Traindorf (Marktleugast)

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Traindorf
Koordinaten: 50° 10′ 30″ N, 11° 36′ 7″ O
Höhe: 589 m ü. NHN
Einwohner: 70[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 95352
Vorwahl: 09255

Traindorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Marktleugast im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das Kirchdorf liegt auf einem Höhenrücken, der zu den südlichen Ausläufern des Frankenwaldes zählt. Im Norden befindet sich die Weidmeser Höhe (627 m ü. NHN). Die Kreisstraße KU 13 führt nach Neuensorg zur Staatsstraße 2158 (2 km nordöstlich) bzw. nach Tannenwirtshaus (0,6 km südwestlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde in einem Tauschvertrag des Bamberger Bischofs Eberhard II. von Otelingen (1146–1170) als „Tragenendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. 1384 fiel „Treyndorf“ an das Hochstift Bamberg wieder heim.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Traindorf aus 16 Anwesen (1 Hof, 3 Güter, 1 Sölde, 1 Schenkstatt, 10 Häuser). Das Hochgericht übte das Burggericht Guttenberg aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Marktschorgast auszuliefern. Grundherren waren das Burggericht Guttenberg, das Rittergut Schlößlein und das Rittergut Steinenhausen.[4]

1810 kam Traindorf zum Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort dem Steuerdistrikt Guttenberg zugewiesen. Zugleich entstand die Gemeinde Traindorf, zu der Baiersdorf, Hohenreuth und Tannenwirtshaus gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Münchberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Münchberg. Von 1819 bis 1848 übernahm das Herrschaftsgericht Guttenberg weitestgehend die Befugnisse, die das Landgericht hatte. 1840 wurde die Gemeinde an das Landgericht Stadtsteinach und 1853 an das Rentamt Stadtsteinach überwiesen (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt).[5] Ab 1862 gehörte Traindorf zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 1,141 km²,[6] die sich durch die Eingemeindung von Neuguttenberg im Jahr 1964 auf 1,247 km² vergrößerte.[7] Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Traindorf in Marktleugast eingegliedert.[8]

Ehemaliges Baudenkmal

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Traindorf

Jahr 1819 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 150 431 457 476 419 392 377 369 444 409 402 399 354 395 376 364 431 372 330 385 332 313 403 337
Häuser[10] 36 43 41 53 50 77
Quelle [11] [12] [12] [12] [13] [12] [14] [12] [12] [15] [12] [12] [16] [12] [12] [12] [17] [12] [12] [12] [6] [12] [7] [18]

Ort Traindorf

Jahr 001802 001818 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 52 119 210 191 223 155 156 168 105 103 87
Häuser[10] 15 17 21 18 20 21 22 24
Quelle [19] [5] [11] [13] [14] [15] [16] [17] [6] [7] [18] [20]

In den 2010er Jahren gab es in Traindorf ca. 70 Einwohner, die in ca. 50 Haushalten lebten.[1]

Religion

Traindorf ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Protestanten gehören zur Pfarrei Zum Heiligen Geist (Grafengehaig), die Katholiken waren ursprünglich nach Mariä Heimsuchung in Mariaweiher gepfarrt[4] und kamen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Pfarrei St. Jakobus der Jüngere (Guttenberg).[6]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Markt Marktleugast: Gemeindeteile. In: marktleugast.de. Abgerufen am 6. März 2015.
  2. Traindorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 710.
  4. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 95–96 (Digitalisat).
  5. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 139 (Digitalisat).
  6. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 996 (Digitalisat).
  7. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 732 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 574 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. K.-L. Lippert: Landkreis Stadtsteinach, S. 104. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben.
  10. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 125 (Digitalisat).
  12. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 942, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1116, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1062 (Digitalisat).
  16. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1115 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
  19. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 566.
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 315 (Digitalisat).