Kunreuth (Presseck)

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Kunreuth
Markt Presseck
Koordinaten: 50° 13′ 59″ N, 11° 31′ 53″ O
Höhe: 610 m ü. NHN
Einwohner: 59 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95355
Vorwahl: 09222

Kunreuth ist ein Gemeindeteil des Marktes Presseck im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt südlich des Kunreuther Berges (630 m ü. NHN), einer Anhöhe des Frankenwaldes. Westlich des Ortes entspringt die Zettlitz. Die Kreisstraße KU 25 führt nach Presseck zur Staatsstraße 2195 (1,7 km südöstlich) bzw. nach Reichenbach (2,5 km nordwestlich).[2]

Geschichte

Kunreuth wurde als Waldhufendorf angelegt. In einem Tauschvertrag des Eberhard II. von Otelingen, der von 1146 bis 1170 Bischof von Bamberg war, wurde der Ort als „Cuonenreuth“ erstmals urkundlich erwähnt. 1414 lag der Ort wüst und wurde erst 1433 wieder bewohnt.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Kunreuth aus 11 Anwesen (4 Höfe, 7 Güter). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Stadtsteinach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Stadtsteinach. Das Kastenamt Stadtsteinach war Grundherr sämtlicher Anwesen.[4]

Mit dem Gemeindeedikt wurde Kunreuth dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Schwand und der im gleichen Jahr gebildeten Ruralgemeinde Schwand zugewiesen.[5] Am 1. Januar 1974 wurde Kunreuth im Rahmen der Gebietsreform in die Gemeinde Presseck eingegliedert.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 3: Eingeschossiges Wohnstallhaus mit Satteldach; südliche Langseite und zwei Drittel der vorderen Stirnfront verschieferter Blockbau des 18. Jahrhunderts, die nördliche Langseite und der Stall massiv erneuert, wohl im frühen 19. Jahrhundert; Eingang mit hölzernen Laube unter Schleppdach.[6]
  • Haus Nr. 12 Kleinhaus

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 79 128 111 111 101 102 123 77 80 59
Häuser[7] 11 15 16 14 14 15 16
Quelle [5] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [1]

Religion

Kunreuth ist katholisch geprägt. Die Katholiken waren ursprünglich nach St. Bartholomäus (Wartenfels) gepfarrt,[4] seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind sie nach St. Petrus Canisius (Presseck) gepfarrt. Die evangelische Minderheit gehört zur Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit (Presseck).[14]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 315 (Digitalisat).
  2. Kunreuth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 313f.
  4. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 79 (Digitalisat).
  5. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 138 (Digitalisat).
  6. K.-L. Lippert: Landkreis Stadtsteinach, S. 41. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 66 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 941, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1116, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1061 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 995 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 731 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).