Seelach (Kronach)

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Seelach
Kreisstadt Kronach
Koordinaten: 50° 15′ 2″ N, 11° 17′ 54″ O
Höhe: 421 m ü. NHN
Einwohner: 345 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96317
Vorwahl: 09261
Elmerskapelle

Seelach ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Kronach im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt in Hanglage nördlich des Seelabachs, einem rechten Zufluss der Haßlach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Kronach zur Bundesstraße 85 (1,7 km südöstlich) bzw. nach Rotschreuth (1,7 km westlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Giessübel zur Bundesstraße 303 (1,1 km südwestlich) und nach Dennach (0,8 km nordwestlich). Ein Anliegerweg führt nach Stressenberg (0,6 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1323/1328 im ersten bambergischen Amtsurbar erstmals urkundlich erwähnt.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Seelach aus 17 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogteiamt Kronach inne, was aber vom Seniorat v. Heßberg bestritten wurde. Grundherren war das Seniorat v. Heßberg (5 Güter, 7 Gütlein), das Kastenamt Kronach (2 Halbhöfe, 1 Sölde) und das Gotteshaus Kronach (3 Drittelhöfe, einer zu der Zeit unbewohnt).[4]

Seelach kam durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 an das Kurfürstentum Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Seelach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Neuses zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Seelach, zu der Dennach, Dobersgrund, Poppenhof, Stressenberg und Unterbreitenloh gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden einige Anwesen dem Patrimonialgericht Seelach (1831–1836). Ab 1862 gehörte Seelach zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt) verwaltet. Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,078 km².[6]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Seelach am 1. Mai 1978 nach Kronach eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

  • Bildstock
  • Backhaus
  • Wegkapelle

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Seelach

Jahr 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 182 176 170 180 199 204 204 202 204 211 202 223 242 244 246 259 298 304 322 319 295 343 516
Häuser[8] 31 32 31 44 48 66
Quelle [9] [9] [9] [10] [9] [11] [9] [9] [12] [9] [9] [13] [9] [9] [9] [14] [9] [9] [9] [15] [9] [6] [16]

Ort Seelach

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 101 101 115 97 107 108 155 199 312 345*
Häuser[8] 16 15 15 18 24 38 91*
Quelle [5] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [6] [16] [1]
* inklusive Seelabach

Religion

Der Ort war ursprünglich rein katholisch und ist nach Kronach gepfarrt.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
  2. Seelach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Bernd Graf: Der Name Gehülz – ein komplexes Kapitel der Haßlacherberg-Historie. In: Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach, Band 26, 2013, ISBN 978-3-9803467-9-5, S. 148
  4. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 507.
  5. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 599.
  6. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 693 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690.
  8. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  10. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1062–1063, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1007–1008 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1058 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1092–1093 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 942 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).