Ailersbach (Höchstadt an der Aisch)

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Ailersbach
Koordinaten: 49° 39′ 33″ N, 10° 47′ 25″ O
Höhe: 308 m ü. NHN
Einwohner: 51 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91315
Vorwahl: 09193
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Ailersbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Kirchdorf liegt am Ailersbach, der unmittelbar nordwestlich des Ortes die Ailersbacher Weiher speist. Der Ailersbach fließt weiter westlich in ein weitverzweigtes Netz von rechten Nebenflüssen der Aisch. Südlich des Ortes grenzt das Waldgebiet Langholz an. Unmittelbar südwestlich befindet sich der Steinberg (324 m ü. NHN).

Die Kreisstraße NEA 1/ERH 27 verläuft nach Rohensaas (1,5 km südwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2263 bei Boxbrunn (1,4 km südöstlich). Die Kreisstraße ERH 18 führt nach Schwarzenbach (1,7 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Großneuses (1,2 km südöstlich).[2]

Geschichte

Die hohe und niedere Gerichtsbarkeit lag von Anbeginn beim Hochstift Bamberg. Im Ort waren Lonnerstädter Ministerialen begütert, wie z. B. aus einer Urkunde des Jahres 1408 hervorgeht, in der der Verkauf eines Hofes erwähnt wird. Die Lonnerstädter Ansprüche gelangten über viele Umwege an die Reichsstadt Nürnberg. Im 18. Jahrhundert gehörte die eine Hälfte des Zehnts zu Ailersbach der Reichsstadt Nürnberg, die andere Hälfte der Markgrafschaft Bayreuth. Die Martinskapelle, die jetzige Filialkirche, wurde 1468 errichtet. Während der Reformation gab es Streitigkeiten der protestantischen Pfarrei Lonnerstadt und der katholischen Pfarrei Höchstadt um die Zugehörigkeit von Ailersbach. 1612 waren auf den acht Lehengütern des Ortes die Familien bis auf eine lutherisch. Nach langen Auseinandersetzungen beendete ein Vertrag zwischen der Reichsstadt Nürnberg und dem Würzburger Bischof Johann Philipp Franz von Schönborn 1701 den Streit, indem Höchstadt alle Pfarrrechte an Ailersbach zugesprochen wurden.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ailersbach sechs Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach angefochten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Höchstadt, das auch alleiniger Grundherr der sechs Gütlein war.[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Ailersbach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kairlindach und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Kairlindach zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Boxbrunn umgemeindet.[5]

Am 1. Mai 1978 wurde Ailersbach im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.

Baudenkmäler

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 67 66 61 73 73 66 74 70 64 51
Häuser[6] 10 11 12 10 11 11 12
Quelle [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [1]

Religion

Der Ort war nach der Reformation überwiegend protestantisch geprägt. Dennoch war St. Martin eine Filialkirche der katholischen Pfarrei St. Georg (Höchstadt an der Aisch). Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Bewohner überwiegend katholisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Kilian (Kairlindach) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Commons: Ailersbach (Höchstadt an der Aisch) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
  2. Ailersbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 136 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 54 = Ailersbach auf der Website hoechstadt.de
  4. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 59.
    H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 78.
  5. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 140 = H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 192.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 4 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 993 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1075 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 921 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 677 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).