Toyohait
Toyohait | |
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Toyohait aus der Silber-Zinn-Lagerstätte Pirquitas, Rinconada, Jujuy, Argentinien (Gesamtgröße der Probe: 7,1 × 5,6 × 3,4 cm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
IMA 1989-007 |
Chemische Formel | Ag2FeSn3S8[1] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.DA.10 (8. Auflage: II/C.06) 02.10.03.02 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | tetragonal-dipyramidal; 4/m[2] |
Raumgruppe (Nr.) | I41/a[1] (Nr. 88) |
Gitterparameter | a = 7,46 Å; c = 10,80 Å[1] |
Formeleinheiten | Z = 2[1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4[2] |
Dichte (g/cm3) | 4,94[2] |
Spaltbarkeit | mikrokristalline Aggregate und Körner |
Farbe | bräunlichgrau |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Toyohait ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Ag2FeSn3S8[1], ist also chemisch gesehen ein Silber-Eisen-Zinn-Sulfid.
Toyohait konnte bisher nur in Form von mikrokristallinen Aggregaten bis etwa 200 μm bzw. in einzelnen Körner von etwa 1–30 μm Durchmesser gefunden werden. Er ist undurchsichtig und von metallischem Glanz. Seine Farbe erscheint im reflektierten Licht Bräunlichgrau. Im Vergleich zu Rhodostannit und Hocartit ist er allerdings etwas bräunlicher.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Toyohait in der „Toyoha Mine“ bei Sapporo auf der japanischen Insel Hokkaidō und wissenschaftlich beschrieben 1991 durch J. Yajima, E. Ohta und Y. Kanazawa, die das Mineral nach seiner Typlokalität benannten.[3]
Typmaterial des Mineral wurde im Geologischen Museum der Geological Survey of Japan in Sapporo hinterlegt.[3]
Klassifikation
Bereits in der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Toyohait zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall (M) : Schwefel (S) (Selen, Tellur) ≈ 1:1“, wo er zusammen mit Barquillit, Briartit, Černýit, Famatinit, Ferrokësterit, Hocartit, Kësterit, Kuramit, Luzonit, Permingeatit, Petrukit, Pirquitasit, Rhodostannit, Sakuraiit, Stannit und Velikit die „Stannitgruppe“ mit der System-Nr. II/C.06 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Toyohait ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“, dort allerdings in die Abteilung der „Metallsulfide mit dem Stoffmengenverhältnis M : S = 3 : 4 und 2 : 3“ ein. Diese Abteilung ist weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhältnis, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „M : S = 3 : 4“ zu finden ist, wo es zusammen mit Rhodostannit die „Rhodostannitgruppe“ mit der System-Nr. 2.DA.10 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Toyohait in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Rhodostannit in der unbenannten Gruppe 02.10.03 innerhalb der Unterabteilung „Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n) : p = 3 : 4“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Toyohait findet sich in massigen Pyrit-Sphalerit-Erzadern in Basalten aus dem Miozän. Als Begleitminerale treten unter anderem Berndtit, Herzenbergit, Hocartit, Rhodostannit und Teallit auf.
Außer an seiner Typlokalität „Toyoha Mine“ in Japan konnte Toyohait bisher (Stand: 2012) nur noch in der argentinischen Provinz Jujuy, genauer in der „Oploca Mine“ der „Pirquitas“-Lagerstätte im Departamento Rinconada, nachgewiesen werden.[4]
Kristallstruktur
Toyohait kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41/a (Raumgruppen-Nr. 88) mit den Gitterparametern a = 7,46 Å und; c = 10,80 Å sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Weblinks
- Mineralienatlas:Toyohait (Wiki)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 95.
- ↑ a b c Webmineral - Toyohaite
- ↑ a b John L. Jambor, Jacek Puziewicz: New Mineral Names - Toyohaite, in: American Mineralogist, Band 77 (1992), S. 1116–1121 (PDF 641 kB)
- ↑ Mindat - Toyohaite