Dörfles (Kronach)
Dörfles Kreisstadt Kronach Koordinaten: 50° 15′ 31″ N, 11° 20′ 51″ O
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Höhe: | 325 m ü. NHN |
Einwohner: | 448 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 96317 |
Vorwahl: | 09261 |
Dörfles ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Kronach im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf liegt an der Kronach und am Hainbach, der innerorts als rechter Zufluss in die Kronach mündet. Im Osten gibt es einen Straßenanschnitt, der als Geotop ausgezeichnet ist, und eine Motocross-Strecke. Die Staatsstraße 2200 führt nach Kronach zur Bundesstraße 173/303 (3,1 km südlich) bzw. nach Friesen (1,5 km nordöstlich). Ein Anliegerweg führt nach Rosenhof (0,7 km südwestlich).[2]
Geschichte
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Dörfles aus 17 Anwesen (1 Sölde, 7 Tropfsölden, 1 Tropfhaus, 6 Häuser, 2 halbe Häuser). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte die Stadt Kronach. Außerdem gab es ein Gemeindehirtenhaus und Schulhaus.[3]
Dörfles kam durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 zum Kurfürstentum Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Dörfles dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Friesen zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand die Ruralgemeinde Dörfles, zu der Rosenhof gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Dörfles zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in Amtsgericht Kronach umbenannt).[4] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,229 km².[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Dörfles am 1. Januar 1978 in Kronach eingegliedert.[6]
Baudenkmäler
In Dörfles gibt es neun Baudenkmäler:
- Die katholische Kapelle St. Joseph ist ein dreiseitig geschlossener Satteldachbau mit Dachreiter und Schieferdeckung. Der neugotische Bau aus dem Jahr 1883 wurde 1975 erneuert. Im Jahr 1972 musste die Kapelle dem Neubau des Jugendheims weichen; sie wurde 1974 etwa 20 Meter nördlich des alten Standortes neu errichtet.
- Die Wegkapelle (Am Fußweg nach Kronach, etwa 100 m östlich des Ortes), erbaut 1777, ist ein Sandsteinquaderbau mit Satteldach. Anmerkung: Beim Ausbau der Staatsstraße 2200 wurde die Kapelle vom ursprünglichen Standort südlich des Ortes um etwa 300 Meter versetzt.
- Das Wohnstallhaus (Am Kalkwerk 3/5) aus dem Jahr 1828 ist ein eingeschossiges, traufständiges Doppelhaus mit Walmdach, der Stallteil in hohem Sockelgeschoss.
- Das Wohnhaus (Dörfles 14) aus dem Jahr 1827 ist ein zweigeschossiger Walmdachbau mit Sandsteingliederung und übergiebeltem Mittelrisalit.
- Fünf Bildstöcke
- aufgehobener Denkmalschutz
- Haus Nr. [7] 6: Hausfigur. Glosberger Muttergottes, 18. Jahrhundert.
- Haus Nr. 16: Eingeschossiger Satteldachbau, verputzt mit Eckpilastern, der Scheitelstein der Haustür bezeichnet „1832“, über dem Türsturz die Inschrift „Hanna“.[7]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Dörfles
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 99 | 113 | 140 | 135 | 137 | 126 | 146 | 161 | 167 | 179 | 170 | 150 | 165 | 182 | 206 | 184 | 197 | 207 | 208 | 254 | 272 | 296 | 314 | 363 |
Häuser[8] | 17 | 21 | 22 | 25 | 31 | 45 | 60 | |||||||||||||||||
Quelle | [4] | [9] | [9] | [9] | [10] | [9] | [11] | [9] | [9] | [12] | [9] | [9] | [13] | [9] | [9] | [9] | [14] | [9] | [9] | [9] | [15] | [9] | [5] | [16] |
Ort Dörfles
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 87 | 129 | 129 | 166 | 158 | 188 | 257 | 305 | 348 | 448 |
Häuser[8] | 15 | 20 | 23 | 30 | 42 | 56 | 114 | |||
Quelle | [4] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [5] | [16] | [1] |
Religion
Der Ort war ursprünglich rein katholisch und ist nach St. Johannes der Täufer (Kronach) gepfarrt,[3]
Literatur
- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 32–33.
- Johann Kaspar Bundschuh: Dörfles. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 615 (Digitalisat).
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Weblinks
- Dörfles im Frankenwald – private Website
- Dörfles in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Dörfles in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. September 2020.
- Dörfles im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 26. September 2020
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
- ↑ Dörfles im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 467.
- ↑ a b c H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 577f.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 687 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690.
- ↑ a b T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 32. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 886, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1003 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1053 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1086 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 935 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 158 (Digitalisat).