Sils im Domleschg
Sils im Domleschg | |
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Staat: | Schweiz Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Viamala |
BFS-Nr.: | 3640 |
Postleitzahl: | 7411 |
Koordinaten: | 753969 / 174062 |
Höhe: | 633 m ü. M. |
Höhenbereich: | 654–1814 m ü. M.[1] |
Fläche: | 9,28 km²[2] |
Einwohner: | 971 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 105 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
17,0 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.sils-id.ch |
Sils, im Hintergrund Thusis | |
Lage der Gemeinde | |
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Sils im Domleschg (rätoromanisch Seglias) ist eine politische Gemeinde in der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Wappen
Blasonierung: In Silber ein aufrechter, rot bewehrter schwarzer Steinbock, eine schwarze Wagenlünse tragend
Verbindung des Steinbocks, des Wappens des Gotteshausbundes, mit der Wagenlünse, dem Familienwappen der Rin(c)k von Baldenstein.
Geographie
Das Domleschg gilt als eines der schönsten und vielfältigsten Täler Graubündens. Dank des ausserordentlich günstigen Klimas wird das Domleschg auch der Obstgarten Graubündens genannt. Wenn hier im Frühling die Apfelblüte beginnt, sieht man im Hintergrund die Berge noch tief verschneit. Die besondere geographische Lage mit den engen, leicht zu kontrollierenden Verkehrswegen machte das Domleschg zum burgenreichsten Gebiet Europas. Zur Gemeinde Sils im Domleschg gehört das Schloss Baldenstein, die Burgruine Campell, Burganlage Hohen Rätien und Burg Ehrenfels (Sils). Ebenfalls auf Gemeindegebiet von Sils liegen die Felszeichnungen von Carschenna.
Nachbargemeinden von Sils im Domleschg sind im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Fürstenau, Scharans, Vaz/Obervaz, Mutten, Zillis-Reischen, Rongellen und Thusis.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1803 | 1850 | 1900 | 1910 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000[5] | 2005 | 2020 |
Einwohner | 277 | 295 | 621 | 541 | 590 | 826 | 794 | 880 | 854 | 971 |
Sprachen
Bis ins 19. Jahrhundert wurde in Sils Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart, gesprochen. Im Jahr 1900 waren bereits weniger als 10 % romanischsprachig und seit 1920 ist die Gemeinde einsprachig Deutsch.
Sprachen in Sils im Domleschg | ||||||
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Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 612 | 74,09 % | 646 | 81,36 % | 764 | 86,82 % |
Rätoromanisch | 56 | 6,78 % | 34 | 4,28 % | 14 | 1,59 % |
Italienisch | 104 | 12,59 % | 60 | 7,56 % | 25 | 2,84 % |
Einwohner | 826 | 100 % | 794 | 100 % | 880 | 100 % |
Sowohl bei den Rätoromanen wie bei den Italienischsprachigen handelt es sich um Zuwanderer. Die Einwanderer aus Italien integrieren sich sprachlich immer mehr. Deshalb ist der Anteil des Italienischen in den letzten Jahrzehnten stetig zurückgegangen. Behördensprache ist Deutsch.
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 854 Bewohnern waren 749 (= 88 %) Schweizer Staatsangehörige.
Wirtschaft, Verkehr
Sils wird von Buslinien der Postauto Graubünden bedient. Im benachbarten Thusis halten Regionalzüge und Schnellzüge der Rhätischen Bahn.
In Sils befinden sich ein Kraftwerk und ein Unterwerk, die vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ), den Nordostschweizerischen Kraftwerken (NOK) und den Kraftwerken Hinterrhein (KHR) betrieben werden. Im Anlagenkomplex befindet sich die Netz-Leitstelle Sils des EWZ, von wo aus die meisten EWZ-Anlagen zentral angesteuert werden.
Im Unterwerk wird Strom von der Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg transformiert und durch die Hochspannungsleitungen Sils–Soazza und Sils–Pradella weitertransportiert. Ausserdem beginnen dort eine 380-kV-Hochspannungsleitung der NOK nach Bonaduz und die 380-kV-Leitung Sils–Fällanden der EWZ.
Sehenswürdigkeiten
- Unter Denkmalschutz stehen St. Cassian und
- die reformierte Dorfkirche.
- Palazzo Donatz (Gemeindehaus)[6]
- Schloss Baldenstein[7]
- Burgruine Hoch-Rialt oder Hohenrätien[8]
- Burgruine Campi (Campell)[9]
- Baldenstein Ansicht.jpg
- Hohen Raetien FlugaufnWest.jpg
Burg Hohen Rätien
- Sils Burg Ehrenfels.JPG
Exekutive
Gemeindepräsident ist Martin Lippuner (Stand 2022).
Persönlichkeiten
- Thomas Conrad von Baldenstein (1784–1878) auf Schloss Bandenstein geborener Naturforscher der Vogelwelt der Alpen
- Arno Jehli (* 30. März 1950) ist ein Schweizer Musiker, Kapellmeister und Komponist.
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
- Jürg Rageth, Jürg Simonett: Sils im Domleschg. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Dezember 2012.
Weblinks
- Sils im Domleschg auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Sils im Domleschg
- Burganlage Hohen Rätien
- Sils im Domleschg (Fotos) auf viamala.ch
- Bundesinventar ISOS: Sils im Domleschg
- Sils im Domleschg auf eLexikon
Einzelnachweise
- ↑ BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ Jürg Rageth, Jürg Simonett: Sils im Domleschg. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Dezember 2012.
- ↑ Palazzo Donatz (Gemeindehaus) (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Schloss Baldenstein (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Burgruine Hoch-Rialt oder Hohenrätien (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Burgruine Campi (Foto) auf baukultur.gr.ch.