Limbach (Obernzenn)
Limbach Markt Obernzenn Koordinaten: 49° 28′ 51″ N, 10° 31′ 7″ O
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Höhe: | 390–410 m ü. NHN |
Einwohner: | 69 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91619 |
Vorwahl: | 09107 |
Limbach (umgangssprachlich: Limba[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Obernzenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Nördlich des Dorfes fließt der Wolfsgraben, ein rechter Zufluss des Steinbachs, der wiederum ein linker Zufluss der Zenn ist. 0,5 km nördlich des Ortes liegt der Limbacher Ranken im Lenkersheimer Gemeindewald, 0,75 km westlich liegt das Waldgebiet Untreu, wo der Untreugraben entspringt, der ein rechter Zufluss des Wolfsgraben ist. 0,5 km östlich liegt der Kalkgraben, 0,75 km südlich liegt das Alte Eiche.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt am Schafhof vorbei nach Hechelbach (2 km südöstlich), eine weitere führt nach Rappenau (2,5 km südwestlich) bzw. zur Kreisstraße NEA 17 bei Schußbach (1,3 km östlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1294 als „Lympach“ erstmals namentlich erwähnt, als Konrad IV. von Nürnberg und seine Frau Agnes dem Deutschen Orden die Burg Virnsberg mit Eingehörungen, darunter auch Limbach, übereignete. Der Ort bestand ursprünglich aus drei großen Höfen. Zum Ort gehört die Einöde Schafhof, die 1509 erstmals erwähnt wurde.[4] Das Bestimmungswort des ursprünglichen Gewässernamens ist lint (ahd. für lind, sanft; aber auch Schlange, Viper) und beschreibt die Eigenschaft des Baches als sanft dahinfließend bzw. schlangenförmig.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Limbach mit Hörhof eine Realgemeinde. In Limbach gab es 12 Anwesen (2 Höfe, 4 Halbhöfe, 4 Drittelhöfe, 1 Sechstelhof, Schafhof, Gemeindehirtenhaus). Das Hochgericht übte das Obervogteiamt Virnsberg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte die Deutschordenskommende Virnsberg inne.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Limbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Oberaltenbernheim und der 1811 gebildeten Ruralgemeinde Oberaltenbernheim zugeordnet.[7] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Unteraltenbernheim umgemeindet.[8] Am 1. Mai 1978 wurde Limbach im Zuge der Gebietsreform nach Obernzenn eingemeindet.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 12: Fachwerkwohnstallhaus
- Haus Nr. 15: Erdgeschossiges Wohnstallhaus um 1860 mit modern erneuerten Umfassungen. Ansprechendes Giebelfachwerk, Giebelknauf.[9]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 83 | 98 | 95 | 101 | 109 | 83 | 83 | 106 | 68 | 77 | 69 |
Häuser[10] | 17 | 15 | 17 | 17 | 17 | 14 | 14 | 14 | |||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
Der Ort ist auch nach der Reformation überwiegend katholisch geblieben. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Martin (Unteraltenbernheim) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Mariä Himmelfahrt (Sondernohe) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Limpach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 365–366 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 131–132.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 111 (Digitalisat). Ebd. S. 216 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Limbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 270 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 140.
Weblinks
- Limbach auf der Website obernzenn.de
- Limbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. November 2021.
- Limbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Limbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 341 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 131. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: limbɒ.
- ↑ Limbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Siehe Website www.obernzenn.de
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 131 f.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 111.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 961.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 216.
- ↑ H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 140. Häusernummerierung nicht mehr identisch mit der heutigen Nummerierung. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 55 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 264 (Digitalisat). Limbach: 89 Einwohner, 14 Häuser; Schafhof: 9 E., 1 H.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1097, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Limbach: 89 Einwohner; Schafhof: 6 E.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1264, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Limbach: 93 Einwohner; Schafhof: 8 E.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1199 (Digitalisat). Limbach: 104 Einwohner, 16 Wohngebäude; Schafhof: 5 E., 1 Wgb.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1272 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1310 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1135 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 832 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).