Liste deutsch- und fremdsprachiger Presseromane

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Die folgende Liste nennt Romane, die ausschließlich oder sehr betont im Milieu der Presse (Medien) spielen, das heißt zum Beispiel in Redaktionen und Verlagen von Zeitungen und Zeitschriften. Es geht dabei um eine Lebens- und Arbeitswelt, die offenbar besonders attraktive, spannende und gern gelesene Stoffe liefert. Im Mittelpunkt steht dabei oft der tatsächliche oder mögliche Einfluss der Presse auf Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Öffentliche Meinung, der Kampf gegen Missstände, das Aufdecken von Skandalen sowie die Karrieren und Lebensschicksale von Journalisten. Häufig stammen diese Bücher von Autoren, die im Journalismus tätig waren oder noch sind. Nicht selten dreht sich die Handlung um Politik-, Kriminal- und Agentenstoffe.

Nicht aufgeführt sind Bücher aus anderen Medien wie Fernsehen und Hörfunk sowie Kurzgeschichten, Novellen, Schauspiele und Filme. Die Aufstellung folgt dem Alphabet nach dem Nachnamen des Autors.

Deutschsprachige Romane

Vor 1945

Zwischen 1945 und 1970

  • Hans G. Bentz (1958): Licht von jenseits der Straße. Der Roman einer großen Hoffnung. Gütersloh: Bertelsmann
  • Horst Biernath (1955): Es bleibt natürlich unter uns. Roman einer kleinen Stadt. München: Ehrenwirth
  • Bernard von Brentano (1948): Die Schwestern Usedom. Heidelberg: Palladium
  • Max Brod (1968): Prager Tagblatt. Frankfurt am Main/Hamburg: Fischer Bücherei (erschien bereits 1957 bei Herbig in Berlin unter „Rebellische Herzen“)
  • Hans F. Erb (1958): Der Redakteur. Düsseldorf: Progress
  • Rudolf Hagelstange (1969): Altherrensommer. Hamburg: Hoffmann und Campe
  • Walther von Hollander (1948): Kleine Dämonen. Aus den Papieren des Journalisten Ferdinand F.-B. Hamburg: Springer
  • Paul Georg Kaufmann (1967): Meine Frau macht Schlagzeilen. Stuttgart: Engelhorn
  • Wolfgang Koeppen (1951): Tauben im Gras. Stuttgart: Scherz und Goverts
  • Heinrich Christian Meier (1957): Elsa Quast. Berlin: Verlag der Nation
  • Egon Strohm (1946): Schmerzvolle Reise. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt
  • Martin Walser (1957): Ehen in Philippsburg. Frankfurt am Main: Suhrkamp
  • Charles Wassermann (1965): Der Journalist. Hamburg: Mosaik Verlag
  • Bruno E. Werner (1949): Die Galeere. Frankfurt am Main: Suhrkamp

Nach 1970

Fremdsprachige Romane

mit Angabe des Jahres der Erstausgabe und des Verlages der deutschen Übersetzung

  • Arnaud de Borchgrave und Robert Moss (1981): Die Falschmelder (amerikanisch, The Spike). Berlin: Ullstein
  • John Boyne (2018): Maurice Swift. Die Geschichte eines Lügners (englisch, A Ladder to thy Sky). München: Piper
  • Michael Collins (2000): Tödliche Schlagzeilen (amerikanisch, The Keepers of Truth). München: btb
  • Archibald Joseph Cronin (1958): Das Licht (englisch, The Northern Light). Reinbek: Rowohlt
  • Pete Dexter (2013): Paperboy (englisch, The Paperboy). München: Verlagsbuchhandlung Liebeskind
  • Umberto Eco (2015): Nullnummer (italienisch, Numero Zero). München: Hanser
  • Richard Ford (1989): Der Sportreporter (englisch, The Sportswriter). Reinbek: Rowohlt.
  • Knut Hamsun (1893): Redakteur Lynge (norwegisch, Redaktør Lynge). Frankfurt am Main: S. Fischer
  • Mario Vargas Llosa (2016): Die Enthüllung (spanisch, Cinco esquinas). Frankfurt am Main: Suhrkamp
  • Guy de Maupassant (1885): Bel-Ami
  • Annalena McAfee (2012): Zeilenkrieg (englisch, The Spoiler). Zürich: Diogenes
  • Gregory Mcdonald (1974): Opfer sucht passenden Mörder (englisch, Fletch). Berlin: Ullstein Taschenbuch Verlag (das ist der erste von neun Fletch-Romanen)
  • Tom Rachman (2010): Die Unperfekten (englisch, The Imperfectionists). München: Deutscher Taschenbuch Verlag
  • Robert Richardson (1998): Schlagzeilen (englisch, Significant Others). Zürich: Diogenes
  • Isaac Bashevis Singer (1967/1968): Der Scharlatan (englisch, The Charlatan). Berlin: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag
  • Hannah Wakefield (1987): Die Journalistin (amerikanisch, The Price You Pay). München: Deutscher Taschenbuch Verlag
  • Evelyn Waugh (1953): Die große Meldung (englisch, Scoop). Zürich: Arche

Literatur

  • Evelyn Engesser, : Journalismus in Fiktion und Wirklichkeit. Ein Vergleich des Journalistenbildes in literarischen Bestsellern mit Befunden der empirischen Kommunikatorforschung. Köln: Herbert von Halem Verlag 2005 |
  • Karl d‘ Ester: Die Presse und ihre Leute im Spiegel der Dichtung. Eine Ernte aus drei Jahrhunderten. Würzburg: Konrad Triltsch Verlag 1941
  • Walter Hömberg: Nachrichten-Dichter. Journalismus zwischen Fakten und Fälschung. In: Navratil, Ute, et al. (Hrsg.): Medien als Mittler sozialer Kommunikation. Leipzig: Leipziger Universitäts-Verlag 2002
  • Jutta Jacobi: Journalisten im literarischen Text. Studien zum Werk von Karl Kraus, Egon Erwin Kisch und Franz Werfel. Frankfurt am Main: Lang 1989
  • Hans Kleinsteuber: Raus aus der Redaktionsroutine, ran an den Mord. Journalisten erobern das Krimi-Genre oder: Warum Medienleute einfach die besseren Ermittler sind. In: Frankfurter Rundschau vom 29. April 2000, S. 28
  • Volker Lilienthal: Wenn Reporter Detektiv spielen. Kommissar auf eigene Faust und Rechnung: Journalisten stehen im Mittelpunkt einer neuen Spielart von Kriminalroman. In: Rheinischer Merkur/Christ und Welt, Nr. 37 vom 9. September 1988, S. 18
  • Cordula Nitsch: Journalistische Realität und Fiktion. Eine empirische Analyse des Fernsehjournalismus in deutschen und US-amerikanischen Romanen (1970-2005). Köln: Herbert von Halem Verlag 2011
  • Cecilia von Studnitz: Kritik des Journalisten. Ein Berufsbild in Fiktion und Realität. München: Saur 1983
  • Petra Weber: „Nichts ist passiert, aber wir müssen berichten.“ Das journalistische Berufsbild in der deutschen Literatur von 1945 bis 1995. Würzburg: Königshausen und Neumann 2004
  • Jürgen Wilke: Über den Tag hinaus. Journalisten als Buchautoren. In: Communicatio Socialis. Heft 2/2008, S. 171–191, ISSN 0010-3497.