Volmunster
Volmunster Wollmünster | ||
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Wappen von Volmunster | ||
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarreguemines | |
Kanton | Bitche | |
Gemeindeverband | Pays de Bitche | |
Koordinaten | 49° 7′ N, 7° 21′ O | |
Höhe | 242–368 m | |
Fläche | 14,91 km² | |
Einwohner | 777 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 52 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57720 | |
INSEE-Code | 57732 |
Volmunster (deutsch Wolmünster, lothringisch Wolminschter) ist eine französische Gemeinde mit 777 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordosten des Départements Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarreguemines und zum Kanton Bitche und ist Teil des grenzübergreifenden Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen.
Geographie
Die Gemeinde liegt im historischen Lothringen, unmittelbar südlich der Grenze zum Saarland, zwölf Kilometer nordwestlich von Bitsch im Tal der Schwalb und 25 Kilometer östlich von Saargemünd. Zwei Kilometer flussaufwärts liegt der Ortsteil Weiskirch (Weißkirchen), während Eschviller (Eschweiler) nordöstlich am Ende eines Seitentals gelegen ist.
Geschichte
Die ältesten Siedlungsspuren stammen aus gallo-römischer Zeit. Die schriftliche Überlieferung setzt im 11. Jahrhundert ein. Der Ortsname (Wilmonstre) wird als Personenname Wilo in Verbindung mit Münster gedeutet. Ältere Ortsbezeichnungen sind Valmünster (1150), Walimnister, Walmnister, Walmunster (1544), Wolminster (1681) und Volmünster (18. Jh.).[1]
Die Dorfbewohner betrieben Getreidebau und Viehzucht.[2] Als einziger Industriebetrieb bestand ab 1822 für einige Jahre ein Alaun- und Vitriolwerk, das weitgehend unter Verwendung heimischer Rohstoffe vor allem Farben für Gips erzeugte.
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland zurück, und das Dorf wurde dem Kreis Saargemünd im neu gebildeten Department Mosel, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Am Ort gab es vier Mühlen, darunter eine Lohmühle, einen Kalkofen und zwei Ölmühlen.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Das Departement Mosel blieb in seinen geographischen Ausmaßen erhalten, wurde jedoch in Département Moselle umbenannt. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Um 1900 war geplant, den Ort über eine in Zweibrücken beginnende strategische Bahnstrecke nach Bitsch anzubinden, aus der die 1913 und 1916 eröffnete Hornbachbahn hervorging. Die Abtretung von Elsaß-Lothringen an Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg verhinderte den Weiterbau.
Demographie
Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten WeLtkriegs | ||||||||
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Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
Einwohner | 706 | 718 | 720 | 813 | 810 | 896 | 864 | 793 |
Kantonshauptort
Von 1790 bis 2015 war Volmunster Hauptort eines Kantons Volmunster, der 1815 bei Auflösung des Kantons Breidenbach erheblich vergrößert wurde. Seit 2015 ist Volmunster dem Kanton Bitche zugeordnet.
Der Ort war bis zur Französischen Revolution Sitz eines Kirchenbezirks, der auf das Kloster Hornbach zurückgeführt werden kann. Daher hatte Wolmünster eine für den kleinen Ort bedeutende Kirche, die jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Ihre Glocken waren im 18. Jahrhundert gegossen worden.[1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Vollmunster Platt Theater setzt sich für den Erhalt der lothringischen Mundart ein.
Die Wollmünster Mühle (frz. moulin Arnet bzw. moulin de Volmunster) ist die letzte noch kommerziell betriebene Getreidemühle der Gegend.
In der 1731 erbauten Moulin d’Eschviller (dt. Eschweiler Mühle), direkt an der Staatsgrenze, hat die Naturparkverwaltung ein Mühlenmuseum zur Geschichte der Getreide- und Sägemühlen eingerichtet. An dieser noch betriebsfähigen Mühle führt auch der Europäische Mühlenradweg vorbei, dessen Start- und Zielpunkt in Zweibrücken-Ixheim ist.
Literatur
- Wolmünster, Kreis Saargemünd, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Wolmünster (meyersgaz.org).
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 426 (google.books.de).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 150 (books.google.de).
- C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 72 (books.google.de).
- Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 1045 (books.google.de).
Weblinks
- Volmunster (frz.)
- Moulin d'Eschviller (frz.)
Einzelnachweise
- ↑ a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 1045 (books.google.de).
- ↑ a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 426 (google.books.de).