Transportgeschwader 3

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Kampfgeschwader z.b.V. 2
Transportgeschwader 3

Aktiv 26. August 1939 bis Oktober 1944
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Truppengattung Fliegertruppe
Typ Transportgeschwader
Gliederung Geschwaderstab und 4 Gruppen
Ausrüstung Junkers Ju 52
Savoia-Marchetti SM.82
Zweiter Weltkrieg Unternehmen Weserübung
Luftlandeschlacht um Kreta
Schlacht von Stalingrad
Geschwaderkommodore
Erster Kommodore Oberst Gerhard Conrad

Das Transportgeschwader 3 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es wurde ursprünglich im August 1939 als Kampfgeschwader z.b.V. 2 aufgestellt.

Aufstellung

Der Stab des Transportgeschwaders 3 wurde im August 1939 als Stab des Kampfgeschwaders zur besonderen Verwendung 2 (KG z.b.V. 2) aufgestellt. Diesem Stab waren die I. bis IV. Gruppe mit 16 Staffeln des Transportflugzeugs Junkers Ju 52 unterstellt. Im November 1939 wurden alle vier Gruppen aufgelöst. Nur der Geschwaderstab KG z.b.V. 2 existierte weiter und führte fortan selbständige Transportgruppen. Im Mai 1943 wurde er in den Stab des Transportgeschwaders 3 umbenannt und ihm die Kampfgruppe z.b.V. 9 als I. Gruppe, die Kampfgruppe z.b.V. 50 als II. Gruppe, die Kampfgruppe z.b.V. 102 als III. Gruppe und die Kampfgruppe z.b.V. 172 als IV. Gruppe zugeführt. Alle vier Gruppen waren mit dem dreimotorigen Transportflugzeug Junkers Ju 52 ausgestattet. Die IV. Gruppe erhielt ab Oktober 1943 zusätzlich noch die italienische Savoia-Marchetti SM.82. Die Geschwaderkennung war 9P. Im Oktober 1944 wurde der Geschwaderstab und die IV. Gruppe aufgelöst. Die I., II. und III. Gruppe bestanden bis Mai 1945 fort.

Geschichte

Am Unternehmen Weserübung, der Besetzung Dänemarks und Norwegen kam die Kampfgruppe z.b.V. 102 unter dem X. Fliegerkorps zum Einsatz. Diese lag in Oldenburg (Lage).[1]

Bei der am 20. Mai 1941 beginnenden Luftlandeschlacht um Kreta war die Kampfgruppe z.b.V. 102 dem XI. Fliegerkorps der Luftflotte 4 unterstellt. Vom griechischen Flugplatz Topolia (Lage) aus, flog sie Fallschirmjäger und Luftlandetruppen nach Kreta.[2][3]

Die Kampfgruppe z.b.V. 102 wechselte zum 22. Juni 1941, bei Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges zum II. Fliegerkorps der Luftflotte 2 auf den Fliegerhorst Bielice (Lage) bei Warschau.[4] Ende Juni kam die Kampfgruppe z.b.V. 9 zum VIII. Fliegerkorps der Luftflotte 2 und flog von Biała Podlaska (Lage) aus Transporteinsätze. Die Kampfgruppe z.b.V. 50 unterstand der Luftflotte 4 im Süden der Ostfront und lag in Mielec-Smoczka (Lage).[5] Währenddessen war die Kampfgruppe z.b.V. 172 im griechischen Eleusis (Lage) dem X. Fliegerkorps zugeteilt.

Die Kampfgruppe z.b.V. 50 verlegte im November 1942 auf den Flugplatz Tazinskaja (Lage) im Süden der Ostfront. Dort war sie der Luftflotte 4 unterstellt und diente mit ihren rund 50 Junkers Ju 52 ab November der Versorgung der in der Schlacht um Stalingrad eingekesselten Verbände.[6]

Bei Aufstellung des Transportgeschwader 3 lagen alle vier Gruppen in der Sowjetunion. Dies änderte sich bis zur Auflösung des Geschwaders nicht.

Kommandeure

Geschwaderkommodore

Dienstgrad Name Zeit
Oberst Gerhard Conrad 26. August 1939 bis November 1939
Oberstleutnant Karl Drewes November 1939 bis 9. September 1940
Oberst Hans Poetsch 10. September 1940 bis 31. Januar 1941
Oberst Rüdiger von Heyking 1. Februar 1941 bis 9. Dezember 1941
Oberst Rudolf Trautvetter 9. Dezember 1941 bis 8. April 1942
Oberst Arno de Salengre-Drabbe April 1942 bis 25. Dezember 1942
Oberst Walter Erdmann 26. Dezember 1942 bis Mai 1943
Oberst Theodor Beckmann Mai 1943 bis 31. Juli 1943
Oberstleutnant Walter Schröder 1. August 1943 bis 30. September 1944
Oberstleutnant Walter Hornung 30. September 1944 bis Oktober 1944

Gruppenkommandeure

I. Gruppe
  • Major Karl Christ, 26. August 1939 bis 1. März 1940
  • Oberstleutnant Johannes Janzen, 1. März 1940 bis Juli 1942
  • Oberstleutnant Adolf Jäckel, Juli 1942 bis 19. Februar 1943
  • Hauptmann Hans-Hermann Ellerbrock, 20. Februar 1943 bis Mai 1944
  • Hauptmann Georg-Dieter Matschullat, 1944 bis Mai 1945
II. Gruppe
  • Major Otto Baumann, November 1942 bis 8. Mai 1945
III. Gruppe
  • Oberst Baur de Betaz, März 1940 bis 5. Mai 1940
  • Hauptmann Walter Erdmann, Februar 1941 bis Juni 1943
  • Hauptmann Paul Risch, Juni 1943 bis 11. April 1944
  • Hauptmann Josef Penkert, 11. April 1944 bis 8. Mai 1945
IV. Gruppe
  • Major Erich Zähr, Mai 1943 bis September 1944

Literatur

  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Gliederungen und Kurzchroniken ein Dokument. Hrsg.: Wolfgang Dierich. Verlag Heinz Nickel, Zweibrücken 1993, ISBN 3-925480-15-3 (703 S.).

Einzelnachweise