Murillo de Río Leza

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Gemeinde Murillo de Río Leza
Murillo de Río Leza 09.jpg
Murillo de Río Leza – Ortsbild
Wappen Karte von Spanien
Murillo de Río Leza (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: La Rioja La Rioja
Comarca: Logroño
Koordinaten 42° 24′ N, 2° 19′ WKoordinaten: 42° 24′ N, 2° 19′ W
Höhe: 405 msnm
Fläche: 46,06 km²
Einwohner: 1.629 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einw./km²
Postleitzahl(en): 26143
Gemeindenummer (INE): 26099
Verwaltung
Website: Murillo de Río Leza

Murillo de Río Leza ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 1.629 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in der Autonomen Gemeinschaft La Rioja im Norden Spaniens.

Lage und Klima

Der Ort Murillo de Río Leza liegt am Unterlauf des Río Leza in der Übergangszone zwischen dem Bergland der Tierra de Cameros und dem Ebro-Tal gut 16 km (Fahrtstrecke) südöstlich der Provinzhauptstadt Logroño in einer Höhe von ca. 405 m. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 475 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1950 2003 2018
Einwohner 1.316 2.013 2.119 1.307 1.654[3]

Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des daraus resultierenden geringeren Arbeitskräftebedarfs ist die Einwohnerzahl des Orts seit der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich zurückgegangen (Landflucht).

Wirtschaft

Die Gemeinde war jahrhundertelang zum Zweck der Selbstversorgung landwirtschaftlich orientiert, wobei die Viehwirtschaft (Milch, Käse, Fleisch) im Vordergrund stand; aus der Schafwolle wurden Weberzeugnisse hergestellt, die auch getauscht oder verkauft werden konnten. Aber auch Obst, Gemüse und Getreide wurden angebaut. Im 17. und 18. Jahrhundert waren zahlreiche Webereien hier ansässig. Heute werden vor allem im Sommerhalbjahr Ferienwohnungen (casas rurales) vermietet. Die Gemeinde gehört überdies zum Weinbaugebiet der Rioja Baja.

Geschichte

Keltiberische, römische, westgotische und selbst islamisch-maurische Siedlungsspuren wurden auf dem Gemeindegebiet nicht entdeckt. Das Gebiet diente jahrhundertelang als Sommerweide für Schafe und Ziegen. Eine militärische Rückeroberung (reconquista) durch die Christen fand wohl nicht statt, doch wurde der Platz im Rahmen der Repoblación allmählich besiedelt. Im Mittelalter war die Region zeitweise zwischen den Königreichen Kastilien und Navarra umstritten. Im 14. Jahrhundert gehörten der Ort und sein Umland zur Tierra de Cameros. Im 18. Jahrhundert erlebte der Ort wegen seiner Textilproduktion einen deutlichen Aufschwung. Nach der Abschaffung der Grundherrschaften im Jahr 1811 gehörte das Gebiet zur Provinz Soria und kam erst im Jahr 1833 zur neugeschaffenen Provinz Logroño, aus der später die Region La Rioja hervorging.

Sehenswürdigkeiten

Murillo de Río Leza – Ermita de San Vicente
  • Die einschiffige Iglesia de San Esteban Protomártir entstand im 16./17. Jahrhundert an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus. Hervorzuheben sind die Portalfassade des Südquerhauses, mehrere Außenarkaden am Langhaus sowie der mehrfach abgestufte und von einem viereckigen Grundriss im Untergeschoss in eine oktogonale Laterne überleitende Glockenturm (campanario). Im Innern beeindruckt die Chorpartie mit mehreren optisch miteinander verbundenen Altarretabeln (retablos), unter denen der spätbarocke Hauptaltar mit seinen gedrehten Säulen im Stil des Churriguerismus besonders hervorsticht.[4]
  • Mehrere Häuser im Ortskern tragen steinerne Wappenschilde.
  • Am Ortsausgang steht die Ermita de Nuestra Señora la Virgen del Cortijo.
Umgebung
  • Die ca. 750 m südlich des Ortes befindliche Ermita de Santa Ana ist ein äußerlich schmuckloser Bau aus dem 16. Jahrhundert mit späteren Hinzufügungen.
  • Die ca. 2,5 km nördlich am Ufer des Río Leza gelegene Ermita de San Vicente war ein gotischer Bau des 13. Jahrhunderts, von dem nur noch das Portal erhalten ist.[5][6]

Weblinks

Commons: Murillo de Río Leza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise