Rhodarsenid
Rhodarsenid | |
---|---|
Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
IMA 1996-030 |
Chemische Formel | (Rh,Pd)2As[1] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.AC.25b (8. Auflage: II/A.05) 02.04.19.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol | Bitte ergänzen |
Gitterparameter | a = 5,87 Å; b = 3,89 Å; c = 7,30 Å[1] |
Formeleinheiten | Z = 4[1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4 bis 5 |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 11,32 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | bräunlich mit einem Stich ins Hellgrüne |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Bitte ergänzen |
Rhodarsenid ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Rh,Pd)2As[1], wobei die in den runden Klammern angegebenen Elemente Rhodium und Palladium sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten können (Substitution, Diadochie), jedoch immer im selben Mengenverhältnis zum beteiligten Arsen stehen.
Rhodarsenid konnte bisher nur in Form von 80 × 100 μm großen Einschlüssen in Platin-Eisen- und Ruthenium-Osmium-Iridium-Legierungen gefunden werden. Im Auflicht hat das Mineral eine bräunliche Farbe mit einem Stich ins Hellgrüne.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Rhodarsenid in platinmetallhaltigen Seifenlagerstätten des Srebrnica nahe Veluce in Zentralserbien. Mahmud Tarkian, Saša Krstić, Karl-Heinz Klaska und Wilfried Ließmann beschrieben das Mineral 1997 und benannten es nach den in der Verbindung vorherrschenden Elementen.
Das Typmaterial des Minerals ist im Mineralogischen Museum der Universität Hamburg hinterlegt.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Rhodarsenid zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Legierungen u. legierungsähnliche Verbindungen“, wo er zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Isomertieit, Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Miessiit, Naldrettit, Palladoarsenid, Palladobismutoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit die „Arsenopalladinit-Gruppe“ mit der System-Nr. II/A.05 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Rhodarsenid ebenfalls in die Abteilung der „Legierungen und legierungsartigen Verbindungen“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den an der Verbindung beteiligten Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Legierungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE)“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2.AC.25b bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rhodarsenid in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Palladodymit in der unbenannten Gruppe 02.04.19 innerhalb der Unterabteilung „Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m + n) : p = 2 : 1“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Rhodarsenid findet sich in Form von 80 × 100 μm großen Einschlüssen in Platin-Eisen- und Ruthenium-Osmium-Iridium-Legierungen in Seifenlagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Platin-Eisen- und Ruthenium-Osmium-Iridium-Legierungen, Hollingworthit, Irarsit, Sperrylith.
Neben seiner Typlokalität Srebrnica in Serbien konnte Rhodarsenid noch am Pustaya bei Kamtschatka im ostasiatischen Teil Russlands und nahe der Maandagshoek Farm im Bushveld-Komplex Südafrikas gefunden werden.[2]
Kristallstruktur
Rhodarsenid kristallisiert orthorhombisch, allerdings wurde die genaue Raumgruppe bisher nicht ermittelt. Die Gitterparameter lauten a = 5,87 Å; b = 3,89 Å und c = 7,30 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Literatur
- Mahmud Tarkian, Saša Krstić, Karl-Heinz Klaska, Wilfried Ließmann: Rhodarsenide, (Rh,Pd)2As, a new mineral, in: European Journal of Mineralogy, Band 9, S. 1321–1325 (PDF 279,4 kB)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 61.
- ↑ Mindat - Rhodarsenide