Liste von Afrikaforschern
Als Afrikaforscher bezeichnet man heute Forscher und Entdecker, die nach neuen afrikaspezifischen Erkenntnissen suchen und in der Regel im wissenschaftlichen Rahmen arbeiten.
Das erworbene menschliche Wissen über Afrika ist ebenso Gegenstand der Forschung wie Ergebnisse der Forschung als Tätigkeit des Erwerbs von Wissen über „Afrika“. Große Unterschiede in der Darstellung und dem Verständnis der Afrikaforschung sowie ihres Forschungsgegenstandes zeigen sich anhand des gesellschaftlichen, historischen und institutionellen Rahmens, in dem diese organisiert und betrieben wird. Diese Rahmenbedingungen bestimmen auch die sehr unterschiedlichen Lehrmeinungen und Interessen der Forscher selbst. Differenzieren lässt sich die Forschung dabei sowohl nach Epochen, gesellschaftlicher und nationaler Herkunft und Interessen der Forscher, dem Forschungsgegenstand und der wissenschaftlichen Disziplin.
Methodischer Überblick
Je nach der wissenschaftlichen Doktrin in ihrer Zeit und ihren Rahmenbedingungen wird der Forschungsgegenstand sowohl aus unterschiedlichen Blickwinkeln und vor dem Hintergrund divergierender Interessen betrachtet. Daraus ergibt sich für die „Afrikaforscher“ auch ein unterschiedlich kritisches oder affirmatives Verhältnis zum Forschungsgegenstand. So wird in den African Studies, in den modernen Kulturwissenschaften und in den Geisteswissenschaften allgemein „Afrika“ als theoretisches und eurozentristisches Konstrukt behandelt, das in seiner universalistischen und auch exklusionistischen Perspektive als undifferenziert angesehen wird. Forscher aus dem Bereich der African Studies behandeln heute die geschichtlichen, sozialen und kulturellen Gesichtspunkte sehr ausdifferenziert. Sie reichen von der afrikanischen Diaspora, über die Einflüsse „Afrikas“ auf andere Gesellschaften bis hin zu speziellen historischen, regionalen und gesellschaftlichen Unterschieden innerhalb des Kontinents Afrika.
Afrikaforscher im Kolonialismus
Schon im 15. Jahrhundert erkundeten portugiesische Seefahrer die Küsten Afrikas. Mit der Unabhängigkeit Nordamerikas und der zunehmenden Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs Europas Interesse an Afrika und seinen Ressourcen. Die Entdeckungsreisen vor allem europäischer Afrikaforscher, insbesondere in das Innere des Kontinents, dienten nicht nur dem geographischen Interesse, sondern waren häufig auch Vorbereitungen für die Kolonisierung des Kontinents im Zuge des „Neuen Imperialismus“. Viele der fast ausschließlich männlichen Entdecker reisten im Auftrag so genannter Afrikanischer Gesellschaften. Die Entdeckung Afrikas schloss Henry Morton Stanley 1877 im Wesentlichen ab. Der politische Wettlauf um Afrika begann um 1882 und endete 1898.
Afrikaforscher aus dieser Epoche sind heute Gegenstand der Forschung. Dazu zählt vor allem auch die Rekonstruktion der gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen des von ihnen erworbenen Wissens. Vor dem Hintergrund militärischer Aktivitäten und wirtschaftlicher Interessen dieser Afrikaforscher reduzierte sich das wissenschaftliche Interesse ihrer Forschung oft auf geographische Fragen. Eine alternative Bezeichnung ist je nach Darstellungszusammenhang der Begriff „Afrikareisende“. Ihre Tätigkeiten, wie auch Expeditionen, bedurften oft einer staatlichen Legitimation und waren an politische Interessen und Aufträge gebunden.
Forscher und Entdecker
- Luísa Diogo (* 1958), Afrikanistin (School of Oriental and African Studies, London) und Ministerpräsidentin von Mosambik
- Robert Sobukwe (1924–1978), südafrikanischer nationalistischer Führer und erster Präsident des Pan Africanist Congress (PAC)
- Kwame Nkrumah (1909–1972), ghanaischer Politiker
- Albert Adu Boahen (1932–2006), ghanaischer Historiker
- Abd el Faradj alias Henry Noël
- Mebenga m’Ebono alias Martin Paul Samba (um 1875–1914), kamerunischer Offizier und Widerstandskämpfer
- Albert Memmi (1920–2020), tunesisch-französischer Preisträger der Académie Française 2004
- Mike Oquaye (* 1944), ghanaischer Hochschullehrer, Anwalt, Politikwissenschaftler, Diplomat und Politiker
- Ibn Chaldūn (1332–1406), arabischer Reisender, Historiker, Politiker.
- Abd al-Karim El Khattabi (1882–1963), Reisender, marokkanischer Freiheitskämpfer
- Boni Yayi (* 1952), beninischer Ökonom und Politiker
- Gnassingbé Eyadéma (1935–2005), togoischer Reisender, Boxer, Algerienkämpfer, Staatspräsident
- Sylvanus Olympio (1902–1963), togoischer Kolonialpolitiker, Vorsitzenden der Territorialversammlung Afrique occidentale française, Staatspräsident.
- Asfa-Wossen Asserate (* 1948), äthiopisch-deutscher Gründer der wissenschaftlichen Gesellschaft Orbis Aethiopicus
- Hendrik Witbooi (~1830–1905), Religionsführer
- Samuel Maharero (1856–1923)
- Léon-Gontran Damas (1912–1978), französisch-karibischer Schriftsteller, Initiator der Négritude
- Léopold Sédar Senghor (1906–2001), Präsident (Senegal), Académie française, Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Initiator der Négritude
- Olaudah Equiano (1745–1797)
- James L. Sims, George L. Seymour und Benjamin J. K. Anderson erforschten von 1858 bis 1874 das Landesinnere Liberias und Guineas.[1]
- Frantz Fanon (1925–1961), Résistance Kämpfer, Psychiater, Politiker, Schriftsteller und Vordenker der Entkolonialisierung. Er wirkte in Ghana und vor allem in Algerien.
- Aimé Césaire (1913–2008), afrokaribisch-französischer Schriftsteller und Politiker[2]
- Franz Ewald Theodor Bachmann (1856–nach 1916), Mediziner und Naturforscher, bereiste die Kapkolonie und das Pondoland
- Erwin von Bary (1846–1877), libysche Sahara, Adscher-Gebirge, Air-Gebirge
- Heinrich Barth (1821–1865), Geograph, Historiker und Sprachenforscher, bereiste die Sahara und den Westsudan, bedeutendster wissenschaftlicher Afrikaforscher
- Hugo Baum (1867–1950), erster Botaniker und Entdecker im südlich-tropischen Innerafrika, Kunene-Sambesi Expedition
- Hermann Baumann (1902–1972), deutscher Ethnologe und Entdecker
- Oskar Baumann (1864–1899), österreichischer Kartograph
- Marianne Bechhaus-Gerst (* 1958), deutsche Afrikanistin
- Karl Moritz von Beurmann (1835–1863)
- Richard Böhm (1854–1884), deutscher Zoologe und Entdecker
- Friedrich Bohndorff (1848–?), deutscher Ornithologe
- Richard Brenner (1833–1874), Ostafrika
- Max Buchner (1846–1921), deutscher Arzt, Ethnograph, Forschungsreisender und Museumskonservator
- Richard Buchta (1845–1894)
- Theodor Bumiller (1864–1912)
- Jean Louis Burckhardt (1784–1817), Naher Osten, Arabien, Ägypten
- Oskar Alexander Richard Büttner (1858–1927), deutscher Botaniker
- Ernst von Carnap-Quernheimb (1863–1945), Kamerun, Ostafrika und Togo
- Adam David (1872–1959), Schweizer Zoologe, Grosswildjäger und Publizist
- Jean Jacques David (1871–1908), Schweizer Bergsteiger, Bergbauingenieur, Zoologe und Publizist
- Karl Klaus von der Decken (1833–1865), Ostafrika und Kilimandscharo
- Clemens Denhardt (1852–1929), Gustav Denhardt (1856–1917), Ostafrika (Brüder Denhardt)
- Otto Ehrenfried Ehlers (1855–1895), Ostafrika und Neuguinea
- Julius Falkenstein (1842–1917), deutscher Arzt
- Gustav Adolf Fischer (1848–1886)
- Robert Flegel (1852–1886), Tschadseegebiet
- Curt von François (1852–1931), Geodät und Offizier der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika
- Leo Frobenius (1873–1938), Reisen in allen Teilen Afrikas in der Kolonialzeit
- Gustav Adolf Graf von Götzen (1866–1910), Ostdurchquerung Afrikas, Kiwusee
- Paul Graetz (1875–1968), erste Durchquerung Afrikas im Automobil 1907–1909
- Karl von Gravenreuth (1858–1891), Deutsch-Ostafrika
- Hans Gruner (1865–1943), Togo
- Paul Güßfeldt (1840–1920), deutscher Geograph, Forschungsreisender und Alpinist
- Wilhelm Gueinzius (1813–1874), Naturforscher
- Gustav Adolf Haggenmacher (1845–1875)
- Wilhelm von Harnier (1836–1861)
- Georg Hartmann (1865–1946), deutscher Major der Landwehr, Geograph, Forschungsreisender (Hartmannzebra) und Kolonialpolitiker
- Theodor von Heuglin (1824–1876), Afrika- und Polarforscher sowie Ornithologe
- Ludwig von Höhnel (1857–1942), Reisen in Ostafrika, Namensgeber des Rudolfsees (zusammen mit Sámuel Teleki)
- Emil Holub (1847–1902)
- Friedrich Konrad Hornemann (1772–1801), Nordafrika, Sahara und das heutige Nordnigeria
- Franz Karl Hutter (1865–1924), Kamerun
- Paul Erdmann Isert (1756–1789), Botaniker und Sklavereigegner, Westafrika
- Karl Ludwig Jühlke (1856–1886), Kolonialeroberer in Ostafrika (heutiges Tansania)
- Richard Kandt (1867–1918), gründete Kigali, entdeckte im Jahr 1898 im ruandischen Nyungwe-Wald eine der Quellen des Nils
- Otto Kersten (1839–1900), Ostafrika
- Peter Kolb (1675–1726), Südafrika, beschrieb die Kultur der Khoi Khoi
- Johann Ludwig Krapf (1810–1881), Missionar und Entdecker des Mount-Kenya-Massivs
- Gottlob Krause (1850–1938)
- Richard Kund (1852–1904), Kamerun und Kongo
- Carl Ludwig Ledermann (1875–1958), Botaniker, Kameruner Hochland, bis zum Tschad
- Oskar Lenz (1848–1925), österreichischer Ethnograph und Geologe
- Anton Lux (1847–1908), österreichischer Artillerieoffizier
- Walter Markov (1909–1993), deutscher Historiker und Widerstandskämpfer
- Ernst Marno (1844–1883)
- Karl Mauch (1837–1875), deutscher Goldsucher und Kartograf
- Friedrich Wilhelm von Mechow (1831–1890), preußischer Major
- Adolf Friedrich von Mecklenburg-Schwerin (1873–1969), Kongo, Tschadsee
- Hans Meyer (1858–1929), Erstbesteiger des Kilimandscharo
- Eduard Mohr (Afrikaforscher) (1828–1876), Sambesi
- Werner Munzinger (1832–1875), Schweizer, Sudan und Zentralafrika
- Gustav Nachtigal (1834–1885), Arzt, Sahara- und Sudanreisender, Sprachenforscher und Kolonialpionier wider Willen
- Adolf Overweg (1822–1852), deutscher Astronom und Geologe
- Philipp Paulitschke (1854–1899), Somalia und Harar
- Eduard Pechuel-Loesche (1840–1913), Stellvertreter Stanleys im Kongo, Loango, Südwestafrika; daneben Westindien, Nord- und Südamerika, das nördliche und das südliche Eismeer, die Beringstraße
- Karl Peters (1856–1918), Ostafrika, Begründer von Deutsch-Ostafrika
- Joachim Graf Pfeil (1857–1924), Südafrika und Ostafrika
- Paul Pogge (1838–1884), Angola
- Johannes Rebmann (1820–1876), Missionar in Ostafrika, Sprachforscher
- Paul Reichard (1854–1938), Ost- und Zentralafrika
- Konstantin Reitz (1817–1853), Sudan
- Gerhard Rohlfs (1831–1896), Nordafrika, erste Afrikadurchquerung vom Mittelmeer bis zur Sklavenküste, Expedition in die Libysche Wüste
- Albrecht Roscher (1836–1860), Entdecker des Njassa, ermordet von Sklavenhändlern
- Eduard Rüppell (1794–1884), deutscher Naturwissenschaftler
- Alfred Schachtzabel (1887–1981), Angola
- Brigitte Schiffer (1909–1986), Ethnologin und Komponistin. Dissertation: Die Oase Siwa und ihre Musik
- Heinrich Schiffers (1901–1982), deutscher Geograph
- Wilhelm Schimper (1804–1878), Botaniker; erforschte Libyen und Athiopien, wo er als Gouverneur der Provinz Enticcho bei Adwa wirkte
- Rudolf Schlechter (1872–1925), Botaniker, Südafrika, Westafrika
- Carl Schlettwein (Verleger) (1925–2005), Bibliograph, Südwestafrika
- Eduard Schnitzer, auch Emin Pascha (1840–1892), Verwalter der Provinz Äquatoria, ermordet von Sklavenhändlern
- Selmar Schönland (1860–1940), Botaniker und Erforscher der südafrikanischen Flora, Direktor des Albany-Museums in Grahamstown
- Hans Schomburgk (1880–1967)
- Bernhard Schwarz (1844–1901)
- Georg Schweinfurth (1836–1925)
- August Wilhelm Schynse (1857–1891), deutscher, katholischer Missionar und Kartograf
- Hermann Soyaux (* 1852, † nach 1904), Botaniker in Westafrika
- Paul Staudinger (1859–1933), Reisen in Nord- und Westafrika, Mitglied des Kolonialrates und Vorstandsmitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft
- Anton Stecker (1855–1888)
- Hermann Steudner (1832–1863)
- Franz Stuhlmann (1863–1928), Deutsch-Ostafrika
- Hans Tappenbeck (1861–1889), Kamerun und Kongo
- Günther Tessmann (1884–1969), Westafrika
- Eduard Vogel (1829–1856), Astronom, Sahara und Tschad-Region
- Friedrich Welwitsch (1806–1872), Botaniker
- Thomas Widlok (* 1965), Kulturanthropologe, Universität zu Köln
- Hermann von Wissmann (1853–1905), deutscher Offizier und Kolonialbeamter
- Georg August Zenker (1855–1922), Leiter der wissenschaftlichen Station Jaunde, Kamerun
- Eugen Zintgraff (1858–1897), deutscher Kolonialpropagandist
- Hugo Zöller (1852–1933), deutscher Forschungsreisender und Journalist
- Michel Adanson (1727–1806), französischer Botaniker, Ethnologe und Naturforscher
- Louis-Gustave Binger (1856–1936), französischer Offizier, bewies, dass die „Entdeckung“ der Kong-Berge falsch war
- Yves Benot (1920–2005), französischer Historiker, Sklaverei- und Kolonialismus-Forscher und Journalist
- Antoine Brun-Rollet (1810–1858)
- Frédéric Cailliaud (1787–1869)
- René Caillié (1799–1838)
- Paul Belloni Du Chaillu (1835–1903), Äquatorialafrika
- Henri Duveyrier (1840–1892)
- Stanislas Graf von Escayrac de Lauture (1826–1868), französischer Diplomat und Schriftsteller
- Fernand Foureau (1850–1914)
- Joseph Halévy (1827–1917), französischer Orientalist
- Eugène Mage (1837–1869), französischer Marineoffizier
- Robert Randau (1873–1950), französischer Kolonialbeamter, Ethnologe und Schriftsteller
- Pierre Savorgnan de Brazza (1852–1905), französischer Marineoffizier
- Paul Soleillet (1842–1886)
- Anselm d’Ysalguier (vor ca. 1380–nach 1420), französischer Ritter und Abenteurer
- Octave Mannoni (1899–1989), französischer Ethnologe, Philosoph und Psychoanalytiker
- Marcel Treich-Laplène (1860–1890), gilt als Gründer der Kolonie Elfenbeinküste
- William Balfour Baikie (1824–1864)
- Thomas Baines (1820–1875), britischer Künstler und Forschungsreisender
- Samuel White Baker (1821–1893)
- James Bruce (1730–1794), Ägypten, Äthiopien
- Richard Francis Burton (1821–1890), Offizier, Konsul, Übersetzer, Orientalist und Mitglied der Royal Geographical Society
- Verney Lovett Cameron (1844–1894)
- James Chapman (1831–1872)
- Hugh Clapperton (1788–1827)
- Thomas James Comber (1852–1887), Kamerun und Kongo
- Nathan Davis (1812–1882)
- Dixon Denham (1786–1828), Tschadseegebiet
- John Duncan (1805–1849), Westafrika
- James Elton (1840–1877)
- James Augustus Grant (1827–1892), britischer Offizier
- George Grenfell (1849–1906), englischer Missionar
- Henry Hamilton Johnston (1858–1927)
- Mary Kingsley (1862–1900), britische Forschungsreisende, Ethnologin, Reiseschriftstellerin und Vortragsreisende
- Alexander Gordon Laing (1793–1826), westliche Sahara und Timbuktu
- Richard Lander (1804–1834)
- Bernard Lewis (1916–2018) Afrikanist, Islamwissenschaftler, Historiker
- David Livingstone (1813–1873), schottischer Missionar
- Mungo Park (1771–1806), Westafrika, mittlerer Niger
- James Richardson (1809–1851), Sahara, Begleiter von Heinrich Barth
- John Hanning Speke (1827–1864), erster Europäer der 1858 den Viktoria-See besuchte
- Henry Morton Stanley (1841–1904), britisch-amerikanischer Journalist und Buchautor
- Wilfred Thesiger (1910–2003), britischer Forscher und Autor von Reiseberichten
- Joseph Thomson (1858–1895), Ostafrika
- Sir Hanns Vischer (1876–1945, geb. Schweizer, )Missionar, britischer Kolonialbeamter
- Edward Young (1831–1896)
- Ernest François Cambier (1844–1909)
- Alphonso van Gèle (1848–1939)
- Eugène de Pruyssenaere (1826–1864)
- Alexine Tinne (1835–1869), niederländische Abenteurerin und Fotografin
- Francisco Álvares (1465–1540), lebte 6 Jahre in Äthiopien, in seinem Buch „Wahrhaftiger Bericht aus dem Reich des Priesters Johannes von Indien“ gibt er erstmals dem christlichen Abendland einen Einblick in das christliche Äthiopien, traf 1520 auf Pêro da Covilhã
- Diogo Afonso entdeckt 1461 die westlichen Inseln von Cabo Verde
- Afonso Gonçalves Baldaia (15. Jahrhundert) entdeckte 1435 mit Gil Eanes Angra dos Ruivos, sie erreichten 1436 die Goldküste (früherer Name von Ghana), den Rio de Ouro sowie Pedra bzw. Porto de Galé bei etwa 22° 3' nördlicher Breite
- Pedro Álvares Cabral (1468 oder 1469–1520), Brasilien-„Entdecker“, erster Seefahrer, der in einer Reise vier Kontinente ansteuert: Amerika, Afrika, Asien und Europa
- Hermenegildo Augusto de Brito Capello (1841–1917), portugiesischer Offizier
- Diogo Cão erforschte 1482–1489 die Westküste Afrikas bis zur Walvis Bay
- Pêro da Covilhã (1450–1530) war als Geheimagent João II. der erste Portugiese in Kalikut und Äthiopien, gilt als Wegbereiter für Vasco da Gama
- Bartolomeu Dias (1450–1500), erreichte 1487 das Kap der Guten Hoffnung und umrundete Afrika
- Dinis Dias (vor 1442–nach 1446) passiert 1444 den westlichsten Punkt Kontinentalafrikas, das im heutigen Senegal gelegene Cabo Verde, und entdeckt die 'Terra dos Guineus', Gebiete des heutigen Guinea und Senegals
- João Dias (1926–1949), mosambikanischer Schriftsteller
- Gil Eanes (erste Hälfte 15. Jahrhundert) umsegelt 1434 das für unpassierbar gehaltene Kap Bojador
- Pêro Escobar erreicht und überquert 1471 mit João de Santarém den Äquator, sie entdecken Elmina und die Inseln São Tomé Príncipe, 1497 begleitete er auf Grund seiner großen Erfahrung Vasco da Gama nach Indien
- António Fernandes, ein Neffe von João Gonçalves Zarco, passiert 1445 südlich von Cabo Verde und erreicht Cabo dos Mastros
- Estevão da Gama (1430–1497), Vater von Vasco da Gama
- Estêvão da Gama (1505–1576), der zweite Sohn von Vasco da Gama
- Cristóvão da Gama (1516–1542), Sohn von Vasco da Gama, kämpfte gegen Ahmad ibn Ibrahim al-Ghasi auf der Seite vom Kaiser von Äthiopien
- Paulo da Gama (um 1465–1499), Bruder von Vasco da Gama
- Vasco da Gama (um 1469–1524) umsegelte zwischen 1497 und 1499 Afrika und erreichte Indien
- Diogo Gomes (1440–1482), 1460 entdecken er und António da Noli einige der Inseln des Archipels von Cabo Verde
- Antão Gonçalves Verwandter von João Gonçalves Zarco, 1440/1441 bereiste er gemeinsam mit Nuno Tristão den Rio de Ouro und erreichte Kap Blanc
- Roberto Ivens (1850–1898), Offizier der portugiesischen Marine
- Duarte Pacheco Pereira (um 1469–1533), portugiesischer Seefahrer, Feldherr, Mathematiker, Astronom, Naturwissenschaftler und Geograph, Luís de Camões nannte ihn den lusitanischen Archilles
- João de Santarém erreicht und überquert 1471 mit Pêro Escobar den Äquator, sie entdecken Elmina und die Inseln São Tomé und Príncipe
- Alexandre Alberto da Rocha de Serpa Pinto (1846–1900)
- Fernão do Pó (15. Jahrhundert), portugiesischer Seefahrer
- Nuno Tristão (?–1446) bereiste die afrikanische Westküste im Auftrag Heinrich des Seefahrers, 1441 erreicht er und Antão Gonçalves Kap Blanc, 1444 befährt er den Senegal-Fluss
- Diogo de Azambuja (1432–1518) der erste portugiesische Gouverneur (capitão-mór) von Elmina
- Pierre Savorgnan de Brazza (1852–1905)
- Giovanni Beltrame (1824–1906), Weißer Nil und die Dinkasprache
- Giovanni Battista Belzoni (1778–1823), Ägypten und das Tal der Könige, Oase Siwa
- Alvise Cadamosto (1432–1488), venezianischer Fernhändler
- Romolo Gessi (1831–1881), britischer Offizier, Afrikaforscher und Gouverneur im ägyptischen Sudan italienischer Herkunft
- Pellegrino Matteucci (1850–1881)
- Carlo Piaggia (1830–1882), italienischer Botaniker
- Charles John Andersson (1827–1867), schwedischer Abenteurer, Forschungsreisender, Händler und Schriftsteller
- Ignaz Knoblecher (1819–1858) slowenischer katholischer Geistlicher, Missionar und Forschungsreisender
- Ibn Battūta (1304–1368 oder 1377) Sahara, Mali, Timbuktu
- Leo Africanus (~1490 – ~1550), Reisender und Geograph berberischer Abstammung
- Panagiotes Potagos (1838–1903), Forschungsreisender
- Florence Baker geb. Barbara Szász (1841–1916), Albertsee und Oberlauf des Weißen Nils zusammen mit ihrem Mann Samuel White Baker
- Sámuel Teleki (1845–1916), Reisen in Ostafrika, Namensgeber des Rudolfsees (zusammen mit Ludwig von Höhnel)
- Stefan Szolc-Rogoziński (1861–1896), Kamerun
- Charles Chaillé-Long (1842–1917), US-amerikanischer Offizier in ägyptischen Diensten und Forschungsreisender
- William Edward Burghardt Du Bois (1868–1963), amerikanischer Soziologe, Philosoph und Journalist
- Booker T. Washington (1856–1915), US-amerikanischer Pädagoge, Sozialreformer und Bürgerrechtler. Ehrenmitglied in der Phi Beta Kappa
- Frederick Douglass (1817 oder 1818–1895), ehemaliger Sklave und späterer Abolitionist und Schriftsteller
- William Lloyd Garrison (1805–1879), US-amerikanischer Schriftsteller
- Lysander Spooner (1808–1887), Rechtsphilosoph, Autor von The Unconstitutionality of Slavery (1845) und anderer Grundlagenwerke zur Situation der Afroamerikaner
- Benjamin Banneker (1731–1806), Mathematiker, Astronom und Abolitionist
- Nicholas David, Archäologe University of Calgary[3]
Institutionen (Auswahl)
- African Virtual University (Seit 1995 auf Initiative der Weltbank)
- Manchester School of Anthropology der University of Manchester
- Rhodes-Livingstone Institute for Social Research University of Zambia
- Institute of Southern African Studies (ISAS). National University of Lesotho
- Instituto de Estudos Sociais e Económicos (IESE), Maputo
- Institut de Recherche sur le Maghreb Contemporain (IRMC) – Tunis, Tunesien[4]
- Institute of Ethiopian Studies an der Universität Addis Abeba[5]
- South Omo Research Center Forschungszentrum für ethnologische Forschung in Südäthiopien[6]
- Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF), Frankfurt[7]
- Institut für Afrika-Studien (IAS), Universität Bayreuth[8]
- Institut für Ethnologie und Afrikastudien, Mainz[9]
- Zentrum für Afrikastudien ZASB, Basel[10]
- Schweizerische Gesellschaft für Afrikastudien SAGW[11]
- Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung an der Universität Freiburg im Breisgau
- Vereinigung von Afrikanisten in Deutschland (VAD)[12]
- Gesellschaft für Überseegeschichte e.V. (GÜSG)[13]
- Benediktinerkongregation von St. Ottilien[14]
- Basler Afrika Bibliographien[15]
- Groupe de Recherche 1118 CNRS (Histoire de l'Afrique: Mémoires et Identités)[16]
- Institut d’Etudes Africaines, Aix-en-Provence[17]
- Centre d’Etude d’Afrique Noire – CEAN. Bordeaux[18]
- Littérature Africaine Francophone – LITAF, Bordeaux[19]
- Llacan – Langage, Langues et Cultures d’Afrique Noire. Villejuif (Frankreich)[20]
- African Studies Association of the UK (ASAUK), London[21]
- SOAS University of London (SOAS) University of London[22]
- Afrika-Studiecentrum, Leiden[23]
- African Studies Association ASA, State University of New Jersey[24]
- Center for African Studies, University of Florida[25]
- Center for African Studies. University of Illinois, Urbana-Champaign[26]
- Afroasiatic Index Project. Chicago, The Oriental Institute,[27]
- Comparative Bantu Dictionary. University of California, Berkeley[28]
- African Studies Center, University of Pennsylvania[29]
- The New York African Studies Association (NYASA), New York[30]
- African Studies Association – American Council of Learned Societies ACLS, Rutgers University[31]
- International Directory of African Studies Scholars – IDASS, African Studies Librarian Columbia University[32]
- Department of African American Studies, Western Illinois University[33]
- Francophone Africa Research Group (GRAF), Boston University[34]
- African Studies Association of Australasia and the Pacific (AFSAAP)[35]
Literatur
- Albert Adu Boahen: Britain, the Sahara and the Western Sudan 1788–1861. Oxford 1964. (wichtige Arbeit zur ersten Epoche der wissenschaftlichen Afrikaforschung, von einem der führenden schwarzafrikanischen Historiker des 20. Jahrhunderts)
- Cornelia Essner: Deutsche Afrikareisende im neunzehnten Jahrhundert. Zur Sozialgeschichte des Reisens. Stuttgart 1985. (versucht u. a. die Motive der Afrikaforscher zu analysieren)
- Peter Kremer: Der schwarze Erdtheil. Afrika im Spiegel alter Bücher 1484–1884. Köln 1984. (bislang einzige Bibliografie zur Geschichte der deutschen Afrikaforschung im vorkolonialen Zeitalter)
- Frank McLynn: Hearts of Darkness: The European Exploration of Africa. London 1992. (leicht irreführender Titel, denn es handelt sich weitgehend um die Geschichte der britischen Afrikaforschung)
- Paul Kainbacher: Die Erforschung Afrikas. Die Afrika-Literatur über Geographie und Reisen vor 1945. Baden 1998–1999; 3. erweiterte und korrigierte Auflage 2002; 4. neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2016, ISBN 978-3-9501302-9-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ James Fairhead, Tim Geysbeek, Svend E. Holsoe, Melissa Leach: African-American exploration in West Africa: four nineteenth-century diaries. Indiana University Press, Bloomington (IN) 2003, ISBN 0-253-21450-5, S. 493.
- ↑ Buata Malela: Aime Cesaire : Clés d’entrée dans l’univers du nègre fondamental afrikara.com (Memento vom 27. Mai 2007 im Internet Archive)
- ↑ Nicholas David homepages.ucalgary.ca
- ↑ Institut de recherche sur le Maghreb contemporain tn.ambafrance.org.
- ↑ Institute of Ethiopian Studies aau.edu.et.
- ↑ The South Omo research Center southomoresearch.wordpress.com.
- ↑ Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung uni-frankfurt.de.
- ↑ Institut für Afrika-Studien ias.uni-bayreuth.de.
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- ↑ Zentrum für Afrikastudien zasb.unibas.ch.
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- ↑ Congregatio Ottiliensis O.S.B.
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