Kaudorf

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Kaudorf
Markt Bechhofen
Koordinaten: 49° 11′ 40″ N, 10° 31′ 40″ O
Höhe: 461 m ü. NHN
Einwohner: 79 (31. Dez. 2017)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91572
Vorwahl: 09825

Kaudorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Bechhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt in der Talmulde des Seegrabens, der 3 km weiter östlich als rechter Zufluss in die Altmühl mündet, und ist von Ackerland, Grünland und kleineren Waldgebieten umgeben. 0,5 km östlich liegt das Waldgebiet Hart, 0,5 km südöstlich das Waldgebiet Löhlein und das Flurgebiet Hub. 1 km südlich liegt das Hodelfeld.

Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Kallert (1,2 km nördlich), nach Sachsbach (1,3 km südlich), nach Reichenau zur Kreisstraße AN 54 (1,5 km westlich) und nach Thann zur Kreisstraße AN 55 (1,7 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Im Jahre 1367 kaufte das Kloster Heilsbronn dort zwei Lehen von Volland Auracher. Im Jahre 1445 erwarb das Kloster durch Tausch von Michael Veldbrechter ein Gut in Kaudorf.[3]

Kaudorf lag im Fraischbezirk des eichstättischen Oberamtes Wahrberg-Herrieden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus 14 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft lag bei der Gemeinde selber. Grundherren waren das Kastenamt Herrieden (11 Anwesen) und das Stiftskapitel Herrieden (3 Anwesen).[4]

1806 kam Kaudorf an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Kaudorf dem Steuerdistrikt Sachsbach zugewiesen. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Kaudorf, zu der Kallert und Selingsdorf gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herrieden zugeordnet.[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,837 km².[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Juli 1971 nach Bechhofen eingemeindet.[7] Dem vorausgegangen war eine Bürgerversammlung, in der abgestimmt wurde, ob die Gemeinde nach Bechhofen oder nach Herrieden eingegliedert werden sollte.[8]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 13: Ehemaliges Gasthaus, Wohnstallhaus, zweigeschossiger Satteldachbau, massiv, bez. 1804.
  • Kriegergedächtnismal, bemaltes Brett zum Gedächtnis der Gefallenen im Ersten Weltkrieg; an einer Linde.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Kaudorf

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 176 193 185 186 193 190 171 192 202 197 192 171 170 172 187 200 194 167 158 221 224 194 149 140
Häuser[9] 35 33 33 34 32 30 31 31
Quelle [10] [11] [12] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [12] [12] [19] [12] [12] [12] [20] [12] [12] [12] [21] [12] [6] [22]

Ort Kaudorf

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002001 002011 002017
Einwohner 94 112 113 94 108 90 101 122 86 77 87 79 83 79
Häuser[9] 20 19 19 19 17 17 18 18
Quelle [10] [11] [13] [15] [18] [19] [20] [21] [6] [22] [23] [24] [1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession gehören zur Kirchengemeinde St. Peter (Thann), die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Laurentius (Großenried) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Halbjahresstatistik 31.12.2017.pdf auf der Website markt-bechhofen.de
  2. Kaudorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 509.
  4. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 69.
  5. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 46 (Digitalisat).
  6. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 776 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
  8. Arbeitskreis Buch des Marktes Bechhofen (Hrsg.): Bechhofen. 650 Jahre Marktrecht. Bechhofen 2001, S. 89.
  9. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 46 (Digitalisat). Für die Gemeinde Kaudorf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Kallert (S. 46) und Seelingsdorf (S. 85).
  11. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 158 (Digitalisat).
  12. a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 161 (Digitalisat).
  15. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1189, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 63 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 181 (Digitalisat).
  18. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1120 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1226 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1056 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167–168 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
  24. Arbeitskreis Buch des Marktes Bechhofen (Hrsg.): Bechhofen. 650 Jahre Marktrecht. Bechhofen 2001, S. 192.