Unterdornlach
Unterdornlach Große Kreisstadt Kulmbach Koordinaten: 50° 9′ 0″ N, 11° 24′ 24″ O
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Höhe: | 380 m ü. NHN |
Einwohner: | 32 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1955 |
Eingemeindet nach: | Oberdornlach |
Postleitzahl: | 95326 |
Vorwahl: | 09221 |
Unterdornlach (umgangssprachlich: Undedoanich[2]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geografie
Das Dorf liegt im tief eingeschnittenen Tal der Dornlach, einem rechten Zufluss der Dobrach, und am Kleebach, der dort als linker Zufluss mündet. Im Norden grenzt der Ziegelhüttener Forst an, eine bewaldete Anhöhe (489 m ü. NHN), und im Süden der Ameisenknock (456 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt am Wehrhaus vorbei zur B 85 (1,7 km östlich) bzw. am Bärnhof vorbei nach Oberdornlach (0,9 km südwestlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt zur B 85 bei Kirchleus (2,4 km nordwestlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1290 als „inferiori Dornloch“ erstmals urkundlich erwähnt.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Unterdornlach weiterhin 11 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Kulmbach inne. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Mahlmühle, 1 Hof, 3 Sölden, 1 Wohnhaus, 1 Tropfhäuslein), der bambergische Langheimer Amtshof (2 Güter, 1 Sölde) und das Amt I des Rittergutes Kirchleus (1 Hof).[5]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Unterdornlach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Oberdornlach und der 1812 gebildeten Ruralgemeinde Oberdornlach zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Unterdornlach, zu dem Altenreuth, Bärnhof, Biegersgut, Höfstätten, Niederndobrach und Sackenreuth gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). Ab 1862 gehörte Unterdornlach zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,442 km².[7] 1955 wurde die Gemeinde aufgelöst. Unterdornlach kam mit Bärnhof an die Gemeinde Oberdornlach.[6]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Unterdornlach am 1. Januar 1974 nach Kulmbach eingemeindet.[8]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 5: Ehemaliges Weberhaus
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Unterdornlach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 |
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Einwohner | 302 | 318 | 348 | 347 | 365 | 350 | 339 | 357 | 375 | 381 | 356 | 367 | 354 | 365 | 361 | 342 | 347 | 375 | 369 | 535 | 526 | 455 |
Häuser[9] | 54 | 55 | 51 | 56 | 57 | 62 | ||||||||||||||||
Quelle | [6] | [10] | [10] | [10] | [11] | [10] | [12] | [10] | [10] | [13] | [10] | [10] | [14] | [10] | [10] | [10] | [15] | [10] | [10] | [10] | [7] | [10] |
Ort Unterdornlach
Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 78* | 74* | 93† | 68 | 71 | 66 | 59 | 73 | 45 | 42 | 32 |
Häuser[9] | 13* | 11 | 11 | 11 | 10 | 10 | 10 | ||||
Quelle | [16] | [6] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [7] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch und bis heute nach St. Maria Magdalena (Kirchleus) gepfarrt.[5]
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Dornlach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 640 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Unterdornlach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 619 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 24–26.
- Georg Paul Hönn: Dornlach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 240 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Unter-Dorlach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 301 (Digitalisat).
Weblinks
- Unterdornlach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Unterdornlach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. August 2020.
- Unterdornlach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. August 2020
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 314 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 199. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: undedoʳnich.
- ↑ Unterdornlach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 25.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 645f.
- ↑ a b c d R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 769.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 951 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 898–899, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1072, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1020 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1067–1068 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1102 (Digitalisat).
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 701 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).