Sklaverei

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(Weitergeleitet von Sklave)
Gordon, ein ehemals versklavter Mann mit Spuren grausamer Misshandlung in Louisiana, USA, 1863

Sklaverei ist ein System, in dem Menschen als Eigentum anderer behandelt werden. Bei der Sklaverei im engen Sinne der Geschichtsschreibung war das Recht, Sklaven zu erwerben, zu verkaufen, zu mieten, zu vermieten, zu verschenken und zu vererben, gesetzlich verankert. Die „Sklavengesetze“ regelten die privat- und strafrechtlichen Gesichtspunkte der Sklavenhaltung und des Sklavenhandels; darüber hinaus bestimmten sie auch, welche Rechte den Sklaven zugestanden wurden.

In vielen sklavenhaltenden Staatswesen und Gesellschaften behielten Sklaven eine gewisse Rechtsfähigkeit und konnten z. B. die Gerichte anrufen oder Eigentum mit Einschränkungen erwirtschaften, das es ihnen in manchen Gesellschaften und Ländern erlaubte, durch Selbstkauf die Freiheit zu erlangen. In manchen Staatswesen war Sklaverei erblich, d. h. die Nachkommen von Sklaven waren ebenfalls unfrei.

Im weiteren Sinne zählen zur Sklaverei auch Freiheitsberaubung und Nötigung von Menschen ohne gesetzliche Grundlage, beziehungsweise als Verstoß gegen die geltenden Gesetze und die Menschenwürde sowie Ausbeutung illegal Aufhältiger. Die Grenzen zwischen Sklaverei und „sklavereiähnlichen“ Erscheinungen wie etwa Zwangsarbeit (in Industrie, Bergbau, Plantagen etc.) oder Zwangsprostitution sind fließend.

Begriff

Etymologie

Das Wort „Sklave“ (spätmittelhochdeutsch sklave und slave; Appellativ, das sprachlich eins ist mit dem Volksnamen der Slaven, mittelgriechisch Sklabēnoi aus slawisch Slověninŭ mit einem von den Griechen eingeschobenen k, woraus ein Adjektiv sklabēnós entstand, welches im 6. Jahrhundert zum Substantiv sklábos wurde, ab 8. Jahrhundert mit der Bedeutung „Unfreier slawischer Herkunft“, woraus dann mittellateinisch sclavus wurde[1]) wird häufig einer veralteten etymologischen Erklärung folgend vom griechischen Verb skyleúo, Nebenform skyláo ‚Kriegsbeute machen‘[2] hergeleitet.

Die heute gängige Herleitung geht jedoch von der Entlehnung aus dem lateinischen sclavus für die ethnische Gruppe der seit dem Mittelalter so genannten Slawen aus.[3] Rumänisch şchiau, Plural şchei, und albanisch shqa – beides veraltete Bezeichnungen für die (süd-)slawischen Nachbarn, insbesondere Bulgaren und Serben – stammen aus derselben Quelle, denn beide Wörter konnten einst auch ‚Diener‘, ‚Sklave‘ bedeuten. Einige Autoren neigen dazu, es in den Kämpfen der Ottonen gegen die Slawen im 10. Jahrhundert entstanden zu sehen,[4] zumal bereits bei Widukind von Corvey und in den Quedlinburger Annalen für Slawe anstatt slavussclavus‘ geschrieben wird. So wurde am 11. Oktober 973 einem Sklavenhändler eine in den Monumenta Germaniae Historica enthaltene Urkunde ausgestellt, in der anstatt des lateinischen servus zum ersten Mal sclavus für ‚Sklave‘ erscheint.[5]

Der in mittelalterlichen arabischen Quellen verwendete Begriff Saqaliba صقالبة /

ṣaqāliba

/‚Slaven‘ bezieht sich ebenfalls auf Slawen und andere hellhäutige bzw. rötliche Völker Nord- und Mitteleuropas. Die Bezeichnung al-Ṣaḳāliba (Sing. Ṣaḳlabī, Ṣiḳlabī) ist dem mittelgriechischen Σκλάβος entlehnt (der unmittelbaren Quelle von lateinisch sclavus). Hierbei handelt es sich um eine Variante von Σκλαβῆνος (Singular) bzw. Σκλαβῆνοι (Plural), das aus der slawischen Selbstbezeichnung Slovĕne (Plural) übernommen ist. Wegen der großen Zahl slawischer Sklaven hat das Wort in mehreren europäischen Sprachen die Bedeutung ‚Sklave‘ angenommen (engl. slave, it. schiavo, franz. esclave), so auch im Spanien der Umayyaden, wo Ṣaḳāliba alle fremden Sklaven bezeichnete.

Dass sich in bestimmten europäischen Gegenden zunächst auch andere Wörter für „Sklave“ einbürgern konnten, zeigte sich ab dem 10. Jahrhundert während des Verlaufs der Reconquista bis 1492 vor allem im christlichen westlichen Mittelmeerraum, wo die im Kampf erbeuteten und „Sarazene“ / „Sarazenin“ oder „Maure“ / „Maurin“ genannten Gefangenen zur Handelsware wurden und Sklavenarbeit zu verrichten hatten.[6]

Merkmale und Aspekte

Bewohnerinnen Innerösterreichs werden von Osmanen in die Sklaverei entführt, 1530

Sklaven stammen in der Regel aus anderen Ländern, werden ihrer Ethnie und ihrer Familie entrissen und in andere ihnen fremde ethnische, sprachliche und soziale Umfelder gebracht. Sie können außerhalb des Rechtes stehen, sind zur Ware verdinglicht beziehungsweise entmenschlicht und werden Verkaufs- und Wiederverkaufsgegenstände.[7] Die Freiheitsberaubung geht oft mit physischer und/oder institutioneller Gewalt einher. Sie kennzeichnet den Sklavenhandel und bedeutet den Verlust von mit Geburt und Genealogie verbundenen Ansprüchen und Identifikationsmöglichkeiten (natal alienation) sowie der Menschenwürde.[8]

Sklaverei dient dort, wo sie eine Gesellschaftsstruktur bestimmt, meist der wirtschaftlichen Ausbeutung und der Aufrechterhaltung einer Klassengesellschaft.

Sklavenhaltergesellschaft

Sklavenjäger in Brasilien (Moritz Rugendas, 1823)

In der Gesellschaftstheorie des Marxismus und Leninismus wird unter Sklavenhaltergesellschaft eine ökonomische Gesellschaftsform verstanden, die auf dem Eigentum des Sklavenhalters an den Produktionsmitteln (Nutzflächen, Maschinen usw.) und an den unmittelbaren Produzenten (Sklaven) beruht. Karl Marx, der die Sklaverei für die roheste und primitivste Form der Ausbeutung und den Gegensatz zwischen Sklaven und Sklavenhalter für einen archaischen Klassengegensatz hielt, bezog den Begriff Sklavenhaltergesellschaft ausschließlich auf die antiken Gesellschaften. Marx beschrieb jedoch auch, wie als Überbauphänomen der Sklaverei politische, juristische und philosophische Anschauungen entstanden, die den Sklavenhaltern als Machtinstrument dienten.[9]

Nach dem amerikanischen Historiker Ira Berlin, zu dessen Hauptwerk zwei Monografien über die Geschichte der Sklaverei in den Vereinigten Staaten zählen, müssen zwei Formen von Sklaverei unterschieden werden. Die Gesellschaft der amerikanischen Südstaaten vor dem Sezessionskrieg sei eine typische „Sklavengesellschaft“ (engl. slave society) gewesen. In Sklavengesellschaften beruhen die zentralen Produktionsprozesse – im Fall der Südstaaten der Anbau von Zuckerrohr, Tabak, Reis und Baumwolle in Plantagen – auf der Arbeitskraft von Sklaven. Dagegen spielen in „Gesellschaften mit Sklaven“ (engl. societies with slaves), wie sie z. B. in der griechischen und römischen Antike bestanden, die Sklaven nur eine marginale Rolle in der Ökonomie. Infolgedessen bilden die Sklavenhalter in Sklavengesellschaften die herrschende Klasse, während sie in Gesellschaften mit Sklaven nur einen Teil der begüterten Elite ausmachen.[10][11]

Abgrenzung von ähnlichen Begriffen

Leibeigene, ca. 1310

Die Grenzen zwischen Sklaverei und anderen Formen der Unterwerfung und Ausbeutung können oft nicht eindeutig bestimmt werden. Begriffe wie sklavereiähnliche Abhängigkeit oder sklavereiähnliche Arbeitsbedingungen können dazu dienen, solche „ähnlichen“ Erscheinungen und Verhältnisse entweder abzugrenzen oder ausdrücklich einzubeziehen. Folgende Formen von Unfreiheit und unfreier Arbeit werden von der Sklaverei unterschieden:

  • Der Ausdruck Leibeigenschaft bezeichnet das Verhältnis zwischen einem Leibherrn und den Bauern, die unter seiner Verfügungsgewalt stehen, einschließlich Gerichtsbarkeit und Schollenbindung. Leibeigene Bauern bewirtschaften gegen Pacht das Land des Grundherrn und leisten für ihn Frondienste, die sogenannten Eigenleute dienten ihm unmittelbar als Gesinde. Ob Leibeigenschaft eine Form der Sklaverei war, ist umstritten. Der Historiker Michael Zeuske sieht keinen Unterschied zwischen ihnen.[12]
  • Bei der Schuldknechtschaft verpfändet ein Schuldner seine Arbeitskraft zur Tilgung von Schulden, oft durch die Umstände gezwungenermaßen und auf unabsehbare Dauer.
  • Die Mita und die Encomienda waren Formen unfreier Arbeit, die im spanischen Kolonialreich der indigenen Bevölkerung auferlegt wurden. Sie unterschieden sich oft nur dem Namen nach von der Sklaverei, die nach einem Edikt der Königin Isabella aus dem Jahr 1503 nicht auf die indigene Bevölkerung angewandt werden durfte.[13]
  • Forced apprenticeship (auch: indentured apprenticeship) ist die gerichtlich angeordnete Unterbringung von Kindern ehemaliger Sklaven im Haushalt eines „Lehrherrn“. Diese Übergangsform von Sklaverei und Freiheit war u. a. in den amerikanischen Südstaaten nach 1865 weit verbreitet. Ähnliche Umstände gab es bereits im Mittelalter, wo nicht selten Kinder „zur Ausbildung“ von ihren Eltern in fremde Familien gegeben wurden, um dort unter sklavereiähnlichen Bedingungen und oft auf unbestimmte Zeit zu leben, z. B. die oft vom Balkan stammenden fante in Venedig.[14]
  • Bei der Verdingung, die im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz und in Österreich verbreitet war, wurden Kinder (oft Waisen- oder Scheidungskinder) von Bauern als Arbeitskräfte unter Vertrag genommen und dabei häufig zu schwerer Arbeit gezwungen und vieler Rechte beraubt.[15]
  • Als Zwangsarbeit wird eine Arbeit bezeichnet, zu der ein Mensch gegen seinen Willen und unter Androhung einer Strafe gezwungen wird.

Im Englischen sind zur deutlicheren Unterscheidung der Sklaverei von ähnlichen Formen der Unfreiheit die Ausdrücke chattel bondage („Besitz-Knechtschaft“) und chattel slavery („Besitz-Sklaverei“) verbreitet, die ausschließlich solche Formen der Unfreiheit bezeichnen, bei denen eine Person auch im juristischen Sinne – also mit expliziter Bestätigung durch den Gesetzgeber – als das Eigentum einer anderen Person betrachtet wird.[16]

Die Legaldefinitionen des 1956 von den Vereinten Nationen abgeschlossenen Zusatzübereinkommens über die Abschaffung der Sklaverei, des Sklavenhandels und sklavereiähnlicher Einrichtungen und Praktiken machen den Begriff Sklaverei an der Ausübung des Eigentumsrechts fest: Sklaverei ist demnach „die Rechtsstellung oder Lage einer Person, an der einzelne oder alle der mit dem Eigentumsrecht verbundenen Befugnisse ausgeübt werden“.[17] In Artikel 1 werden „sklavereiähnliche Einrichtungen und Praktiken“ aufgelistet, nämlich Schuldknechtschaft, Leibeigenschaft, Verdingung, Zwangsverheiratung gegen eine Geld- oder Naturalleistung und Abtretung oder Vererbung einer Ehefrau an eine andere Person.

Enslaved Person

In der englischsprachigen Geschichtswissenschaft besteht ein Diskurs darüber, ob für die Opfer der Sklaverei der Begriff enslaved person („versklavte Person“) anstelle von slave („Sklave“) verwendet werden sollte. Für eine Begriffsänderung wird ins Feld geführt, dass das Wort slave das Verbrechen der Sklaverei auf sprachlichem Wege fortsetze, indem es die Opfer zu einem nichtmenschlichen Sachwort (Ware, Handelsgut etc.) reduziere statt sie als Menschen in Erinnerung zu behalten. Andere Geschichtsforschende halten dagegen, dass slave der kürzere und vertrautere Begriff sei oder dass gerade dieses Wort die Unmenschlichkeit der Sklaverei treffend wiedergebe: „Person“ würde eine persönliche Autonomie vortäuschen, die es in der Sklaverei nicht geben könne.[18]

Geschichte der Sklaverei

Altertum

Ein römischer Soldat und zwei gefangene Sklaven. Relief aus Smyrna (heute Izmir, Türkei), um 200 n. Chr.

Die durch Gesetzestexte dokumentierte Geschichte der Sklaverei beginnt in den ersten Hochkulturen des Altertums. Üblich war dort die Versklavung von Kriegsgefangenen; deren Nachfahren blieben aber ebenfalls unfrei. Weite Verbreitung fand die Sklaverei schon in Mesopotamien, Ägypten und Palästina.

In den griechischen Stadtstaaten, wo Sklaven in großer Zahl in der Haus- und Landarbeit eingesetzt wurden, entstand mit dem Aufstieg des Handels die Schuldknechtschaft, bei der nicht zahlungsfähige Schuldner bei ihrem Gläubiger in sklavereiähnliche Abhängigkeit fielen. Die Schuldknechtschaft war auch in Rom verbreitet, mit der Ausdehnung der römischen Eroberungskriege wurden dort jedoch in zunehmendem Umfang Kriegsgefangene versklavt. Sowohl in Griechenland als auch in Rom konnten freigelassene Sklaven das Bürgerrecht erlangen.

Mittelalter

Im islamischen Kulturkreis war der massierte Einsatz von Sklaven in Arbeitskollektiven wenig üblich. In der Landwirtschaft (Dattelpalmen, Gartenwirtschaft in den Oasen) und der nomadischen Viehzucht lebten die Sklaven in die Haus- oder Familiengemeinschaften der Sklavenhalter integriert. Eine Ausnahme waren die Zandsch, aus Ostafrika verschleppte Schwarze, die in der Zeit des Abbasidenreiches in den Salzsümpfen des heutigen Irak in großen Gruppen in Salinen, bei der Urbarmachung und auf Plantagen für die Zuckerherstellung arbeiteten.[19] Im Jahr 869 begannen sie einen Aufstand, der das Kalifat der Abbasiden an den Rand der Niederlage führte, aber niedergeworfen werden konnte.[20]

Etwa zeitgleich trieben Turkvölker wie die Chasaren und germanische Völker wie die Waräger und die Wikinger im europäischen und orientalischen Raum Handel mit Kriegsgefangenen und Sklaven. In Sachsen und im Ostfrankenreich entstand nach kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Slawen ein gut organisierter und sehr umfangreicher Handel mit slawischen Sklaven. Haupthandelszentrum war neben Prag auch Regensburg. Dort gab es gute Handelsbeziehungen mit Venedig und Verdun, von wo aus die Handelswege weiter nach Arabien und Spanien verliefen, wo nach der Ausbreitung des Islams eine große Nachfrage nach Sklaven bestand. Aber auch im Frankenreich herrschte bei Großgrundbesitzern Bedarf an unfreien Arbeitskräften.[21]

Eine bedeutsame Rolle in der Herrschaftspraxis islamischer Staaten, beginnend im Frühmittelalter, spielte der Einsatz von Militärsklaven, den Mamluken. Diese standen in ihrer Loyalität außerhalb familiärer und tribaler Beziehungen, konnten aber auch selbst nach der Macht greifen, wie etwa das Beispiel der Ghaznawiden zeigte.

Auch die slawischen Fürsten konsolidierten mit dem Menschenhandel ihre Herrschaft. Um das Jahr 960 befand sich nach Angaben des jüdisch-arabischen Reisenden Ibrahim ibn Yaqub einer der bekanntesten Sklavenmärkte unterhalb der Hauptburg der přemyslidischen böhmischen Fürsten in Prag.[22] Mit der Christianisierung ging die Sklaverei im hochmittelalterlichen Mitteleuropa zurück, wo es Christen verboten war, andere Christen als Sklaven zu verkaufen oder zu erwerben. Südlich der Alpen – etwa in den italienischen Seerepubliken, im Schwarzmeerraum, auf dem Balkan und in Ägypten – wurden Sklaven jedoch weiterhin in großem Umfang gehandelt. Auch Päpste und Klöster besaßen Sklaven. Mittelalterliche Theologen wie Thomas von Aquin begründeten unter Berufung auf Aristoteles die Rechtmäßigkeit und Notwendigkeit der Sklaverei aus dem Naturrecht.[23]

Das überhaupt erste Rechtsbuch, in dem Sklaverei und Leibeigenschaft verworfen werden, ist der um 1230 entstandene Sachsenspiegel des Eike von Repgow: „Unfreiheit sei demnach ein Unrecht, welches durch Gewohnheit für Recht gehalten werde. Da der Mensch Gottes Ebenbild sei, gehöre er nur ihm und sonst niemanden.“[24]

In vielen außereuropäischen Kulturen war Sklaverei traditionell verbreitet, beispielsweise bei den Azteken, den nordamerikanischen Indianern und in vielen Teilen Afrikas und Asiens. Hierbei ist auch die Sklaverei im Islam zu nennen, die im 7. Jahrhundert frühere Formen aufgriff und fortsetzte.

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Sklaverei einen erneuten Aufschwung mit der Ausdehnung des europäischen Seehandels und der Errichtung überseeischer Kolonien. Diese waren in vielen Fällen nur dünn besiedelt, sodass für den Aufbau der Wirtschaft afrikanische Sklaven eingeführt wurden, auf deren Arbeitskraft die Ökonomie dieser Kolonien jahrhundertelang weitgehend basierte. Die weltweit führend mit Sklaven handelnde Nation war bis ins 19. Jahrhundert Portugal. Allein nach Brasilien wurden von portugiesischen Kaufleuten in der Neuzeit mehr als 3 Millionen afrikanischer Sklaven verkauft. Es gab freilich kaum eine europäische Seehandelsmacht, die am internationalen Sklavenhandel nicht beteiligt war. Dies schließt nicht nur spanische, britische, französische und holländische, sondern auch schwedische, dänische und brandenburgische Kaufleute ein.

Erheblichen Umfang hatte vom 16. bis ins 19. Jahrhundert ebenfalls die Gefangennahme und Versklavung europäischer Seeleute und teilweise auch Küstenbewohner durch islamisch-nordafrikanische Piraten (Barbaresken-Korsaren).[25] Es wird geschätzt, dass zwischen mehreren Hunderttausend[26] und über einer Million Europäer so in die Sklaverei gerieten[27]. Zum Freikauf wurden u. a. in Hamburg und Lübeck Sklavenkassen gegründet. Der Versklavung durch Barbaresken-Korsaren stand der Verkauf tausender islamischer Gefangener auf europäischen Sklavenmärkten wie Malta oder Marseille gegenüber.[25]

Auf Deck eines Sklavendampfers im Kongogebiet, um 1900

Vom späten 18. Jahrhundert an wurde die Sklaverei weltweit allmählich abgeschafft. Wesentliche Initiativen dazu gingen für den britischen Einflussbereich u. a. von Abolitionisten wie William Wilberforce (dargestellt in dem Film Amazing Grace), dem ehemaligen Sklavenhändler John Newton und dem befreiten Sklaven Olaudah Equiano aus und gewannen in der Öffentlichkeit Raum. So wurde auf britischen Druck auf dem Wiener Kongress die Ächtung der Sklaverei im Artikel 118 der Kongressakte durchgesetzt, Gesetze und die britische Marine unterbanden mindestens den Atlantischen Sklavenhandel, in den USA beendete 1865 der Bürgerkrieg die Sklaverei.

Die Ächtung der Sklaverei im Westen diente allerdings bei der Kolonisierung Afrikas im Zeitalter des Hochimperialismus als Rechtfertigung. Die europäischen Kolonialherren konnten nun gegenüber der islamischen Welt, in der Sklaverei weiterhin akzeptiert wurde, eine Haltung moralischer Überlegenheit einnehmen und ihr koloniales Ausgreifen nach Afrika damit begründen, aus humanitären Gründen die Sklaverei bekämpfen zu müssen, worin sich die moralischen Ziele von Abolitionisten und die Interessen von Imperialisten überschnitten.[28]

Im buddhistisch geprägten Asien spielte die Sklaverei insgesamt eine geringere Rolle als im Westen und in der islamischen Welt. Bereits im 18. Jahrhundert waren China und Japan praktisch „sklavenfreie Zivilisationen“.[29]

Mit dem Verbot in Mauretanien bestehen seit 1981[30] in keinem Land der Erde mehr gesetzliche Grundlagen für Sklavenhandel und Sklaverei. Die formale Abschaffung der Sklaverei führte jedoch nur in den seltensten Fällen zu einer effektiven gesellschaftlichen Gleichstellung der früheren Sklaven. Besonders gut dokumentiert ist diese Kontinuität der Abhängigkeit im Falle der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Sklavereiähnliche Formen der Unterwerfung von Menschen können jedoch immer wieder selbst in solchen Kulturen beobachtet werden, in denen Sklaverei im engen Sinne keine Tradition besitzt; so etwa die NS-Zwangsarbeit.

Aufarbeitung der Geschichte

Männer, Frauen und Kinder arbeiten um 1850 unter der Kontrolle eines berittenen Aufsehers auf einer Baumwollplantage im Süden der USA

Obwohl die Sklaverei heute in allen Staaten der Welt offiziell als abgeschafft gilt, zeigen sich Schwierigkeiten, sich dem Thema zu stellen. Das betrifft sowohl die islamische Welt als auch den europäischen Umgang mit der eigenen Vergangenheit.

Anlässlich des 200. Jahrestages der Französischen Revolution machte der bis 2001 an der Sorbonne lehrende französische Philosoph Louis Sala-Molins darauf aufmerksam, dass keinem der Aufklärer an der Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien gelegen war – weder Condorcet, Diderot, Montesquieu noch Rousseau. Eine bekannte Ausnahme war Marquis de La Fayette. Sala-Molins hält die Einstellung zur Sklavenfrage und zu den Schwarzen für den entscheidenden Schwachpunkt im aufklärerischen Anspruch auf die als universell propagierten Menschenrechte.[31] Der 1685 unter Ludwig XIV. für die Kolonien erlassene Code Noir galt dort 163 Jahre lang ohne Unterbrechung bis 1848. Dann fiel er der Vergessenheit anheim, bis er von Sala-Molins 1987 als „monströsester juristischer Text der Moderne“ wiederveröffentlicht wurde.[32]

Der französische Mediävist Jacques Heers stellte noch 1996 fest, dass Sklaverei als offenkundige Tatsache neben der bäuerlichen Leibeigenschaft trotz einiger ihr gewidmeter Studien bezüglich des Mittelmeerraums dennoch in den gegenwärtigen Mittelalterdarstellungen kaum vorkomme, und dies mehr oder weniger absichtlich.[33]

Im Zuge von antirassistischen Protesten in den Vereinigten Staaten und Europa wurden 2020 Statuen und Denkmälern vom Sockel gestürzt. Die dargestellten historischen Persönlichkeiten werden vielfach mit der unreflektierten Erinnerung an Sklaverei und Kolonialismus in Verbindung gebracht.[34]

Verbreitung

Auf Sklaverei beruhende Gesellschaftsformen waren bis zum 19. Jahrhundert weltweit verbreitet. Sklaverei besteht trotz ihres Verbotes auch im 21. Jahrhundert. Der französische Anthropologe Malek Chebel schätzt in seiner Untersuchung zur Sklaverei in der islamischen Welt, dass 21 bis 22 Millionen Sklaven, die im Laufe von 1 400 Jahren als kriegsgefangene Slawen, Konkubinen, Diener, Sklaven aus Afrika oder im mediterranen Sklavenhandel erbeutete Christen ihre Freiheit verloren. Chebel zählt dazu auch die in den Golfstaaten gegenwärtig tätigen Philippinos, Inder und Pakistaner, die dort ihre Menschenrechte verlieren, berücksichtigt aber zum Beispiel ausdrücklich nicht afrikanische Minderheiten im Maghreb, in der Türkei, im Iran oder in Afghanistan.[35]

Die 2010 von dem australischen Unternehmer Andrew Forrest gegründete Walk Free Foundation beteiligt sich an dem Kampf gegen moderne Sklaverei. Die Stiftung hat seit 2013 jedes Jahr einen Global Slavery Index mit Schätzungen zur Verbreitung der Sklaverei in 162 Ländern (2013) bzw. in 167 Ländern (seit 2014) veröffentlicht. In dem Index aus dem Jahr 2018 wird geschätzt, dass weltweit insgesamt 40,3 Millionen Menschen versklavt sind.[36]

Rechtfertigung

In fast allen Epochen wurde das Halten von Sklaven ideologisch untermauert. Die Griechen unterteilten die Menschheit in Griechen und Barbaren (von griech. βάρβαρος – die ursprüngliche Bezeichnung im antiken Griechenland für alle diejenigen, die nicht (oder schlecht) griechisch sprachen)[37] und es schien nur gut und gerecht, Barbaren zu Sklaven zu machen. Daneben versklavten die Griechen Bewohner besiegter Städte auch dann, wenn diese Griechen waren. Laut Melierdialog des Thukydides widersetzten sich beispielsweise die Einwohner von Milos zur Zeit des Peloponnesischen Krieges im 5. Jahrhundert v. Chr. dem mächtigen Athen und wurden daraufhin von den Athenern versklavt.[38][39] Xenophon formuliert grundlegend das Recht des Stärkeren:

„Denn es ist ein ewiges Gesetz in der ganzen Welt: wenn eine feindliche Stadt erobert wird, so ist die Person und die Habe der Einwohner Eigentum der Eroberer“

Xenophon: Kyrupädie, VII 5,73

Andererseits empfanden die freien Griechen versklavte Griechen als Schande, und die Versklavung ganzer Städte blieb umstritten. Einige Heerführer verweigerten sich dieser Praxis, so etwa die Spartiaten Agesilaos II.[40] und Kallikratidas.[41] Sie wurde auch gelegentlich durch Verträge zwischen den Städten verboten. So verpflichteten sich beispielsweise Milet und Knossos im 3. Jahrhundert v. Chr. gegenseitig dazu, die Bürger der jeweils anderen Stadt nicht zu versklaven.[42]

Aristoteles definierte Sklaven als Besitzstück.[43] Lässt man die problematische substanzphilosophische und naturrechtliche Begründung dieses Besitzverhältnisses beiseite, dann charakterisiert Aristoteles die Sklaven weiterhin durch zwei Eigenschaften. Zum einen haben solche Besitzstücke die Eigenart, ein besonderes Werkzeug zu sein, das viele andere Werkzeuge ersetzen kann. Entsprechend der aristotelischen Teleologie haben Werkzeuge keinen eigenen Zweck, sondern müssen sich einem Zweck unterordnen, welcher von einem vollkommenen Ganzen her bestimmt wird, von dem sie nur ein unvollkommener Teil sind.[44] Diese menschlichen Werkzeuge besitzen aber im Gegensatz zu anderen, unbelebten Werkzeugen eine gewisse antizipatorische Fähigkeit. Aristoteles schreibt dazu, dass Sklaven in der Lage sind, Befehle zu antizipieren und nicht nur auf Befehle anderer hin zu handeln. Als solche vorauseilend gehorchende Werkzeuge haben sie eine Seele, zu deren voller, vernünftiger Ausbildung sie jedoch nicht fähig sind. Deswegen sei es besser für den Sklaven, überlegenen Menschen als Sklaven zu dienen.

Cicero spricht später von Juden und Syrern als „Menschen, die zu Sklaven geboren wurden“, und er meint, dass es einigen Nationen gut tue, unterworfen zu werden. Vor allem die Ansichten von Aristoteles wurden auch später benutzt, um der Sklaverei eine ideologische Begründung zu geben.

In der Bibel wird Sklaverei als Faktum der antiken jüdischen Gesellschaft beschrieben. Zu Beginn des Alten Testaments findet sich im Fluch Noahs über seinen Sohn Ham – Stammvater der Kanaaniter – die Rechtfertigung für dauernde Knechtschaft (Genesis 9,18–27). Das mosaische Gesetz unterschied nach der Herkunft in einheimische und fremdvölkische Sklaven (Lev. 25,44–46). Nur letztere waren im engeren Sinne als Sklaven – d. h. lebenslang veräußerbares Eigentum – erlaubt. Durch Verschuldung konnten zwar auch frei geborene Hebräer in Hörigkeit geraten. Sie waren jedoch von bestimmten Arbeiten befreit und mussten im siebten Jahr (Sabbatjahr) freigelassen werden (Ex 21,2 EU und Dtn 15,12 EU). Für die Behandlung von Sklaven gab es keine besonderen Regelungen. Ausdrücklich verboten war es, Sklaven zu erschlagen (Ex 21,20–21). Zudem waren Sklaven freizulassen, wenn sie durch ihren Besitzer körperlich schwer misshandelt wurden (Ex 21,26–27).

In den Evangelien des Neuen Testaments findet sich keine ausdrückliche Erwähnung der Sklaverei als Herrschaftspraxis. Erst in den Briefen des Apostels Paulus kommt diese mehrfach zur Sprache. Paulus betont mit Blick auf die heterogeneb Gemeinden der Urkirche, dass es unter Christen keinen Unterschied gebe zwischen Sklaven und Freien (Gal 3,28 EU; Kol 3,11 EU; 1 Kor 12,13 EU). Besonders deutlich wird dies im Brief des Paulus an Philemon, wenn er diesen auffordert, seinen davongelaufenen und nunmehr getauften Sklaven Onesimus als geliebten Bruder anzunehmen (Phm 15–17). Damit formuliert das frühe Christentum erstmals in der Antike Wert und Würde auch von Sklaven. Dass das Christentum nach Paulus` Verständnis keine sozialrevolutionäre Botschaft beinhaltet, zeigt sich im ersten Brief an Timotheus (1 Tim 6,1–2 EU). Paulus argumentiert, die Freiheit, welche Jesus Christus schenke, sei nicht abhängig vom äußeren zivilen Stand (1 Kor 7,22 EU). Er lässt Sklaverei als gesellschaftlich etablierte Besitzform unangetastet, gemahnt aber Sklaven wie Herren an ihre gegenseitigen Pflichten (Kol 3,22 – 4,1; Eph 6,1–9 EU). Sklaverei ist Teil der gottgewollten Ordnung, in der Menschen unterschiedliche Status innehaben und sich damit arrangieren müssen.

Im Mittelalter kam für Sklaverei und Sklavenhandel das Argument hinzu, dass damit die Christianisierung von Heiden gefördert werde. Mit den päpstlichen Bullen Dum diversas (1452) und Romanus Pontifex (1455) wurde es Christen erlaubt, Sarazenen, Heiden und andere Feinde des Christentums zu versklaven.[45] Im Fall der dalmatischen fante, deren Unfreiheit zeitlich begrenzt war, wurde betont, dass einige Jahre in sklavenähnlichem Arbeitsverhältnis notwendig seien, damit sie ausreichend Zeit zum Lernen hätten.

Einige mittelalterliche Päpste sprachen sich entschieden gegen die Sklaverei aus. Johannes VIII. erklärte 873 in der Bulle Unum est, sie sei nach der Lehre Christi nicht zu rechtfertigen. Pius II. nannte in einem Brief den Sklavenhandel ein „magnum scelus“, ein großes Verbrechen, und verdammte Versklavung in einer Bulle vom 7. Oktober 1462.[46]

1510 wurden die Theorien von Aristoteles zum ersten Mal von dem schottischen Gelehrten John Major auf die amerikanischen Indianer angewendet.[47] Erst 1537 wurde mit der Bulle Sublimis Deus festgestellt, dass andere, nichteuropäische Ethnien, z. B. Indianer, echte Menschen seien, mit der Befähigung, den katholischen Glauben zu verstehen. Nun wurde es verboten, ihnen die Freiheit und ihren Besitz zu nehmen. Doch noch im 19. Jahrhundert wurden entgegengesetzte Ansichten vertreten. George Fitzhugh etwa publizierte 1854 ein Buch, in dem er schrieb: „Einige Menschen sind mit einem Sattel auf dem Rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. Und es tut ihnen gut!“[48]

Sklaverei und sklavereiähnliche Abhängigkeit heute

„Als moderne Sklaverei wird eine ausbeuterische Lebenssituation angesehen, aus der es für die Opfer wegen Drohungen, Gewalt, Zwang, Machtmissbrauch oder Irreführung kein Entrinnen gibt. Vielfach werden die Betroffenen auf Fischerbooten in Asien festgehalten, als Hausangestellte ausgebeutet oder in Bordellen zwangsprostituiert.“[49]

Im April 2006 veröffentlichte Terre des hommes Zahlen, nach denen mehr als 12 Mio. Menschen als Sklaven betrachtet werden müssen. Diese Zahlen wurden später von Seiten der Vereinten Nationen bestätigt. Davon seien etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche. Es handelt sich um Opfer von Menschenhandel und Zwangsarbeit.[50] In Indien, Bangladesch und Pakistan leben demnach die meisten Zwangsarbeiter. Auch in den Industrieländern leben insbesondere Frauen als Zwangsprostituierte unter sklavereiähnlichen Umständen. Darüber hinaus werden im Baugewerbe, in Haushalten und in der Landwirtschaft Arbeitskräfte illegal ohne Rechte beschäftigt. In Mitteleuropa sind Einzelfälle von sklavereiähnlichen Arbeitsverhältnissen bekannt. So hielt sich ein jemenitischer Kulturattaché in Berlin, der Diplomatische Immunität genoss, jahrelang eine unbezahlte Hausangestellte unter sklavereiähnlichen Bedingungen.[51]

Die Geschichte der Sklaverei im Islam ist auch in jüngster Zeit noch nicht abgeschlossen. So wird über Sklaverei im Islamischen Staat berichtet.[52]

Nach einem Mitte 2016 veröffentlichten Bericht der Walk Free Foundation,[53] einer von dem australischen Unternehmer und Milliardär Andrew Forrest und seiner Gattin Nicola[53] im Kampf gegen moderne Formen der Sklaverei gegründeten Stiftung sollen weltweit nahezu 46 Mio.[54] Menschen als Sklaven oder sklavenähnlich Beschäftigte leben; zwei Drittel davon im asiatisch-pazifischen Raum. Indien sei mit mehr als 18 Mio. das Land mit den meisten Betroffenen, auf den Plätzen zwei und drei folgten China mit 3,4 Mio. und Pakistan mit 2,1 Mio. Nordkorea weise mit 4,37 % die höchste Quote im Verhältnis zur eigenen Bevölkerung auf, es sei zudem das einzige Land der Welt, das nichts gegen Sklaverei unternehme.[49] Im Weiteren gehörten Russland, China, Nordkorea, Nigeria, Irak, Indonesien, Kongo und die Philippinen zu den zehn Ländern, in welchen nach dem 2018er-Rating der Walk Free Foundation 60 % der Gesamtzahl der Sklaven in der Welt existieren.[55]

Die Walk Free Foundation hat einen Global Slavery Index (dt. ‚Globaler Sklaverei-Index‘) entworfen und erstellt: Er gibt neben der Sammlung von Daten auch einen Überblick über das Engagement der Politik weltweit.[54]

Situation in einzelnen Ländern

Brasilien

Sklavereiähnliche Arbeitsbedingungen sind in ländlichen Regionen Brasiliens bis heute weit verbreitet, das Phänomen geht deutlich über Einzelfälle hinaus. Seit Jahren wird daher eine intensive Debatte in den Medien, unter Menschenrechtlern und in der Wissenschaftlichen Öffentlichkeit geführt, Stichwort ist die trabalho escravo, i. e. „Moderne Sklaverei“.[56] Ergebnisse der Debatte sind eine Anpassung des brasilianischen Arbeitsrechts, das sklavereiähnlichen Arbeitsbedingungen erstmals definiert und unter Strafe stellt. Die Definition von „moderner Sklaverei“ umfasst dabei nicht das eigentliche Eigentum an Menschen, das in Brasilien seit 1888 abgeschafft ist, sondern beschreibt Arbeitsbedingungen wie Schuldknechtschaft, Freiheitsberaubung am Arbeitsplatz, überlange und auszehrende Arbeitstage. Diese Zustände entsprechen zwar der Form halber vertraglicher Lohnarbeit, kommen aber faktisch der Sklaverei nahe. Mit dieser modernen Definition kann das Arbeitsrecht, so es denn vor Ort auch umgesetzt wird, moderne Sklaverei erfassen und die Profiteure bestrafen.[57]

Haiti

In Haiti leben laut einem Bericht der Kindernothilfe im Jahr 2009 etwa 300.000 Kinder beiderlei Geschlechts als Haussklaven, sogenannte Restavecs (von franz.: rester avec ‚bei jemandem bleiben‘) in Familien der Ober- und Mittelschicht vornehmlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Sie stammen zumeist aus auf dem Land lebenden Familien, die ihre Kinder kaum noch ernähren können und sie daher in der Regel kostenlos besser gestellten Familien überlassen. Dort haben sie täglich bei freier Kost und Logis, aber ohne Möglichkeit der Schulausbildung und ohne Bezahlung alle anstehenden Arbeiten im Haushalt zu erledigen. Körperliche Züchtigung und sexueller Missbrauch ohne strafrechtliche Konsequenzen für die Täter sind an der Tagesordnung. Obwohl in die Verfassung von Haiti nach dem Ende der Sklaverei und der Erklärung der Unabhängigkeit im Jahre 1804 auch einmal ein Passus aufgenommen wurde, der Kindern grundsätzlich ein „Recht auf Liebe, Zuwendung und Verständnis“ zusichert und auch die „Freiheit der Arbeit“ regelt, werden in der täglichen Realität diese Vorsätze nicht umgesetzt.[58][59]

Dominikanische Republik

Nach Schätzung der Internationalen Organisation für Migration (OIM) werden jährlich etwa 2000 haitianische Kinder von Schleuserbanden illegal über die Grenze in die Dominikanische Republik geschafft und dort als Haussklaven und Arbeitskräfte in der Landwirtschaft verkauft.[60]

Mauretanien

Die Sklaverei in Mauretanien besteht trotz ihrer mehrmaligen offiziellen Abschaffung – zuletzt 2007 – weiter fort und betrifft die Nachfahren von vor Generationen versklavten und bis heute nicht freigelassenen Menschen, die ʿAbīd (Sing. Abd), die den „weißen Mauren“ (Bidhan) als Sklaven dienen. Ihre Zahl ist unbekannt, wird aber von Menschenrechtsgruppen auf die Größenordnung von Hunderttausenden geschätzt.

Sudan

Das Fortbestehen der Sklaverei im Sudan und Südsudan betraf vor allem die Ethnien der Dinka und Nuba und wurde durch Berichte ehemaliger Sklaven wie Mende Nazer und Francis Bok international bekannt. Wie viele Menschen dort versklavt wurden bzw. weiterhin in Sklaverei leben, ist nicht genau bekannt, Schätzungen reichen von einigen Zehntausend bis Hunderttausend.

Elfenbeinküste

Laut Anti-Slavery International sollen laut Greenpeace in Elfenbeinküste, von wo 40 % der weltweiten Kakaoernte stammen, rund 200.000 teils aus Nachbarländern stammende Kindersklaven als Erntehelfer eingesetzt werden. Es sind Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren, die zumeist aus Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Togo und Benin stammen und ohne Lohn nur gegen Kost und Logis arbeiten. Sie müssten dabei zu 90 % schwere Lasten tragen und zu zwei Dritteln ungeschützt Pestizide versprühen. Um das Jahr 2000 haben sich Schokoladenhersteller verpflichtet, an diesen Zuständen etwas zu ändern. Laut einer Studie des kirchennahen Südwind-Instituts ist danach aber kaum etwas passiert. Wie oft im internationalen Handel wird ein niedriger Einkaufspreis mit so gut wie allen Mitteln vorangetrieben. In den USA ist daher ein Gerichtsverfahren wegen Sklaverei und Verschleppung von Kindern aus Mali gegen Nestlé anhängig.[61]

Afghanistan

Besonders im Norden Afghanistans wird noch heute die jahrhundertealte, nach wie vor in weiten Kreisen gesellschaftlich akzeptierte Tradition der „Bacha bazi“ (wörtlich „Knabenspiel“[62]) praktiziert: Bei dieser Form der Kinderprostitution, die von einem UN-Mitarbeiter als Kindersklaverei bezeichnet wird,[63] tanzt ein als Frau verkleideter Junge (Bacchá) zunächst vor Männern und muss anschließend diese zumeist auch sexuell befriedigen.[63] Die „Tanzjungen“ sind zwischen acht und etwa vierzehn Jahren alt,[64] werden oft armen Familien abgekauft, teilweise entführt oder sind Waisen von der Straße.[63] Sie werden zunächst zu Tänzern für Sexpartys gleichkommenden Unterhaltungsveranstaltungen ausgebildet, jedoch spätestens nach Einsetzen des Bartwuchses von ihren „Besitzern“ gegen jüngere Knaben ausgetauscht, günstigstenfalls mit einer älteren, nicht mehr jungfräulichen Frau verheiratet, gelegentlich auch zusätzlich mit kleinem Haus und Hof abgefunden,[65] meist aber einfach nur entschädigungslos verstoßen.[63] Nicht wenige „Bacha bazis“ sind ermordet worden, nachdem sie zu ihrer „attraktiven“ Zeit versucht hatten, ihren „Herren“ zu entfliehen.[63]

Dies geschieht, obwohl ein Großteil der afghanischen Männer Homosexualität in alltäglich öffentlichen Gesprächen als widerwärtig und abstoßend ablehnen.[63]

Nepal

In Nepal ist die Leibeigenschaft seit 2000 gesetzlich verboten. Dennoch werden jedes Jahr tausende minderjährige Mädchen meist ab ihrem fünften, manche sogar ab dem vierten bis zum 15. Lebensjahr verkauft, um in Häusern reicher Grundbesitzer als sogenannte Kamalaris[66] völlig rechtlos und ohne jeden Schutz bis zu 16 Stunden täglich alle möglichen Arbeiten zu verrichten. 10 Prozent von ihnen würden von ihren Besitzern auch sexuell missbraucht.[67][68][69]

Anerkennung moderner Formen der Unfreiheit als Sklaverei

Artikel 4 der Europäischen Menschenrechtskonvention verbietet Sklaverei. Viele Politiker und Menschenrechtsorganisationen, deren Engagement der Bekämpfung modernen Formen der Unfreiheit – besonders der Zwangsprostitution, der Zwangsarbeit, der Kinderarbeit[70][71] und der Rekrutierung von Kindern als Soldaten[72][73] – gilt, bemühen sich um eine Anerkennung dieser Phänomene als Sklaverei. Heutzutage soll es mehr Sklaven auf der Welt geben als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit.[74] In Paragraph 104 des österreichischen Strafgesetzbuches wird Sklavenhandel und die Versklavung anderer mit Freiheitsstrafe von zehn bis zwanzig Jahren bedroht;[75] in Deutschland drohen dem Täter 6 Monate bis 10 Jahre (Arbeitssklave: § 233, sexuelle Ausbeutung: § 232, Menschenraub: § 234 StGB) Freiheitsentzug.

Der Europarat verurteilt und kriminalisiert jegliche Art der Sklaverei nach Artikel 4 der Europäischen Menschenrechtskonvention. Doch auch heute noch können Menschen in Situationen gelangen, die mit dem Zustand der Versklavung zu vergleichen sind. Ein Beispiel dafür ist der kriminelle Menschenhandel und das Festhalten von Frauen zur sexuellen Ausbeutung. Insbesondere seit dem Zusammenbrechen des Kommunismus in Osteuropa und der andauernden Instabilität im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien nimmt die erzwungene Prostitution von Frauen und Mädchen zu.[76]

Menschenrechtsorganisationen setzen sich dafür ein, dass die Zwangsprostitution rechtlich als Sklaverei und somit als Menschenrechtsverletzung behandelt wird. Hiervon sind auch die demokratischen Staaten Mitteleuropas betroffen, wo z. T. die bestehenden Rechtsvorschriften unzulänglich umgesetzt werden.

Abschaffung der Sklaverei in der Gegenwart

Siehe auch

Literatur

Geschichte

Deutsch

  • Andreas Eckert: Geschichte der Sklaverei Von der Antike bis ins 21. Jahrhundert. 1. Auflage. München 2021, ISBN 978-3-406-76539-1.
  • Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei (= Becksche Reihe, Band 1884). Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58450-3.
  • Heinz Heinen: Handwörterbuch der antiken Sklaverei (= Forschungen zur antiken Sklaverei. Beiheft 5). 3 Bände, Steiner, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-515-10161-5.
  • Elisabeth Herrmann-Otto (Hrsg.): Unfreie Arbeits- und Lebensverhältnisse von der Antike bis zur Gegenwart. Eine Einführung. Olms, Hildesheim 2005, ISBN 3-487-12912-4.
  • Julia Holzmann: Geschichte der Sklaverei in der niederländischen Republik. Recht, Rassismus und die Handlungsmacht Schwarzer Menschen und People of Color, 1680–1863. transcript, Bielefeld 2022, ISBN 978-3-8376-5886-6.
  • Peter Martin: Das rebellische Eigentum. Vom Kampf der Afroamerikaner gegen ihre Versklavung. Junius, Hamburg 1985, ISBN 3-88506-139-2.
  • Nicole Priesching: Sklaverei in der Neuzeit. In: Geschichte kompakt. Darmstadt 2014, ISBN 978-3-534-25483-5.
  • Max Weber: Die sozialen Gründe des Untergangs der antiken Kultur. In: Die Wahrheit. Band 3, Heft 63, Frommanns, Stuttgart 1896, S. 57–77 (Volltext als PDF-Datei).
  • Albert Wirz: Sklaverei und kapitalistisches Weltsystem. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-518-11256-2.
  • Michael Zeuske: Handbuch Geschichte der Sklaverei. Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, De Gruyter, Berlin/ New York 2019, ISBN 978-3-11-027880-4.
  • ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Medien, Kunst und Industrie Hamburg/ Nord: (Literatur zum Thema. Auf: dju-hamburg.de (Memento vom 19. Juni 2010 im Internet Archive)).

Englisch

  • Hilary Beckles, Verene Shepherd (Hrsg.): Caribbean slave society and economy. Ian Randle Publishers, Kingston/ James Currey Publishers, London 1991.
  • Robert C. Davis: Christian Slaves and Muslim Masters – White Slavery in the Mediterranean, the Barbary Coast, and Italy, 1500–1800. Palgrave Macmillan, Houndmills (GB) 2003, ISBN 0-333-71966-2.
  • Seymour Drescher: Abolition – A History of Slavery and Antislavery. Cambridge University Press, New York 2009, ISBN 978-0-521-60085-9.
  • Frederick C. Knight: Working the Diaspora – The Impact of African Labor on the Anglo-American World 1650–1850. New York University Press, New York/ London 2010, ISBN 978-0-8147-4818-3.
  • Kenneth Morgan: A Short History of Transatlantic Slavery. Tauris, London/ New York 2016, ISBN 978-1-78076-386-6.
  • Orlando Patterson: Slavery and Social Death. A Comparative Study. Harvard University Press, Cambridge (MA)/ London 1982, ISBN 0-674-81083-X.
  • Johannes Postma: The Atlantic Slave Trade. University Press of Florida, Gainesville et al. 2005.
  • Joel Qirk: The Anti-Slavery Project. From the Slave Trade to Human Trafficking. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2011, ISBN 978-0-8122-4333-8.
  • Jonathan Schorsch: Jews and Blacks in the Early Modern World. Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-82021-9.
  • Eric Eustace Williams: Capitalism and Slavery. University of North Carolina Press, Chapel Hill 1944.
  • The Cambridge World History of Slavery. 4 Bände, Cambridge University Press, Cambridge/ New York 2011 ff. (Band 2 zum Mittelalter noch nicht erschienen).

Gegenwart

Deutsch

Englisch

  • Louise Brown: Sex Slaves. The Trafficking of Women in Asia. Virago Books, New York 2002, ISBN 1-86049-903-1.
  • Austin Choi-Fitzpatrick: What Slaveholders Think: How Contemporary Perpetrators Rationalize What They Do. Columbia University Press, New York 2017, ISBN 978-0-231-18182-2.
  • Joel Quirk: Unfinished Business: A Comparative Survey of Historical and Contemporary Slavery. PDF, Wilberforce Institute for the study of Slavery and Emancipation (WISE), 2008.

Filme

  • Sklaven heute – Geschäft ohne Gnade, italienisch-französischer Dokumentarfilm (1964)
  • Daniel Cattier, Juan Gélas, Fanny Glissant (Regie): Menschenhandel – Eine kurze Geschichte der Sklaverei. Frankreich, Dokumentation, 2018. Originaltitel: Les routes de l'esclavage.[77]

Weblinks

Commons: Sklaverei – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sklaverei – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Sklaverei – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. Hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 711 f.
  2. Sklave. In: F. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 1891.
  3. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 7. Auflage, bearbeitet von Walther Mitzka. Walter de Gruyter, Berlin 1957, ISBN 978-3-11-154374-1, S. 712 (abgerufen über De Gruyter Online).
  4. Vgl. Malek Chebel: L’Esclavage en Terre d’Islam. Un tabou bien gardé. Fayard, Paris 2007, ISBN 978-2-213-63058-8, S. 35. – Für den französischen Mediävisten Jacques Heers ist diese Etymologie eindeutig.
  5. Alexandre Skirda, La traite des Slaves. L’esclavage des Blancs du VIIIe au XVIIIe siècle, Les Éditions de Paris: Paris 2010, S. 5.
  6. Jacques Heers: Esclaves et domestiques au Moyen Âge dans le monde méditerranéen. Hachette, Paris 1996, ISBN 2-01-279335-5, S. 24–30.
  7. Vgl. Jacques Heers (1996), S. 7.
  8. O. Patterson: Slavery and Social Death. 1982, S. 35–101.
  9. Georg Klaus, Manfred Buhr (Hrsg.): Marxistisch-Leninistisches Wörterbuch der Philosophie. Rowohlt, Reinbek 1983, ISBN 3-499-16157-5, S. 1109.
  10. Ira Berlin: Generations of Captivity: A History of African-American Slaves. The Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge/ London 2003, ISBN 0-674-01061-2, S. 8 f.
  11. Die Genese von Sklavenhaltergesellschaften wird ausführlicher beschrieben in Richard S. Dunn: Sugar and Slaves: The Rise of the Planter Class in the English West Indies, 1624–1713. Chapel Hill 1972; sowie in Richard B. Sheridan: Sugar and Slavery: An Economic History of the British West Indies, 1623–1775. Baltimore 1973.
  12. Michael Zeuske: Handbuch Geschichte der Sklaverei. Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis heute. De Gruyter, New York/ Berlin 2019, ISBN 978-3-11-055884-5, S. 213.
  13. Richard Konetzke: Süd- und Mittelamerika I. Die Indianerkulturen Altamerikas und die spanisch-portugiesische Kolonialherrschaft (= Fischer Weltgeschichte, Bd. 22). Fischer, Frankfurt am Main 1965, S. 173–204.
  14. Robert Delort: Le petit peuple des esclaves en Toscane, à la fin du Moyen Âge. In: Pierre Boglioni, Robert Delort, Claude Gauvard: Le petit peuple dans l’Occident médiéval. Terminologies, perceptions, réalités: Actes du Congrès international tenu à l’Université de Montréal 18–23 octobre 1999 (= Publications de la Sorbonne. / Histoire ancienne et médiévale, Band 71). Publications de la Sorbonne, Paris 2002, ISBN 978-2-85944-477-8, S. 379–394.
  15. Verdingt und verdrängt. Bis vor 40 Jahren wurden in der Schweiz Kinder als Arbeitssklaven missbraucht. In: Süddeutsche Zeitung. vom 19. Oktober 2009, S. 9.
  16. Traditional or Chattel Slavery Brandeis University
  17. Zusatzübereinkommen über die Abschaffung der Sklaverei, des Sklavenhandels und sklavereiähnlicher Einrichtungen und Praktiken (hier auf den Seiten der Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft), siehe Artikel 7.
  18. Katy Waldman: Slave or Enslaved Person? It’s not just an academic debate for historians of American slavery.. In: Slate, 19. Mai 2015. Abgerufen am 20. Mai 2015. 
  19. Michael Zeuske: Handbuch Geschichte der Sklaverei. Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis heute. De Gruyter, New York/ Berlin 2019, ISBN 978-3-11-055884-5, S. 445 f.
  20. Abdul Sheriff: The Zanj Rebellion and the Transition from Plantation to Military Slavery. In: Comparative Studies of South Asia, Africa and the Middle East. Band 38, Nr. 2, 1. August 2018, ISSN 1089-201X, S. 246–260, doi:10.1215/1089201x-6982029.
  21. Ernst Emmering: Regensburg und die europäische Geschichte. In: Konrad Maria Färber (Hrsg.): Regensburger Almanach. Band 2008. MZ Buchverlag, Regensburg 2008, ISBN 978-3-934863-44-6, S. 26–27.
  22. Matthias Hardt: Slawen. in: Michael Borgolte (Hrsg.): Migrationen im Mittelalter. Ein Handbuch. Akademie, Berlin 2014, ISBN 978-3-05-006474-1, S. 171–181, hier S. 179.
  23. Vgl. hierzu das französische Buch von Jacques Heers: Esclaves et domestiques au Moyen Âge dans le monde méditerranéen. (Sklaven und Hausbedienstete im Mittelalter in der Welt des Mittelmeeres.) Paris 1996.
  24. Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei. München 2009, S. 158 f.
  25. a b Mario Klarer: Introduction. In: derselbe (Hrsg.): Piracy and Captivity in the Mediterranean 1550–1810 (= Routledge research in Early Modern History.). Routledge, London/ New York 20189, ISBN 978-1-138-64027-6, S. 1–22.
  26. Gerald MacLean: Slavery and Sensibility: A Historical Dilemma. In: Brycchan Carey, Peter J. Kitson (Hrsg.): Slavery and the Cultures of Abolition: Essays Marking the Bicentennial of the British Abolition Act of 1807 (= Essays in art and culture.). D. S. Brewer, Cambridge 2007, ISBN 978-1-84384-120-3, S. 173–194.
  27. Robert C. Davis: Christian Slaves, Muslim Masters: White Slavery in the Mediterranean, the Barbary Coast, and Italy, 1500–1800. Palgrave Macmillan, Basingstoke 2003, Houndmills GB 2003,.
  28. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. Sonderausgabe, 2. Auflage. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61481-1, S. 1191.
  29. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. Sonderausgabe, 2. Auflage. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61481-1, S. 1190.
  30. Mauritanian MPs pass slavery law. In: BBC News, 9. August 2007. Abgerufen im 17. Januar 2011. 
  31. Louis Sala-Molins, Les misères des Lumières. Sous la Raison l’outrage, Homnisphères: Paris 2008 (Wiederauflage der Erstausgabe von 1992), ISBN 2-915129-32-0, S. 22.
  32. Louis Sala-Molins: Le Code Noir ou le calvaire de Canaan. Quadrige/PUF, Paris 1987. (Neuauflage: 2007, ISBN 978-2-13-055802-6).
  33. Jacques Heers (1996), S. 7 f.
  34. Deutsche Welle: Columbus statue beheaded in Boston, another toppled in Richmond. 10. Juni 2020, abgerufen am 15. Juni 2020 (englisch).
  35. Malek Chebel (2007), S. 91.
  36. 2018 Global Slavery Index: Findings (englisch), abgerufen am 30. Mai 2021
  37. Griechisches Wörterbuch-online. Eingabe: βάρβαρος Auf: gottwein.de
  38. Thukydides; Der Peloponnesische Krieg.Melierdialog. / Übersetzung: Thukydides [v400], Georg Peter Landmann (Hrsg.): Der Peloponnesische Krieg (= Bibliothek der alten Welt; Historiae). Artemis & Winkler, Düsseldorf/ Zürich 2002, ISBN 3-7608-4103-1.
  39. Wolfgang Will: Der Untergang von Melos. (Machtpolitik im Urteil des Thukydides und einiger Zeitgenossen). Habelt, Bonn 2006, ISBN 3-7749-3441-X.
  40. Plutarch: Leben des Agesilaos 7, 6.
  41. Xenophon, Helleniká (1, 6, 14).
  42. Yvon Garlan: Les Esclaves en Grèce ancienne. La Découverte, Paris 1982, S. 57.
  43. Aristoteles, Politik I. 6.
  44. Aristoteles: Politik. 1254a, 20ff.
  45. Ronald Daus: Die Erfindung des Kolonialismus. Hammer, Wuppertal 1983, ISBN 3-87294-202-6.
  46. Josef Spindelböck: Die sittliche Beurteilung der Sklaverei. Ein Lehrstück zur Problematik der Erkenntnis allgemeingültiger sittlicher Normen. In: Die neue Ordnung. Band 68, 2014, S. 175 f. (online).
  47. Lewis Hanke: Aristotle and the American Indians, A study in Race Prejudice in the Modern World. 1959, S. 14.
  48. Sociology of the South, or the Failure of Free Society. Richmond 1854, S. 179.
  49. a b Badische-zeitung.de, Ausland, 1. Juni 2016, AFP: 45 Millionen Menschen sollen als Sklaven leben (19. Juni 2016)
  50. Tod eines Sklaven. In: Die Zeit, 21. Februar 2008.
  51. taz.de, 30. März 2008: Botschaft entschädigt Sklavin
  52. Siehe zum Beispiel IS erließ Fatwa für Umgang mit versklavten Frauen ORF News, 29. Dezember 2015.
  53. a b walkfreefoundation.org
  54. a b globalslaveryindex.org
  55. Global Slavery Index: In Russland gibt es 800 Tausend Betroffene der modernen Sklaverei, Nowaja Gaseta, 22. Juli 2018.
  56. Vgl. Julia Harnoncourt: Trabalho escravo? Ein historischer Vergleich auf globaler Ebene, in: Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft III/2015.
  57. Zur juristischen Debatte um „Moderne Sklaverei“ in Brasilien vgl. Giselle Sakamoto Souza Vianna: Zwang und formale Freiheit in der Modernen Sklaverein in Brasilien: Konzepte in der Diskussion, in: Arbeit – Bewegung – Geschichte. Zeitschrift für historische Studien, Heft I/2016.
  58. Gaby Herzog: Die Sklavenkinder von Port-au-Prince. In: Berliner Zeitung. 25. August 2009, S. 8, abgerufen am 26. August 2009.
  59. Jürgen Schübelin: Rechtlos, abhängig, ausgeliefert: Kindersklaven in Haiti. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Kindernothilfe – Themen – Kinderarbeit – Reportage: Kindersklaven in Haiti. Ehemals im Original; abgerufen am 26. August 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kindernothilfe.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  60. OIM – Assistance for Children Victims of Human Trafficking in Haiti
  61. So süß und doch so bitter. In: Die Zeit. 17. Dezember 2009 Nr. 52.
  62. Visit of the Special Representative for Children & Armed Conflict to Afghanistan. (PDF) UNO, Februar 2010, S. 9, archiviert vom Original am 29. August 2010; abgerufen am 29. August 2010 (englisch).
  63. a b c d e f Florian Flade: Baccha Baazi – Afghanistans Kinderprostituierte: Unter den Augen der westlichen Truppen wird in Afghanistan eine totgeschwiegene Form des Kindesmissbrauchs praktiziert. In: Die Welt. 27. August 2010, abgerufen am 29. August 2010.
  64. Berliner Zeitung, 1. April 2010, Antonia Rados: Sex-Sklaven in Afghanistan
  65. Missbraucht und ermordet – Kinderschänder in Afghanistan. Film von Jamie Doran, (Originaltitel: Dancing Boys of Afghanistan, 2010), deutsche Erstausstrahlung: Phönix 11. August 2011, 23.00 Uhr.
  66. UN urges end to Nepalese practice of using young girls as domestic workers. UN News Centre
  67. Menschenhandel: Der Aufstand nepalesischer Kindersklaven. In: Der Spiegel. Nr. 10, 5. März 2011, S. 54–58.
  68. Urmila Chaudhary, Nathalie Schwaiger: Sklavenkind: Verkauft, verschleppt, vergessen – Mein Kampf für Nepals Töchter. Droemer Knaur, München 2011, ISBN 978-3-426-65497-2.
  69. Dialika Krahe: Der Sklavenaufstand. Auf: spiegel.de Der Spiegel vom 5. März 2011; zuletzt abgerufen am 11. Februar 2016.
  70. Bildung ist die wirksamste Waffe gegen Ausbeutung. In: greenpeace magazin 6.00 (Memento vom 20. Juni 2012 im Internet Archive)
  71. Child labour. Auf: antislavery.org (Memento vom 1. März 2009 im Internet Archive)
  72. Roland Kirbach: Moderne Sklaverei: Interview mit Andreas Rister von terre des hommes. Auf: zeit.de Die Zeit vom 28. August 2003; zuletzt abgerufen am 11. Februar 2016.
  73. Melanie Gow (Anti-Slavery Society): Child Soldiers. Auf: anti-slaverysociety.addr.com von 2002; zuletzt abgerufen am 11. Februar 2016.
  74. Immorfo: E. Benjamin Skinner: A World Enslaved (Memento vom 8. Februar 2016 im Internet Archive). Auf: wordsinresistance.wordpress.com vom 27. Dezember 2008 (Foreign Policy. von März/ April 2008); zuletzt abgerufen am 11. Februar 2016.
  75. Strafgesetzbuch Rechtsinformationssystem der Republik Österreich Auf: ris.bka.gv.at; zuletzt abgerufen am 11. Februar 2016.
  76. Boris Kanzleiter: Europäische Union bringt „Drehscheibe des Menschenhandels“ in Schwung. Auf: heise.de (heise online) vom 1. August 2002; zuletzt abgerufen am 11. Februar 2016.
  77. (Online bei arte-tv)