Landtagswahl in Thüringen 1999

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1994Landtagswahl 19992004
(in %) [1][2]
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51,0
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3,1
1,9
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3,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1994
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-12
+8,4
+4,7
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+3,1
−2,6
−2,1
−0,4
   
Insgesamt 88 Sitze

Die Landtagswahl in Thüringen 1999 war die dritte Wahl zum Thüringer Landtag seit der Neugründung des Landes 1990. Sie fand am 12. September 1999 statt; die Wahlbeteiligung lag bei 59,9 %.

Die CDU unter Ministerpräsident Bernhard Vogel, der seit sieben Jahren im Amt war und seit der Landtagswahl 1994 in einer Großen Koalition mit der SPD regierte, erreichte einen Erdrutschsieg und konnte fortan mit einer absoluten Mehrheit regieren.

Ergebnis

Endgültiges Ergebnis[3]
Wahlkreisstimmen Landesstimmen
Anzahl % Wahl-
kreisbe-
werber
Direkt-
man-
date
Anzahl % Sitze
Wahlberechtigte 1.965.937 1.965.937
Wähler 1.176.803 59,86 1.176.803 59,86
Gültige Stimmen 1.155.491 98,19 1.161.181 98,67
CDU 569.887 49,32 44 44 592.474 51,02 49
PDS 257.860 22,32 44 247.906 21,35 21
SPD 250.015 21,64 44 214.801 18,50 18
DVU 36.386 3,13
Grüne 19.930 1,72 27 21.617 1,86
FDP 22.583 1,95 41 13.001 1,12
VIBT 9.574 0,83 8 9.983 0,86
REP 24.306 2,10 40 8.766 0,75
Die Frauen 6.099 0,53
Forum 326 0,03 1 3.574 0,31
NPD 2.751 0,24
PBC 1.918 0,17
DSU 392 0,03 2 1.905 0,16
Einzelbewerber 618 0,05 2
Summe 1.155.491 100 253 44 1.161.181 100 88
Extremwerte (Landesstimmen)
Partei Höchstes
Ergebnis
Niedrigstes
Ergebnis
CDU Landkreis Eichsfeld (68,4 %) Jena (41,1 %)
PDS Gera (32,0 %) Landkreis Eichsfeld (11,1 %)
SPD Landkreis Nordhausen (23,1 %) Landkreis Eichsfeld (13,8 %)
DVU Landkreis Sömmerda (4,0 %) Erfurt (2,0 %)
Jena (2,0 %)
GRÜNE Jena (5,4 %) Landkreis Sonneberg (0,9 %)
FDP Jena (2,0 %) Suhl (0,6 %)
VIBT Saale-Orla-Kreis (3,1 %) Landkreis Nordhausen (0,1 %)
REP Altenburger Land (1,4 %) Suhl (0,3 %)
Die Frauen Gera (0,7 %)
Altenburger Land (0,7 %)
4 Kreise mit je 0,4 %
FORUM Erfurt (0,7 %) 3 Kreise mit je 0,1 %
NPD Gera (0,8 %) 9 Kreise mit je 0,1 %
PBC 4 Kreise mit je 0,3 % Suhl (0,0 %)
DSU Landkreis Sömmerda (0,4 %) 12 Kreise mit je 0,1 %
Wahlplakat der CDU

Die CDU gewann alle 44 Direktmandate; ihr Zweitstimmenanteil betrug in keinem der Wahlkreise unter 40 % und mit Ausnahme der Städte Gera und Jena überall mindestens 45 %.

Die PDS übertraf zum ersten Mal die Marke von 20 % und wurde damit erstmals zweitstärkste Kraft im Landtag, während die SPD – die seit einem Jahr unter Gerhard Schröder auf Bundesebene regierte – sich gerade in einer Phase schlechter Ergebnisse auf Landesebene befand; so hatte sie gerade eine Woche zuvor knapp im Saarland verloren und schnitt in den folgenden Wochen auch in Sachsen und Berlin schlecht ab.

Die DVU, die im Vorjahr mit mehr als 12 % der Stimmen in den Landtag von Sachsen-Anhalt und eine Woche zuvor auch in den Landtag Brandenburg eingezogen war, wurde viertstärkste Kraft in Thüringen und erhielt mehr Stimmen als Grüne und FDP zusammen, scheiterte jedoch mit einem Ergebnis von 3,1 % an der Fünf-Prozent-Hürde.

Bündnis 90/Die Grünen und FDP schnitten mit jeweils unter 2 % sehr schlecht ab und schafften wie schon 1994 nicht den Einzug in den Landtag. Auch die FDP durchlebte zu dieser Zeit eine Phase schlechter Landtagswahlergebnisse und war von 1995 bis 2000 bundesweit in nur vier Landesparlamenten vertreten.

Folgen

Bernhard Vogel eröffnete am 1. Oktober 1999 den Thüringer Landtag zum zweiten Mal als Alterspräsident. Neue Präsidentin des Landtags wurde Christine Lieberknecht (CDU), die zuvor unter anderem Thüringer Kultusministerin und zuletzt Ministerin für Bundesangelegenheiten in der Staatskanzlei gewesen war.

Bernhard Vogel wurde mit 49 Stimmen gegen 36 Nein-Stimmen (bei drei Enthaltungen) zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten gewählt. Er ernannte das Kabinett Vogel III.

Am 5. Juni 2003 gab der mittlerweile 70-jährige Bernhard Vogel das Amt des Ministerpräsidenten an Dieter Althaus ab, der die absolute Mehrheit der CDU bei der Landtagswahl 2004 knapp verteidigte.

Siehe auch

Einzelnachweise