Jelniki (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

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Siedlung
Jelniki
Weidlacken

Ельники
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet Mitte des 17. Jahrhunderts
Frühere Namen Waidlacken (nach 1820),
Weidlacken (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238176
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 813 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 21° 30′ OKoordinaten: 54° 44′ 0″ N, 21° 30′ 12″ O
Jelniki (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Jelniki (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Jelniki (russisch Ельники, deutsch Weidlacken, litauisch Veidlaukiai auch: Žakai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Geographische Lage

Jelniki liegt etwa 23 Kilometer nordwestlich der Rajonstadt Tschernjachowsk (Insterburg) an der Kommunalstraße 27K-125 von Dalneje (Groß Schirrau) an der Föderalstraße A216 (ehemalige deutsche Reichsstraße 138, heute auch Europastraße 77) über Schaworonkowo (Wirbeln) und Kamenskoje (Saalau) nach Meschduretschje (Norkitten) an der Föderalstraße A229 (alte Reichsstraße 1, heute auch Europastraße 28). Eine Bahnanbindung besteht heute nicht mehr, seitdem die Bahnstrecke Kauschen–Wirbeln der Insterburger Kleinbahnen nicht mehr betrieben wird.

Geschichte

Die Gründung des bis 1946 Weidlacken[1] heißenden Dorfes fiel in die Mitte des 17. Jahrhunderts. Am 13. Juni 1874 wurde der Ort Amtsdorf und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk,[2] der bis 1945 zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1945 kam Weidlacken in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Jelniki und wurde dem Dorfsowjet Kamenski selski sowjet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[3] Von 2008 bis 2015 gehörte Jelniki zur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[4]
1910 252
1933 253
1939 233
2002 51
2010 31

Amtsbezirk Weidlacken (1874–1945)

Zu dem 1874 neu errichteten Amtsbezirk Weidlacken gehörten ursprünglich die Gutsbezirke (GB) bzw. Landgemeinden (LG):[2]

Deutscher Name Russischer Name Bemerkungen
Alt Löbkojen (GB),
1938–1946: Altlepkau
1928 in die Landgemeinde Lapischken (1938–1946: Fuchshügel) im
Amtsbezirk Groß Schirrau umgegliedert
Groß Budlacken (LG) Kurortnoje
Groß Ponnau (LG) Krasnooktjabrskoje 1882 in den Amtsbezirk Plibischken umgegliedert
Kekorischken (LG),
1938–1946: Auerbach
Okunjowo 1882 in den Amtsbezirk Plibischken umgegliedert
Kerulaten²,
1938–1946: Kerlaten
Saltykowo 1892 in die Landgemeinde Klein Budlacken eingegliedert
Klein Budlacken (GB) Saltykowo
Klein Ponnau (LG) 1882 in den Amtsbezirk Plibischken umgegliedert
Muplacken (LG),
1938–1946: Moptau
Saltykowo
Obszerninken (LG),
1936–1938: Obscherninken,
1938–1946: Dachsrode
Partisanskoje
Plompen (LG) Rajewskoje
Weidlacken Jelniki

(² = kommunalfreie Ortschaft)

Am 1. Januar 1945 gehörten noch sechs Gemeinden dem Amtsbezirk Weidlacken an: Dachsrode, Groß Budlacken, Klein Budlacken, Moptau, Plompen und Weidlacken.

Kirche

Mehrheitlich gehörte die Bevölkerung Weidlackens vor 1945 zur evangelischen Kirche und war zur Kirche Groß Schirrau (heute russisch: Dalneje) eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Jelniki im Einzugsgebiet der neue gebildeten evangelisch-lutherischen Gemeinde in Talpaki (Taplacken), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[5] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Weidlacken
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Weidlacken
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  4. Volkszählungsdaten
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)