Grande-Synthe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Grande-Synthe
Grande-Synthe (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Nord (59)
Arrondissement Dunkerque
Kanton Grande-Synthe (Hauptort)
Gemeindeverband Communauté urbaine de Dunkerque
Koordinaten 51° 1′ N, 2° 18′ OKoordinaten: 51° 1′ N, 2° 18′ O
Höhe 0–17 m
Fläche 21,44 km²
Einwohner 22.522 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 1.050 Einw./km²
Postleitzahl 59760
INSEE-Code
Website www.ville-grande-synthe.fr
Stadtverwaltung von Grande-Synthe
Stadtverwaltung von Grande-Synthe

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Grande-Synthe (niederländisch Groot-Sinten) ist eine französische Gemeinde mit 22.522 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Dunkerque, ist Hauptort des gleichnamigen Kantons Grande-Synthe und Mitglied im Gemeindeverband Communauté urbaine de Dunkerque.

Geographie

Sie ist eine Hafenstadt an der südlichen Nordseeküste (am östlichen Ausgang des Ärmelkanals) im historischen westflämischen Sprachgebiet Französisch-Flandern. Grande-Synthe ist westlich und östlich von Stadtteilen Dünkirchens (Dunkerque) umgeben. Südwestlich liegen Loon-Plage und Craywick, südlich die Gemeinde Spycker und im Südosten Armbouts-Cappel.

Verkehr

Durch die Gemeinde führt die Autoroute A 16 von Paris über Amiens und Abbeville nach Dunkerque und weiter nach Brügge in Belgien. Im Südosten der Gemeinde befindet sich das Autobahnkreuz mit der Route nationale 225, die zur Autoroute A 25 führt. Der Bahnhof von Grande-Synthe liegt an der Bahnstrecke von Calais nach Dunkerque.

Geschichte

Wie Dünkirchen kann Grande-Synthe ihre Erwähnung im 7. Jahrhundert vorweisen. 648 handelte es sich um ein kleines Dorf in der Nähe zum Meer. Die Benediktiner begannen früh mit der Trockenlegung des Gebiets.

Erst 1830 überschritt die Bevölkerung die Marke von 1.000 Einwohnern. Mit den Kriegen 1870/71, dem ersten und Zweiten Weltkrieg ging die Einwohnerzahl jeweils erheblich zurück und sank wieder unter diese Grenze. Ab den 1950er Jahren begann die Bevölkerung dann aber zu steigen, bis sie Anfang der 1980er Jahre ihren Spitzenwert mit über 26.000 Einwohnern erreichte, was eine Verzehnfachung innerhalb von 30 Jahren bedeutete. Seitdem sinkt die Einwohnerzahl wieder. Grund des Ansteigens der Bevölkerungszahl war die Ansiedlung von Industriebetrieben an den Hafenanlagen.

Migranten

2016 errichtete die Organisation Ärzte ohne Grenzen und Bürgermeister Damien Careme mit weiteren Gruppen, gegen den Widerstand der französischen Regierung, ein Flüchtlingslager mit Holzverschlägen für rund 2.500 Personen, um die Situation in einem wilden Lager von Flüchtlingen zu verbessern. Die Personen in dem Lager hatten sich im Zuge der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 Zutritt nach Frankreich verschafft und versuchen seit dem nach England zu gelangen.[1] Das Camp wurde am 30. Mai 2016 zunächst geschlossen. Es sammelten sich aber weiter Personen und Anfang April 2017 galt das Lager bei Grande-Synthe als größte Ansammlung von Migranten in Frankreich, die sich Zugang ins Vereinigte Königreich erhoffen.[2] Das Lager geriet am 10. April 2017 im Zuge von Auseinandersetzungen zwischen Kurden und afghanischen Bewohnern in Brand und wurde zum großen Teil zerstört.[3] Auch im September und Oktober 2018 wurden Ansammlungen vor allem von Kurden aus dem Irak in Unterkünfte umquartiert, um sie den Schleppern zu entziehen.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
Einwohner 2.875 12.559 24.250 26.231 24.362 23.247 21.408 22.966

Sehenswürdigkeiten

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 763–764.

Weblinks

Commons: Grande-Synthe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise