Mertieit-I
Mertieit-I | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
IMA 1971-016[1] |
Chemische Formel |
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Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.AC.15 (8. Auflage: II/A.05) 2.16.1.1 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol | Bitte ergänzen |
Gitterparameter | a = 15,04 Å; c = 22,41 Å[2] |
Formeleinheiten | Z = 18[2] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5,5 |
Dichte (g/cm3) | 10,2 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | messinggelb |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Mertieit-I ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd11(Sb,As)4 und bildet kleine, bis zu 0,5 mm große Körner von messinggelber Farbe.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde 1973 von G.A. Desborough, J.J. Finney und B.F. Leonard in seiner Typlokalität Fox Gulch in Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska gefunden. Es wurde nach dem amerikanischen Geologen John Beaver Mertie Jr. benannt. Das Typmaterial wird am National Museum of Natural History, Washington, D.C. unter Katalognummer 132499 aufbewahrt.[2]
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Mertieit-I zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladobismutoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Isomertieit und Miessiit eine Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).
In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit verschiedenen Formeln.
Modifikationen und Varietäten
Das Mineral ist dimorph zu Isomertierit.
Bildung und Fundorte
Mertieit-I bildet sich in Edelmetallkonzentraten, wahrscheinlich aus ultramafischen Muttergesteinen. Es ist vergesellschaftet mit Gold, Chromit, Laurit, Mertieit-II und Platin-Iridium-Osmium-Legierungen.
Von dem sehr selten vorkommenden Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben seiner Typlokalität fand man Mertieit-I in Sodankylä in Finnland, Bleida in Marokko, Porsanger in Norwegen sowie im Bushveld-Komplex in Südafrika.
Kristallstruktur
Mertieit-I kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 15,04 Å und c = 22,41 Å sowie 18 Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Literatur
- G. A. Desborough, J. J. Finney, B. F. Leonard: Mertieite, a new palladium mineral from Goodnews Bay, Alaska. In: American Mineralogist. Band 58, 1973, S. 1–10 (englisch, rruff.info [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 14. September 2022]).
Weblinks
- Mertieit-I. In: Mineralienatlas Lexikon. Stefan Schorn u. a., abgerufen am 14. September 2022.
- Pseudomertieite (synonym Mertieite-I). In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 14. September 2022 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2022. (PDF; 3,5 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2022, abgerufen am 14. September 2022 (englisch).
- ↑ a b Mertieite-I. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 48 kB; abgerufen am 14. September 2022]).