Jungenhofen

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Jungenhofen
Koordinaten: 49° 46′ 32″ N, 10° 54′ 45″ O
Höhe: 284 m ü. NHN
Einwohner: 53 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91315
Vorwahl: 09193

Jungenhofen ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt inmitten einer Waldlichtung am Seegraben, einem rechten Zufluss der Reichen Ebrach. Dieser Bach speist eine Kette von Weihern, nördlich des Ortes Schmuckweiher genannt. Das Waldgebiet im Norden heißt Lämmerhart, im Südosten Tellerholz und im Süden Melmbrunnen. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Zentbechhofen zur Staatsstraße 2254 (2 km südwestlich) bzw. die Bundesstraße 505 unterquerend nach Schlüsselau (1,6 km nördlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schnaid zur Kreisstraße FO 10 (2,5 km östlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1109 im Stiftungsbrief von St. Jakob in Bamberg erstmals urkundlich erwähnt. 1291 übertrug Friedrich von Hasefurth seinen Hof an das Kloster Schlüsselau. Im folgenden Jahr nahm das Kloster ein Lehen des Domvikars Berthold Sezlach an. 1295 verkaufte Conrad Cratz seine Lehenschaft über Jungenhofer Güter an das Kloster und 1319 wurden die Güter von St. Jakob gegen einen jährlichen Zins von acht Unzen Denaren und Naturalgefälle erworben. 1350 erwarb Friedrich Zolner den Zehnten. Nach der Aufhebung des Nonnenkonvents 1525 verwaltete das Amt Höchstadt dessen Besitz- und Herrschaftsrechte in Jungenhofen.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Jungenhofen 12 Anwesen (2 Huben, 2 Halbhöfe, 5 Gütlein, 3 Sölden) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Bechhofen aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das bambergische Kastenamt Schlüsselau.[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Jungenhofen dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Zentbechhofen zugewiesen. 1818 wurde die Ruralgemeinde Zentbechhofen gebildet, zu der der Ort gehörte.[5]

Am 1. Januar 1972 wurde Jungenhofen im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.

Baudenkmal

  • Haus Nr. 11: Kruzifix

Einwohnerentwicklung

Jahr 001827 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 81 73 84 62 79 78 93 71 86 53
Häuser[6] 14 18 14 15 14 13
Quelle [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [1]

Religion

Der Ort ist bis heute überwiegend katholisch und nach St. Leonhard (Zentbechhofen) gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Maria und Johannes (Pommersfelden) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
  2. Jungenhofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 139 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 140f. = Jungenhofen auf der Website hoechstadt.de
  4. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 70.
  5. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 137.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
  7. Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 132 (Digitalisat). Dort fälschlicherweise 18 Einwohner angegeben.
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1048, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1042 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1076 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 928 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).