchführten. Hof entwickelte sich zum Spezial-Werk für die Vierzylinderloks, so dass am 15. Mai 1935 alle 02er, also 02 001–010, in Hof stationiert waren.[18] Kurz darauf kamen noch die beiden 02.1 (ehemalige 04) dazu. Die Einheitsloks ergänzten die bis dahin im Schnellzugverkehr ausschließlich eingesetzten Bayerischen S 3/6. Ab 1936 kamen wieder Loks der Baureihe 01 nach Hof, zudem wurden die 02er in dieser Zeit schrittweise in zweizylindrige 01 umgebaut. Die inzwischen als Baureihe 18 bezeichneten S 3/6 blieben bis 1957 parallel in Hof, danach bewältigte die Baureihe 01 alleine den Schnellzugverkehr.

In den 1930er Jahren waren kurzzeitig Maschinen der Baureihe 96 in Hof stationiert.

Bundesbahnzeit

1950 waren folgende Baureihen im Betriebsbestand des Bw Hof:

Bekannt wurde das Betriebswerk bei Eisenbahnfans vor allem zum Ende der Dampflokzeit bei der DB, da es das letzte Betriebswerk der Bundesbahn war, das die Schnellzugloks der Baureihe 01 einsetzte. Das Hofer Betriebswerk war über Jahrzehnte für die Bespannung vieler über Hof verkehrender Schnellzüge zuständig.

Ende der Dampflokzeit

Schnellzug mit zwei Lokomotiven der Baureihe 01 (1974)

Der Einsatz der Baureihe 01 endete in Hof – und damit im Westen Deutschlands – 1973.[19] Allerdings waren einige 01er noch weiter in Betrieb, um Personenzüge zu bespannen, da sich die Auslieferung der Dieselloks der Br 218 verzögerte. Dieser Einsatz dauerte bis Oktober 1974. Das Bw Hof war der Baureihe 01, also von der Entwicklung bis zur Abstellung, fast 50 Jahre lang verbunden. Heute erinnert der Treibradsatz der 01 088 auf dem modernen Werksgelände an diese Zeit. Danach verblieben als letzte Dampfloks in Hof noch Lokomotiven der Baureihen 50 und 86, die bis 1975 ausgemustert wurden.

Treibradsatz der 01 088 als Denkmal im „Bw“ Hof.

Neues Diesel-Betriebswerk

Mit dem Ende des Dampfbetriebs Anfang der 1970er Jahre wurden die südlichen Anlagen des Bahnbetriebswerks abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Dieser Nachfolger des bayerischen Betriebswerkes wurde über die Jahrzehnte immer weiter modernisiert und ausgebaut und ist noch in Betrieb. Die sächsischen Anlagen wurden hingegen in den 1970er Jahren stillgelegt und danach weitgehend abgebrochen. Lediglich der frühere Lokschuppen 3 blieb erhalten. Er wurde viele Jahre als Omnibusgarage benutzt, 2012 war er nur noch in Fragmenten und ohne Dach vorhanden.

Ab 1975 war Hof ein reines Diesel-Betriebswerk. Bis in die 1990er Jahre waren unter anderem die Baureihen 211 (V 100) und 798 (Schienenbus), später die Baureihe 628 beheimatet. Das Werk verlor danach zunehmend an Bedeutung und war zeitweise von der Schließung bedroht.

Neigetechnikzentrum

Nach der Modernisierung mit einem Investitionsvolumen von vier Millionen Euro in den Jahren 2000 und 2001 und dem Ausbau zur technischen Basis für Neigetechniktriebwagen der Baureihe 612 für den Regionalverkehr und der Diesel-ICE-Baureihe 605 (letztere bis zur Z-Stellung im Dezember 2003) wurde der Fortbestand gesichert.[20]

Am 2. September 2001 ereignete sich im Betriebswerk Hof ein größerer Unfall. Der ICE-TD 605 009 stürzte von der Hebebühne und wurde schwer beschädigt. Das Fahrzeug wurde zunächst als Ersatzteilspender vorgehalten und nach der Z-Stellung der Baureihe 605 in der Nacht vom 18. zum 19. April 2004 mit Tiefladern zur Verschrottung nach Chemnitz transportiert.

Das Betriebswerk ist der Hauptsitz von DB Regio Nordostbayern und beheimatet 53 Einheiten der Baureihe 612, 3 Einheiten der Baureihe 628, 18 Einheiten der Baureihe 610 und eine Einheit der Baureihe 641.

Kunst am Hauptbahnhof

Zwei Kunstwerke erinnern am Hauptbahnhof an die Deutsche Wiedervereinigung. Ein Denkmal erinnert an den ersten Flüchtlingszug aus Prag, der am 1. Oktober 1989 um 6:14 Uhr in Hof eintraf. In ihm befanden sich 1210 Flüchtlinge aus der DDR, die in der Botschaft in Prag auf ihre Ausreise hofften. Sie erreichten in Sonderzügen über Dresden und Plauen schließlich Hof. Das Denkmal befindet sich am hinteren Ausgang des Bahnhofs und besteht aus drei großen und hochformatigen Platten aus Beton. Im oberen Drittel sind bearbeitete Fotografien der Flüchtlinge eingearbeitet. Der Entwurf geht auf Florian Rothbauer von der Staatlichen Fachschule für Produktdesign des Staatlichens Beruflichen Schulzentrums für Produktdesign und Prüftechnik Selb aus dem Jahr 2009 zurück. Es soll, so eine Informationstafel am Denkmal an den „Mut und das Durchhaltevermögen der Menschen“ erinnern, die einen „Meilenstein zur Überwindung der Deutschen Teilung“[21] darstellten.

Südöstlich des Bahnhofs steht auf einer kreisrund angelegten Fläche eines Parkplatzes ein weiteres Denkmal. Es handelt sich um eine Stahlskulptur auf einem Betonsockel mit der Inschrift „9. NOV 1989“. Das Werk des Künstlers Peter Kalb wurde am 9. November 1990 aufgestellt.

Siehe auch

Literatur

  • C. Asmus: Hof – Bahnbetriebswerk und Bahnhof. Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1984 (Eisenbahn-Journal Sonderausgabe, ISSN 0720-051X).
  • Gero Fehlhauer: Mit der Reichsbahn über die Zonengrenze. Eine sächsisch-bayerische Nachkriegsgeschichte. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-728-2 (Eisenbahn-Kurier).
  • Beatrice Sendner-Rieger: Die Bahnhöfe der Ludwig-Süd-Nord-Bahn 1841–1853. Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V. (DGEG), Karlsruhe 1989, ISBN 3-921700-57-4

Weblinks

Commons: Hof Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geheime Orte zum Tag des offenen Denkmals, flow-motion.eu, abgerufen am 24. Dezember 2020
  2. Harald G. Dill, Karlhein Hetz: Der Luftkrieg in Nordostbayern. Späthling, Weißenstadt 2010, ISBN 978-3-926621-95-5, S. 86 ff.
  3. stellwerke.de: Liste deutscher Stellwerke (abgerufen am 20. November 2009)
  4. Meldung vom 4. Oktober 2010 bei eurailpress
  5. Unter Strom durchs Vogtland. In: DB Welt, Region Südost. Nr. 1, 2014, S. 17.
  6. Bahn will Hofer Hauptbahnhof abstoßen. In: Frankenpost, Ausgabe Naila. 19. Juni 2015, S. 15.
  7. pro-hof.de
  8. frankenpost.de
  9. bahnausbau.de
  10. frankenpost.de
  11. hoellennetz.de
  12. Verkehrsvertrag Dieselnetz Oberfranken unterzeichnet. Bayerische Eisenbahngesellschaft, 13. Februar 2009, abgerufen am 18. April 2019.
  13. Die Deutsche Bahn AG in Oberfranken. Deutsche Bahn, abgerufen am 1. Juni 2018.
  14. Grube sagt Aufwertung des Hofer Hauptbahnhofs zu. In: Frankenpost. 1. August 2013, S. 7 (online).
  15. Postfiliale am Bahnhofsplatz schließt. In: Frankenpost. 18. Juni 2015 (online).
  16. Aigner: Baubeginn Güterverkehrszentrum Hof. Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, 23. April 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.
  17. Deutsche Reichsbahn, Verzeichnis der Maschinenämter, Bahnbetriebswerke, bahnbetriebswagenwerke, Lokomotivbahnhöfe, Bahnhofsschlossereien und Hilfszüge gültig vom 1. April 1941 an
  18. http://www.lokdata.de/ abgerufen am 4. Juni 2013
  19. Kurzbeschreibung des Bw Hof auf traktionswandel.de (abgerufen am 13. Januar 2012)
  20. kurier.de
  21. Informationstafel am Denkmal, Februar 2020