Zollscheer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zollscheer Kreisstadt Kronach Koordinaten: 50° 13′ 19″ N, 11° 18′ 51″ O
| |
---|---|
Höhe: | 302 m ü. NHN |
Einwohner: | 13 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 96317 |
Vorwahl: | 09261 |
Zollscheer ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Kronach im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).
Geographie
Die Weiler liegt am linken Ufer der Rodach unmittelbar südlich von Kronach und ist durch die Bundesstraße 85 angebunden.[2]
Geschichte
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Zollscheer aus einem Zollhaus mit Schankrecht und einem Tropfhaus. Diese gehörten zur Stadt Kronach. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Anwesen unterstanden direkt dem Hochstift Bamberg.[3]
Mit dem Gemeindeedikt wurde Zollscheer dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt und der im gleichen Jahr gebildeten Munizipalgemeinde Kronach zugewiesen.[4]
Ehemaliges Baudenkmal
- Gasthaus. 1781 war der Bau eines Tropfhäusleins vorgesehen. Der gegenwärtige Bau stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach, fünf zu drei Achsen. Am Sturz der Haustür befindet sich ein Rocaillemedaillon mit der Bezeichnung „MW 1810“ (Matthäus Witzgall). Eckpilaster und glatte Rahmungen. Das Dach wurde nach einem Brand 1910 erneuert und mit Zwerchhäusern versehen.[5] Der Denkmalschutz ist aufgehoben, das Objekt wurde evtl. abgerissen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 10 | 14 | * | * | 25 | 13 | 11 | 15 | 13 | 13 |
Häuser[6] | 2 | * | 3 | 2 | 1 | 1 | 3 | |||
Quelle | [4] | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [1] |
* Ort wird zu Kronach gerechnet.
Religion
Der Ort war ursprünglich katholisch und ist nach St. Johannes der Täufer (Kronach) gepfarrt.[3]
Literatur
- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 291.
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Weblinks
- Zollscheer in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 15. Dezember 2021.
- Zollscheer in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 24. September 2020.
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
- ↑ Zollscheer im BayernAtlas
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 485f.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 588f.
- ↑ T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 291.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 888, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1006 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1056 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1090 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 939 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 690 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).