Oberaltenbernheim

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Oberaltenbernheim
Markt Obernzenn
Koordinaten: 49° 27′ 24″ N, 10° 30′ 50″ O
Höhe: 356 m ü. NHN
Einwohner: 75 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91463
Vorwahl: 09844

Oberaltenbernheim (umgangssprachlich: Ejbeʳaldabäʳna[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Obernzenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt an der Zenn und am Seegraben, der im Ort als linker Zufluss in die Zenn mündet. 1,25 km nördlich des Ortes befindet sich die bewaldete Anhöhe Horn (444 m ü. NHN), 1 km nordöstlich erhebt sich der Weinberg. Die Staatsstraße 2413 verläuft nach Unteraltenbernheim (2 km östlich) bzw. nach Unternzenn (2,2 km westlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rappenau (1,8 km nordwestlich).[3]

Geschichte

1294 wurde der Ort als „Obern Alltenbern“ erstmals urkundlich erwähnt, als Konrad IV. von Nürnberg und seine Frau Agnes dem Deutschen Orden die Burg Virnsberg mit Eingehörungen schenkten, darunter auch Oberaltenbernheim. Im Ort gab es ursprünglich eine Burg, die mittlerweile abgegangen ist. Neben dem Deutschen Orden waren auch die Herren von Seckendorff und die Reichsstadt Windsheim begütert.[4] Das Grundwort des Ortsnamens ist būr (ahd. für Haus, Kammer), der Ortsname bedeutet also zum oben gelegenen alten Haus.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberaltenbernheim 18 Anwesen. Das Hochgericht übte das Obervogteiamt Virnsberg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Deutschordenskommende Virnsberg mit dem Rittergut Unternzenn gemeinsam inne. Grundherren waren die Deutschordenskommende Virnsberg (4 Höfe, 3 Halbhöfe, 1 Mühle, 1 Gemeindehirtenhaus) und das Rittergut Unternzenn (1 Dreiviertelhof, 4 Halbhöfe, 3 Drittelhöfe, 1 Viertelhof).[6]

1806 kam Oberaltenbernheim an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Oberaltenbernheim gebildet, zu dem Breitenau, Hechelbach, Limbach, Rappenau, Schafhof und Veitsmühle gehörten. Die 1811 gebildete Ruralgemeinde war deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Ansbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ansbach. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden Brachbach und Esbach von der Ruralgemeinde Sondernohe nach Oberaltenbernheim umgemeindet, während Hechelbach, Limbach und Schafhof nach Sondernohe umgemeindet wurden.[7][8] Am 4. Januar 1821 kam der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Oberaltenbernheim an das Landgericht Windsheim und das Rentamt Ipsheim. Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei über zwölf Anwesen hatte jedoch bis 1848 das Patrimonialgericht Unternzenn inne.[9] Ab 1862 gehörte Oberaltenbernheim zum Bezirksamt Uffenheim (1938 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1932 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 10,776 km².[10]

Am 1. Januar 1972 wurde Oberaltenbernheim im Zuge der Gebietsreform nach Obernzenn eingemeindet.[11]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 3: ehemaliger Winkelhof; aufgelassenes erdgeschossiges Fachwerkwohnstallhaus auf Sockel und Schwelle mit massiv unterzogenem doppeltem Stall; am Eckpfosten bezeichnet „A H M / 1735“. – zugehörige, ursprünglich dreijochige Fachwerkscheune mit massiv erneuertem Westgiebel, Krüppelwalmdach; am Eckpfosten und im Giebel bezeichnet mit Deutschordenskreuz und „HA / HM / 1748“, die Scheunentüre mit hölzernem Türschloss[12]
  • Haus Nr. 6: Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 8: Veitsmühle
  • Haus Nr. 15: dazugehörige stattliche, fünfjochige, schwellenlose Fachwerkscheune aus dem frühen 19. Jahrhundert mit zwei Quertennen, über Hahnengebälk abgewalmt; bezeichnet mit Deutschordenskreuz und „I.C.R.B. 18“[12]

Bodendenkmäler

In der Gemarkung Oberaltenbernheim gibt es zehn Bodendenkmäler, darunter

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Oberaltenbernheim

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 379 387 383 373 394 373 392 379 393 402 373 398 383 363 331 348 347 339 314 418 405 373 337 341
Häuser[13] 71 71 75 72 67 71 67
Quelle [14] [15] [16] [16] [17] [16] [18] [16] [16] [19] [16] [16] [20] [16] [16] [16] [21] [16] [16] [16] [22] [16] [10] [23]

Ort Oberaltenbernheim

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 115 127 107 111 122 106 127 82 86 75
Häuser[13] 20 22 21 21 20 17 18
Quelle [14] [15] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [10] [23] [1]

Religion

Der Ort ist auch nach der Reformation überwiegend katholisch geblieben. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Maria (Unterzenn) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Mariä Himmelfahrt (Sondernohe) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 341 (Digitalisat).
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 149. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: eibɘʳaldɒbæɘnɒ.
  3. Oberaltenbernheim im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Siehe Website www.obernzenn.de
  5. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 149 f.
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 117.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 24 (Digitalisat).
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 228.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 214.
  10. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583.
  12. a b H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 150. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt ggf. abgerissen.
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 65 (Digitalisat). Für die Gemeinde Oberaltenbernheim zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Breitenau (S. 12), Esbach mit Brachbach (S. 23), Rappenau (S. 73) und Veitsmühle (S. 97).
  15. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 262–263 (Digitalisat). Offensichtlich falsche Angaben zu Oberaltenbernheim mit 181 Einwohnern und 24 Häusern und Rappenau mit 35 E. und 6 H. Dadurch auch falsche Angaben für die Gemeinde mit 397 E. und 63 E. Die korrekte Angabe der Einwohnerzahl für die Gemeinde aus dem Gemeindeverzeichnis 1953 ergänzt.
  16. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1096–1097, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1263–1264, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1198 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1309 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).