Schlackenreuth

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Schlackenreuth
Markt Presseck
Koordinaten: 50° 13′ 31″ N, 11° 35′ 23″ O
Höhe: 536 (521–548) m ü. NHN
Einwohner: 26 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 95355
Vorwahl: 09222
Ortsbild von Schlackenreuth

Schlackenreuth ist ein Gemeindeteil des Marktes Presseck im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt auf der Gemarkung Schlackenreuth und zweieinhalb Kilometer östlich von Presseck sowie am rechtsseitigen Talhang des Schlackenmühlbaches, der der rechte Oberlauf der Unteren Steinach ist.[2] Schlackenreuth ist lediglich über eine Gemeindeverbindungsstraße erreichbar, die von Presseck ausgehend über Trottenreuth nach Schlackenreuth führt, wo sie nach Durchquerung des Ortes über Rützenreuth in Richtung Enchenreuth weiterverläuft. Vom Dorf aus führt südostwärts eine kurze Stichstraße zu der am rechten Ufer des Schlackenmühlbaches gelegenen Schübelsmühle, an der der Mühlenweg des Frankenwaldvereins vorbeiführt.[3]

Geschichte

Schlackenreuth gelangte 1697 in den Besitz von Karl Friedrich von Rieneck, als dieser das Gericht Presseck vom verschuldeten Adelsgeschlecht der Wildensteiner käuflich erwarb.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Schlackenreuth aus 13 Anwesen (1 Hof, 7 Güter, 5 Tropfhäuser). Das Hochgericht sowie die Grundherrschaft übte die Herrschaft Wildenstein aus.[4]

Seit 1806 gehört Schlackenreuth zu Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Presseck zugewiesen. 1818 entstand die Ruralgemeinde Schlackenreuth, zu der Birken, Ochsengarten, Petersmühle, Rützenreuth, Schübelsmühle, Trottenreuth und Wahl gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Stadtsteinach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Stadtsteinach (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt). Von 1816 bis 1823 war das Herrschaftsgericht Heinersreuth zuständig.[5] Ab 1862 gehörte Schlackenreuth zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,765 km².[6] Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Presseck eingegliedert.[7][8]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Schlackenreuth

Jahr 1819 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 296 346 351 391 355 392 385 409 374 378 350 321 291 304 257 233 237 217 197 287 265 235 187 143
Häuser[9] 54 46 45 45 41 42
Quelle [10] [11] [11] [11] [12] [11] [13] [11] [11] [14] [11] [11] [15] [11] [11] [11] [16] [11] [11] [11] [17] [11] [6] [18]

Ort Schlackenreuth

Jahr 001818 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 91 98 127 112 81 58 81 50 39 26
Häuser[9] 13 13 13 12 11 12 12
Quelle [5] [10] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [6] [18] [1]

Religion

Schlackenreuth ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Heilige Dreifaltigkeit (Presseck) gepfarrt.[4][6]

Literatur

Weblinks

Commons: Schlackenreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
  2. a b Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 559.
  3. Schlackenreuth im BayernAtlas
  4. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 90 (Digitalisat).
  5. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 137 (Digitalisat).
  6. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 731 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 574 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 96, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 14).
  9. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 108 (Digitalisat). Für die Gemeinde zuzüglich der Einwohnerzahlen von Birken (S. 10), Rützenreuth (S. 103), Trottenreuth (S. 127) und Wahl (S. 132).
  11. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 941, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1115, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1061 (Digitalisat).
  15. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1150 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 994–995 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).