Sakuraiit
Sakuraiit | |
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Sakuraiit (dunkle Körner, vermutlich mit Chalkopyrit) aus der Typlokalität Ikuno-Mine, Präfektur Hyōgo, Japan | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
IMA 1965-017 |
Chemische Formel | (Cu,Zn,In,Fe,Sn)4S4[1] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.CB.05b (8. Auflage: II/C.06) 02.09.02.05 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | 432, 43m oder m3m[1] |
Raumgruppe | P43m[1] |
Gitterparameter | a = 5,46 Å[1] |
Formeleinheiten | Z = 1[1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4 |
Dichte (g/cm3) | 4,45 (berechnet) |
Spaltbarkeit | fehlt |
Farbe | grünlich grau |
Strichfarbe | bleigrau |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Sakuraiit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Cu,Zn,In,Fe,Sn)4S4 und bildet grünlich-graue Körner.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1965 von Akira Kato in der Ikuno-Mine bei Asago in Japan gefunden. Er ermittelte zunächst eine tetragonale und pseudokubische Struktur mit der Zusammensetzung (Cu,Zn,Fe)3(In,Sn)S4 und sah das Mineral als Indium-Analogon des Kesterits.[2] 1986 korrigierten dies Stephen Kissin und D'Alton Owens nach einer genaueren Kristallstrukturanalyse zu einer kubisch-primitiven Struktur.[1]
Das Mineral ist nach dem japanischen Amateur-Mineralogen Kin-ichi Sakurai benannt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Sakuraiit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Barquillit, Briartit, Černýit, Famatinit, Ferrokësterit, Hocartit, Kësterit, Kuramit, Luzonit, Permingeatit, Petrukit, Pirquitasit, Rhodostannit, Stannit, Toyohait und Velikit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Sakuraiit mt Coloradoit, Hawleyit, Metacinnabarit, Polhemusit, Rudashevskyit, Sphalerit, Stilleit und Tiemannit eine Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 und Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Stannit, Černýit, Briartit, Kuramit, Hocartit, Pirquitasit, Velikit, Kësterit, Ferrokësterit und Barquillit die Stannit-Untergruppe der Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[3]
Bildung und Fundorte
Sakuraiit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen. Es ist vergesellschaftet mit Stannit, Sphalerit, Chalkopyrit, Kassiterit, Matildit, Cobalt-Arsenopyrit, Quarz und Calcit.
Neben der Typlokalität sind Funde lediglich noch aus der Toyoha-Mine bei Sapporo in Japan sowie Mina Pirquitas in der argentinischen Provinz Jujuy bekannt.
Kristallstruktur
Sakuraiit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe P43m (Raumgruppen-Nr. 215) , P432 (Nr. 207) oder Pm3m (Nr. 221) mit dem Gitterparameter a = 5,46 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Stephen Kissin, D'Alton Owens: The Crystallography of Sakuraiite. In: Canadian Mineralogist. 1986, 24, S. 679–683 (Volltext; PDF; 640 kB).
- ↑ Akira Kato: Sakuraiite, a new mineral. In: Chigaku Kenkyu. Sakurai volume, 1–5 (Japanisch, Abstract in American Mineralogist; PDF; 505 kB).
- ↑ Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
Literatur
- Sakuraiit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).