Weidendorf (Höchstadt an der Aisch)
Weidendorf Stadt Höchstadt an der Aisch Koordinaten: 49° 40′ 27″ N, 10° 44′ 56″ O
| |
---|---|
Höhe: | 279 m ü. NHN |
Einwohner: | 37 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91315 |
Vorwahl: | 09193 |
Weidendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Der Weiler liegt am rechten Ufer der Aisch am Rande des breiten Aischtals. Im Nordwesten grenzt Grünland an, im Südosten grenzen Ackerland und kleinere Waldgebiete an. Es befindet sich dort der Lauberberg (308 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Voggendorf (1,3 km südwestlich) bzw. nach Sterpersdorf zur Kreisstraße ERH 18 (2 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Mailach zur B 470 (0,8 km nördlich).[2]
Geschichte
Die günstige Lage des Ortes im fruchtbaren Aischgrund ließe grundsätzlich auf eine Gründung zur Zeit der Fränkischen Landnahme (bis 8. Jahrhundert) schließen. Dagegen spricht aber, dass der Ort ursprünglich bambergisches Lehen war, demnach frühestens im 11. Jahrhundert, wohl aber im 12. Jahrhundert, also einer späteren Phase des Landesausbaus gegründet wurde. 1612 umfasste der Ort acht dem Bamberger Hochstift zugehörige Güter. Während des Dreißigjährigen Krieges verödete der Ort.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weidendorf 8 Anwesen (2 Höfe, 1 Halbhof, 3 Sölden, 1 Haus) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach angefochten wurde, die 1795 die Hochgerichtsbarkeit erlangte. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Amt Höchstadt.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Weidendorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Uehlfeld und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Mailach zugewiesen.[5]
Nach 1961, jedoch vor 1970, wurde Weidendorf in die Gemeinde Sterpersdorf eingegliedert. Am 1. Mai 1978 wurde Weidendorf im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 38 | 42 | 48 | 57 | 53 | 43 | 41 | 43 | 34 | 23 | 37 |
Häuser[6] | 9 | 7 | 9 | 9 | 8 | 7 | 7 | 9 | |||
Quelle | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Religion
Der Ort blieb auch nach der Reformation überwiegend katholisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Vitus (Sterpersdorf), die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Jakobus (Uehlfeld) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Weidendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 119–120 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 128.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 88 (Digitalisat). Ebd. S. 133 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 139 (Digitalisat). Ebd. S. 209 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Weidendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 60 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 143.
Weblinks
- Weidendorf auf der Website hoechstadt.de
- Weidendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Weidendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 5. Oktober 2019.
- Weidendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 5. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ Weidendorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 143 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 128 = Weidendorf auf der Website hoechstadt.de
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 88.
H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 133. - ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 139 = H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 209.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 100 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 199 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 924 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 680 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).