Andreas Kappes

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Andreas Kappes
Andreas Kappes (l.) mit Etienne De Wilde im Radstadion Köln (ca. 1999)
Andreas Kappes (l.) mit Etienne De Wilde im Radstadion Köln (ca. 1999)
Zur Person
Geburtsdatum 23. Dezember 1965
Sterbedatum 31. Juli 2018
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Straße, Bahn
Karriereende 2001
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
–1986 PSV Köln
Internationale Team(s)
1987–1990
1991
1992
1993
1994
1995–1996
1997
1998
1999–2001
Toshiba
Histor–Sigma
Telekom
Mecair-Ballan
Trident-Schick
Refin
Mediapark Köln-Flughafen Köln-Bonn
Gerolsteiner
Agro-Adler Brandenburg
Wichtigste Erfolge

Omloop Het Volk 1991
eine Etappe Giro d’Italia 1988

Letzte Aktualisierung: 12. Oktober 2019

Andreas Kappes (* 23. Dezember 1965 in Bremen; † 31. Juli 2018 in Köln) war ein deutscher Radrennfahrer, Sohn der früheren „Berliner Radsportlegende“ Werner Kappes.[1]

Biografie

Bei den Junioren zeigte sich bereits, wo seine wahre Stärke lag: auf der Bahn. 1983 holte er den Deutschen Meistertitel im Zweier-Mannschaftsfahren und den Weltmeistertitel im Punktefahren. Als Amateur startete er für den Verein RRG Bremen.[2] 1984 nahm er an den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles teil. 1985 startete er in der Internationalen Friedensfahrt und belegte den 23. Rang im Endklassement.

Nach der Teilnahme an seinem ersten Sechstagerennen 1987 in Bremen nahm Kappes an insgesamt 115 Sechstagerennen teil, war aber stets auch als Straßenfahrer erfolgreich. Diesen ersten Start als Berufsfahrer (an der Seite von Rene Pijnen) hat Kappes nach eigenem Bekunden Patrick Sercu zu verdanken, der ihn unbedingt am Start sehen wollte und ihm eine erfolgreiche Karriere bei den Sechstagerennen zutraute.[3] Neben 24 Siegen bei „Six Days“ konnte er 94 Straßenrennen und zwei Etappenrennen in Deutschland, den USA, in der Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Belgien, Frankreich, Italien und Spanien gewinnen. Zu seinen größten Erfolgen auf der Straße zählten 1991 die Siege beim Klassiker Omloop Het Volk, der Kudamm-City Night in Berlin und ein Etappensieg beim Giro d’Italia 1988, sowie bei der französischen Tour de l’Oise 1989. Kappes errang seine Siege regelmäßig im Sprint.

Schon in seinem ersten Jahr als Berufsfahrer wurde er in die Deutsche Nationalmannschaft berufen und konnte einen 17. Platz im Weltmeisterschafts-Straßenrennen erkämpfen. Ein Jahr später, 1988, belegte er den 50., 1989 den 24. und 1990 den achten Rang. Auch 1993 konnte er sich unter den Weltbesten als 13. platzieren, während er 1994 auf Platz 46 im Mittelfeld landete. Wesentlich erfolgreicher war er bei den Bahn-Weltmeisterschaften, wo er 1996 bis 1999 drei Bronze- und eine Silbermedaille im Zweiermannschafts- bzw. im Punktefahren erringen konnte.

1997 wurde er nach einer positiven Dopingprobe für sechs Monate gesperrt.

Bei den Weltmeisterschaften 1999 holte er zusammen mit Olaf Pollack Bronze im Zweier-Mannschaftsfahren.

Kappes kam nach einer Dopingprobe während der deutschen Bahnmeisterschaft im Juli 2000 erneut wegen eines erhöhten Nandrolonspiegels kurzzeitig in den Verdacht, gedopt zu haben. Im Dezember 2000 sprach ihn das Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer von den Vorwürfen frei. Der Nandrolongehalt im Blut konnte auf zulässige Nahrungsergänzung zurückgeführt werden.[4][5]

Nach der Winterbahnsaison 2007/08 beendete Andreas Kappes seine aktive Laufbahn. Er lebte in Köln. Ab 2010 beriet er junge Radsportler in Trainingslagern und bei Radrennen. Zuletzt war er unter anderem Sportlicher Leiter der Tour de Neuss, war in einem Gartenbaugeschäft beschäftigt und betrieb eine Reinigungsfirma.[6]

Andreas Kappes starb in der Nacht vom 30. zum 31. Juli 2018 im Alter von 52 Jahren an Herzversagen, ausgelöst durch eine allergische Reaktion auf einen Insektenstich.[7] Er wurde am 11. August 2018 auf dem Neuen Friedhof in Köln-Weiden beigesetzt.[8]

Erfolge

Bahn

Straße

Weblinks

Commons: Andreas Kappes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Olaf Ulbrich: Radsport: Karriereende setzt Kappes immer noch zu. In: NWZ Online. 7. Januar 2014, abgerufen am 31. Juli 2018.
  2. Rennsport: Damit aus jungen Talenten Elitefahrer werden. In: rrg-bremen.de. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  3. Thorsten Schmidt: 50 Jahre 6-Tage-Rennen in Bremen. Kultur Buch Bremen, Bremen 2013, ISBN 978-3-933851-16-1, S. o. S.
  4. Montag 11.12.2000, 18:32: Radprofi Andreas Kappes freigesprochen. 11. Dezember 2000, abgerufen am 21. Juli 2020 (deutsch).
  5. Kein Doping: Andreas Kappes freigesprochen. In: radsport-news.com. 11. Dezember 2000, archiviert vom Original am 26. September 2007; abgerufen am 31. Juli 2018.
  6. Frankfurter Rundschau (Hrsg.): Aus dem Sattel gefallen. Frankfurt am Main 15. Februar 2010, S. 12.
  7. Volker Koch: Ehemaliger Radprofi Andreas Kappes aus Neuss ist tot. In: RP Online. 31. Juli 2018, abgerufen am 31. Juli 2018.
  8. Traueranzeigen für Andreas Kappes. In: wirtrauern.de. 8. August 2018, abgerufen am 9. August 2018.