Schwarzenbach (Höchstadt an der Aisch)
Schwarzenbach Stadt Höchstadt an der Aisch Koordinaten: 49° 40′ 23″ N, 10° 46′ 34″ O
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Höhe: | 287 m ü. NHN |
Einwohner: | 92 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91315 |
Vorwahl: | 09193 |
Schwarzenbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Durch das Dorf fließt der Schwarzenbach, ein rechter Zufluss der Aisch, der östlich die Schwarzenbachweiher speist. Im Westen liegen die Kapellenwegweiher, im Nordosten die Lerchenbergweiher. Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Die Kreisstraße ERH 18 verläuft über Sterpersdorf zur Bundesstraße 470 (2,5 km nordwestlich) bzw. nach Ailersbach (1,7 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Lappach (1,1 km nordöstlich).[2]
Geschichte
1303 wurde der Ort im Würzburger Lehenbuch erstmals urkundlich erwähnt. Dort ist verzeichnet, dass einem Ulrich Gotsmann von Regensburg der Würzburger Altzehnt verliehen wurde, den man zuvor Albert Wienher überschrieben hatte. Im 15./16. Jahrhundert gewannen dort Nürnberger Patrizier Grundbesitz. Die Tucherische Stiftung, bestehend aus einem Hof, drei Gütlein und zwei weiteren Höfen, wurde vom nürnbergischen Landalmosenamt Lonnerstadt verwaltet. Je einen Hof und eine Sölde besaßen die Haller von Hallerstein und das Kloster Frauenaurach. Die Grundherren hatten auf ihren Gütern jeweils die Vogtei, was dafür spricht, dass Schwarzenbach wohl aus einem zusammenhängenden Hofverband hervorgegangen ist.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schwarzenbach 12 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Nürnbergische Landesalmosenamt-Vogtei Lonnerstadt. Grundherren waren die Landesalmosenamt-Vogtei Lonnerstadt (1 Hof, 2 Halbhöfe, 3 Gütlein, 1 Haus), der Nürnberger Eigenherr Haller (1 Hof, 1 Sölde) und das brandenburg-bayreuthische Klosteramt Frauenaurach (1 Hof, 1 Sölde).[4]
1802 kam Schwarzenbach an das Kurfürstentum Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sterpersdorf zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Schwarzenbach, zu der Großneuses, Kleinneuses und Lappach gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Höchstadt zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Höchstadt. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden zwei Anwesen bis 1812 den Freiherren Haller.[5] Ab 1862 gehörte Schwarzenbach zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in das Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umgewandelt), von 1959 bis 1973 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,460 km².[6]
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Schwarzenbach im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.[7]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 3: Wohnstallhaus mit Scheune
- Brunnen mit Brunnenhaus
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Schwarzenbach
Jahr | 1827 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 244 | 238 | 226 | 242 | 227 | 219 | 229 | 238 | 229 | 198 | 177 | 201 | 206 | 217 | 219 | 195 | 207 | 220 | 197 | 311 | 287 | 242 | 239 | 257 |
Häuser[8] | 37 | 41 | 39 | 35 | 34 | 38 | ||||||||||||||||||
Quelle | [9] | [10] | [10] | [10] | [11] | [10] | [12] | [10] | [10] | [13] | [10] | [10] | [14] | [10] | [10] | [10] | [15] | [10] | [10] | [10] | [16] | [10] | [6] | [17] |
Ort Schwarzenbach
Jahr | 1827 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 82 | 80 | 78 | 56 | 80 | 74 | 94 | 103 | 109 | 92 |
Häuser[8] | 13 | 13 | 13 | 13 | 15 | 25 | ||||
Quelle | [9] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [6] | [17] | [1] |
Religion
Seit der Reformationszeit war der Ort gemischt konfessionell geprägt und zwischen den Pfarransprüchen Höchstadts und der neu gebildeten protestantischen Pfarrei Lonnerstadt umstritten, was schließlich 1701 durch einen Vertrag geklärt wurde.[3]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schwarzenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 245 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 124.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 82 (Digitalisat). Ebd. S. 135 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Schwarzenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 51 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 142.
Weblinks
- Schwarzenbach auf der Website hoechstadt.de
- Schwarzenbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. September 2021.
- Schwarzenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2019.
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ Schwarzenbach im BayernAtlas. Die Entfernungsangaben entsprechen jeweils der Luftlinie.
- ↑ a b F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 142 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 124 = Schwarzenbach auf der Website hoechstadt.de
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 82.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 135.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 711.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 131 (Digitalisat). Für die Gemeinde Schwarzenbach zuzüglich der Einwohner von Großneuses (S. 131), Kleinneuses (S. 132) und Lappach (S. 132f.).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 874–875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1040–1041 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 926-923 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).