Reichenbach (Presseck)
Reichenbach Markt Presseck Koordinaten: 50° 14′ 36″ N, 11° 30′ 0″ O
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Höhe: | 577 (561–601) m ü. NHN |
Einwohner: | 156 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1976 |
Eingemeindet nach: | Wartenfels |
Postleitzahl: | 95355 |
Vorwahl: | 09262 |
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Reichenbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Presseck im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geografie
Das Kirchdorf liegt auf einem Höhenzug des Frankenwaldes in einer Rodungsinsel. Im Norden liegt der Wallenfelser Forst, der durch das Tal der Wilden Rodach geteilt wird. Die Kreisstraße KU 24 durchquert den Ort und verläuft nach Altenreuth (1,2 km südwestlich) bzw. nach Kunreuth (2,5 km südöstlich). Ein Anliegerweg führt nach Haid (0,7 km nordwestlich).[2]
Geschichte
Reichenbach wurde als Waldhufendorf angelegt.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Reichenbach aus 21 Anwesen (1 Fronhof, 3 Höfe, 12 Güter, 2 Gütlein, 3 Tropfhäuslein) und einer Gemeindeschmiede. Das Hochgericht ünte das bambergische Centamt Wartenfels aus. Das Amt Wartenfels war Grundherr sämtlicher Anwesen.[4]
Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde Reichenbach zu einem Bestandteil der während der „napoleonischen Flurbereinigung“ gewaltsam in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete.[5]
Mit dem Gemeindeedikt wurde Reichenbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Wartenfels und der zeitgleich gebildeten Ruralgemeinde Wartenfels zugewiesen. Am 12. April 1845 entstand die Gemeinde Reichenbach, zu der Altenreuth, Schmölz und Teichbühl gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Stadtsteinach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Stadtsteinach (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt).[6] Ab 1862 gehörte Reichenbach zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 7,484 km²[7], 1961 waren es nur noch 6,360 km².[8] Am 1. Juli 1972 kam Haid von der aufeglösten Gemeinde Geuser hinzu. Am 1. Januar 1976 wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinde nach Wartenfels eingegliedert,[9] das ihrerseits am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Presseck eingegliedert wurde.[10][11]
Baudenkmäler
In Reichenbach gibt es zwei denkmalgeschützte Objekte, darunter eine etwa 200 Meter nordwestlich des Dorfes gelegene Marter, die als gusseisernes Kruzifix auf einer Granitstele ausgeführt ist.
- ehemalige Baudenkmäler
- Katholische Filialkirche Maria Königin des Friedens. 1957/58 nach Plänen von Rudolf Heinle errichtet.[12]
- Haus Nr. 22: Eingeschossiges, verputzt massives Wohnstallhaus mit Satteldach (um 1890 einschließlich Zwechhaus erneuert); Wohnungstür in Granitrahmung, Scheitelstein bezeichnet „JTS 1821“.[12]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Reichenbach
Jahr | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 314 | 311 | 319 | 300 | 312 | 348 | 370 | 343 | 337 | 312 | 295 | 305 | 304 | 315 | 318 | 293 | 266 | 390 | 365 | 309 | 258 | 247 |
Häuser[13] | 46 | 55 | 50 | 52 | 56 | 57 | ||||||||||||||||
Quelle | [14] | [14] | [15] | [14] | [16] | [14] | [14] | [17] | [14] | [14] | [18] | [14] | [14] | [14] | [19] | [14] | [14] | [14] | [7] | [14] | [8] | [20] |
Ort Reichenbach
Jahr | 1818 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 162 | 185 | 204 | 218 | 189 | 221 | 264 | 190 | 175 | 156 | |
Häuser[13] | 29 | 29 | 30 | 33 | 38 | 40 | 40 | ||||
Quelle | [6] | [21] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [7] | [8] | [20] | [1] |
Religion
Reichenbach ist katholisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Wartenfels) gepfarrt.[4][8]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Reichenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 461 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 505–506.
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Stadtsteinach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 20). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453135242, S. 76.
Weblinks
- Reichenbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. August 2021.
- Reichenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. August 2021.
- Reichenbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 26. August 2021
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
- ↑ Reichenbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 506.
- ↑ a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 88 (Digitalisat).
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35 und 106 f.
- ↑ a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 136 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 994 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 731 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 693.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 96, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 14).
- ↑ a b K.-L. Lippert: Landkreis Stadtsteinach, S. 76.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 941, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1115, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1061 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1113 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1150 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 97 (Digitalisat). Dort als Rachenbach aufgelistet.