Uttenhofen (Uffenheim)
Uttenhofen Stadt Uffenheim Koordinaten: 49° 32′ 38″ N, 10° 16′ 2″ O
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Höhe: | 366 m ü. NHN |
Fläche: | 4,2 km²[1] |
Einwohner: | 111 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 97215 |
Vorwahl: | 09842 |
Uttenhofen (umgangssprachlich: Odahoufa[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Uffenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Das Kirchdorf liegt etwa zweieinhalb Kilometer östlich von Uffenheim am Weidenbach, der nördlich in die Gollach fließt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rudolzhofen zur Bundesstraße 13 (2,3 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2256 bei Schafhof (1,2 km nordwestlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde im 12. Jahrhundert im Urbar des Klosters Heilsbronn als „Otelenhouen“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Otilo, der Personenname des Siedlungsgründers.[5] Von 1346 bis 1457 hatte ein Adelsgeschlecht gleichen Namens dort seinen Stammsitz. 1378 gelangte der Ort an die Burggrafschaft Nürnberg, seit dem 15. Jahrhundert waren die Ansbacher Markgrafen als Rechtsnachfolger der Burggrafen die Lehnsherren. Die Fraisch übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Bis 1644 war Uttenhofen Sitz einer Pfarrei. Diese erlosch wie auch der gesamte Ort in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Uttenhofen 19 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr über 15 Anwesen.[7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand Uttenhofen dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.
1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Uttenhofen dem Steuerdistrikt Ulsenheim zugewiesen.[9] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Uttenhofen, zu der Zollhaus gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[10] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,197 km².[1]
Am 1. Januar 1978 wurde diese im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Uffenheim eingegliedert.[11]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 153 | 140 | 148 | 141 | 138 | 145 | 162 | 161 | 156 | 156 | 142 | 143 | 136 | 138 | 139 | 128 | 129 | 116 | 129 | 176 | 178 | 149 | 133 | 126 | 111 |
Häuser[12] | 30 | 23 | 27 | 25 | 24 | 25 | 24 | 25 | 26 | ||||||||||||||||
Quelle | [9] | [13] | [14] | [14] | [15] | [14] | [16] | [14] | [14] | [17] | [14] | [14] | [18] | [14] | [14] | [14] | [19] | [14] | [14] | [14] | [20] | [14] | [1] | [21] | [2] |
Baudenkmäler
- Haus Nr. [22] 6: Hofhaus von 1857. Wohnteil, Stall, und Tenne unter einem Satteldach. Erdgeschossiges, massives, verputztes Gebäude auf Quadersockel. Ecklisenen mit Giebeleckgesimsen und Gurtgesims, Fensterrahmen und Fensterbänke, die am dreiachsigen Giebel durchlaufen, in Haustein. Giebelseitig Inschriftstein „Erbaut von Anna Barbara Saemännin im Jahr 1857“.
- Haus Nr. 14: Wohnhaus
- Haus Nr. 23: Evangelisch-lutherische Kirche St. Matthäus
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Pfarrei St. Jakob (Ulsenheim).[23][1]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Uttenhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 662–663 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 211–213.
- Georg Paul Hönn: Uttenhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 381 (Digitalisat).
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 98.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 387 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 207.
- Gottfried Stieber: Uttenhofen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 879–885 (Digitalisat).
Weblinks
- Uttenhofen auf der Website uffenheim.de
- Uttenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Uttenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 28. Januar 2021.
- Uttenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 28. Januar 2021
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 832 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 342 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 211. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ǫdɘhóufə.
- ↑ Uttenhofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 212f.
- ↑ R. Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim, S. 98.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Uttenhofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 357 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 662.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 97 (Digitalisat). Für die Gemeinde Uttenhofen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Zollhauß (S. 107).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 247 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1095, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1262, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1196 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1269 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1135 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).
- ↑ H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 207. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 211.