Straßenhof (Obernzenn)
Straßenhof Markt Obernzenn Koordinaten: 49° 25′ 42″ N, 10° 26′ 57″ O
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Höhe: | 494 m ü. NHN |
Einwohner: | 10 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91619 |
Vorwahl: | 09844 |
Straßenhof (umgangssprachlich: Schdrasehof[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Obernzenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Der Weiler ist ringsum von Wald umgeben: Im Nordwesten Obernzenner Gemeindewald, im Südwesten Haidschlag, im Süden Altenschlag, im Osten Furtholz. Straßenhof liegt an der Staatsstraße 2245, die nach Oberdachstetten zu einer Anschlussstelle der Bundesstraße 13 (2,7 km südwestlich) bzw. nach Wippenau (3,5 km südöstlich) führt.[3]
Geschichte
Straßenhof wurde 1755 von der Familie Seckendorff-Aberdar an der alten Handelsstraße von Nürnberg nach Rothenburg, der sog. „Hochstraße“, erbaut. 1770 wurde dieser an Johann Dößler verkauft. 1852 kaufte die Familie Seckendorff-Gutend den Straßenhof für 10.000 Gulden. Der Straßenhof diente als Herberge für Reisende.[4][5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Straßenhof zwei Anwesen. Das Hochgericht übte das Rittergut Obernzenn aus. Grundherren waren das Rittergut Obernzenn-Gutend (1 Haus) und das Rittergut Obernzenn-Aberdar (1 Haus).[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Straßenhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Urphertshofen und der 1810 gebildeten Ruralgemeinde Urphertshofen zugeordnet.[7] Die freiwillige Gerichtsbarkeit hatte bis 1848 über das eine Anwesen das Patrimonialgericht Obernzenn-Aberdar und über das andere Anwesen das Patrimonialgericht Obernzenn-Gutend inne.[8] Am 1. Januar 1974 wurde Urphertshofen im Zuge der Gebietsreform nach Obernzenn eingemeindet.
Ehemaliges Baudenkmal
- Gasthaus; eingeschossiger verputzter Massivbau des 18. Jh. von 6 zu 3 Achsen mit einseitigem Krüppelwalm; über der Haustür Kartusche mit Seckendorffschem Wappen[9]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 11 | 20 | 16 | 14 | 13 | 22 | 14 | 14 | 12 | 9 | 10 |
Häuser[10] | 2 | 3 | 3 | 3 | 3 | 2 | 4 | 4 | |||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Gertrud (Obernzenn) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Mariä Himmelfahrt (Sondernohe) gepfarrt.
Literatur
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 194–195.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 133 (Digitalisat). Ebd. S. 217 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 185.
Weblinks
- Straßenhof auf der Website obernzenn.de
- Straßenhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. November 2021.
- Straßenhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Straßenhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 341 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 194. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: šdrasɘhōf.
- ↑ Straßenhof im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Siehe Website www.obernzenn.de
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 194.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 133.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 964.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 217.
- ↑ H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim. S. 185. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 90 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 193 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 990, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1200 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1272 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1310 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1135 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 832 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).