Malhmoodit
Malhmoodit | |
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Gelblichweißer, kugeliger Malhmoodit auf Matrix aus der Kerriack-Höhle, Porthtowan, St Agnes, Cornwall, England, UK (Sichtfeld 2 mm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
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Chemische Formel | FeZr[PO4]2·4H2O[1] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Phosphate, Arsenate und Vanadate |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
8.CE.75 (8. Auflage: VII/C.09) 40.01.05.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol | monoklin-prismatisch; 2/m |
Raumgruppe | P21/c (Nr. 14) |
Gitterparameter | a = 9,12 Å; b = 5,42 Å; c = 19,17 Å β = 94,8°[1] |
Formeleinheiten | Z = 4[1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | ≈ 3[2] |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 2,877[2] |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | cremeweiß |
Strichfarbe | weiß[3] |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend[4] |
Glanz | Seidenglanz[4] |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,640[5] nβ = 1,652[5] nγ = 1,652[5] |
Doppelbrechung | δ = 0,012[5] |
Optischer Charakter | zweiachsig negativ |
Malhmoodit, ehemals auch als Mahlmoodit bekannt, ist ein extrem selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung FeZr[PO4]2·4H2O[1] und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Eisen-Zirconium-Phosphat.
Malhmoodit ist durchsichtig bis durchscheinend und entwickelt faserige bis nadelige oder leistenförmige Kristalle von cremeweißer Farbe bis etwa 0,15 Millimeter Länge, die meist in radialstrahligen Mineral-Aggregaten angeordnet sind. Aufgrund der irisierenden Effekte der in den Aggregatformen eng aneinanderliegenden Kriställchen weisen Mineralproben von Malhmoodit meist einen seidenähnlichen Glanz auf.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Malhmoodit in der Union Carbide Vanadium Mine bei Wilson Springs im Garland County des US-Bundesstaates Arkansas und beschrieben durch Charles Milton, James J. McGee, Howard T. Evans jr., die das Mineral nach Bertha K. Malhmood benannten, um ihre jahrelange Mitarbeit als Assistentin der Geschäftsführung bei den Analyselaboren der United States Geological Survey zu ehren.[6]
Als eigenständiges Mineral anerkannt wurde das Mineral 1992 bei der International Mineralogical Association (IMA) allerdings zunächst unter dem falschen Namen Mahlmoodit, da den Erstbeschreibern in ihrer Publikation ein Schreibfehler unterlaufen war. Dieser Fehler wurde erst 2002 durch eine offizielle Notiz der „Commission on new Minerals, Nomenclature and Classification“ (CNMNC) berichtigt.[7]
Das Typmaterial des Minerals wird im National Museum of Natural History in Washington, D.C. in den USA (Katalog-Nr. 170394) aufbewahrt.[2]
Klassifikation
Bereits in der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Malhmoodit zur Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen“, wo er zusammen mit Kolbeckit, Koninckit, Mansfieldit, Metavariscit, Paraskorodit, Phosphosiderit, Skorodit, Strengit, Variscit und Yanomamit die „Variscit-Gruppe“ mit der System-Nr. VII/C.09 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der IMA verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Malhmoodit ebenfalls in die Abteilung der „Phosphate usw. ohne zusätzliche Anionen; mit H2O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis der Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadationen zum Kristallwassergehalt, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen; RO4 : H2O ≤ 1 : 2,5“ zu finden ist, wo es zusammen mit Zigrasit die unbenannte Gruppe 8.CE.75 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Malhmoodit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Wasserhaltige Phosphate etc.“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied/zusammen mit in der unbenannten Gruppe 40.01.05 innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Phosphate etc., mit A2+B2+(XO4) × x(H2O)“ zu finden.
Kristallstruktur
Malhmoodit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14) mit den Gitterparametern a = 9,12 Å; b = 5,42 Å; c = 19,17 Å und β = 94,8° sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Bildung und Fundorte
Malhmoodit bildet sich als Sekundärmineral in Hohlräumen (Geoden) von alkalischen Vulkangesteinen. Als Begleitminerale treten unter anderem Anatas, Kolbeckit, Pyrit, natriumhaltige Pyroxene und Sphalerit auf.
Neben seiner Typlokalität, der Union Carbide Vanadium Mine und dem zugehörigen Schacht „North Wilson“ bei Wilson Springs, die auch die bisher einzigen bekannten Fundorte in den Vereinigten Staaten von Amerika sind, kennt man das Mineral bisher (Stand 2015) nur noch aus der Kerriack-Höhle bei Portreath in der englischen Grafschaft Cornwall.[8]
Siehe auch
Literatur
- Charles Milton, James J. McGee, Howard T. Evans jr.: Mahlmoodite, FeZr(PO4)2·4H2O, a new iron zirconium phosphate mineral from Wilson Springs, Arkansas. In: American Mineralogist Band 78 (1993), S. 437–440 (PDF 452 kB)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 482.
- ↑ a b c Mahlmoodite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 65,8 kB)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. 5. vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2008, ISBN 978-3-921656-70-9.
- ↑ a b Webmineral - Malhmoodite
- ↑ a b c d Mindat - Malhmoodite
- ↑ Charles Milton, James J. McGee, Howard T. Evans jr.: Mahlmoodite, FeZr(PO4)2·4H2O, a new iron zirconium phosphate mineral from Wilson Springs, Arkansas. In: American Mineralogist Band 78 (1993), S. 437–440 (PDF 452 kB)
- ↑ Joel D. Grice, Giovanni Ferraris: New minerals approved in 2002 and nomenclature modifications approved in 1998-2002 by the Commission on the New Minerals and Mineral Names, International Mineralogical Association. In: The Canadian Mineralogist Band 41 (2003), S. 795–802 (PDF 42,8 kB)
- ↑ Fundortliste für Malhmoodit beim Mineralienatlas und bei Mindat