Diskussion:Hydroxylapatit/Archiv/1

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Kristallstruktur

MoinRa'ike, ich habe den Artikel auf der Beo und bin über deinen Revert des Beitrags von Nothingserious (diff) gestolpert. Er hat dort 1. einen neuen Einzelnachweis eingefügt und 2. Inhaltliches ergänzt. Beides wurde von dir mit dem Kommentar „Sorry, kein Artikelmehrwert [...]“ revertiert.

Ich kann deiner Begründung nicht ganz folgen. Denn wahrscheinlich haben sich die ergänzten Parameter dem Benutzer nicht aus dem Text ergeben, so dass er sie eben eingefügt hat. Was genau spricht dagegen? Zu viele Zahlen? Lesefluss? Irgend eine Konvention?

Und dann: Das Ergänzen von Einzelnachweisen ist doch absolut gewünscht! Hast du das vielleicht übersehen? Oder schätze ich das falsche ein und die Edits waren Unfug? Das Wiederherstellen (revertieren) sollte primär dem Vandalismus vorbehalten sein (siehe H:REV. Und WP:Wikistress und WP:AGF sowieso). Gruß --grim (Diskussion) 02:09, 28. Jan. 2018 (CET)

Hallo grim, ich denke nicht, dass ich da was übersehen habe. Die Daten zur Kristallstruktur sind bereits mit Einzelnachweis belegt und zwar über die Strunz Mineralogical Tables[1] in der Infobox und im betreffenden Artikelabschnitt. Hydroxylapatit kristallisiert also hexagonal in der Raumgruppe P63/m (Raumgruppen-Nr. 176), das heißt, die Restriktionen der Achsen und Winkel stehen aufgrund der innewohnenden Symmetrieeigenschaften fest, siehe Hexagonales Kristallsystem#Das hexagonale Achsensystem in der Kristallographie. Die Angaben, dass b = a und vor allem die Winkel α = β = 90° und γ = 120° betragen, sind daher unnötig, weil eine hexagonale Symmetrie in dieser Kristallklasse gar nichts anderes zulässt. Deshalb gibt man auch üblicherweise nur die variablen Hauptparameter a und c an.
Ich sehe allerdings gerade, dass man noch die Weblinks zur RRUFF-Database und zur American Mineralogist Crystal Structure Database (AMCSD) ergänzen könnte, um unter anderem den bereits bestehenden Beleg von StrunzNickel zu bestätigen, aber auch als Hinweis auf weitere Quellen zum Hydroxylapatit, die unter den Einzellinks auf der RRUFF-Databas hinterlegt sind.
Eine fachfremde Arbeit über Calcium Phosphate Bioceramics, wo die Gitterparameter (sorry) quasi nebenbei gelistet sind, braucht es aber nicht auch noch. Da kann man besser die Originalquellen angeben, die bei AMCSD aufgeführt sind.
Übrigens würde ich die Arbeit von Nothingserious niemals als Unfug bezeichnen und es liegt mir fern, ihn zu verärgern. Er macht gute Arbeit und hat schon oft auch im Mineralbereich geholfen. Entsprechend habe ich auch nur ungern revertiert, aber in diesem Fall war die Ergänzung einfach überflüssig. Und einen sogenannten "Vandalismus-Revert" (= mit einem Klick kommentarlos zurücksetzen) habe ich auch nicht getätigt, sondern die Bearbeitung mit einer (wie ich gehofft hatte) nachvollziehbaren Begründung rückgängig gemacht.
Viele Grüße -- Ra'ike Disk. LKU P:MIN 13:25, 28. Jan. 2018 (CET)
Moin, vielen Dank für deine Erläuterung. Dass ihr beide euch schon kennt und so ein Revert vermutlich anders „rüberkommt“, als 99% der Edit-War Reverts die ich so sehe, habe ich zugegeben nicht in betracht gezogen. Auch deine Quellenbewertung ist für mich jetzt nachvollziehbar. Verzeih mir, dass ich grundsätzlich zweimal hingucke wenn bequellte Beiträge, bei denen der Benutzer offensichtlich ein aufgeschlagenes Buch vor sich liegen hatte, gelöscht werden. Gruß --grim (Diskussion)
Also wirklich grim, da gibt's nix zu verzeihen ein lächelnder Smiley . Ist doch völlig ok, nicht nur zweimal hinzugucken, sondern auch nachzufragen, wenn Dir die Erklärung für einen Edit oder Revert die Begründung in der Zusammenfassungszeile nicht ausreicht.
Nothinserious lag allerdings kein Buch vor, sondern dieser Artikel ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/;-) . Die PDF ist nämlich für jeden über mdpi.com abrufbar. Viele Grüße -- Ra'ike Disk. LKU P:MIN 20:12, 28. Jan. 2018 (CET) P.S.: <angebermodus>Was Bücher angeht, habe ich die wichtigsten für meinen Bereich tatsächlich immer gleich zur zur Hand, siehe hier ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/;-) </angebermodus>
@Ra'ike: Es gibt zwei Arten von Menschen: Menschen mit schönen Belanglosigkeiten und Menschen mit schönen Bücherregalen ;) --grim (Diskussion) 18:01, 29. Jan. 2018 (CET)

Da hier gerade zwei Beobachter lesen: Ich wollte den Artikel etwas umfangreicher ergänzen was die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten betrifft. Ein Großteil der Literatur beschäftigt sich aber gar nicht so genau mit der Stöchiometrie und Modifikation von dem verwendeten Calciumphosphat, sondern behandelt eben einfach "Calciumphosphat" und geht nur am Rande darauf ein, ob es sich um Hydroxylapatit, Octacalciumphosphat oder anderes handelt. Deshalb habe ich beim schreiben gemerkt, dass es wohl eher sinnvoll ist, einen Artikel Calciumphosphate zu schreiben. Die Frage ist: Welches Lemma wählt man dafür. Calciumphosphate gibt es nämlich schon als BKL. Einfach durch Hauptartikel ersetzen und BKL-Hinweis einfügen? Oder ein Lemma wie Medizinisches Calciumphosphat? --Nothingserious (Diskussion) 08:24, 29. Jan. 2018 (CET)

Hi Nothingserious, eigentlich ist das nur eine Pseudo-BKL (fehlt der Baustein). Ich würde da einen richtigen Hauptartikel draus machen, ähnlich wie ich das damals für die Systematik der Minerale gemacht habe. Die speziellen Calciumphosphatverbindungen kann man dann entweder in der Einleitung unterbringen oder man baut einen diesbezüglichen Artikel-Abschnitt. Viele Grüße -- Ra'ike Disk. LKU P:MIN 16:17, 29. Jan. 2018 (CET)
@Nothingserious: Moin, schön dass Du Zeit in nen Artikel stecken willst. Ich habe nicht ganz genau verstanden was Du vor hast. Wenn Du was in deinem BNR anlegst, kannst Du mich gerne anpingen. Falls es in die medizinische Richtung geht: Es gibt auch noch die Artikel Phosphate, Calcium und Calcium- und Phosphathaushalt. Aus medizinischer Sicht sind deren Ionen sicher am interessantesten. Im Körper liegt Calciumphosphat zum Großteil als Hydroxylapatit vor. Was Chemiefragen betrifft, bin ich eher raus. Die WP:RC ist da guter Ansprechpartner/Frageort. Für medizinische Fragen oder Bitte um Mithilfe, einfach einen neuen Abschnitt in der WP:RM erstellen. Gruß --grim (Diskussion) 18:01, 29. Jan. 2018 (CET)
Es geht um Anwendungen von CaP als Knochenersatzmaterial, Implantatbeschichtung, Wirkstofftransporter, Nanopartikel. Ich lege die Tage einen Artikel in meinem BNR an. In etwa so: Benutzer:Nothingserious/Calciumphosphate. --Nothingserious (Diskussion) 19:12, 29. Jan. 2018 (CET)

Einzelnachweise

  1. Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 466–467.

Zahnschmelz

Neuerdings gibt es auch Zahnpflegemittel zur Remineralisation des Zahnschmelzes, die Hydroxylapatit in Form von Nanopartikeln in Kombination mit Zinkcarbonat enthalten („künstlicher Zahnschmelz“). Das müsste man mal erwähnen. Leider ist es mir noch nicht gelungen, eine neutrale Quelle (ohne Bezug zu Herstellern) dafür zu finden. Assistent 15:16, 14. Aug. 2009 (CEST)

neutrale quelle: https://secure.freigeist.at/www.dp-uni.ac.at/uploads/Kielbassa_JoD-2011%20neue%20Version.pdf (nicht signierter Beitrag von 195.179.65.72 (Diskussion) 03:41, 19. Nov. 2012 (CET))

Zum Update am 18.8.: Zur Wirksamkeit von Hydroxylapatit in der Zahnpflege gibt viele wissenschaftliche Studien in internationalen Fachzeitschriften. Deshalb wurden die Vorzüge von Hydroxylapatit auf die Mundgesundheit eingefügt und im Literaturverzeichnis abgebildet. Hydroxylapatit und Fluoride müssen nicht zwangsläufig zusammen verwendet werden. Es gibt viele Menschen, die aufgrund möglicher Risiken der Fluoride (Toxizität) auf diese bewusst verzichten wollen. Zahncremes mit Hydroxylapatit bieten somit eine Alternative zu Zahnpflegeprodukten mit Fluoriden. (nicht signierter Beitrag von Mareike Irabi (Diskussion | Beiträge) 15:25, 18. Aug. 2015 (CEST))

Ich habe den Edit zunächst zurückgesetzt: wenn wie in diesem Fall eine Aussage (HA-Zahnpastas fragwürdig) in ihr genaues Gegenteil (HA-Zahnpastas erfolgreiche Alternative) verändert wird, muss das mit einer neutralen validen Quelle (Lehrbuch, Leitlinie, Cochrane, Review in renommiertem Journal etc.) belegt werden, die verlinkten Primärstudien und eine zahnmedizinische Werbeseite sind ungeeignet. --MBq Disk 17:12, 19. Aug. 2015 (CEST)
Zustimmung zu Mbq: Die Verwendung ist eben nicht verbreitet sondern experimentell. Dieser anpreisende Duktus ist zudem unenzyklopädisch, daher habe ich die Einfügungen erneut entfernt. --Gleiberg (Diskussion) 11:49, 6. Sep. 2015 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Julius Senegal (Diskussion) 11:22, 25. Jul. 2021 (CEST)

Dentinflüssigkeit und "Remineralisation"

Auf der Verpackung der Biorepair Zahnpasta ist eine Abbildung zu sehen, wie die Dentinkanälchen mit dem künstlichen Zahnschmelz verschlossen sind. Ich halte das für bedenklich, da die Dentinkanälchen nämlich eine Aufgabe erfüllen. Dazu liest man in dem Buch "Yves Gauthier, Das Gesundheitsbuch für die Zähne, ECON Tachenbuch Verlag GmbH, Düsseldorf und Wien, 1994, ISBN 3-612-20466-1" auf S. 48 ff:

"...die Existenz eines inneren Schutzmechanismus nachgewiesen, der die Zerstörung des Zahnschmelzes durch Säuren verhindert. Dieser Schutzmechanismus arbeitet mittels einer reinigenden Flüssigkeit, die durch Dentin und Schmelz strömt. Sie fließt von der Zahnpulpa bis zur Oberfläche des Schmelzes und findet ihren Weg durch die erwähnten winzigen Hohlräume im Schmelz. ... Der Zahn besitzt einen inneren Schutz gegen Karies."

Ich sehe die Gefahr, dass durch das künstliche Verschließen dieser Dentinkanälchen verhindert wird, dass diese Dentinflüssigkeit, bis an die Zahnoberfläche dringt. Daher könnte das Hydroxylapatit in der Zahnpasta sogar kontraproduktiv sein. Ich bin kein Arzt, aber meiner Meinung nach rechtfertigt die Aussage aus dem Buch von Yves Gauthier einen Hinweis in dem Artikel. (nicht signierter Beitrag von 89.204.130.86 (Diskussion) 11:44, 24. Nov. 2015 (CET))

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Fluorid

Fluoride dienen, trotz ihrer ebenfalls umstrittenen Anwendung (www.zentrum-der-gesundheit.de/fluorid.html)

Diese Quelle scheint mir weder seriös noch neutral. (nicht signierter Beitrag von 84.48.118.55 (Diskussion) 12:26, 15. Jun. 2013 (CEST))

Vollkommen korrekt. Die Seite steht auf der Blacklist der Redaktion Medizin. Ich werfe ihn raus.--Mabschaaf 15:24, 15. Jun. 2013 (CEST)
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Lemma: Geo + Biomineral?

Die Kernfrage ist ja: wird wirklich die Zahn- und Knochensubstanz auch unter dem Begriff Hydroxylapatit abgehandelt? Die 2 Sachen sind ja erstmal streng zu trennen; eine natürliche Verbindung zwischen dem „Geomineral“ und dem Biomineral gibt es wohl nicht. Von daher ist zu fragen ob die formelgleiche Zahn/-Knochensubstanz wirklich unter den Begriff Hydroxylapatit fällt, also in der relevanten Literatur mitbehandelt und ausdrücklich mitgemeint ist. --Itu (Diskussion) 03:27, 4. Jun. 2014 (CEST)

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Einsendung von Dr. Joachim Enax; Fa. Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, Bielefeld

Der folgende Text erreichte mich über die Gesellschaft Deutscher Chemiker und war an die "Redaktion Chemie" der Wikipedia gerichtet. Da sich die Redaktion Chemie nicht mit Wirkungen von Arzneimitteln befasst und sich nicht in strittige Themen einmischt, setzt ich den gesamten eingegangenen Text hier ein. Gruß -- Dr.cueppers - Disk. 20:00, 15. Nov. 2016 (CET)

Zitat Wikipedia:
"(…) Einige Hersteller von Zahnpasta und Mundspülungen fügen ihren Produkten aufgrund der Ähnlichkeit mit der natürlichen Zahnhartsubstanz Hydroxylapatit in Verbindung mit Zink-Carbonat hinzu, der den Zahnschmelz durch Einbau des Hydroxylapatit reparieren bzw. remineralisieren soll (Bsp. BioRepair). Die Wirksamkeit bei schmerzempfindlichen Zähnen oder beginnendem Karies ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt.[9] Ein möglicher Nachteil solcher Zahncremes besteht zudem darin, dass die ebenfalls enthaltenen Fluoride neutralisiert werden könnten, weil sie mit dem Hydroxylapatit noch in der Zahnpastatube reagieren und es inaktivieren. Deshalb werden die Fluoride oft weggelassen.[10] Fluoride dienen aber nachweislich als wirksamer Kariesschutz, wohingegen über die Wirksamkeit von Hydroxylapatit-Zahncremes bisher keine aussagekräftigen Studien existieren.[11] (…)"
Kommentar Dr. Joachim Enax:
Die oben genannten Aussagen entsprechen nicht mehr dem aktuellen Wissensstand. Vereinzelte ältere Publikationen wie z. B. von Hüttemann & Dönges (1987), haben bereits in den Achtzigern die Wirksamkeit von Hydroxylapatit in der Behandlung überempfindlicher Zahnhälse in Doppelblindstudien gezeigt.1
Abstract-Zitat:1 "ln einer Doppelblindstudie konnte die Wirksamkeit von feinteiligem Hydroxylapatit bei der Therapie überempfindlicher Zahnhälse nachgewiesen werden. 90% der Probanden gaben nach 3 bis 5 Tagen eine Besserung ihrer Beschwerden an, 50% erreichten Beschwerdefreiheit im Untersuchungszeitraum."
In den letzten Jahren wurden eine ganze Reihe klinischer Studien zur Wirkung von Hydroxylapatit bei schmerzempfindlichen Zähnen publiziert.2-7 Die Wirkung von Hydroxylapatit als aktiver Wirkstoff in der Behandlung überempfindlicher Zähne wird mittlerweile auch in zahnmedizinischen Lehrbüchern anerkannt, wie z. B. im Springer-Fachbuch "Dentine Hypersensitivity" beschrieben.8 Die positive Wirkung beruht auf dem Verschluss offener Dentinkanälchen (sog. Tubuli) durch Hydroxylapatit-Partikel.9,10
Die Wirksamkeit von Fluorid in der Kariesprophylaxe ist unzweifelhaft in zahlreichen Publikationen überprüft und nachgewiesen worden.11,12 Auch wenn es weit weniger im Fokus der Aufmerksamkeit steht, gibt es dennoch Studien, die zeigen, dass auch Zahncremes mit Hydroxylapatit effektiv vor Karies schützen, wie in einer dreijährigen Studie an japanischen Schulkindern gezeigt wurde.13 Aktuelle in-vivo-Studien belegen auch, dass Mundspülungen mit Hydroxylapatit beginnende Kariesläsionen remineralisieren können.14
Dass Hydroxylapatitgrundsätzlich das Potential zur Remineralisierung von Dentin und Zahnschmelz hat, wurde in kontrollierten in-vitro-Studien bestätigt.15-19 Darüber hinaus gibt es zahlreiche aussagekräftigen Studien zu Hydroxylapatit in der Zahnpflege. In einer am 28. Juli 2016 im internationalen Fachjournal PLoS ONE veröffentlichten klinischen Studie zeigten deutsche Wissenschaftler, dass eine Zahncreme mit Hydroxylapatit in der Plaqueentfernung und im Zahnfleischschutz genauso effektiv ist wie eine Zahncreme mit Aminfluorid/Zinnfluorid (AmF/SnF2).20
Zitat:20 "(…) In conclusion, in patients suffering from mild-to-moderate chronic periodontitis, the regular use of one of both products used in the trial without professional treatment (visit 2 through 3) was accompanied by small improvements concerning plaque index, bleeding on probing and gingival index, but did not change the plaque formation rates. Despite the difference in antibacterial ingredients, i.e. AmF/SnF2 vs. microcrystalline zinc hydroxyapatite, the clinical changes in periodontal health with the regular use of each dentifrice as observed in this study were clinically indistinguishable."
Überdies wurde in einer in-vivo-Studie die Bildung einer Schutzschicht an Weisheitszähnen nach der Anwendung einer Zahncreme mit Hydroxylapatit mit physikalisch-chemischen Analysemethoden nachgewiesen.21 Im renommierten Fachjournal Nature wurde die Zahnschmelzregeneration durch die Anwendung von Hydroxylapatit beschrieben.22
Die Wirkungen von Hydroxylapatit im Bereich Zahnhygiene/Zahnmedizin/Prophylaxe sind inden zahnmedizinischen Fachbüchern ("Toothpastes" – Monographs in Oral Science und "Dentine Hypersensititvity" Springer) ausführlich zusammengefasst.11,12
Kapitel "Nanohydroxyapatite" aus dem zahnmedizinischen Fachbuch "Toothpastes – Monographs in Oral Science":11
Autoren:
Prof. Bennett T. Amaechi (Universität Texas/USA)
Prof. Cor van Loveren (Universität Amsterdam)
Zitat:11 "Toothpastes based on nano-hydroxyapatite (nHA) has been commercially available in Japan since the 1980s, and was approved as an anticaries agent in 1993 based on randomized anticaries field trials in Japanese school children.13 An increasing number of reports have shown that nHA has the potential to remineralize caries lesions following addition to toothpastes and mouthrinses.23-25
(…) nHA functions by directly filling up micropores on demineralized tooth surfaces. When it penetrates the enamel pores, it also acts as a template in the remineralization process by continuously attracting lager amounts of calcium and phosphate ions from remineralization solution to the enamel tissue, thus promoting crystal integrity and growth."
Vorschlag Dr. Joachim Enax:
Die Wirksamkeit von Hydroxylapatit bei der Behandlung überempfindlicher Zahnhälse basiert auf dem Verschluss von Kanälchen in freiliegendem Zahnbein der Zahnhälse und wurde in klinischen Studien bestätigt.1-7
Auch wenn für Hydroxylapatit in der Zahnpflege noch nicht so viele Studien wie zu Fluorid vorliegen, gibt es doch eine ganze Reihe aussagekräftiger Studien, wie z. B. eine dreijährige, an japanischen Schulkindern durchgeführte Anti-Karies-Studie zeigt.13
Ferner gibt es Studien, welche die Wirksamkeit von hydroxylapatitbasierten Zahnpflegeprodukten z. B. im Bereich der Plaqueentfernung, im Zahnfleischschutz und in der Zahnschmelzreparatur dokumentieren.20-22,26-29 Die Wirkungen von Hydroxylapatit im Bereich Zahnhygiene/Zahnmedizin/Prophylaxe sind in den Fachbüchern ("Toothpastes" – Monographs in Oral Science und "Dentine Hypersensititvity" Springer) ausführlich zusammengefasst.8,11
Dr. Joachim Enax
Manager Scientific Research
Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, Bielefeld
Literatur
  • 1 Huettemann, R. W. & Doenges, H. Untersuchungen zur Therapie überempfindlicher Zahnhälse mit Hydroxylapatit. Dtsch. Zahnärztl. Z. 42, 486-488 (1987).
  • 2 Oliveira, D. W. D. d. et al. Effectiveness of three desensitizing dentifrices on cervical dentin hypersensitivity: A pilot clinical trial. J. Int. Acad. Periodontol. 18, 57-65 (2016).
  • 3 Wang, L. et al. Treatment of dentin hypersensitivity using nano-hydroxyapatite pastes: A randomized three-month clinical trial. Oper. Dent. (2016).
  • 4 Gopinath, M. M., Kumar, E. S., John, J., Nagappan, N. & Prabhu, S. Evaluation of dentifrice containing nanohydroxyapatite for dentinal hypersensitivity: A randomized controlled trial. J. Int. Oral Health. 7, 118-122 (2015).
  • 5 Vano, M., Derch, G., Barone, A. & Covani, U. Effectiveness of nano-hydroxyapatite toothpaste in reducing dentin hypersensitivity: a double-blind randomized controlled trial. Quintessence Int. 45, 703-711 (2014).
  • 6 Orsini, G. et al. A 3-day randomized clinical trial to investigate the desensitizing properties of three dentifrices. J. Periodontol. 84, 65-73 (2013).
  • 7 Orsini, G. et al. A double-blind randomized-controlled trial comparing the desensitizing efficacy of a new dentifrice containing carbonate/hydroxyapatite nanocrystals and a sodium fluoride/potassium nitrate dentifrice. J. Clin. Periodontol. 37, 510-517 (2010).
  • 8 Gillam, D. G. Dentine hypersensitivity: Advances in diagnosis, management, and treatment. (Springer International Publishing, 2015).
  • 9 Amaechi, B. T., Mathews, S. M., Ramalingam, K. & Mensinkai, P. K. Evaluation of nanohydroxyapatite-containing toothpaste for occluding dentin tubules. Am. J. Dent. 28, 33-39 (2015).
  • 10 Shetty, S., Kohad, R. & Yeltiwar, R. Hydroxyapatite as an in-office agent for tooth hypersensitivity: a clinical and scanning electron microscopic study. J. Periodontol. 81, 1781-1789 (2010).
  • 11 Loveren, C. v. Toothpastes. Vol. 23 (Karger, 2013).
  • 12 Fejerskov, O. & Kidd, E. Dental Caries: The Disease and its Clinical Management. (Wiley, 2009).
  • 13 Kani, K. et al. Effect of apatite-containing dentifrices on dental caries in school children. J. Dent. Health 19, 104-109 (1989).
  • 14 Hegazy, S. A. & Salama, I. R. Antiplaque and remineralizing effects of Biorepair mouthwash: A comparative clinical trial. Pediatr. Dent. J. in press, doi:http://dx.doi.org/10.1016/j.pdj.2016.05.002 (2016).
  • 15 Tschoppe, P., Zandim, D. L., Martus, P. & Kielbassa, A. M. Enamel and dentine remineralization by nanohydroxyapatite toothpastes. J. Dent. 39, 430-437 (2011).
  • 16 Mielczarek, A. & Michalik, J. The effect of nano-hydroxyapatite toothpaste on enamel surface remineralization. An in vitro study. Am. J. Dent. 27, 287-290 (2014).
  • 17 Gjorgievska, E. S., Nicholson, J. W., Slipper, I. J. & Stevanovic, M. M. Remineralization of demineralized enamel by toothpastes: A scanning electron microscopy, energy dispersive x-ray analysis, and three-dimensional stereomicrographic study. Microsc. Microanal. 19, 587-595 (2013).
  • 18 Sadiasa, A. et al. Addition of hydroxyapatite to toothpaste and its effect to dentin remineralization. Han'guk Chaelyo Hakhoechi 23, 168-176 (2013).
  • 19 Swarup, J. S. & Rao, A. Enamel surface remineralization: using synthetic nanohydroxyapatite. Contemp. Clin. Dent. 3, 433-436 (2012).
  • 20 Harks, I. et al. Impact of the daily use of a microcrystal hydroxyapatite dentifrice on de novo plaque formation and clinical/microbiological parameters of periodontal health. A randomized trial. PloS one 11, e0160142 (2016).
  • 21 Lelli, M. et al. Remineralization and repair of enamel surface by biomimetic Zn-carbonate hydroxyapatite containing toothpaste: a comparative in vivo study. Front. Physiol. 5, 333 (2014).
  • 22 Yamagishi, K. et al. Materials chemistry: a synthetic enamel for rapid tooth repair. Nature 433, 819 (2005).
  • 23 Kim, M. Y., Kwon, H. K., Choi, C. H. & Kim, B. I. in Key Eng. Mater. 1347-1350 (Trans Tech Publ).
  • 24 Lu, K., Meng, X., Zhang, J., Li, X. & Zhou, M. Inhibitory effect of synthetic nano-hydroxyapatite on dental caries. Key Eng. Mater. 336-338, 1538-1541 (2007).
  • 25 Huang, S. B., Gao, S. S. & Yu, H. Y. Effect of nano-hydroxyapatite concentration on remineralization of initial enamel lesion in vitro. Biomed. Mater. 4, 034104/034101-034104/034106 (2009).
  • 26 Hannig, C., Basche, S., Burghardt, T., Al-Ahmad, A. & Hannig, M. Influence of a mouthwash containing hydroxyapatite microclusters on bacterial adherence in situ. Clin. Oral Investig. 17, 805-814 (2013).
  • 27 Palmieri, C., Magi, G., Orsini, G., Putignano, A. & Facinelli, B. Antibiofilm activity of zinc-carbonate hydroxyapatite nanocrystals against Streptococcus mutans and mitis group Streptococci. Curr. Microbiol. 67, 679-681 (2013).
  • 28 Najibfard, K., Ramalingam, K., Chedjieu, I. & Amaechi, B. T. Remineralization of early caries by a nanohydroxyapatite dentifrice. J. Clin. Dent. 22, 139-143 (2011).
  • 29 Roveri, N. et al. Synthetic biomimetic carbonate-hydroxyapatite nanocrystals for enamel remineralization. Adv. Mater. Res. 47-50, 821-824 (2008).
Hallo Dr.cueppers, ich habe den Artikel jetzt mal entsprechend dem o.g. Vorschlag samt Quellenangaben überarbeitet. Gruß -- Ra'ike Disk. LKU WPMin 23:52, 9. Jan. 2017 (CET)
Uff, ich wäre da sehr, sehr vorsichtig. Ich bin zwar definitiv nicht vom Fach, aber das riecht mir hier sehr nach WP:IK. Die Hauptstudie, dass auch Hydroxylapatit gegen Karies helfe, findet sich zumindest schon nicht bei PubMed, jedenfalls habe ich sie nicht gefunden. Sie ist von 1989, seither wohl nicht bestätigt. Das ist das Problem mit Primärstudien, da gibt es viel, mit oft bescheidener Qualität. Was eher wichtig wär, wären die aktuellen Empfehlungen von Dritten, Leitlinien, Reviews u. ä., dazu schweigt sich Joachim Enax aber weitgehend aus. Ich würde lieber die alte Situation wiederherstellen und warten, ob das jemand ohne IK überarbeiten könnte, mit guten Sekundärquellen. Grüsse, --Goris (Diskussion) 18:40, 20. Jan. 2017 (CET)
Danke an Ra'ike, der Artikel ist m.E. nun besser belegt, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 13:07, 23. Jan. 2017 (CET)
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Weitere Stellungnahme von Dr. Joachim Enax, Senior Scientist Oral Care, Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, Bielefeld (30. März 2017)

Vorweg: Ich bin für ein Unternehmen tätig, dass Zahnpflegeprodukte mit Hydroxylapatit vertreibt. Falls jemand befürchtet, dass ich hier auf unethische Weise Einfluss nehmen möchte, bitte ich um Beachtung, dass ich auch Wissenschaftler bin und mich als solcher der Wahrheit verpflichtet sehe. Von Berufs wegen bin ich allerdings mit der Studienlage bestens vertraut.

Ich freue mich über die hier stattfindende Auseinandersetzung mit Hydroxylapatit. Nach meinen Hinweisen auf zahlreiche Studien zu Hydroxylapatit, die im November 2016 hier auf die Diskussionsseite einkopiert worden waren, war der Artikel im Januar 2017 bearbeitet worden. Jetzt habe ich festgestellt, dass diese Änderungen am 21. März 2017 von einem Benutzer, der die hier geführte Diskussion ggf. nicht berücksichtigt hat, überschrieben wurden. Daher möchte ich die aktuelle Studienlage nochmals erläutern:

Der Benutzer „Schneedrache“ führt in den Anmerkungen zu seinen Bearbeitungen an, dass die von mir zitierten Studien „mangelhaft“ seien und „methodische Probleme“ aufweisen würden, ohne Belege hierfür anzuführen. Grundsätzlich sind die in meiner früheren Stellungnahme zitierten Studien in renommierten wissenschaftlichen Fachjournalen, die einem Peer-Review-Prozess unterliegen (z. B. Nature, Clinical Oral Investigations, PlosOne, Journal of Clinical Periodontology, Archives of Oral Biology) erschienen, sodass die korrekte wissenschaftliche Durchführung und Auswertung der Studien außer Frage steht. Allen an diesen Studien beteiligten Wissenschaftlern anonym und pauschal „qualitativ mangelhafte“ Arbeit und „problematische“ Methodik zu unterstellen, entspricht nicht einer objektiven und wissenschaftlich korrekten Berichterstattung über den Wirkstoff Hydroxylapatit in der Zahnpflege. Zudem ist die einzige als Begründung angeführte Quelle ein auf einer Literaturrecherche basierender Artikel der Webseite „Medizin-Transparent“, der unvollständig ist und Arbeiten neueren Datums nicht berücksichtigt. Das Fachbuch „Toothpastes“ (Editor Prof. C. van Loveren; https://www.karger.com/Book/Home/259772), welches als fundierte Sekundärquelle angesehen werden kann, nennt Hydroxylapatit einen etablierten Wirkstoff in der Zahnpflege und gibt eine zunehmende Zahl an Publikationen an (siehe mein Beitrag vom 15.11.2016). Hydroxylapatit wird zudem als Wirkstoff in der Behandlung überempfindlicher Zahnhälse verwendet wie das Fachbuch „Dentine Hypersensitivity“ (Editor Dr. D. G. Gillam; http://www.springer.com/de/book/9783319145761) berichtet.

Beispiele aktueller Studien zur Parodontalgesundheit (in vivo), Schutz vor schmerzempfindlichen Zähnen (in vivo) und der Biofilmkontrolle (in situ) sind:

  • Harks, I. et al. Impact of the daily use of a microcrystal hydroxyapatite dentifrice on de novo plaque formation and clinical/microbiological parameters of periodontal health. A randomized trial. PloS one 11, e0160142 (2016). [1]
  • Kensche, A. et al. Efficacy of a mouthrinse based on hydroxyapatite to reduce initial bacterial colonisation in situ. Arch. Oral Biol., doi:http://dx.doi.org/10.1016/j.archoralbio.2017.03.013, in press (2017). [2]
  • Hannig, C. et al. Influence of a mouthwash containing hydroxyapatite microclusters on bacterial adherence in situ. Clin. Oral Investig. 17, 805-814 (2013). [3]
  • Hegazy, S. A. & Salama, I. R. Antiplaque and remineralizing effects of Biorepair mouthwash: A comparative clinical trial. Pediatr. Dent. J. 26, 89-94 (2016). [4].
  • Oliveira, D. W. D. d. et al. Effectiveness of three desensitizing dentifrices on cervical dentin hypersensitivity: A pilot clinical trial. J. Int. Acad. Periodontol. 18, 57-65 (2016). [5]

Eine ausführliche Literatursammlung ist in meinem Kommentar vom 15.11.2016 aufgeführt.

Insbesondere die klinische in-vivo-Studie von Harks et al. (Autoren u. a. Prof. Ehmke, Uniklinik Münster und Prof. Schlagenhauf, Uniklinik Würzburg) zeigt, dass im Bereich Plaqueentfernung und Verbesserung der Parodontalgesundheit, eine hydroxylapatithaltige Zahnpasta genauso effektiv ist wie eine Zahnpasta mit Aminfluorid/Zinnfluorid (open access Artikel: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4965058/pdf/pone.0160142.pdf).

Das unabhängige Verbrauchermagazin „Guter Rat“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Guter_Rat) berichtete in Ausgabe 12.2016 über eine gerade abgeschlossene randomisierte und placebokontrollierte klinische Studie, die zeigt, dass eine hydroxylapatithaltige Zahnpasta genauso effektiv in der Kariesprophylaxe ist, wie eine Zahnpasta mit Aminfluorid (Studienleiter Prof. Schlagenhauf, Uniklinik Würzburg).

Mein Vorschlag wäre, die Artikelversion vom 23. Januar 2017, 17.27 Uhr, wiederherzustellen und um die aktuellsten Studien sowie die oben genannten Fachbücher „Toothpastes“ und „Dentine Hypersensitivity“ als fundierte Sekundärquellen zu ergänzen. So würde der Artikel den derzeitigen Wissensstand wiedergeben.

Mir geht es um eine sachlich zutreffende Darstellung, nicht um Werbung. Streichen Sie gerne den Hinweis auf unser Produkt BioRepair heraus. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für Austausch und Nachfragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Dr. Joachim Enax -- Dr. Joachim Enax (Diskussion) 14:48, 30. Mär. 2017 (CEST)

Nun, die Wirkung auf überempfindliche Zähne scheint mir nicht besser oder schlechter belegt als die der sonst zu diesem Zweck eingesetzten Substanzen. Richtige Nachweise sind rar. Bestimmt nutzen alle Produkte da auch einen Placeboeffekt. -Allerdings ist der Kariesschutz aufgrund der bisher vorliegenden Studien noch zu unsicher, um ihn als Faktum darzustellen. Es fehlen unabhängige wissenschaftliche Sekundärquellen. Verbraucherportale bewerten diese Organisationen das neue Konzept scharf negativ, siehe zB [6] von Cochrane Österreich. Die deutsche Stiftung Warentest hat die Hydroxylapatit-Zahnpasta 2009 und 2013 als mangelhaft bewertet [7]. Vielleicht kann man das in einem Satz kurz darstellen: Die Hersteller erhoffen eine dem Fluorid vergleichbare Wirksamkeit von Hydroxylapatit gegen überempfindlicher Zahnhälse oder beginnenden Karies aufgrund von einzelnen Studien,<Studie><Studie> Verbraucherportale raten jedoch von ihren Produkten ab.<medizin-transparent>,<Warentest> Ich meine, die Kontroverse ausführlicher darzustellen würde den chemischen Artikel überfrachten. -- MBq Disk 11:07, 5. Apr. 2017 (CEST)
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Weitere Stellungnahme von Dr. Joachim Enax, Senior Scientist Oral Care, Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, Bielefeld (10. April 2017)

Hallo MBq,

vielen Dank, dass Sie sich der Thematik angenommen haben. Ich möchte Ihren Beitrag aufgreifen und halte es zum besseren Verständnis für sinnvoll, dies „häppchenweise“ zu tun.


MBq: „Nun, die Wirkung auf überempfindliche Zähne scheint mir nicht besser oder schlechter belegt als die der sonst zu diesem Zweck eingesetzten Substanzen. Richtige Nachweise sind rar. Bestimmt nutzen alle Produkte da auch einen Placeboeffekt.“

>> Die Wirkung von Hydroxylapatit bei der Behandlung überempfindlicher Zähne beruht auf dem Verschluss von offenen Dentinkanälchen durch Hydroxylapatit-Partikel. Klinische Studien zeigen, dass die desensibilisierenden Effekte genauso effektiv sind, wie bei etablierten Ansätzen (z. B. Fluoridzahnpasten mit Kaliumnitrat; Orsini et al. 2010). Vorteilhaft ist, dass Hydroxylapatit – im Vergleich zu vielen anderen Substanzen in der Zahnpflege – ein naturverwandter Wirkstoff ist, d. h. "Bausubstanz" des Zahnschmelzes (Huettemann & Doenges 1987). Mein Vorschlag wäre, die gleiche Wirkung im Artikel auch entsprechend zu benennen, z. B. Hydroxylapatit ist genauso wirksam in der Wirkung auf überempfindliche Zahnhälse wie etablierte Standardsubstanzen. Bzgl. Sekundarquelle verweise ich auf das Fachbuch „Dentine Hypersensitivity“ (Editor Dr. D. G. Gillam).


MBq: „Allerdings ist der Kariesschutz aufgrund der bisher vorliegenden Studien noch zu unsicher, um ihn als Faktum darzustellen.“

>> Erst vor kurzem wurde eine in-situ-Studie veröffentlicht, die zeigt, dass Hydroxylapatit in Wasser (ohne jegliche Additive) die Biofilmbesiedlung in gleicher Weise minimiert wie Chlorhexidin (Kensche et al. 2017). Zusätzlich zeigen Harks et al. 2016, dass eine hydroxylapatithaltige Zahnpasta Plaque klinisch genauso gut entfernt wie eine Zahnpasta mit Aminfluorid/Zinnfluorid. Das zeigt, dass es entsprechende Hinweise gibt, die auf einen Kariesschutz hindeuten. Hydroxylapatit wird in Japan bereits seit Jahren in Zahnpasten für den Kariesschutz eingesetzt (Loveren 2013).


MBq: „Es fehlen unabhängige wissenschaftliche Sekundärquellen.“

>> Fundierte unabhängige wissenschaftliche Sekundärquellen, die über die Effektivität von Hydroxylapatit in der Zahnpflege berichten sind:

A) „Toothpastes“ (Editor Prof. C. van Loveren); https://www.karger.com/Book/Home/259772

  • Einsatz von Hydroxylapatit in Zahnpasten und Mundspülungen.
  • Zunehmende Anzahl an Publikationen, die zeigen, dass Hydroxylapatit das Potential hat, um Kariesläsionen zu remineralisieren.

B) „Dentine Hypersensitivity“ (Editor Dr. D. G. Gillam); http://www.springer.com/de/book/9783319145761

  • Einsatz von Hydroxylapatit als remineralisierendes Agens in Zahnpasten.
  • Schutz vor schmerzempfindlichen Zähnen, weil Hydroxylapatit-Partikel offene Dentinkanälchen verschließen (siehe auch klinische Studien wie von Orsini et al. 2010, Huettemann & Doenges 1987 sowie mechanistische Untersuchungen z. B. Kulal et al. 2016).


MBq: „Verbraucherportale bewerten diese Organisationen das neue Konzept scharf negativ, siehe zB [6] von Cochrane Österreich. Die deutsche Stiftung Warentest hat die Hydroxylapatit-Zahnpasta 2009 und 2013 als mangelhaft bewertet [7].“

>> Bzgl. Cochrane Österreich hatte ich am 30. März 2017 bereits angemerkt, dass hier zahlreiche Studien nicht berücksichtigt wurden, wie z. B. die klinische Studie von Harks et al. 2016 sowie die in-situ-Studie von Kensche et al. 2017.
Bei der Stiftung Warentest werden Zahnpasten ohne Fluorid grundsätzlich abgewertet. Dort sind die jüngsten Studien offenbar noch nicht bekannt.
Anders bewertet dies das unabhängige Verbrauchermagazin "Guter Rat" (Ausgabe 12.2016): Hier wird von einer klinischen randomisierten und placebokontrollierten Anti-Karies-Studie berichtet, die zeigt, dass eine hydroxylapatithaltige Zahnpasta einer Fluoridzahnpasta mit Aminfluorid/Zinnfluorid nicht unterlegen ist (Studienleiter Prof. Schlagenhauf, Universitätsklinikum Würzburg).


MBq: „Ich meine, die Kontroverse ausführlicher darzustellen würde den chemischen Artikel überfrachten.“

>> Ja, da stimme ich Ihnen zu. Mein Vorschlag wäre daher, die alte Artikelversion (23. Januar 2017, 17.27 Uhr) wiederherzustellen (BioRepair streichen) und um die aktuellsten Studien und die oben genannten Fachbücher „Toothpastes“ und „Dentine Hypersensitivity“ als fundierte Sekundärquellen zu ergänzen.


Literatur (siehe ausführliche Übersicht in meinem Kommentar vom 15. November 2016):

Sekundärquellen:

  • Loveren, C. v. Toothpastes. Vol. 23 (Karger, 2013).
  • Gillam, D. G. Dentine hypersensitivity: Advances in diagnosis, management, and treatment. (Springer International Publishing, 2015).

Klinische Studien:

  • Harks, I. et al. Impact of the daily use of a microcrystal hydroxyapatite dentifrice on de novo plaque formation and clinical/microbiological parameters of periodontal health. A randomized trial. PloS one 11, e0160142 (2016).
  • Huettemann, R. W. & Doenges, H. Untersuchungen zur Therapie überempfindlicher Zahnhälse mit Hydroxylapatit. Dtsch. Zahnärztl. Z. 42, 486-488 (1987).
  • Orsini, G. et al. A double-blind randomized-controlled trial comparing the desensitizing efficacy of a new dentifrice containing carbonate/hydroxyapatite nanocrystals and a sodium fluoride/potassium nitrate dentifrice. J. Clin. Periodontol. 37, 510-517 (2010).

In-situ-Studien und mechanistische Untersuchungen:

  • Kensche, A. et al. Efficacy of a mouthrinse based on hydroxyapatite to reduce initial bacterial colonisation in situ. Arch. Oral Biol. 80, 18-26 (2017).
  • Kulal, R., Jayanti, I., Sambashivaiah, S. & Bilchodmath, S. An In-vitro comparison of nano hydroxyapatite, novamin and proargin desensitizing toothpastes - a SEM study. J. Clin. Diagn. Res. 10, Zc51-zc54 (2016).

--Dr. Joachim Enax (Diskussion) 07:58, 10. Apr. 2017 (CEST)

Danke für den Diskussionsbeitrag und das Interesse an Wikipedia. Spannendes Forschungsgebiet! Aktuelle Forschung findet jedoch selten Einzug in Wikipedia. Bei medizinischen Themen dauert es oft Jahre bis aus Forschung wissenschaftlicher Konsens und dann verlässliche Sekundärliteratur entsteht.
Bezüglich der Studie Harks et al, 2016: Diese Studie ist zwar aktuell und methodisch vermutlich gut, lässt aber keine generelle Aussage über die Wirksamkeit von Hydroxylapatit zur Kariesprophylaxe zu. Übrigens: „The trial is exclusively funded by Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, Bielefeld, Germany“.
Zu Hydroxylapatit in Zahnpastas habe ich keine systematischen Übersichtsarbeiten oder Metaanalysen gefunden. Unklar bleibt: Langzeiteffekte, Dosierung, Eignung zur Kariesprävention oder Eignung bei Kindern und vieles mehr.
Zu den obigen zwei Sekundärliteraturangaben (auf die ich leider keinen unmittelbaren Zugriff habe) muss man folgendes sagen: Stehen Quellen im Widerspruch zum wissenschaftlichen Kenntnisstand (z. B. den aktuellen Leitlinien zur Kariesprophylaxe), sind sie „nur in gut begründeten Ausnahmefällen zulässig und als solche auszuweisen“ (Wikipdia-Richtlinien zu Belegen).
Orientierend an den Wikipedia Richtlinien könnte ich mir in diesem Artikel eine neutralen Erwähnung vorstellen. Den direkten Vergleich mit Fluorid lehne ich ab; das wäre schon nicht mehr neutral. In den aktuellen deutschen Leitlinien wird Hydroxylapatit zur Kariesprophylaxe nicht erwähnt. Das heisst nicht empfohlen. In den Artikel könnte von mir aus folgender Satz kommen: „Hydroxyapatit wird von einigen Herstellern als Inhaltsstoff von Zahnpastas verwendet. Die Benutzung von hydroxylapatithaltigen Zahnpastas wird jedoch nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht empfohlen.“ --grim (Diskussion) 23:48, 15. Jun. 2017 (CEST)
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Stellungnahme zum Kommentar von "grim" vom 15.06.2017

Hallo grim,

vielen Dank für Ihren Kommentar! Diesen würde ich gerne beantworten:

Auch wenn es zu Hydroxylapatit in der Zahnpflege (noch) keine Metaanalysen gibt, so gibt es eine steigende Anzahl an Publikationen in den letzten fünf Jahren, die die Wirksamkeit aufzeigen. In den letzten Jahren gibt es ein allgemeines verstärktes Interesse an biomimetischen Ansätzen. Hier bietet sich durch die Verwendung von Hydroxylapatit ein interessanter Ansatz, da unser Zahnschmelz zu ca. 97 % aus diesem besonderen Mineral besteht.

So jung ist die Forschung rund um Hydroxylapatit auch gar nicht mehr: Erste Studien zur Wirksamkeit von Hydroxylapatit wurden in den 1980er Jahren publiziert (z. B. Huettemann & Doenges 1987 und Kani et al. 1989). Zahnpasten mit Hydroxylapatit sind beispielsweise in Japan bereits seit den 1980er Jahren kommerziell erhältlich. Dies zeigt, dass sich die Anwendung von Hydroxylapatit nicht mehr im "Forschungsstadium" befindet. Bzgl. Sekundärliteratur möchte ich gerne erneut auf das Fachbuch "Toothpastes" verweisen, das ich in meinem Beitrag vom 15.11.2016 zitiert habe (siehe oben). Dort wird insbesondere die in Japan mit Schulkindern durchgeführte Studie erwähnt: "Toothpastes based on nano-hydroxyapatite (nHA) has been commercially available in Japan since the 1980s, and was approved as an anticaries agent in 1993 based on randomized anticaries field trials in Japanese school children" (Loveren, Toothpastes. Vol. 23, Karger, 2013).

Es stimmt, dass wir die Studie Harks et al. 2016 finanziell unterstützt haben. Auch ich trete hier ja unter deutlichem Hinweis auf meinen Arbeitgeber auf. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass wir auf die Studienergebnisse keinen Einfluss genommen haben, siehe auch den Vermerk auf der Publikation: "The funders had no role in study design, data collection and analysis, decision to publish, or preparation of the manuscript." Überdies ist PloS one ein unabhängiges peer-reviewed Journal.

Auch ich würde im Übrigen auf einen Vergleich Hydroxylapatit/Fluorid verzichten. Aus meiner Sicht sollte sich ein Artikel über Hydroxylapatit auch in seiner Beschreibung auf dieses besondere Calciumphosphatmineral konzentrieren.

Ich schlage angesichts dessen folgende alternative Formulierung vor: Hydroxylapatit wird als biomimetischer Wirkstoff in Zahnpflegepräparaten verwendet. Auch wenn noch keine Metaanalysen vorliegen, gibt es eine zunehmende Anzahl an Publikationen, die die Wirksamkeit von Hydroxylapatit in der Zahnpflege aufzeigen (Sekundärquellen: Loveren, C. v. Toothpastes. Vol. 23, Karger, 2013; Gillam, D. G. Dentine hypersensitivity: Advances in diagnosis, management, and treatment. Springer International Publishing, 2015). --Dr. Joachim Enax (Diskussion) 14:40, 26. Jun. 2017 (CEST)

Hallo Dr. Joachim Enax, danke für Ihren ausführlichen Beitrag und ihre Bemühung um einen Konsens. Ich finde ihr Vorschlag kommt einer vernünftigen Variante für den Artikel schon sehr nahe. Eine gebotene Einschränkung der Aussage zur Wirksamkeit wäre in Ihrem Teilsatz, mit dem Hinweis auf fehlende Metaanalysen, enthaten. Das wäre aus meiner Sicht, trotz starker Skepsis okay. Zwei Dinge jedoch:
  1. Man könnte die Relativierung der Wirksamkeit evtl. noch allgemeinverständlicher formulieren. Zum Beispiel stark verkürzt, aber mit gleicher sinnhaftigkeit: „Es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit als …“.
  2. Es wäre wichtig zu wissen für was GENAU die Wirksamkeit in der Sekundärliteratur beschrieben ist. Wenn von „Wirkstoff“ die rede ist, sollte das konkretisiert werden. Ich finde, es muss klar sein, dass die untersuchten Aspekte begrenzt sind. Da Sie Zugriff auf beide Werke haben, wäre es toll wenn Sie das ergänzen könnten.
Zu der „Zulassung“ in Japan: Wenn das Wort „approved“ aus ihrem Literaturzitat für eine „staatliche Zulassung“ von Hydroxylapatit in Japan steht, müsste man erstmal schauen was das genau bedeutet. Zum Beispiel gilt in der EU Zahnpasta als Kosmetikprodukt und NICHT als Medikament. Von Zulassung im Sinne einer Medikamentenzulassung mit Wirksamkeitsnachweis kann also nicht gesprochen werden. (Siehe Bundesinstitut für Risikobewertung – Gesundheitliche Bewertung von kosmetischen Mitteln) Der Verkauf von gesegnetem Wasser als Kosmetikprodukt zum Zähneputzen wäre in der EU vermutlich auch „zulässig“. Sollte das also kein großartig anderer Zulassungsprozess dort in Japan sein, gehört es eher nicht in diesen Artikel. (Und taugt auch als Pro-Hydroxylapartit-Argument eher wenig)
Mein Vorschlag: „Hydroxylapatit wird als biomimetischer Wirkstoff in Zahnpflegepräparaten verwendet.[1][2] Es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit als/bei (?~Möglichst exakt nach Quelle~?).[2][1]
--grim (Diskussion) 19:40, 26. Jun. 2017 (CEST)


Sekundärliteratur

  1. a b David Gillam (Hrsg.): Dentine Hypersensitivity – Advances in Diagnosis, Management, and Treatment. Springer International Publishing, Cham 2015, ISBN 978-3-319-14576-1 (englisch).
  2. a b Cor van Loveren: Toothpastes. In: Monographs in oral science. Band 23. Karger, Basel/Freiburg, Br./Singapore/Sydney/Paris/London/New York, NY/New Delhi/Bangkok/Beijing/Tokyo/Kuala Lumpur 2013, ISBN 978-3-318-02206-3 (englisch).

Danke, Grim, den Vorschlag finde ich sehr schön, weil neutral, vorsichtig und ausgeglichen. Grüße, --Goris (Diskussion) 22:33, 26. Jun. 2017 (CEST)

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Änderungsvorschlag grim vom 26.06.2017

Hallo Grim,

vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihren Vorschlag! Ich denke so wäre der Textabschnitt entsprechend des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstands gut formuliert. Nachfolgend der ergänzte Vorschlag:

"Hydroxylapatit wird als biomimetischer Wirkstoff in Zahnpflegepräparaten verwendet.[1][2] Es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit bei schmerzempfindlichen Zähnen und in der Remineralisation des Zahnschmelzes.[1][2]"

Es freut mich, dass auch Goris den Vorschlag unterstützt!

Viele Grüße --Dr. Joachim Enax (Diskussion) 08:30, 27. Jun. 2017 (CEST)

Danke für die Ergänzung. Ich habe den Absatz nun im Artikel gemäß des Diskussionsergebnisses geändert. Gruß --grim (Diskussion) 17:39, 27. Jun. 2017 (CEST)
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Bisherige Studien können keinen Wirknachweis liefern

Im Text steht, dass es "Hinweise auf die Wirksamkeit bei schmerzempfindlichen Zähnen und in der Remineralisation des Zahnschmelzes" gäbe. Als Quelle wird Medizin-transparent.at https://www.medizin-transparent.at/hydroxylapatit angeführt. Dort sind wir (Mein Name ist Bernd Kerschner, ich bin beim Projekt aktiv) jedoch anhand einer systematischen Literatursuche und Analyse der dabei gefundenen Studien zu der Einsicht gekommen, dass die Studienlage unzureichend ist, um eine solche Wirkung belegen zu können. Ich wollte die Textpassage ändern in Einer Theorie zufolge soll Hydroxylapatit den Zahnschmelz remineralisieren und bei schmerzempfindlichen Zähnen helfen. Wissenschaftliche Belege für eine solche Wirkung fehlen jedoch noch.(hier Referenz Medizin-transparent) Dabei haben wir auch alle Studien, die Dr. Joachim Enax von der Fa. Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG an uns geschickt hat analysiert. Es ist jedoch keine Studie darunter, die methodisch so hochwertig wäre, dass eine Wirksamkeit belegt werden könnte. Das können nur randomisiert-kontrollierte Studien. Davon haben wir nur eine gefunden, die jedoch ebenfalls ungeeignet ist, die Wirksamkeit zu beurteilen. Eine detaillierte Diskussion der Studienlage ist unter https://www.medizin-transparent.at/hydroxylapatit (Abschnitt "Die Studien im Detail") einsehbar.

Ich beantrage daher ein kritisches Überdenken des zuletzt gefundenen Konsens. Hier stehen meiner Meinung nach klar kommerzielle Absichten dahinter.--Schneedrache (Diskussion) 13:15, 16. Feb. 2018 (CET)

Hallo Schneedrache, vielen Dank für Ihren Beitrag. Sehr nachvollziehbar. Sie treffen hier jedoch auf einen Wunden Punkt bei Wikipedia. Wikipedia gibt laut Richtlinien aussschließlich vorhandenes Wissen wieder. Bei medizinischen Themen sind dazu die Leitlinien der Redaktion Medizin zu beachten, die besonders hohe Anforderungen an die Quellen stellen. Das heisst, die Meinung der Benutzer oder die Meinung anerkannter Experten ist quasi belanglos gegenüber Aussagen aus Sekundärliteratur. In der obigen Diskussion von 2016/17 wurde von Benutzer Dr. Joachim Enax als Hauptargument angeführt, dass Hydroxylapatit in der Sekundärliteratur behandelt wird.[1][2] Meine erste Frage wäre, haben Sie diese beiden Quellen nachgeprüft? Die Qualität dieser Quellen oder die korrekte Nutzung hat bisher kein anderer Benutzer angezeifelt. (Ich habe leider keinen unmittelbaren Zugriff auf die Werke). Dies führte zur Formulierung: „Es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit…“. Wenn diese Aussage jetzt entkräftet werden soll, bedarf es etwas Fingerspitzengefühl. Zum Beispiel müsste die höhere Gewichtung von medizin-transparent.at im Vergleich zur Sekundärliteratur (zu mindest auf dieser Diskussionsseite) nachvollziehbar sein, um zu einem neutralen Standpunkt zu gelangen. Gruß --grim (Diskussion) 14:57, 16. Feb. 2018 (CET)
Hallo grim, die strengen Richtlinien haben ihre Berechtigung, finde ich sehr positiv! Experten/User-Meinungen sind ganz klar weniger zu trauen als der wissenschaftlichen Literatur.
Die erste Quelle von Benutzer Dr. Joachim Enax ist hier zu finden: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-319-14577-8 Ich habe das Buch dort als PDF (über meinen Uni-Zugang) herunterladen können. Das Buch hat 196 Seiten, hier wäre seitens Dr. Joachim Enax eine genauere Quellenangabe inkl. Kapitel- und Seitenanzahl erforderlich. Die einzige randomisiert-kontrollierte Studie zur theoretischen Wirksamkeit gegen Schmerzempfindlichkeit (die wir in einer systematischen Literatursuche für Medizin-transparent finden konnten), nämlich Vano (2014) (hier im Volltext) ist in dem ganzen Buch nicht erwähnt. Randomisiert-kontrollierte Studien sind die einzigen Primärquellen, die eine Wirksamkeit bei Schmerzempfindlichkeit o.ä. schlüssig nachweisen können (siehe auch die in den Richtlinien erwähnte Hierarchie der externen Evidenz. (Einen Wirknachweis kann die Studie von Vano 2014 übrigens dennoch nicht erbringen, Begründung siehe [8] unter "Studien im Detail".
Die zweite von Dr. Joachim Enax angegebene Quelle ist diese hier: van Loveren (2013) (Pubmed-Link). Hier habe ich leider keinen Volltext-Zugang. Im Abstract wird allerdings weder das Wort Hydroxylapatit noch "Schmerzempfindlichkeit" erwähnt. Ich kann daher nicht nachvollziehen, wie diese Quelle die behauptete Wirksamkeit von Hydroxylapatit belegen soll.
Falls Sekundärliteratur zitiert wird, sollten es gemäß der erwähnten Hierarchie der externen Evidenz Systematische Übersichtsarbeiten oder (evidenzbasierte, also auf einer systematischen Übersichtsarbeit basierende) Leitlinien sein. Diese gibt es jedoch nicht. --Schneedrache (Diskussion) 19:02, 16. Feb. 2018 (CET)
Im Volltext von „Toothpastes“[2] ist wohl der Artikel „Fluorides and non-fluoride remineralization systems“[3] gemeint. Im dortigen Absatz „Nanohydroxyapatite“ finden sich folgende vier Quellen:
  • Kani K, Kani M, Isozaki A, Shintani H, Ohashi T, Tokumoto T: Effect of apatite-containing dentifrices on dental caries in school children. J Dent Health 1989;19:104-109.
  • Lu KL, Zhang JX, Meng XC, Li XY: Remineralization effect of the nano-HA toothpaste on artificial caries. Key Eng Mater 2007;330-332:267-270.[4]
  • Kim MY, Kwon HK, Choi CH, Kim BI: Combined effects of nano-hydroxyapatite and NaF on remineralization of early caries lesion. Key Eng Mater 2007;330-332:1347-1350.[5]
  • Huang SB, Gao SS, Yu HY: Effect of nano-hydroxyapatite concentration on remineralization of initial enamel lesion. Biomed Mater 2009;4:034104.[6]
Die müsste man mal genauer anschauen. Gruß --grim (Diskussion) 15:41, 18. Feb. 2018 (CET)
Analyse der zitierten Primärquellen: Ich habe mir die 4 Primärquellen angesehen. Prinzipiell kann die Wirksamkeit einer Behandlung nur durch gut durchgeführte, randomisierte kontrollierte Studien bewiesen werden. Das trifft jedoch auf keine der 4 in den Sekundärquellen zitierten Primärstudien zu. Nachfolgend meine detaillierte Begründung:
  • Kani 1998: Die Studie hat nur untersucht, ob eine HA-Zahnpasta Karies VORBEUGEN kann, nicht aber, ob sie zur Behandlung akut schmerzempfindlicher Zähne wirksam ist. Selbst wenn es darum geht, einen präventiven Effekt zu zeigen, ist das Studiendesign dazu nur beschränkt geeignet. Sauber wäre eine randomisiert-kontrollierte Studie, bei der die Versuchsteilnehmer per ZUFALL (=randomisiert) einer von zwei Gruppen zugeordnet würden, und zwar VERBLINDET, also ohne zu wissen, in welcher Gruppe sie landen. Die eine Gruppe bekäme eine HA-hältige Zahnpaste, die andere eine ohne HA. Dabei dürften die beiden Pasten sich nicht in Geschmack, Aussehen, Verpackung etc. unterscheiden.
In Kani 1998 gab es wohl 2 Gruppen, es ist aber unklar, ob vor den Kindern geheimgehalten wurde, wer welche Zahnpaste bekam. So könnte es leicht möglich sein, dass die Kinder der Kontroll-Zahnpaste weniger motiviert waren zu putzen, weil sie wussten, dass ihre Zahnpaste nichts besonders war. Zudem ist durch die fehlende zufällige Zuteilung zu den Gruppen unklar, ob sich die Gruppen nicht unterscheiden (zB jene in der HA-Gruppe von vornherein regelmäßiger zähneputzen oder weniger Süßigkeiten essen). Alles Möglichkeiten, um den Ausgang einer Studie zu verfälschen.
In der Studie ist aber viel mehr unklar: zB die Anzahl der Kinder, die jetzt tatsächlich in die Untersuchung eingegangen sind. Am Anfang steht im Text etwas von 181 Kindern. Dann steht weiter unten aber, dass Kinder ausgeschlossen wurden, die die Schule in der Zwischenzeit gewechselt hatten oder am Untersuchungstag nicht anwesend waren. Wieviele das waren, ist aber nirgends angeführt. Bei einer Studiendauer von 3 Jahren ist aber anzunehmen, dass die Anzahl dieser Kinder nicht zu vernachlässigen ist.
Zu den Ergebnissen: der DMFT-Index scheint sich zwischen beiden Gruppen nach 3 Jahren nicht statistisch signifikant zu unterscheiden (zumindest wurde kein statist. Test dazu gerechnet) - siehe Tabelle 2. Es fehlt zudem eine Angabe der Schwankungsbreite - ohne diese sind die Ergebnisse wertlos. Zudem unterscheiden sich zumindest bei den Jungen die beiden Gruppen schon zu Beginn stark voneinander - die Kontrollgruppe (normale Zahnpaste) hat zu Beginn im Durchschnitt etwas bessere Zähne (niedrigerer DMFT-Index).
Die Autoren berechnen dann noch die Rate neu hinzugekommener Karies-Zähne. Bei Jungen finden sie keinen Unterschied, jedoch bei Mädchen. Allerdings wird hier plötzlich nicht mehr pro Kind bzw pro Mund gerechnet, sondern die Zähne aller Kinder auf einen Haufen geworfen, als ob jeder Zahn unabhängig wäre von den anderen im selben Mund. Klarerweise ist das Unsinn. Aber auf diese Art bekommen die Autoren scheinbar doch noch irgendwie ein sign. Ergebnis... Vertrauenswürdig ist diese Studie jedoch keineswegs...
  • Lu 2007: Hier handelt es sich um eine in-vitro-Studie, die nicht an menschlichen Teilnehmern durchgeführt wurde - daher wertlos für die Wirksamkeitsbeurteilung, weil diverse Faktoren in einem echten Mund (Speichelfluss, was und wie oft gegessen wird, wie gut geputzt wird etc.) nicht berücksichtigt werden
  • Kim 2007: ebenfalls nur in vitro Studie
  • Huang 2009: ebenfalls in-vitro Studie an Kuhzähnen
In Summe gibt es also keinerlei Hinweise auf die Theorie, Zahnpasten mit Hydroxylapatit könnten die Schmerzempfindlichkeit von Zähnen verringern. --Himbernd (Diskussion) 12:35, 23. Feb. 2018 (CET) (vormals Schneedrache)

Einzelnachweise

  1. David Gillam (Hrsg.): Dentine Hypersensitivity – Advances in Diagnosis, Management, and Treatment. Springer International Publishing, Cham 2015, ISBN 978-3-319-14576-1 (englisch).
  2. a b Cor van Loveren: Toothpastes. In: Monographs in oral science. Band 23. Karger, Basel/Freiburg, Br./Singapore/Sydney/Paris/London/New York, NY/New Delhi/Bangkok/Beijing/Tokyo/Kuala Lumpur 2013, ISBN 978-3-318-02206-3 (englisch).
  3. B. T. Amaechi, C. van Loveren: Fluorides and non-fluoride remineralization systems. In: Monographs in oral science. Band 23, 2013, S. 15–26, doi:10.1159/000350458, PMID 23817057 (Review).
  4. Kui Long Lv, Jiu Xing Zhang, Xiang Cai Meng, Xing Yi Li: Remineralization Effect of the Nano-HA Toothpaste on Artificial Caries. In: Key Engineering Materials. 330-332, 2007, S. 267, doi:10.4028/www.scientific.net/KEM.330-332.267.
  5. M.Y. Kim, H.K. Kwon, Choong Ho Choi, B.I. Kim: Combined Effects of Nano-Hydroxyapatite and NaF on Remineralization of Early Caries Lesion. In: Key Engineering Materials. 330-332, 2007, S. 1347, doi:10.4028/www.scientific.net/KEM.330-332.1347.
  6. S B Huang, S S Gao, H Y Yu: Effect of nano-hydroxyapatite concentration on remineralization of initial enamel lesion. In: Biomedical Materials. 4, 2009, S. 034104, doi:10.1088/1748-6041/4/3/034104.
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Hydroxylapatit in der Zahnpflege: Überblick über Sekundärquellen

Liebe Diskussionsteilnehmer/innen,

vielen Dank für Ihre Beiträge. Ich habe mir diese gerade angesehen und freue mich auf den fachlichen Austausch mit Ihnen.

Nachfolgend habe ich versucht die offenen Punkte zu erläutern, um alle Diskussionsteilnehmer/innen auf den neusten Kenntnisstand zu bringen.

Hydroxylapatit als Wirkstoff wird bereits seit Jahrzehnten weltweit von unterschiedlichen Herstellern in Zahnpflegepräparaten wie Zahnpasten und Mundspülungen verwendet.

Hydroxylapatit wird im Fachbuch "Toothpastes" erwähnt (Kapitel "Fluorides and Non-Fluoride Remineralization Systems", siehe Seiten 22-23). Das entsprechende Zitat habe ich in meinem Kommentar 15. Nov. 2016 aufgeführt und gebe es hier nochmals für alle Diskussionsteilnehmer/innen wieder:

"Toothpaste based on nano-hydroxyapatite (nHA) has been commercially available in Japan since the 1980s, and was approved as an anticaries agent in 1993 based on randomized anticaries field trials in Japanese school children. An increasing number of reports have shown that nHA has the potential to remineralize caries lesions following addition to toothpastes and mouthrinses."

Danke grim für das Zusammenstellen der Primärliteratur. Tatsächlich ist dies nur ein kleiner Ausschnitt aus der Hydroxylapatit-Literatur. Siehe z. B. auch die folgenden Übersichtsarbeiten:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29335686
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4252862/ (inkl. Volltext)
https://www.zmk-aktuell.de/fachgebiete/allgemeine-zahnheilkunde/story/spezielle-zahnpflege-bei-dentinhypersensibilitaet__5995.html (inkl. Volltext)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21894873

Insbesondere zeigt auch eine ganz neue, gerade erschienene Übersichtsarbeit in "Clinical Dentistry Reviewed", dass Hydroxylapatit in der Behandlung von schmerzempfindlichen Zähnen eingesetzt wird:

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs41894-017-0019-8.pdf (inkl. Volltext)

Ebenso wie das bereits genannte Fachbuch "Dentine Hypersensitivity" (Kapitel "Future strategies for the development of desensitising products", siehe Seiten 160-163): https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-319-14577-8_11


Insgesamt denke ich, dass diese fachlich fundierten Sekundärquellen von internationalen Wissenschaftsverlagen wie Springer und Karger, die neutrale Aussage "Es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit bei schmerzempfindlichen Zähnen und in der Remineralisation des Zahnschmelzes" sehr gut stützen.


Ich hoffe, dass Sie auch diese Argumente in Ihrer Diskussion berücksichtigen könnten.


Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüße --Dr. Joachim Enax (Diskussion) 15:31, 19. Feb. 2018 (CET)

Lieber Herr Dr. Enax,
vielen Dank für Ihre weiteren Quellen. Laut den Wikipedia-Leitlinien der Redaktion Medizin ist Systematischen Übersichtsarbeiten als Sekundärquelle der Vorzug zu geben. Bei den von Ihnen verlinkten Sekundärquellen handelt es sich um keine systematischen Übersichtsarbeiten, sondern um narrative Reviews, die prinzipiell sehr anfällig für Verzerrung durch die subjektive Auswahl der eingeschlossenen Primärstudien sind.
Auf Ihre Übersichtsarbeit Synthetic Hydroxyapatite as a Biomimetic Oral Care Agent (Enax 2018) habe ich leider keinen Volltextzugriff. Gerne sehe ich sie mir an, wenn Sie mir (zB per mail) den Volltext zukommen lassen.
Der Review von Pepla 2014 erwähnt 2 randomisiert-kontrollierte Studien (RCT). Der von Orsini 2013 fehlt jedoch ein Vergleich mit einer Placebo-Zahnpaste ohne HA, daher nicht aussagekräftig. Der RCT von Browning 2012 hat gravierende methodische Mängel und ist ebenfalls nicht aussagekräftig.
Ihr Beitrag in der Zeitschrift ZMK (Enax 2017) gibt als Beleg für die Wirksamkeit neben der schon besprochenen Studie von Orsini 2013 zwei weitere RCTs an: von Orsini 2010 und Vano 2014. Beide sind methodisch äußerst mangelhaft und nicht geeignet, eine Wirksamkeit zu belegen.
Auf den narrativen Review von Rao 2011 habe ich ebenfalls keinen Volltextzugriff. Der Abstract erwähnt jedoch weder schmerzempfindliche Zähne noch HA.
Die von Ihnen zitierte Quelle von Loveren 2018 gibt ganze 4 Quellen an, keine davon ein RCT.
Das erwähnte Kapitel "Future Strategies for the Development of Desensitising Products" im Buch von Gillam 2015 geht nicht auf Belege zur Wirksamkeit von HA bei Dentaler Hypersensitivität ein (habe Zugriff auf das Buch im Volltext)


Mein Vorschlag: Solange es keine aussagekräftige, methodisch einigermaßen sauber durchgeführte randomisiert-kontrollierte Studie gibt, die die Wirksamkeit von HA bei schmerzempfindlichen Zähnen belegen kann, sollte die Behauptung gestrichen werden, dass es Hinweise auf eine Wirksamkeit gibt.
--Himbernd (Diskussion) 13:31, 23. Feb. 2018 (CET)
Nachdem seit Ende Februar kein Widerspruch gekommen ist, habe ich den betreffenden Satz im Artikel abgeändert und auf die fehlenden Belege hingewiesen. Falls dies nicht dem Standard-Procedere als Ergebnis einer Wikipedia-Diskussion entspricht, bitte ich um Hinweis!--Himbernd (Diskussion) 17:10, 15. Mai 2018 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Julius Senegal (Diskussion) 11:22, 25. Jul. 2021 (CEST)