Weiher (Kulmbach)

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Weiher
Große Kreisstadt Kulmbach
Koordinaten: 50° 5′ 37″ N, 11° 27′ 19″ O
Höhe: 323 m ü. NHN
Postleitzahl: 95326
Vorwahl: 09221

Weiher (umgangssprachlich: Waije[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das ehemalige Dorf bildet eine geschlossene Siedlung mit Kulmbach im Norden und Herlas im Süden. Sie befindet sich am Fuße des Rehberges (494 m ü. NHN, 1,2 km nordöstlich).[2]

Geschichte

1323 wurde ein Landknecht „de Wiger“ urkundlich erwähnt, was zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist. 1398 wurde der Ort im Landbuch des burggräflichen Amtes Plassenburg als „Weyer“ aufgelistet. Schon die ursprüngliche Form bedeutete Weiher; die Ersetzung des h durch g,y oder j war durchaus üblich und spiegelt sich auch in der mundartlichen Aussprache wider.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weiher 21 Anwesen. Das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach übte das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft aus. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (2 Tropfgütlein, 2 Tropfhäuser, 1 Tropfhäuslein), der markgräfliche Lehenhof Bayreuth (1 Halbhof, 1 Gut, 10 Gütlein, 2 Söldengütlein) und das Rittergut Weiher (2 Söldengütlein).[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach.[5] Mit dem Gemeindeedikt wurde Kessel dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Melkendorf zugewiesen.[6] 1812 erfolgte die Überweisung an den Steuerdistrikt Mangersreuth und der neu gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde. Am 1. April 1946 wurde Weiher nach Kulmbach eingegliedert.[5]

Ehemaliges Baudenkmal

  • Fröbelstraße 3: Privathaus. Ehemals Edelsitz der Herren von Weiher. Zweigeschossig, auf Anhöhe; innen am Nordgiebel Bauinschrift auf Putzfeld, von 1662. An der Südseite Gesimsrest, gekehltes Fenstergewände. In Erdgeschossräumen Tonnen mit Stichkappen.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001809 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 183 138 206 271 371 568 757 1034 831 107 *
Häuser[8] 21 35 52 76 114 130 *
Quelle [9] [5] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18]
* Ort wird zu Kulmbach gerechnet.

Religion

Weiher ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Unsere Liebe Frau (Mangersreuth) gepfarrt.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 201.
  2. Weiher im BayernAtlas
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 175f.
  4. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 650f.
  5. a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 746.
  6. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 786.
  7. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach, S. 44. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 727.
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 897, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1069, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1018 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 870 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 640 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 161 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 314 (Digitalisat).