Zollhaus (Uttenhofen)

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Zollhaus ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet der Stadt Uffenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Lage

Die Einöde lag auf einer Höhe von 341 m ü. NHN am linken Ufer der Gollach und war von Acker- und Grünflächen umgeben. Ein Weg führt 700 Meter südwestlich nach Uttenhofen.[1] Heute erinnert die Flurbezeichnung Zollbuck an den Ort.[2]

Geschichte

Zollhaus wurde 1424 als „Hemelsteg“ erstmals urkundlich erwähnt. 1631 wurde der Ort „Homelsteeg Zollstet“, 1799 „Hummelsteig“ genannt. Vermutlich konnten die im benachbarten Schafhof gehaltenen Hammel über diesen Steg über die Gollach zu den Wiesen getrieben werden.[3] Der Ort lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Uffenheim.[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand Zollhaus dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Zollhaus dem Steuerdistrikt Ulsenheim[5] und der Ruralgemeinde Uttenhofen zugewiesen.[6] 1919 wurde das Anwesen abgebrochen.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885
Einwohner 6 3 3 7 5
Häuser[8] 1 1 1
Quelle [5] [9] [10] [11] [12]

Religion

Der Ort war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehörte zur Kirchengemeinde St. Matthäus (Uttenhofen).[12]

Literatur

Weblink

Einzelnachweise

  1. Zollhaus im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  2. Zollbuck im BayernAtlas
  3. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 80f.
  4. Johann Bernhard Fischer: Zollhaus zum Hummelsteig. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 358 (Digitalisat).
  5. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 107 (Digitalisat).
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
  7. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 80.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1885 als Wohngebäude.
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 248 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1095, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1262, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1196 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 32′ 51,4″ N, 10° 16′ 31,2″ O