Lappach (Höchstadt an der Aisch)
Lappach Stadt Höchstadt an der Aisch Koordinaten: 49° 40′ 41″ N, 10° 47′ 23″ O
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Höhe: | 281 m ü. NHN |
Einwohner: | 83 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91315 |
Vorwahl: | 09193 |
Lappach ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Dorf liegt am Lappachgraben, einem rechten Zufluss des Schwarzenbachs, der rechts in die Aisch mündet. Der Ort ist von Weihern umgeben. Im Westen beim Lerchenberg (280 m ü. NHN) sind es die Lerchenbergweiher, im Norden die Bachwiesenweiher, im Osten die Schwägelweiher und im Südosten einige namenlose Weiher. Ansonsten besteht die Umgegend aus Acker- und Grünland.
Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Höchstadt zur Staatsstraße 2263 (2,4 km nördlich) bzw. nach Schwarzenbach zur ERH 18 (1,1 km südwestlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Sterpersdorf zur ERH 18 (1,6 km nordwestlich) und nach Großneuses zur St 2263 (1,4 km südöstlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1285 als „Leytbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Lehnsherr über den Ort war das Hochstift Bamberg. Laut dem Lehenbuch von 1348, das zur Zeit des Bamberger Bischofs Friedrich I. von Hohenlohe entstand, gab es in „Laitpach“ mehrere Grundherren. Das Hochstift besaß nur einen Hof, auf dem zu dieser Zeit ein gewisser Bernger saß. Zwei Höfe gehörten zur Schlosskapelle in Höchstadt. Hieraus könnte eine ursprüngliche Zugehörigkeit Lappachs zur Herrschaft der Grafen von Höchstadt gefolgert werden. Diese Höfe wurden zwar vom Custos Eberhard von St. Gangolf in Bamberg entfremdet, blieben aber im Besitz der Schlosskapelle. Das Bambergische Vogteirecht über diese Höfe wurde bestritten.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Lappach 12 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Höchstadt. Grundherren waren das Kastenamt Höchstadt (1 Gut, 1 Hube, 1 Häuslein), der Nürnberger Eigenherr Löffelholz (4 Güter), das brandenburg-bayreuthische Klosteramt Frauenaurach (2 Güter) und die Frühmesse Höchstadt (2 Halbhöfe).[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Lappach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sterpersdorf und der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Schwarzenbach zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 4 Anwesen den Freiherren Löffelholz (bis 1812).[5]
Am 1. Mai 1978 wurde Lappach im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.
Baudenkmäler
- Steinkreuz
- Zwei Bildstöcke
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1827 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 75 | 95 | 66 | 59 | 56 | 72 | 80 | 56 | 66 | 92 |
Häuser[6] | 12 | 12 | 10 | 10 | 10 | 25 | ||||
Quelle | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [1] |
Religion
Seit der Reformationszeit war der Ort gemischt konfessionell und zwischen den Pfarransprüchen Höchstadts und der neu gebildeten protestantischen Pfarrei Lonnerstadt umstritten, was schließlich 1701 durch einen Vertrag geklärt wurde.[3]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Lappach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 279 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Laybach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 304 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 124.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 72 (Digitalisat). Ebd. S. 135 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Laybach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 34 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 140.
Weblinks
- Lappach auf der Website hoechstadt.de
- Lappach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Lappach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Lappach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ Lappach im BayernAtlas. Die Entfernungsangaben beziehen sich jeweils auf die Luftlinie.
- ↑ a b F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 140 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 124 = Lappach auf der Website hoechstadt.de
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 72.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 135.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
- ↑ Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 132 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).